Weißach (Saalbach)

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Weißach
Weißach
Die Weißach in Knittlingen

Die Weißach in Knittlingen

Daten
Gewässerkennzahl DE: 23774
Lage Baden-Württemberg
Flusssystem Rhein
Abfluss über Saalbach → Rhein → Nordsee
Quelle am Scheuelberg bei Knittlingen-Freudenstein
49° 1′ 29″ N, 8° 49′ 55″ O
Quellhöhe unter 295 m ü. NHN[1]
Zusammenfluss in Bretten mit der linken Salzach zur SaalbachKoordinaten: 49° 2′ 4″ N, 8° 42′ 31″ O
49° 2′ 4″ N, 8° 42′ 31″ O

Länge 10,7 km[2]
Einzugsgebiet 40,589 km²[3]
Abfluss[4]
AEo: 40,59 km²
an der Mündung
MNQ
MQ
Mq
MHQ
134 l/s
282 l/s
6,9 l/(s km²)
3,9 m³/s

Die Weißach ist der rechte Quellbach der Saalbach in Baden-Württemberg.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Weißach bezieht sich auf Eigenschaften des Wassers; weiß steht in der Mundart für hell, klar oder rein. Die Namensendung -ach ist ein im Alpenraum und in Südwestdeutschland häufiges Hydronym. Der heutige Name Weißach wurde 1935 durch einen Erlass des Badischen Finanz- und Wirtschaftsministeriums festgelegt, das sich zuvor mit dem Badischen Kultusministerium und dem Württembergischen Kultministerium verständigt hatte.[5]

Vor 1935 wurde die Weißach teilweise der Saalbach zugerechnet; beispielsweise verortete Johann Goswin Widder in seiner Beschreibung der Kurpfalz von 1786 die Quelle der Saalbach bei Freudenstein. Auch von amtlichen Stellen wurde die Weißach als Teil der Saalbach betrachtet, so in den Beiträgen zur Hydrographie des Großherzogtums Baden[6] oder in Topographischen Karten von 1875 und 1927, in denen der Bach in der Gemarkung der badischen Stadt Bretten als Saalbach bezeichnet wird, in der flussaufwärts gelegenen württembergischen Stadt Knittlingen hingegen als Weißach.[7]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weißach entspringt auf der Gemarkung der Kleinstadt Knittlingen im Enzkreis am Nordhang des Scheuelbergs (382 m) auf etwa 295 m im Wald, verlässt diesen nach Nordwesten und erreicht das Dorf Freudenstein. Hier wechselt sie dauerhaft auf Westkurs und die K 4516 aus Diefenbach im Osten tritt ins Tal. Die Weißach durchquert das Dorf vollends und passiert gleich danach Hohenklingen im Talmund eines linken Zuflusses. Sie zieht danach durchs sogenannte, zum Teil unter Naturschutz stehende Weissacher Tal, an dessen Ende sie in einen über 5 ha großen See, das Hochwasserrückhaltebecken Weissacher Tal, einfließt. Nach dem Wiederauslauf mündet von rechts der Bernhardsbach zu, dann erreicht sie gleich Knittlingen selbst.

Hier läuft unter dem Ortskern auf dem Mündungssporn von links der Eselbach zu. Nachdem sie das Ortsende und etwas abwärts die zugehörige Störrenmühle hinter sich gelassen hat, tritt sie gleich auf die Stadtgemarkung von Bretten im Landkreis Karlsruhe über, wo ihr von rechts der Seebergerbach durch einen Muschelkalkbruch am Ausgang des Seitentales zufällt. Hier steigt auch die Bundesstraße 35 vom linken Hang herab und wird zur Talstraße. Weiterhin westlich fließend, erreicht sie unterm Damm der Kraichtalbahn hindurch den Siedlungsbereich der Mittelstadt, wo aus dem Norden ihr letzter Zufluss Gölshäuser Dorfbach mündet. Nach einem weiteren Kilometer durch die Stadt fließt sie selbst mit der linken Salzach zur Saalbach zusammen.

Einzugsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weißach entwässert als dessen rechter Quellbach etwa 41 km² des westlichsten Stromberg und südöstlichen Kraichgaus nach Westen zum Rhein-Zufluss Saalbach hin. Ihr Einzugsgebiet stößt im Norden an dasjenige des bedeutenderen Kraichbachs, hinter der östlichen Wasserscheide konkurriert die ebenfalls größere Metter gegenläufig zum mittleren Neckar. Im Süden zu ihrer Linken läuft der andere Saalbach-Quellbach, der sowohl etwas mehr Einzugsgebiet hat als auch etwa anderthalb mal so lang ist wie sie.

Die höchste Erhebung im Einzugsgebiet ist der 381,6 m hohe Scheuelberg am Ostrand, unter dem der Bach entspringt. Östlich von Knittlingen und Großvillars gehört das Gebiet noch dem Stromberg an, hier ist die Landschaft sehr zertalt, die tälertrennenden Bergzüge sind markant und meist mit Wald bedeckt, im Kraichgauteil dagegen außer am Nordrand offen.

Zuflüsse und Stillgewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der Zuflüsse und Seen am Lauf von der Quelle zur Mündung. Mit Höhe[1], Länge[2], Seefläche[8] und Einzugsgebiet[9] wo verfügbar. Andere Quellen sind vermerkt.

Quelle der Weißach auf etwa 295 m auf dem bewaldeten Nordhang des Scheuelbergs (381,6 m[10]) im Scheithau. Läuft zunächst nordwestlich in Richtung Knittlingen-Freudenstein.

  • Burgstallbach, von rechts und Osten auf über 240 m im östlichen Freudenstein, 1,2 km. Entsteht auf etwa 302 m im Gewann Brunnquell am Kamm vor dem Gießbachtal im Osten bei Sternenfels-Diefenbach. Von hier an fließt die Weißach westlich.
  • Moorklingenbach, (auch Mohrenklingenbach)[11] von links und Süden auf 217,1 m[12] in Knittlingen-Hohenklingen, 1,3 km und 1,9 km². Entsteht auf unter 300 m im Hangwald Köbler.
  • Durchfließt etwas vor dem Ortsrand Knittlingens auf über 200 m das dauereingestaute Hochwasserrückhaltebecken Weissacher Tal,[13] 5,5 ha, im Naturschutzgebiet Weissacher Tal.
  • Bernhardsbach, von rechts und Nordosten auf etwa 193,5 m[10] etwa 200 Meter nach dem Seeausfluss, 3,8 km und 5,4 km².
  • Eselbach (auch Eßelbach oder Esselbach),[11] von links und Südosten auf etwa 185 m zwischen den zwei Knittlinger Kirchen, 2,8 km und 6,0 km². Entsteht auf etwa 220 m am Ostrand des Schillingswaldes.
  • Teichgruppe auf unter 200 m links des Laufs beim Steinbruch an der Knittlinger Störrmühle auf Gemarkung schon von Bretten, zusammen 0,4 ha.
  • Seebergerbach (auch Seebergbach, Bergseebach, ältere Namen Quellenbach, Langwiesenbächlein, Eitelsbach),[14] von rechts und Nordosten auf etwa 177 m nach Durchlaufen des Steinbruchs, 4,5 km und 6,9 km². Entsteht auf etwa 230 m am Nordrand von Oberderdingen-Großvillars.
  • Gölshäuser Dorfbach (auch Quellenbachgraben, Gölshauser Bach, in Gölshausen nur Dorfbach),[15] von rechts und Norden in Bretten nach Durchlauf unter dem Damm der Kraichgaubahn, 3,9 km und 7,3 km². Entsteht auf etwa 227 m am Nordrand des Lehrwalds zum Schlupf.

Zusammenfluss der Weißach von rechts und Osten mit der linken und südöstlichen Salzach zur Saalbach, der dann nordwestlich abfließt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Höhe nach dem Höhenbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte der Kartendienste der LUBW. → Weblinks
  2. a b Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN) der Kartendienste der LUBW. → Weblinks
  3. Einzugsgebiet summiert aus den Teileinzugsgebieten nach dem Layer Einzugsgebiet (AWGN) der Kartendienste der LUBW. → Weblinks
  4. Werte aus Regionalisierung, Datenstand 1. März 2016 (MNQ, MQ), 1. März 2007 (MHQ) aus Abfluss-BW – ein Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (Hinweise)
  5. Willy Bickel: Der Saalbach und seine Zuflüsse. Beitrag zur Flußnamensforschung des Kraichgaus. In: Fritz Herzer (Hrsg.): Bruchsaler Heimatgeschichte. Bruchsal 1955, S. 199–211, hier S. 201 f.
  6. Bickel, Der Saalbach und seine Zuflüsse, in: Herzer, Bruchsaler Heimatgeschichte, S. 199–211, hier S. 201.
  7. Meßtischblatt 6918 Knittlingen von 1927 in der Deutschen Fotothek;
    Meßtischblatt 6918 Knittlingen von 1904 in der Deutschen Fotothek;
    Übersichtsplan der Gemarkung Bretten (1875) beim Generallandesarchiv Karlsruhe.
  8. Seefläche nach dem Layer Stehendes Gewässer der Kartendienste der LUBW. → Weblinks
  9. Einzugsgebiet nach dem Layer Einzugsgebiet (AWGN) der Kartendienste der LUBW. → Weblinks
  10. a b Höhe nach schwarzer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte der Kartendienste der LUBW. → Weblinks
  11. a b Bickel, Der Saalbach und seine Zuflüsse, in: Herzer, Bruchsaler Heimatgeschichte, S. 199–211, hier S. 206.
  12. Höhe nach blauer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte der Kartendienste der LUBW. → Weblinks
  13. Steckbrief HRB Weissacher Tal bei der LUBW (Abgerufen am 7. Juli 2019).
  14. Bickel, Der Saalbach und seine Zuflüsse, in: Herzer, Bruchsaler Heimatgeschichte, S. 199–211, hier S. 206 f.
  15. Bickel, Der Saalbach und seine Zuflüsse, in: Herzer, Bruchsaler Heimatgeschichte, S. 199–211, hier S. 207.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]