Wolfgang Brandstetter
Wolfgang Brandstetter (* 7. Oktober 1957 in Haag[1]) ist ein österreichischer Rechtswissenschaftler, Strafverteidiger und Hochschullehrer. Seit 16. Dezember 2013 ist er Justizminister der Republik Österreich.
Leben
Brandstetter besuchte das Bundesgymnasium Horn, wo er auch seine Matura ablegte. An der Universität Wien studierte er Rechtswissenschaften sowie die Englische und Russische Sprache.[1] Nach seiner Promotion 1980 war er als Assistent am Institut für Strafrecht und Kriminologie an der Universität Wien tätig. 1991 wurde Brandstetter an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien habilitiert und lehrte danach etwa an den Universitäten in Graz, Brünn und Krakau.[2]
1997 erhielt Brandstetter ein Angebot, an die Universität Linz zu wechseln; 1998 erlangte Brandstetter den Posten eines Ordinarius für Strafrecht an der Universität Wien. 2007 wurde er Vorstand des Instituts für Österreichisches und Europäisches Wirtschaftsstrafrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien.[1] Brandstetter war als Strafverteidiger von Rudolf Fischer in der Telekom-Affäre, von Tilo Berlin sowie Rakhat Aliyev tätig.[3] Letzterer hatte seinen Wohnsitz zeitweise sogar im Privathaus Brandstetters.[4] Außerdem trat Brandstetter als Vertrauensperson[5] von Wolfgang Kulterer im Untersuchungsausschuss zur Hypo Alpe-Adria-Bank auf. Weiters war Brandstetter Verteidiger von Bundeskanzler Werner Faymann in den Ermittlungen in der Inseratenaffäre.[6]
2013 wurde der außerhalb von Juristenkreisen kaum wahrgenommene Brandstetter, welcher als Antikorruptionsexperte gilt,[7] von der ÖVP als parteiloser Justizminister in das zu bildende Kabinett Faymann II entsandt.[8]
Privates
Der in Eggenburg wohnhafte Brandstetter ist verheiratet und Vater dreier Kinder.[8] Er ist Mitglied der katholischen Studentenverbindung K. a. V. Norica Wien.
Publikationen
- Wolfgang Brandstetter, Gerhard Loibl: Neutralität und Waffenexporte : völkerrechtliche und strafrechtliche Überlegungen zum Tatbestand der „Neutralitätsgefährdung“. Verlag der österreichischen Staatsdruckerei, Wien: 1990. ISBN 3-7046-0190-X
- Wolfgang Brandstetter, Alexander Tipold: Strafrechtliche Haftung des Arbeitgebers bei Lkw-Unfällen mit Personenschaden: Rechtsgutachten. Ausgabe 17 von Verkehr und Infrastruktur / Verkehr und Infrastruktur. Kammer für Arbeiter u. Angestellte für Wien, Wien: 2003. ISBN 3706302357
- Thomas Keppert, Wolfgang Brandstetter (Hrsg.): Bilanzdelikte. Linde Verlag: 2008. ISBN 9783707313499
Literatur
- Wolfgang Brandstetter in: Internationales Biographisches Archiv 07/2014 vom 11. Februar 2014, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
- Literatur von und über Wolfgang Brandstetter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Magazin: Designierter Justizminister Brandstetter gab Rakhat Aliyev Unterschlupf (Format Artikel vom 13. Dezember 2013).
- Aussendung APA OTS vom 14. Dezember 2013 - „profil“: Designierter Justizminister Brandstetter Berater der Vaduzer Kanzlei Batliner Gasser.
- Wolfgang Brandstetter: designierter Minister mit Verbindungen nach Liechtenstein - profil-online vom 14. Dezember 2013
- FORMAT: Die Liechtenstein-Connection von Österreichs Justizminister (APA-OTS vom 28. Februar 2014); Format-Artikel.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Der Ruhige im Hintergrund, Kurier, 12. Dezember 2013
- ↑ Profil Brandstetters auf der Website der WU
- ↑ Die neue Bundesregierung: Sophie Karmasin wird Familienministerin, Der Standard, 12. Dezember 2013
- ↑ WG mit Aliyev, Datum, 13. Dezember 2013. Siehe auch die Zeitschrift profil Nr. 26 vom 23. Juni 2014, S. 19 ff.
- ↑ Kommuniqué des Untersuchungsausschusses betreffend „Finanzmarktaufsicht, BAWAG, Hypo Alpe-Adria und weitere Finanzdienstleister“ (3/GO XXIII. GP)
- ↑ Ein erfolgreicher Verteidiger wird Justizminister, Kleine Zeitung, 13. Dezember 2013
- ↑ Bücher zur Verteidigung, Der Standard, 9. Dezember 2013
- ↑ a b Brandstetter: Spindeleggers Uni-Kollege wird Minister, Die Presse, 12. Dezember 2013
Personendaten | |
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NAME | Brandstetter, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Rechtswissenschaftler, Justizminister |
GEBURTSDATUM | 7. Oktober 1957 |
GEBURTSORT | Haag |
- Wikipedia:GND fehlt 2013-12
- Justizminister (Österreich)
- Rechtswissenschaftler (20. Jahrhundert)
- Rechtswissenschaftler (21. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Universität Wien)
- Hochschullehrer (Wirtschaftsuniversität Wien)
- Amtierender Bundesminister (Österreich)
- Kriminologe
- Person (Eggenburg)
- Österreicher
- Geboren 1957
- Mann
- Korporierter im CV