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U 180

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U 180
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: IX D 1
Feldpostnummer: M 44 013
Werft: Deutsche Schiffs- und Maschinenbau Aktiengesellschaft
(DeSchiMAG AG Weser), Bremen
Bauauftrag: 28. Mai 1940
Baunummer: 1020
Kiellegung: 25. Feb 1941
Stapellauf: 10. Dezember 1941
Indienststellung: 16. Mai 1942
Kommandanten:
Einsätze: 2 Unternehmungen
Versenkungen:

2 Schiffe (13.298 BRT)

Verbleib: seit dem 23. August 1944 in der Biscaya vermisst

U 180 war ein U-Boot vom Typ IX D 1, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.

Der Bauauftrag für U 180 erging am 28. Mai 1940 an die Werft Deschimag AG Weser in Bremen. Dort wurde das Boot am 7. Oktober 1941 auf Kiel gelegt und am 10. Dezember 1941 vom Stapel gelassen. Korvettenkapitän Werner Musenberg stellte U 180 am 16. Mai 1942 unter seinem Kommando in Dienst. Außergewöhnlich an U 180 war seine Geschwindigkeit von etwa 25 Knoten, die es durch sechs neuartige Daimler-Benz 20-Zylinder-V-Motoren mit zusammen 9000 PS erreichte.[1] Nur U 195 war ebenso motorisiert.

Das U-Boot wurde für einen besonderen Einsatz genutzt, bei dem am 26. April 1943 vor Madagaskar im Kriegsmarinequadrat KR 5276 (Lage) der indische Freiheitskämpfer Subhash Chandra Bose (1897–1945) und der arabische Nationalist Abid Hasan von U 180 in das japanische U-Boot I-29 umstiegen.

Seit dem 23. August 1944 wird U 180 in der Biskaya vermisst.

Das U-Boot gehörte zu den folgenden Flottillen:

  • 16. Mai 1942 bis 31. Januar 1943 4. U-Flottille (Stettin)
  • 1. Februar 1943 bis 4. Januar 1944 12. U-Flottille (Bordeaux)
  • 5. Januar 1944 bis 1. April 1944 Boot außer Dienst – Umbau zum Transport-Boot
  • 2. April 1944 bis 26. August 1944 12. U-Flottille (Bordeaux)

Einsatzstatistik

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U 180 absolvierte nur zwei Unternehmungen, wobei es zwei Schiffe mit zusammen 13.298 BRT versenkte.[2][3]

Erste Feindfahrt (Fernunternehmung)

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Vom 9. Februar bis 3. Juli 1943 unter Korvettenkapitän Werner Musenberg. Am 9. Februar 1943 verließ das U-Boot Kiel.

Nach mehrmaliger Verschiebung des Auslauftermins, wurde am Abend des 8. Februar 1943 absolutes Stillschweigen verordnet und Ladungsstücke sowie Koffer verladen. Nach dem Auslaufen stoppte U 180 etwa in der Mitte der Kieler Förde und zwei Personen, die per Motorboot kamen, gingen an Bord.

Die Fahrt mit Geleit führte am Skagerrak vorbei nach Kristiansand, Landgang wurde verboten, genauso wie am nächsten Tag in Egernsund bei Bergen (Norwegen). U 180, nun allein, folgte der norwegischen Küste, fuhr an der Nordspitze Englands vorbei und westlich zwischen Island und Färöer in den Atlantik. Der nun bekannt gegebene Auftrag lautete, die beiden Passagiere, den indischen Nationalisten Subhas Chandra Bose und seinen Adjutanten, den arabischen Nationalisten Abid Hasan, in den Indischen Ozean zu bringen, wo sie von einem japanischen U-Boot aufgenommen und nach Singapur gebracht werden sollten.

Mit Kurs Richtung Süden kam es am 3. März 1943 zum Kontakt mit dem Versorgungs-U-Boot U 462, wobei Treibstoff und Proviant aufgefüllt wurden. Vorbei an den Inseln Ascension und St. Helena, auf denen sich bereits Stützpunkte der Alliierten befanden, scheiterte die weitere Fahrt fast an einem technischen Defekt an der Frischwasseraufbereitung.

Am 20. April 1943 erreichte U 180 den Treffpunkt etwa 300 km südlich von Madagaskar, Marine-Planquadrat KR 5276, mit dem japanischen U-Kreuzer I-29. Die Übergabe dauerte wetterbedingt einige Tage, in denen Waffen und neue Erfindungen ausgetauscht wurden und Bose sowie Hasan auf das japanische Schiff umstiegen. An ihrer Stelle kamen zwei Schiffbau-Offiziere der Kaiserlich Japanischen Marine an Bord von U 180, Fregattenkapitän Emi und Korvettenkapitän Tomonaga. Dazu kamen noch 50 Goldbarren zu 40 kg.

Während der Rückfahrt wurde U 180 in der Nähe von Durban am 12. Mai 1943 von einem Flugzeug der Südafrikanischen Air Force (44. Geschwader) entdeckt[5]. Da der Abschuss des Flugzeuges nicht gelang, tauchte U 180 ab, um einer Verfolgung zu entgehen.

  • Am 3. Juni 1943 traf U 180 um 23:40 Uhr auf den griechischen Dampffrachter Boris[6] mit 5.166 BRT und konnte diesen auf Position 7° 14′ S, 18° 41′ W bei Ascension, im Marine-Planquadrat FL 3816, versenken. Alle 37 Besatzungsmitglieder überlebten.

Ein geplantes Treffen zum Auftanken mit dem Versorgungsboot U 463 kam nicht zustande, da dieses bereits am 16. Mai 1943 von britischen Bombern versenkt worden war. Um die Heimreise dennoch fortsetzen zu können, übernahm U 180 am 19. Juni 1943 Brennstoff von U 530, das stark beschädigt und nicht mehr tauchfähig war.

Ein weiteres Mal wurde U 180 am 30. Juni 1943 aus der Luft entdeckt[5]. Der 2-motorige britische Bomber des 53. Geschwaders startete einen Angriff, war aber von der Geschwindigkeit von U 180 überrascht und konnte keine Bomben abwerfen. Ein weiterer Angriff mit Bordkanonen verfehlte das U-Boot nur knapp.

Nur sehr langsam, um nicht entdeckt zu werden und meist unter Wasser, ging die Fahrt weiter in die Biscaya. Dort erhielt das U-Boot Begleitschutz durch einen deutschen Zerstörer bis in den Hafen von Bordeaux, wo U 180 am 3. oder 9. Juli 1943 eintraf.

Zweite Feindfahrt

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Am 22. August 1944 lief das Boot unter dem Kommando von Oberleutnant Rolf Riesen aus Bordeaux aus. Das Operationsgebiet war die Biscaya. Dort lief es vermutlich in der Girondemündung auf eine Mine und sank, ohne Überlebende, auf der Position 45° 50′ N, 1° 30′ W.[7] im Planquadrat BF 68.

Der Autor Jack Higgins verwendet in seinem Roman "Das Geheimnis von U 180" (engl. Titel 'Thunder Point') nicht nur die Bezeichnung des U-Bootes, es wird auch das wahre Schicksal von U 180 in der fiktiven Story erwähnt.

  • Hans Herlin: Verdammter Atlantik. Schicksale deutscher U-Boot-Fahrer. Weltbild, Augsburg 2007, ISBN 978-3-8289-0825-3.
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot Verluste in beiden Weltkriegen. Aus dem Englischen übertragen von Alfred P. Zeller. Urbes-Verlag, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7.

Einzelnachweise

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  1. Hermann Wien: Über das Boot U-180. Augenzeugenbericht. (Obermaschinist auf U 180).
  2. Robert Deininger: Subhas Chandra Bose – Er wollte Freiheit für Indien. In: Augsburger Zeitung, vom 19. August 2000.
  3. Hermann Wien: U-180 und die geheime Reichssache. Augenzeugenbericht.
  4. Tanker Corbis. Auf uboat.net
  5. a b U 180. (Memento vom 24. Mai 2012 im Internet Archive) Auf ubootwaffe.net
  6. Frachter Boris. Auf uboat.net
  7. Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot Verluste in beiden Weltkriegen. 1998, S. 227.