Wikipedia:Kurier/Ausgabe 3 2009

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Mission: Der Kurier ist das Boulevardblatt der Wikipedia-Gemeinschaft. Nicht neutral, nicht enzyklopädisch, aber hoffentlich unterhaltsam und informativ berichtet er, was die Wikipedia gerade bewegt.

Nach der Saison ist vor der Saison

Und dank des Bundesarchivs gab es auch diverse neue alte Bilder zum Wintersport

Am Sonntag ging die Wintersportsaison mit den letzten Wettkämpfen im Biathlon und der Eiskunstlauf-WM zu Ende. Was noch kommt sind ein paar Ausläufer und die Eishockey-WM, die allerdings ihre eigenen Bearbeiter hat. Während der Saison haben gut 20 Mitarbeiter des Wintersport-Portals eine durchaus beeindruckende Arbeit geleistet. Von gut 4220 biografischen Artikeln zu Beginn der Saison erhöhte sich die Zahl auf mehr als 5450. Hinzu kommen statistische Saisonartikel, Artikel zu Vereinen und Sportanlagen. Allein die Artikel über Skispringer haben sich mehr als verdoppelt, auch Biathleten und Skilangläufer und Alpine Skiläufer legten einmal mehr beachtlich zu. Andere Sportarten stagnierten, einzig bei den Skibergsteigern gibt es zum Ende der Saison sogar weniger Artikel als zu Beginn. Teilweise können mittlerweile ganze Wettbewerbe über Wikipedia-Artikel erschlossen werden. Und die nächste Saison bringt wieder eines dieser besonderen Ereignisse mit sich: die Olympischen Winterspiele 2010. Zum Abschluss möchte ich meinen Kollegen des Wintersportbereiches danken. Die Zusammenarbeit ist immer konstruktiv und produktiv. Die Arbeit mit euch ist eine Freude. MC, 30.03.

Wikipedia-Mediziner in Fachzeitschrift

Immer mehr Menschen informieren sich im Internet über Gesundheitsthemen.

Die Wikipedia – wie auch andere Internet-Portale – erfüllt die Kriterien von „evidenzbasierter Patienteninformation“ nicht, meinten im vorigen Jahr Studenten der Universität Hamburg. Jetzt erschien in der Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen ein Leserbrief von Wikipedia-Medizinern, um die Dinge ein wenig zurecht zu rücken.

Mündige Patienten benötigen transparente und ausgewogene Informationen zu Gesundheitsthemen; evidenzbasierte Medizin fordert unter anderem den statistischen Nachweis der Wirksamkeit einer Behandlung. Da viele Menschen sich über das Internet schlau machen, haben die Hamburger Studenten in einer Stichprobe 22 einschlägige Informationen aus der Wikipedia an den Kriterien dieser Medizin gemessen und auch mit den Internetportalen von Krankenkassen verglichen (Sind medizinische und Gesundheitsinformationen auf den Internetseiten von Wikipedia evidenzbasiert? – Eine Inhaltsanalyse). Die Studenten kamen zu dem Schluss, dass keines der untersuchten Internetportale die Kriterien für evidenzbasierte Patienteninformationen „ausreichend erfüllt“ und sahen die „Qualität der Informationen zwischen Wikipedia und den Krankenkassen vergleichbar“.

Charakter der Wikipedia verkannt

Die Wikipedia-Redaktion Medizin, also die am Thema interessierten Wikipedianer, hat die Studie ausgiebig diskutiert. Zwar hat die Wikipedia im Vergleich zu den Portalen der Kassen inhaltlich gut abgeschnitten. Jedoch geriet ihr zum Nachteil, dass die Wikipedia-Autoren nicht unbedingt namentlich bekannt sind, während die Kriterien genau dies verlangen (welche Kompetenz hat der Verfasser, welche Interessen vertritt er). Außerdem fehlen in ihr Empfehlungen von Selbsthilfegruppen oder einzelnen Spezialisten, ferner ist sie nicht immer sehr verständlich.

Genau um diesen Charakter der Wikipedia geht es den Leserbriefschreibern, namentlich genannten Fachärzten: Sie ist überhaupt nicht als Patientenratgeber gedacht, im Gegensatz zu den Portalen der Kassen. Ferner weisen die Medizin-Wikipedianer auf statistische Mängel hin, die sich in der Studie der Hamburger Studenten fanden. Dennoch nimmt die Wikipedia-Redaktion Medizin die Ergebnisse dankbar zum Anlass, ihre Leitlinien und die Vorlage Krankheit zu diskutieren. (Co 25.03.)

Der Große aus der Gründerzeit weicht „Mr. Interim“

Neuer Vorsitzender der Wikimedia Deutschland: Sebastian Moleski, bis Ende Juni gleichzeitig Geschäftsführer des Vereins

Eine Überraschung – oder nicht? Die Mitglieder der Wikimedia Deutschland wählten Kurt Jansson in seinem fünften Jahr nicht wieder. Der Gründungsvorsitzende unterlag am 21. März 2009 in Berlin der Kampfkandidatur von Sebastian Moleski, der noch für drei Monate als Interims-Geschäftsführer fungiert. Außerdem: fragende Arbeitsgruppen und fragwürdige Anträge.

„Meine Aufgabe ist die Aufklärung der Außenwelt“, entschuldigte Catrin Schoneville sich gegenüber den Wikimedianern, die mit ihr über die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins sprechen wollten. Dadurch sei die interne Kommunikation bislang eher spärlich gewesen. Die Wikimedia-Pressesprecherin berichtete über die Erfolge ihrer erst sechsmonatigen Zeit und notierte sich viele Anregungen aus ihrer neuen Arbeitsgruppe. Besonders gut kam bei den Mitgliedern die neue Vereinszeitung WikiMedium an.

Vorstandsmitglied Alice Wiegand sprach mit ihrer Arbeitsgruppe über Infomaterialien, Sebastian Moleski mit seiner über Fundraising und der neue Projektmanager Mathias Schindler will demnächst mehr Kräfte zum „Loseisen von Content“ bündeln, also Institutionen zur Freigabe von noch rechtlich geschützten Texten und Bildern bewegen. Er ist einer der führenden Köpfe hinter der „Bilderbuch-Beziehung“ zum Bundesarchiv, das letztes Jahr fast 100.000 Bilder in die Wikimedia Commons hochgeladen hat.

Wer wird Boss der Besserwisser

Kurt Jansson, Vorsitzender von 2004 bis 2009

Überraschend für die übrigen Vorständler hatte Sebastian Moleski sich für den Ersten Vorsitz beworben, so dass eine sogenannte Kampfkandidatur über die Führung entscheiden musste. Kurt Jansson nannte den Verein sein Kind, das er 2004 aus der Taufe gehoben hatte, und ließ Erinnerungen Revue passieren, wie die erste Einstweilige Verfügung, die seinerzeit in seine Studentenbude geflattert war. Sie machte noch nicht so viel Spaß wie die von Lutz Heilmann, die im November 2008 dem Verein etwa 60.000 Euro zusätzliche Spendeneinnahmen bescherte, wie Schatzmeister André Darmochwal verriet.

Während der Spiegel-Mitarbeiter Kurt Jansson stets der große Integrator war, präsentierte Sebastian Moleski sich als jemand, der Dinge vorantreibt. Um eine bessere Vorstandsführung gehe es ihm, den Organisationsablauf. Ein Vorsitzender müsse die berufliche Erfahrung haben, einen Geschäftsführer effektiv kontrollieren zu können, sagte der Unternehmensberater aus Berlin.

Die Wikimedianer tagten als Gäste des Akademischen Vereins Hütte in Berlin.

Von den etwa 50 anwesenden und 34 briefwählenden Mitgliedern wollten schließlich 37 Kurt Jansson noch ein Jahr behalten, sechs mehr ließen sich von Sebastian Moleski überzeugen. Die Mitglieder applaudierten zum Dank für Kurt Janssons Arbeit, erhoben sich und zwangen so dem Hünen aus Hamburg eine rührende Verlegenheit ab. Er werde natürlich weiterhin etwas für Wikimedia und Wikipedia machen, sagte er später im kleinen Kreis, aber für das Auswählen eines neuen Terrains müsse er wohl länger als ein Wochenende in seinem privaten Wiki stöbern.

Die Wiki-Republik

Man konnte das Gefühl haben, an einer Löschdiskussion oder Benutzersperrung teilzunehmen: Verglichen mit der Mitgliederversammlung von 2008 in Frankfurt war der Ablauf weit weniger effektiv. Schlecht durchdachte Anträge zur Geschäftsordnung oder Abänderung der Wahlmodalitäten machten nichts schneller, nur langsamer und komplizierter. Ein Vorstandskandidat wollte sich noch nach Herumgehen der Wahlurne durch häufige Redebeiträge profilieren, jemand anders zeigte sein theoretisches Interesse an Wahlsystemen, eine Reihe von Rednern betonte die eigenen Erfahrungen in anderen Vereinen.

Bekannte Gesichter: Debora Weber-Wulff, Professorin für Medieninformatik, Marcus Cyron, Zedler-Preisträger, Jenny Grabe und „Finanzer“ Michail Jungierek (leider verwischt), zwei neue Vorstandsmitglieder, und Denis Barthel, Wikimedia-Beauftrager.

Der bedeutsamste Antrag vor Ort mag derjenige gewesen sein, dem neu gewählten Vorsitzenden sogleich für die Zeit bis Ende Juni das Stimmrecht im Vorstand zu nehmen. Schließlich könne der Vorsitzende nicht sich selbst als Geschäftsführer kontrollieren. Aber nur sieben Anwesende wollten dem (auch satzungstechnisch wohl zweifelhaften) Antrag folgen, sechzehn waren dagegen und dreizehn enthielten sich. Keine überwältigende Rückendeckung für Sebastian Moleski, aber ein Auftrag für seine schwierige Amtszeit, in der der Verein weiter wachsen und professioneller werden soll.

Personelle und andere Neuheiten

Die Satzung der Wikimedia Deutschland wird dahingehend geändert, dass Beisitzer demnächst bei der Wahl eine absolute Mehrheit brauchen, und der Verein hat eine Geschäftsordnung erhalten. Die übrigen sechs Anträge, über die auch die Briefwähler mitentschieden haben, wurden abgelehnt – vom Wunsch des Vorstands bezüglich einer höheren Darlehensgrenze bis zur Forderung eines Mitglieds, dass Vorstandsmitglieder nicht für einen „bundesweit oder international tätigen Medienkonzern“ arbeiten dürfen.

Alice Wiegand, Zweite Vorsitzende, mit Sebastian Moleski

Fast untergegangen ist auf der Mitgliederversammlung, dass der Verein weitere Vorstandsmitglieder bekommen hat. Alice Wiegand bleibt im Vorstand jetzt als Zweite Vorsitzende, André Darmochwal kümmert sich weiterhin um die Finanzen, Jürgen Lüdeke ist der neue Schriftführer. Zu den wiedergewählten Beisitzern Tim Bartel (73 Stimmen) und Philip Birken (60) gesellen sich jetzt auch Jenny Grabe (65), Maria Schiewe (65) und Harald Krichel (49), zurückgekommen ist Michail Jungierek (50). Zu den beiden nicht gewählten Kandidaten gehörte ein nicht anwesender und umstrittener Berliner Lokalpolitiker.

Die Mitglieder werden in Zukunft keinen Nackenkrampf mehr riskieren, wenn sie mit ihrem Vorsitzenden sprechen. Sie werden neue und vielleicht auch ungewohnte Abläufe erleben, sie werden hoffentlich an den Aufgaben für Verein und Wikipedia-Gemeinschaft mitwachsen. Und freuen sich natürlich, Kontakt mit dem Großen aus der Gründerzeit zu halten. (Z. 22.03.)

Zweiter jährlicher 1.-April-Wettbewerb

Nicht jeder Artikel schafft die Relevanzhürde

Aus einer Spielerei heraus entwickelte sich im vergangenen Jahr die Idee, für den 1. April besonders gut zum Datum passende neue Artikel für „Schon gewusst“ zu suchen. Es entstand ein von Happolati organisierter Schreibwettbewerb, der dazu führte, dass am 1. April 2008 neue Artikel zu einer wenig bekannten Mannschaftssportart, einem paradoxen Frosch und einem mehr berüchtigten als berühmten Schauspieler auf der Hauptseite vorgestellt wurden.

Auch in diesem Jahr wird wieder zu diesem kleinen Wettbewerb aufgerufen. Gesucht werden neu erstellte Artikel zu ungewöhnlichen, kuriosen oder fast schon unglaublichen Themen bzw. Artikel, die einen dem entsprechenden Aspekt besitzen. Die vier schönsten neuen Artikel, die diesen Kriterien entsprechen, werden am 1. April 2009 in der Rubrik „Schon gewusst“ die Hauptseite schmücken.

Wir wollen dabei allerdings nicht wirklich unsere Leser in den April schicken – die Artikel müssen „echt“ und belegt sein, fiktive Themen à la Leuchtschnabelbeutelschabe werden nicht akzeptiert. Natürlich sollen die Artikel den üblichen Standards der Wikipedia inklusive der Erfüllung unserer Relevanzkriterien entsprechen; dabei sind Miniaturen, die ohne größeren Aufwand an einem Abend ohne Fußball oder Dr. House im Fernsehen erstellt werden können, durchaus gewünscht (längere Artikel gehören in den anderen Schreibwettbewerb). Wer sich ein Bild davon machen will, was Wikipedianer lustig finden, kann im Kuriositätenkabinett stöbern; Ideen für neue Artikel liefern vielleicht die entsprechenden Seiten in den anderen Sprachversionen.

Vorschläge werden bis zum 30. März 2009 auf Wikipedia Diskussion:Hauptseite/Schon gewusst angenommen. Als Ansporn werden zwei Buchpreise, wahlweise das Lexikon des Unwissens oder das QI Pocket Book of General Ignorance, spendiert, die der diesjährige Gastgeber des kleinen Schreibwettbewerbs ganz willkürlich an die beiden Artikel vergeben wird, die ihn am meisten amüsiert haben. (Ab 15.03.)

Wikipedia trifft CeBIT

Im Lokal

Eine Stadtführung, einen Fotowettbewerb und „HannoverWikiRed“: Diese und andere Aktionen hatte sich der Hannover-Stammtisch, allen voran Abena und Ukko, für uns überlegt, um aus einem einfachen „überregionalen Stammtisch“ ein kleines Event zu zaubern. Am 7. März trafen sich zunächst ungefähr 20 Wikipedianer, darunter welche aus dem ganz hohen Norden, aus Leipzig, Berlin, Hamburg und dem Rheinland, zu einer Stadtführung. Diese wurde kompetent von Andrée Branà geleitet und endete schließlich, nach zwei doch insgesamt als recht kühl empfundenen Stunden, um 16 Uhr im Neuen Rathaus.

Dort trennte sich die Gruppe, um die verbleibende Zeit noch für Museumsgänge oder Besuche des Landtages zu nutzen. Recht pünktlich versammelten sich alle wieder in der Hannoveraner Stadtbrauerei „HBX“, wo die Runde durch diejenigen, die nicht an der Stadtführung teilgenommen hatten, noch entscheidend ergänzt wurde, sodass wir schließlich 30–40 Wikipedianer waren.

Anstich des Fasses

Es war, wie bereits auf der Stammtischseite angekündigt, für uns extra ein sog. „lizenzfreies“ Bier gebraut worden, dessen Rezept unter der CreativeCommons-Lizenz cc-by-sa 3.0 steht und hier zum Nachbrauen abrufbar ist. Über den Anstich wurde auch bei Heise online berichtet.

Ein 20-Liter-Fass Freibier stellte die Brauerei zur Verfügung, von Gustavf und einem weiteren, anonymen Wikipedianer wurden ein weiteres 50-Liter-Fass Freibier gespendet. Nach dem Anstich durch Abena und den Stadtbraumeister Bernd Kirsch wurde mit dem HannoverWikiRed angestoßen, wobei selbst die Antialkoholiker bisweilen einige Schlucke getrunken haben.;-)

Anschließend gab Kirsch eine kleine, ausgesprochen unterhaltsame Brauereiführung durch die Stadtbrauerei Hannover. Dann gab es Essen und anschließend ließ man den Abend bei Bier und in guter Stimmung bis lange nach Mitternacht ausklingen.

Am nächsten Tag schauten sich dann noch einige der versammelten Wikipedianer den ursprünglichen Anlass des Stammtisches an, der ja unter dem Motto Wikipedia meets CeBIT (Wikipedia trifft CeBIT) stand.

Einen ganz riesigen Dank an die Hannoveraner Organisatoren, die da ein tolles Community-Ereignis auf die Beine gestellt haben und bis zum nächsten Treffen! (bue, DH, M.L, TheWolf 12.03.)

Der Sperrreport ist da!

Das WikiProjekt Sperrreport gibt heute seine ersten Ergebnisse bekannt. Wer sich nicht durch lange Listen quälen will, ist eingeladen die kurze Zusammenfassung zu lesen. Für die erste systematische, quantitative Untersuchung des „Sperrgeschäfts“ wurden in den letzten Monaten Archive durchwühlt, Logs gesichtet und mit API-Abfragen Daten ermittelt. Herausgekommen ist eine umfangreiche Datensammlung zu Benutzersperren und Sperrmethoden. Besonderes Augenmerk lag auf den unbefristeten Sperren gegen stimmberechtigte Benutzer (ausgenommen Sperren auf Benutzerwunsch). Auch wenn der Anteil dieser Sperren sehr gering ist (2008 waren es 0,05% aller verhängten Benutzersperren), sorgen gerade diese Sperren häufig für Unmut und lange Folgediskussionen in der Gemeinschaft.

Die Ergebnisse zeigen, dass das Benutzersperrverfahren per Abstimmung faktisch ausgedient hat. Statt dessen dominieren Einzelentscheidungen durch Administratoren. Auf der Grundlage der ermittelten Daten können nun Aufwandsabschätzungen für noch zu entwickelnde neue Verfahren zur Sperrung und Revision einer Sperrentscheidung erstellt werden.

Wir wären nicht Wikipedia, wenn Diskussionen zu den Ergebnissen nicht willkommen wären. Auch zu detaillierteren Sekundäranalysen wird eingeladen. Zu beachten ist, dass es sich bei Wikipedia um ein dynamisches System handelt, die Daten können sich durch Entsperrungen auch wieder ändern. (b. 10.03.)

Projekt „Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia“

Projekt-Marathon ein voller Erfolg

Der 1. Nawaro-Projekt-Marathon vom 13. bis 20. Februar 2009 war ein großer Erfolg. Ein Dutzend Teilnehmer hat über 70 Artikel neu angelegt, ergänzt, überarbeitet und nachbequellt. Quer durch die Welt der Nachwachsenden Rohstoffe schrieben sich die Teilnehmer – von Biogasanlage über Brettschichtholz und Oleochemie bis hin zu Biologische Abbaubarkeit und darüber hinaus reichte das Themenspektrum, die detaillierten Ergebnisse finden sich hier.

Bis zuletzt lieferten sich die beiden aktivsten Schreiber des Marathons ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Da ist es fast schon zu begrüßen, dass wegen einer Unschärfe im Regelwerk beide zu Siegern erklärt werden mussten – Engelbaet und Heiner Brookman teilen sich den obersten Platz auf dem Treppchen.

Die vom nova-institut und Wikimedia Deutschland ausgelobten Preise für die aktivsten Teilnehmer sind bereits versandt, eine Neuauflage steht sicher ins Haus.

Zweiter Projektworkshop in Bonn

Am Donnerstag, dem 23. April 2009, lädt das Projekt „Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia“ zum 2. Projektworkshop in Bonn.

Externe Fachleute treffen auf Autoren aus der Wikipedia und diskutieren den aktuellen Stand der Nachwachsenden Rohstoffe in der Online-Enzyklopädie. Anhand der bisherigen Erfahrungen der Autoren und des Projektteams sollen Schwerpunkte für die restliche Projektlaufzeit besprochen werden. Für Neulinge-Interessenten bieten wir eine Einführung in die Wikipedia-Arbeit an, parallel dazu können bereits aktive Autoren je nach Bedarf Detailfragen klären und sich mit anderen Wikipedia-Autoren austauschen.

Neben Plenumsveranstaltungen werden Diskussionen und Schulungen stattfinden, ein gemeinsames Essen soll darüberhinaus Gelegenheit zum individuellen Austausch bieten.

Der Workshop findet am 23. April von 10:30 bis 17:00 Uhr in der Jugendherberge Bonn statt. Um besser planen zu können, bitten wir Euch um formlose Anmeldung bis zum 7. April 2009 entweder bei Florian Gerlach oder auf der Vorbereitungsseite des Nawaro-Projekts. Dort gibt es auch nähere Informationen zur Veranstaltung.

(Denis Barthel (Nawaro), 9.3.)

Affäre Mighty B

Kopfschmerzen halten an
Kopfschmerzen halten an

Nach dem Meinungsbild ist vor dem Meinungsbild? Auch nach der vermeintlichen Klärung, ob Episodenlisten in der Wikipedia erlaubt sein sollen, geht die Diskussion munter weiter. So herrscht immer noch Unklarheit darüber, inwiefern Mindestanforderungen an die Listen gestellt werden können. So wurde im Begleittext der ersten Frage eine Liste präsentiert, die ein gewisses Mindestmaß erfüllt. Gleichzeitig wurde bei der zweiten Frage die Wahl gelassen für keine inhaltlichen Anforderungen, mit Inhaltsangabe oder mit Hintergrundinformationen zu stimmen. Das Meinungsbild fiel zahlentechnisch betrachtet recht eindeutig aus. Wo ist aber das Problem?

Es ist die unterschiedliche Interpretation von keine inhaltlichen Anforderungen. So wurde die Frage von vielen Abstimmenden in dem Zusammenhang mit den anderen beiden Optionen gesehen. Aber diese Entscheidung wird immer wieder auch so ausgelegt, dass es keine Anforderungen an solche Listen gibt. So sollen, trotz „Schönmalerei“ im Meinungsbild, auch einfache Auflistungen (#) der Episodennamen bereits genügen, egal ob sie zehn Mal länger sind als der Artikel selbst.

Ein anschaulicher Fall ist der Artikel Mighty B, bei dem bereits vor der Entscheidung durch das Meinungsbild eine mittlerweile gelöschte Episodenliste angelegt wurde. Die erneute Überprüfung mit Beanspruchung des Meinungsbildes änderte aber nichts an der Entscheidung. Noch vor der Löschung und dem Urteil durch das Schiedsgericht entbrannte ein Edit-War wegen Streitigkeiten hinsichtlich der Richtigkeit der Liste. So existierten zwischenzeitlich zwei unterschiedliche Listen. Letztlich wurde die gelöschte Liste in den Artikel eingebaut. Unterdessen gehen die Diskussionen weiter, ob und in welchem Umfang die Listen behalten werden sollen, da die Beantwortung dieser Frage offensichtlich durch das Meinungsbild verfehlt wurde. Die Affäre Mighty B wird so auch weiterhin eine der vielen kleinen Nadeln sein, die Kopfschmerzen bereiten wird. nya 06.03.

Freiwillige vor: Support-Team braucht Unterstützung im Bereich Text- und Bildfreigaben

We want You!
We want You!

Das Support-Team sucht Freiwillige, die den Bereich Text- und Bildfreigaben unterstützen und dabei mithelfen, die E-Mail-Anfragen zeitnah und kompetent zu beantworten. Neben der im Regelfall einfachen Bearbeitung von E-Mail-Freigaben, die nach den Textvorlagen formuliert sind, sind bei freien Formulierungen und Sonderfällen Kommunikationsgeschick und Geduld notwendig, um den Sachverhalt zu klären und für die Beteiligten ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.

Erfahrung in der Wikipedia, Grundwissen über die verwendeten Lizenzen und Spaß an der Kommunikation sind neben Volljährigkeit und der Bekanntgabe des Realnamens (innerhalb des Support-Teams) Voraussetzungen für die Mitarbeit.

Bist du interessiert? Dann schreibe eine E-Mail an volunteers-otrs-de@wikimedia.org, in der du dich und deine Motivation mitzuarbeiten kurz vorstellst. Fragen vorab? Wende dich an ChrisiPK (E-Mail|Disk) oder DaB. (E-Mail|Disk), die gerne bereit sind, erste Auskünfte zu geben. (lzy und ray 02.03.)

Encarta und Meyers Online hören auf

Seit 1993 gab es die Encarta-Enzyklopädie von Microsoft auf CD-ROM, zwei Jahre später mit Aktualisierungen über das Internet. Damit wird es im Oktober 2009 vorbei sein (für die japanische Ausgabe im Dezember). Begründet wird die Einstellung mit dem deutlich veränderten Nutzerverhalten der Kunden (“People today seek and consume information in considerably different ways than in years past.”). Domas Mituzas verwies in Planet Wikimedia auf die entsprechende Seite msn.encarta.com, die dies bekanntgegeben hat. Z., 31.03 Bereits zum 23. März 2009 war Meyers Lexikon Online eingestellt worden. Sgth, Aschmidt, 31.03

Wer wird Millionär? Ohne Wikipedia?

Wer hat, der hat. Günter Schröder, Geschäftsführer der mind the company, hat viele Fragen. So viele, dass auch Günther Jauch sie nicht alle beantworten kann und daher wildfremde Menschen fragt. Welch ein Spaß. Kürzlich wurde der Spieß einmal umgedreht und das Medienmagazin DWDL.de befragte Schröder, heraus kam ein lesenswertes (jedoch nicht exzellentes) Interview, das sich zum Schluss mit der Wikipedia beschäftigt und zu überraschenden Antworten führt. Jetzt wurde bekannt: Auch Harald Valder, Lohrer und Redaktionsleiter, wurde schon zur Wikipedia befragt.

KURIER enthüllt: Die Symbiose Wikipedia und Wer wird Millionär ist offenbar ein Dauerbrenner. (Diekm, 3O.O3)

Dateien werden wieder überprüft

Nach mehrmonatiger Pause aufgrund von technischen Problemen ist die Dateiüberprüfung (DÜP) wieder da. Dank einer kompletten Neuentwicklung des BLUbots von Guandalug wird der Rückstand von bis zu 1600 Dateien sicherlich schnell wieder aufgeholt werden. Wie man eine Datei in die Dateiüberprüfung eintragen kann, steht im Übrigen hier.

Über Mithilfe oder Kritik freuen sich die Dateiüberprüfler außerdem stets: Wikipedia Diskussion:Dateiüberprüfung. Forrester, 29.03

Abstimmung über Umstieg auf CC-by-sa

Nachdem im November die GFDL geändert wurde (siehe GFDL#Verwendung_in_der_Wikipedia), kann die Community demnächst über den möglichen Umstieg auf GFDL/CC-by-sa-Doppellizenzierung abstimmen. Zur Zeit ist die Abstimmung für den 2. bis 23. April geplant. Der Umstieg wird nur stattfinden, wenn sich eine Mehrheit dafür findet. Alles weitere siehe auf Meta. MF-W, 29.03.

Dresdner Fotothek übertrifft das Bundesarchiv

Nachdem bereits im Dezember 2008 vom Bundesarchiv etwa 100.000 Bilddateien für Wikimedia Commons unter einer freien Lizenz bereitgestellt wurden, möchte nun auch die Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek Dresden mit Wikimedia zusammenarbeiten und ca. 250.000 Bilder der Deutschen Fotothek verfügbar machen.
Am Dienstag den 31. März 2009 wird hierzu eine Pressekonferenz mit der Wikimedia im Haus Berliner Stadtbibliothek stattfinden.[1] Nicor, 26.03.

Community enttarnt „U-Boot

Was haben W. Aks, C. Andle, D. Oocht und L.-E. Uchter gemeinsam? Erstens haben sie angeblich Schriften über Dadophorus von Salamis verfasst, einen Liturgiker des 5./6. Jahrhunderts mit Vorliebe für Kerzen und Leuchter. Zweitens sind diese Namen schlecht ausgedacht. So schlecht, dass der Schreiber dieser Zeilen den mit Fake begründeten Schnelllöschantrag auf Dadophorus gerne ausgeführt hat. Nicht so hastig, junger Mann! Dadophorus gibt es, wie findige Autoren in einer schönen Gemeinschaftsarbeit herausgefunden haben, zumindest im Lexikon der antiken christlichen Literatur und – daraus zitierend – im Metzler Lexikon Antike, allerdings weder in anderen einschlägigen Werken zur Spätantike noch in denen zur Liturgie. Das Lemma Dadophorus von Salamis gibt es jetzt wieder, der Artikel kennzeichnet Dadophorus (gr. Fackelträger) nun aber als wissenschaftlichen Witz. Wikipedia trägt die Fackel des Wissens! – (Drah, 25.3.)

Kooperation zwischen OpenStreetMap und Wikipedia

Tim Bartel hat heute auf der Mailingliste Wikide-I angekündigt, dass es eine Kooperation zwischen OpenStreetMap (OSM) und Wikipedia geben wird. Ziel ist es, die freien Karten des Projektes durch eine einfache Einbindung in Artikeln für Wikipedia besser nutzbar zu machen. Außerdem soll ein Karten-Toolserver eingerichtet werden, auf dem (ähnlich dem normalen Toolserver) Werkzeuge zur Verarbeitung und Nutzung von OSM-Karten entwickelt werden können. Wikimedia Deutschland hat für diese Kooperation 15.000 Euro bereitgestellt. Die Projektseite befindet sich auf Meta. (CoE, 17.3)

Generation 50plus reloaded

Wikipedia:Generation 50plus, das Projekt zur Förderung von Autoren älterer Generationen in der Wikipedia, erfährt mit der Ausschreibung für einen Projektplaner durch Wikimedia Deutschland eine neuen Schub. Es wird ein engagierter und kreativer Kopf gesucht, der in einer (zuerst befristeten) Rolle die Möglichkeiten des Projekts ausforschen und potenzielle Kooperationspartner anwerben soll. Bewerbungen werden ab sofort entgegengenommen. (sebmol, 13.03.)

4. Bausteinwettbewerb endet mit neuem Rekord

Ganz heimlich, still und leise ist am vergangenen Freitag der 4. Bausteinwettbewerb mit der Verteilung der Plaketten durch Schiedsrichter Enzian44 zu Ende gegangen. Das (inoffizielle) Ergebnis soll dem Kurier nicht vorenthalten bleiben: insgesamt wurde an mehr als 300 die Kneifzange angelegt (Rekord!). Bei 318 (inoffiziell 323) konnten erfolgreich Bearbeitungsbausteine („Überarbeiten“, „Quellen fehlen“, „Lückenhaft“ und wie sie nicht alle heißen) entfernt werden. 20 (21) Benutzer kämpften alleine oder in Teams um die begehrten Plaketten. Erneut schnitten die Einzelkämpfer sehr gut ab. Gold ging an Louis Bafrance, der sich unter anderem den Themen Baden-Württemberg und Theater widmete, gefolgt von der „Deutsch-Fränkische Freundschaft e.V.“ (Poisend-Ivy, Leithian und Achates, Silber) und Titelverteidiger Geher (u. a. Sport), der diesmal Bronze holte. Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer und ein besonderer Dank an Enzian44, der sich ebenso als Einzelkämpfer um die Punkteauszählung und Preisvergabe kümmerte. (César, 9.03.)

4 Millionen

Nummer 4.000.000

Nun ist es soweit: Das Wikipedia-Schwesterprojekt Wikimedia Commons erreichte am heutigen 4. März den Meilenstein von vier Millionen (4.000.000) Dateien. Das entspricht einem Wachstum von einer Million Dateien in knapp acht Monaten. Bei rund 573.000 angemeldeten Benutzern hat jeder User 6,98 Bilder oder andere Medien-Dateien den Wikimedia-Projekten bereitgestellt. Die „offizielle“ Mitteilung findet der geneigte Leser hier. Herzlichen Glückwunsch! (Me, 4.03.)

Board meeting

Auf der Mailingliste Foundation-l hat die Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation Sue Gardner angekündigt, dass sie auf dem nächsten Treffen des Boards im April in Berlin das Thema ansprechen will, wie die Qualität der Artikel über lebende Personen verbessert werden kann. Sie bittet auch auf der Mailingliste um Vorschläge. (G, 4.03.) Sue Gardner fasst die bisherige Diskussion derart zusammen. (G, 9.03.) Ergebnis des Treffens ist dieses Board statement (G, 21.04.)