Urlaub vom Himmel

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Film
Titel Urlaub vom Himmel
Originaltitel Here Comes Mr. Jordan
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1941
Länge 91 Minuten
Stab
Regie Alexander Hall
Drehbuch Seton I. Miller,
Sidney Buchman
Produktion Everett Riskin
Musik Friedrich Hollaender
Kamera Joseph Walker
Schnitt Viola Lawrence
Besetzung

Urlaub vom Himmel (Originaltitel: Here Comes Mr. Jordan) ist eine US-amerikanische Filmkomödie des Regisseurs Alexander Hall aus dem Jahr 1941 nach dem Bühnenstück Irrtum im Himmel (Heaven Can Wait, 1938) von Harry Segall.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joe Pendleton, ein Boxer, stürzt bei einem Vergnügungsflug mit seiner kleinen Maschine ab. Der Engel 7013 glaubt, dass Joe den Absturz nicht überleben wird, und nimmt sich – um ihm Schmerzen zu ersparen – seiner Seele bereits vor dem Absturz an. Im Jenseits stellt sich heraus, dass Joes Tod ein Fehler war. Er hätte ohne die Einwirkung des Engels überlebt und noch 50 Jahre vor sich gehabt. Der Vorgesetzte des Engels, Mr. Jordan, ordnet an, dass Joe in seinen Körper zurückkehren soll – doch in der Zwischenzeit wurde dieser auf Anordnung von Max Corkle, Joes Boxmanager, im Krematorium verbrannt. Nun soll Joe, der nicht um seine 50 Jahre Leben betrogen werden will, ein neuer Körper zur Verfügung gestellt werden. Mr. Jordan erklärt, dass der Körper nur eine Hülle ist, Joe werde aber durch seine Seele der gleiche bleiben, der er war. Da Joe gerne als Boxer weitermachen möchte, sollte es ein körperlich fittes Exemplar sein.

Nach ein paar untauglichen Exemplaren zeigt Jordan Joe den Körper von Mr. Bruce Farnsworth, einem Bankier, der soeben von seiner Frau Julia und seinem Sekretär Tony Abbott in seiner Badewanne ertränkt worden ist. Joe zögert, den Körper zu übernehmen. Doch, als er sieht, dass das mörderische Pärchen die reizende Miss Bette Logan, die Tochter eines durch Betrügereien von Farnsworth zu Unrecht im Gefängnis sitzenden Klienten, abweisend behandelt, entscheidet er sich für den Körper. Ab jetzt sehen die Zuschauer sowie Joe selbst weiterhin den richtigen Joe, die Personen im Film nehmen ihn als Farnsworth wahr.

Pendleton in Farnsworths Körper zahlt alle Investoren aus und schafft es, Miss Logans Vater aus dem Gefängnis zu holen. Er teilt seinem Manager Max mit, dass er in Wahrheit Joe sei. Zum Beweis spielt er ein Saxophon in der schlechten Art und Weise, wie der echte Joe es tat. Max trainiert ihn, und er kann nach einiger Zeit den aktuellen Schwergewichtsmeister Ralph (K.O.) Murdock herausfordern. Mr. Jordan warnt Joe, dass es zu einem Konflikt kommen könnte, wenn er in der Gestalt Farnsworths den Titel gewinnt, den eigentlich Pendleton gewinnen sollte. Unterdessen planen Julia und der Sekretär Abbott einen weiteren Mordversuch auf den ihnen zu spendablen Farnsworth, obwohl ihnen unerklärlich bleibt, wie er ihren vorherigen Mordanschlag überlebt hat. Joe als Farnsworth wird von Abbott erschossen. Joe kehrt zurück in die Geisterwelt und erfährt von Mr. Jordan, dass die Farnsworth-Leiche in einer Tiefkühltruhe im Keller verborgen wurde.

Julia und Abbott behaupten fortan, Farnsworth sei untergetaucht. Max glaubt das nicht und schaltet die Polizei ein, die aber seinem Gerede über Engel und Körperwechsel keinen Glauben schenkt. Bei einem Verhör im Farnsworth-Haus durch Inspektor Williams schafft es Joe mittels telepathischer Beeinflussung, dass Max das Radio einschaltet. Der Sprecher verkündet, dass Murdock im Weltmeisterschaftskampf gegen Lou Gilbert zusammengebrochen sei, ohne dass ihn jemand berührt habe. Jordan findet heraus, dass Murdock von Wettbetrügern erschossen worden ist, damit der Kampf an seinen Gegner geht. Joe übernimmt den Körper von Murdock, den er kennt und respektiert, und gewinnt in diesem Körper den Kampf. Da Joe als Murdock wieder ein Saxophon bei sich hat, weiß Max, dass Joe nun in Murdocks Körper auftritt. Joe verrät Max das Versteck von Farnsworths Leiche, woraufhin die Polizei wenig später die Leiche in der Kühltruhe findet. Julia und Abbott werden festgenommen. Immer noch als Murdock feuert er den korrupten Manager von Murdock und stellt Max ein.

Mr. Jordan erklärt Joe, dass dies sein Los sei, er könne nun als Murdock leben. Er heilt die Schusswunde und lässt seine Erinnerungen an sein früheres Leben als Joe sowie seine Begegnungen mit den Engeln verschwinden. Miss Logan erscheint, sieht Murdock und fühlt, dass sie sich schon einmal gesehen haben. Sie erinnert sich daran, dass Joe als Farnsworth kurz vor seiner Ermordung ihr gesagt hatte, dass sie einem Boxer gegenüber freundlich sein solle, den sie bald treffen könne und der sie an ihn erinnern würde. Während die beiden zusammen weggehen, lächelt Jordan in sich hinein.

Kinopremieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • USA – 7. August 1941[1]
  • Österreich – 15. November 1945
  • Deutschland – 18. Oktober 1946

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Columbia Pictures hatte sich ursprünglich die Rechte an Harry Segalls Bühnenstück von 1938 gesichert, um es mit Cary Grant in der Hauptrolle für die Leinwand zu adaptieren. Letztlich erhielt jedoch Robert Montgomery die Rolle. Der Erfolg des Films bei Kritikern und Publikum veranlasste Columbia, mit dem Film Eine Göttin auf Erden (1947) eine Fortsetzung zu drehen, in der Columbias damaliger größter Star Rita Hayworth die Hauptrolle innehatte und die ebenfalls von Regisseur Alexander Hall inszeniert wurde. Die Schauspieler Edward Everett Horton und James Gleason waren dabei erneut in ihren Rollen als Engel 7013 und Max Corkle zu sehen, die Rolle des Mr. Jordan spielte jedoch Roland Culver.

Unter dem Titel Der Himmel soll warten wurde 1978 von Warren Beatty ein Remake von Urlaub vom Himmel gedreht. Beatty spielte auch die Hauptrolle, dazu kamen noch Julie Christie als Miss Logan und James Mason als Mr. Jordan. Im Jahr 2001 folgte unter dem Titel Einmal Himmel und zurück eine weitere Neuverfilmung.

James Gleason ist der erste Schauspieler, der für einen Oscar für eine Rolle nominiert war, für die ein anderer Schauspieler in einem Remake ebenfalls nominiert wurde, in diesem Fall Jack Warden.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theodore Strauss von der New York Times bezeichnete den Film seinerzeit als „einen köstlichen und komplett entwaffnenden Witz auf Kosten des Himmels“. Er sei „fröhlich, geistreich, liebevoll und nicht ein bisschen vernünftig“ und damit „eine der erlesensten Fantasie-Komödien des Jahres“.[2] Variety lobte Robert Montgomerys Darstellung als „Highlight“ unter den „exzellenten Vorstellungen“ der Besetzung. Alexander Halls Regie habe durchweg ein „hohes Tempo“ durchgehalten.[3]

Der film-dienst nannte den Film „eine taktvolle, originelle und liebenswerte Fantasie-Komödie, die ebenso ausgelassen wie romantisch unterhält“.[4]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Oscarverleihung 1942 wurde der Film in den Kategorien Beste Originalgeschichte (Herry Segall) und Bestes adaptiertes Drehbuch (Sidney Buchman, Seton I. Miller) mit dem Oscar ausgezeichnet. Nominiert war er zudem in den Kategorien Bester Film, Beste Regie (Alexander Hall), Bester Hauptdarsteller (Robert Montgomery), Bester Nebendarsteller (James Gleason) und Beste Kamera (Joseph Walker).

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rolle Darsteller Synchronsprecher[5][6]
Joe Pendleton Robert Montgomery Joachim Ansorge
Miss Bette Logan Evelyn Keyes
Mr. Jordan Claude Rains Friedrich W. Bauschulte
Julia Farnsworth Rita Johnson Helga Trümper
Engel/Himmelsbote 7013 Edward Everett Horton Klaus Miedel
Max „Pop“ Corkle James Gleason Benno Hoffmann
Tony Abbott James Emery Hartmut Reck
Inspektor Williams Donald MacBride Niels Clausnitzer
Butler Sisk Halliwell Hobbes Wolf Ackva
Lefty (Murdocks Manager) Don Costello Wolfgang Hess
Bugsy Benny Rubin Norbert Gastell
Co-Pilot Mr. Sloan Lloyd Bridges Leon Rainer
Intro-Sprecher Martin Hirthe

Der Film wurde 1975 in München synchronisiert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Harry Segall: Irrtum im Himmel. Eine phantastische Komödie in drei Akten (Originaltitel: Heaven Can Wait). Deutsche Übersetzung und Bearbeitung von Peter Hansen. Desch, München 1963, 112 S. [Bühnenmanuskript].

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kinopremieren in der IMDb
  2. “Columbia has assembled its brightest people for a delightful and totally disarming joke at heaven’s expense. […] Here Comes Mr. Jordan is gay, witty, tender and not a little wise. It is also one of the choicest comic fantasies of the year.” Theodore Strauss ‘Here Comes Mr. Jordan,’ in Which Robert Montgomery Appears, Opens at the Music Hall. In: The New York Times, 8. August 1941
  3. “Montgomery’s portrayal is a highlight in a group of excellent performances. […] Direction by Alexander Hall sustains a fast pace throughout.” Vgl. Review: ‘Here Comes Mr. Jordan’. In: Variety, 1941.
  4. Urlaub vom Himmel. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 24. Juni 2017.
  5. Urlaub vom Himmel. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 14. November 2021.
  6. Urlaub vom Himmel. In: Synchrondatenbank. Abgerufen am 14. November 2021.