WSA Open Tour

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Die WSA Open Tour war eine Turnierserie, die ursprünglich in der Spielzeit 2001/02 als Qualifikationstour für die Saison 2002/03 der Snooker Main Tour ausgetragen wurde. Nach sechs ausgetragenen Events erhielten acht Spieler eine Startberechtigung für die Profitour, 16 weitere eine für die Challenge Tour 2002/03. Danach wurde die Open Tour mindestens noch eine Saison als Serie von sogenannten Pro/Am-Turnieren ohne direkten Zusammenhang mit der Profitour ausgetragen, gelegentlich als EASB Open Tour bezeichnet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1990ern war die Profitour eine offene Tour, was bedeutete, dass jeder Spieler gegen eine gewisse Startgebühr an den Profiturnieren teilnehmen und Profispieler werden konnte. Sportliche Qualifikationsbeschränkungen existierten also damals nicht. Ab 1997 versuchte der Weltverband, die ausufernde Tour wieder unter Kontrolle zu bringen, wozu man eine Art Zwei-Klassen-System einführte. Die eigentliche Profitour wurde auf etwas über hundert Spieler begrenzt und zur sogenannten Main Tour. Daneben entstand eine „zweitklassige“ Profitour, die sogenannte UK Tour oder Challenge Tour, die eine Art „Zwischentour“ zwischen Profitour und dem reinen Amateurstatus war. Für die UK Tour und Challenge Tour existierten ebenfalls sportliche Qualifikationsbeschränkungen, gleichzeitig war diese Tour deutlich geringwertiger als die eigentliche Profitour. Je Spielzeit konnten sich die besten Spieler der Challenge Tour für die Main Tour qualifizieren, die Challenge Tour stellte dabei den hauptsächlichen Qualifikationsweg für die Main Tour dar.[1]

2001 experimentierte der Weltverband (damals teils auch als World Snooker Association, kurz WSA, bezeichnet) schließlich mit einer zusätzlichen Qualifikationstour. Im Gegensatz zur Challenge Tour hatte diese zusätzliche Qualifikationstour keine Beschränkungen, war also „offen“ für alle Spieler.[2] Aus diesem Grund wurde die zusätzliche Tour WSA Open Tour genannt.[3] Die Open Tour bestand aus sechs während der Saison 2001/02 ausgetragenen Events, in denen jeweils im K.-o.-System ein Sieger ermittelt wurde.[4] Neben Preisgeldern erhielten die Teilnehmer abhängig von ihrem Resultat auch Punkte, mit denen am Ende eine Endwertung errechnet wurde.[5] Die besten acht Spieler dieser Endwertung erhielten eine Startberechtigung für die Saison 2002/03 der Main Tour, die nächsten 16 Spieler eine Startberechtigung für die Challenge Tour 2002/03.[2] Bereits qualifizierte Spieler wurden bei der Vergabe der Startberechtigungen außenvor gelassen.[5]

Es blieb die einzige Ausgabe in diesem Format. Danach wurde die Open Tour weitergeführt, allerdings als Serie sogenannter Pro/Am-Events. Darunter versteht man nicht-professionelle Turniere – sprich Amateurturniere –, an denen explizit aber auch Profispieler teilnehmen können. Bestätigt ist auf jeden Fall eine Ausgabe in der Saison 2002/03, die vier Events umfasste,[6] an denen neben britischen Spielern auch vereinzelte internationale Vertreter teilnahmen. Organisator dieser zweiten Ausgabe war Malcolm Thorne,[7] der im englischen Amateursnooker engagierte Bruder des ehemaligen Profispielers Willie Thorne.[8] Thorne erhofft sich zunächst, dass der Weltverband, die WSA Open Tour 2002/03 noch als Qualifikationsweg für die Main Tour oder die Challenge Tour anerkennen würde, dazu kam es aber nie.[7] Zwei der Events gewann der damalige Profispieler Ryan Day aus Wales; Day und Jamie Cope gelang jeweils ein Maximum Break.[9] Die Datenbank CueTracker führt die Ausgabe noch unter dem Namen WSA Open Tour,[6] gelegentlich wird sie aber auch als EASB Open Tour bezeichnet.[10] Die English Association of Snooker and Billiards (EASB) war ursprünglich die Amateursektion des professionellen Weltverbandes, wurde aber 2002 als englischer Landesverband unabhängig.[11] Ab Mitte 2003 trug die EASB andere Touren aus, die namentlich nichts mehr mit der Open Tour zu tun hatten und nur noch englischen Spielern offenstanden.[12]

Ausgabe 2001/02[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Austragungsort Sieger Ergebnis Finalist
1 3. bis 8. September EnglandEngland LeicesterWillie Thorne’s Snooker Club EnglandEngland Mark Gray 5:2 EnglandEngland Shaun Murphy
2 26. November bis 1. Dezember Schottland GlasgowCraigpark Masters EnglandEngland Brian Morgan 5:2 Irland Leo Fernandez
3 28. Januar bis 2. Februar EnglandEngland SwindonJesters Snooker Centre Finnland Robin Hull 5:4 Irland Colm Gilcreest
4 25. Februar bis 2. März EnglandEngland StockportHazelgrove Snooker Centre EnglandEngland Matthew Couch 5:3 EnglandEngland Munraj Pal
5 8. bis 13. April EnglandEngland StockportHazelgrove Snooker Centre EnglandEngland Lee Spick 5:3 EnglandEngland Mark Gray
6 17. bis 24. Mai Wales PrestatynPontin’s-Ferienresort EnglandEngland Stuart Bingham 5:4 EnglandEngland Matthew Selt

Qualifikanten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Letztlich konnten sich folgende Spieler über die WSA Open Tour 2001/02 für die Main Tour 2002/03 qualifizieren:[13]

Ergebnisse 2002/03[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Ausgabe 2002/03.[6]

Nr. Datum Austragungsort Sieger Ergebnis Finalist
1 2. bis 7. Dezember EnglandEngland HarrogateManhattan Club Wales Ryan Day 5:4 Wales James Reynolds
2 3. bis 8. Februar EnglandEngland LeicesterWillie Thorne’s Snooker Club Wales Ryan Day 5:3 EnglandEngland Mark Gray
3 00bis 8. März EnglandEngland StockportHazelgrove Snooker Centre EnglandEngland Rory McLeod 5:2 EnglandEngland Mark Gray
4 0000000April EnglandEngland CambridgeCambridge Snooker Centre EnglandEngland Ricky Walden 5:1 EnglandEngland Jamie Cope

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Chris Turner: World Snooker UK Tour / World Snooker Challenge Tour – WPBSA Secondary Professional Tour. In: cajt.pwp.blueyonder.co.uk. Chris Turner’s Snooker Archive, 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. April 2016; abgerufen am 8. Juli 2022 (englisch).
  2. a b Qualification Strucutre 2002/2003. In: worldsnooker.com. World Snooker, 2001, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Oktober 2001; abgerufen am 11. Juli 2022 (englisch).
  3. Open Three Attracts Fab Field. In: worldsnooker.com. World Snooker, 22. Januar 2002, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juni 2002; abgerufen am 16. Juli 2022 (englisch).
  4. Ron Florax: Tournament History – WSA Open Tour Series. In: cuetracker.net. CueTracker, abgerufen am 18. Juli 2022 (englisch).
  5. a b Open Tour 2001/2002. In: worldsnooker.com. World Snooker, 9. Juli 2001, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Oktober 2001; abgerufen am 16. Juli 2022 (englisch).
  6. a b c Ron Florax: Tournament History – WSA Open Tour Series. In: cuetracker.net. CueTracker, abgerufen am 18. Juli 2022 (englisch).
  7. a b Janie Watkins: 2002-3 WSA Open Tour No. 1. In: globalsnookercentre.co.uk. Global Snooker Centre, 2. Dezember 2002, archiviert vom Original am 18. März 2005; abgerufen am 29. Juli 2022 (englisch).
  8. Malcolm Thorne: Malcolm Thorne: 1950-2011. In: prosnookerblog.com. Pro Snooker Blog, 17. Januar 2011, abgerufen am 29. Juli 2022 (englisch).
  9. Janie Watkins: For The Record 2002-3. In: globalsnookercentre.co.uk. Global Snooker Centre, 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juni 2006; abgerufen am 18. Juli 2022 (englisch).
  10. Janie Watkins: Euro Player Profile: Ryan Day (Wales). In: globalsnookercentre.co.uk. Global Snooker Centre, 2003, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. April 2006; abgerufen am 18. Juli 2022 (englisch).
  11. EABA : The Amateur Billiard Player : Summer 2002. In: eaba.co.uk. English Amateur Billiards Association, 12. April 2013, abgerufen am 18. Juli 2022 (englisch).
  12. Janie Watkins: For The Record 2003-2004. In: globalsnookercentre.co.uk. Global Snooker Centre, 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juni 2006; abgerufen am 18. Juli 2022 (englisch).
  13. 2002/03 Main Tour Qualifiers. World of Snooker, 2002, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Oktober 2002; abgerufen am 14. Juni 2022 (englisch).