Stedesdorf

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Wappen Deutschlandkarte
Stedesdorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Stedesdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 38′ N, 7° 40′ OKoordinaten: 53° 38′ N, 7° 40′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Wittmund
Samtgemeinde: Esens
Höhe: 3 m ü. NHN
Fläche: 27,94 km2
Einwohner: 1702 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km2
Postleitzahl: 26427
Vorwahl: 04971
Kfz-Kennzeichen: WTM
Gemeindeschlüssel: 03 4 62 015
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kaiserstraße 1
26427 Stedesdorf
Bürgermeister: Helmut Oelrichs (Für die Gemeinde Stedesdorf)
Lage der Gemeinde Stedesdorf im Landkreis Wittmund
KarteLandkreis AurichLangeoogSpiekeroogLandkreis FrieslandNordseeLandkreis AurichLandkreis FrieslandLandkreis LeerWilhelmshavenBlomberg (Landkreis Wittmund)DunumEsensEversmeerFriedeburgHoltgastMoorwegNenndorf (Landkreis Wittmund)NeuharlingersielNeuschooOchtersumSchweindorfStedesdorfUtarpWerdum|WesterholtWittmund
Karte

Stedesdorf ist eine Gemeinde in Ostfriesland in der Samtgemeinde Esens im Landkreis Wittmund in Niedersachsen.

Geografie

Geografische Lage

Stedesdorf ist eine Geestrandsiedlung und liegt an der Verbindungsstraße zwischen Esens (etwa 4 km nordwestlich von Stedesdorf) und Wittmund (etwa 9 km südöstlich).

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören neben der Ortschaft Stedesdorf noch die Ortsteile Mamburg, Osteraccum und Thunum.

Geschichte

Die erste Erwähnung der Ortschaft Stedesdorf findet sich in einer Schenkungsurkunde des Erzbischofs Adalbero von Bremen. In dieser Urkunde, die im Jahr 1137 abgefasst worden ist, wird dem neugegründeten Prämonstratenserkloster Stade der Betrag von vier Mark aus unserer Kuria Stedesdorpe (quatuor marce den curia nostra Stedesdorpe) zugeeignet. Ob es sich bei Stedesdorpe um Stedesdorf handelt, ist allerdings umstritten. Auch Steddorp im Landkreis Rotenburg (Wümme) könnte in dieser Urkunde gemeint sein.[2]

In der Ortschaft Thunum fand sich vermutlich in früheren Zeiten eine Burg. Die Burg in Thunum ist bis zum Jahr 1344 nachgewiesen. Mamburg wurde 1473 urkundlich erwähnt. Die jüngste Ortschaft Osteraccum wird erstmals 1497 genannt.

Kirchengeschichte

Der Domscholaster von Bremen, Adam, berichtet schon 1050 von Kirchen im Küstenbereich. Auch für Stedesdorf ist ein früher Kirchenholzbau in dieser Zeit nachgewiesen. Bereits in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde aber eine Tuffsteinkirche errichtet, die als älteste Kirche im alten Harlingerland gilt. In Stedesdorf tagte das Sendgericht und das Sendrecht wurde im Ort ausgesprochen. Als Sendkirche hatte der Ort die Funktion einer regionalen Ecclesia Matrix (Mutterkirche) und übte den kirchlichen Einfluss auf die Nachbardörfer aus. Esens, Thunum, Burhafe, Dunum, Werdum, Fulkum, Buttforde, Westerbur und weitere Orte waren kirchlich Stedesdorf unterstellt. Somit war Stedesdorf im nördlichen Bistum Bremen der größte Sendkirchenbezirk (1420).

Religion

Der weitaus überwiegende Teil der Einwohner Stedesdorfs gehören zur Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Stedesdorf - Thunum. Die römisch-katholischen und evangelisch-freikirchlichen Christen werden von ihren Kirchen in Esens aus seelsorgerlich betreut.

Politik

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Stedesdorf besteht aus 11 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 1.001 und 2.000 Einwohnern.[3] Die 11 Ratsfrauen und Ratsherren werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2011 und endet am 31. Oktober 2016.[4]

Der Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Helmut Oelrichs (Wählergemeinschaft „Für die Gemeinde Stedesdorf“) zum ehrenamtlichen Bürgermeister für die aktuelle Wahlperiode.[4]

Die Kommunalwahl vom 11. September 2011 ergab das folgende Ergebnis:[5]

Partei Anteilige Stimmen Anzahl Sitze Veränderung Stimmen Veränderung Sitze
Für die Gemeinde Stedesdorf 43,43 % 5 -4,87 % 0
SPD 41,54 % 4 -1,9 % -1
Bürgerwille 8,45 % 1 +0,2 % 0
Bündnis 90/Die Grünen 6,56 % 1 +6,56 % +1

Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2011 lag mit 65,58 %[5] deutlich über dem niedersächsischen Durchschnitt von 52,5 %.[6] Zum Vergleich – bei der vorherigen Kommunalwahl vom 10. September 2006 lag die Wahlbeteiligung bei 67,03 %.[7]

Wappen

Blasonierung: In Blau ein rot gezungter goldener Löwe, der in seinen Tatzen vier goldene Kornähren hält. Der Löwe ist dem Wappen des Häuptlings Wibet von Stedesdorf entnommen. Die Ähren stehen für die vier Ortsteile Mamburg, Osteraccum, Thunum und Stedesdorf.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

St.-Ägidien-Kirche, von Süden aus gesehen

Die St.-Ägidien-Kirche in Stedesdorf wurde als Sendkirche des ehemaligen Erzbistums Bremen zwischen 1100 und 1150 errichtet. Ihr Grundrisstyp ist in Ostfriesland einzigartig. Das gedrungene Kirchenschiff wird durch einen eingezogenen und fast quadratischen Chorbereich abgeschlossen. Der aus Backsteinen gemauerte Glockenturm des geschlossenen Typs steht frei und stammt von 1695.[8] An der Nordseite des freistehenden Glockturms befindet sich der Rillenstein von Stedesdorf.

siehe auch: Liste der Baudenkmale in Stedesdorf

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Bahnhof Stedesdorf lag an der Bahnstrecke Norden–Sande. Die Züge passieren den Ort inzwischen ohne Halt.


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Stedesdorf (Hrsg.): 1137–1987. Die St. Aegidien-Kirche zu Stedesdorf. Geschichte einer Kirchengemeinde. Stedesdorf 1987

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Ev.-luth. Kirchengemeinde Stedesdorf (Hrsg.): 1137 - 1987. Die St. Aegidien-Kirche zu Stedesdorf. Geschichte einer Kirchengemeinde, Stedesdorf 1987, S. 31
  3. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 19. November 2011
  4. a b Stedesdorf – Gemeinderat, abgerufen am 19. November 2011
  5. a b Gemeinde Stedesdorf – Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 2011, abgerufen am 19. November 2011
  6. Abwärtstrend bei Wahlbeteiligung gestoppt. In: ndr.de. 12. September 2011, archiviert vom Original am 25. August 2013; abgerufen am 2. Dezember 2014.
  7. Gemeinde Stedesdorf – Gesamtergebnis Wahl des Rates 2006, abgerufen am 19. November 2011
  8. Robert Noah, a.a.O., S. 35.
Commons: Stedesdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien