Frauenkirchen

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Stadtgemeinde
Frauenkirchen
Wappen Österreichkarte
Wappen von Frauenkirchen
Frauenkirchen (Österreich)
Frauenkirchen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Neusiedl am See
Kfz-Kennzeichen: ND
Fläche: 31,95 km²
Koordinaten: 47° 50′ N, 16° 55′ OKoordinaten: 47° 50′ 28″ N, 16° 55′ 10″ O
Einwohner: 2.932 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 92 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7132
Gemeindekennziffer: 1 07 05
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Stadtgemeinde Frauenkirchen
7132 Frauenkirchen
Website: www.frauenkirchen.info
Politik
Bürgermeister: Josef Ziniel (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2007)
(23 Mitglieder)

14 SPÖ, 6 ÖVP, 3 NESt

Lage von Frauenkirchen im Bezirk Neusiedl am SeeVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Frauenkirchen im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)AndauApetlonBruckneudorfDeutsch JahrndorfEdelstalFrauenkirchenGattendorfGolsHalbturnIllmitzJoisKittseeMönchhofNeudorf bei ParndorfNeusiedl am SeeNeusiedl am SeeNickelsdorfPamaPamhagenParndorfPodersdorf am SeePotzneusiedlSankt Andrä am ZickseeTadtenWallern im BurgenlandWeiden am SeeWinden am SeeZurndorfBezirk Neusiedl am See
Lage der Gemeinde Frauenkirchen im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)
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Frauenkirchen, Basilika, April 2005
Frauenkirchen, Basilika, April 2005
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Frauenkirchen ist eine Stadt im Burgenland im Bezirk Neusiedl am See in Österreich. Der ungarische Ortsname der Stadt ist Fertőboldogasszony.

Geschichte

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Fertőboldogasszony verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Stadtgemeinde ist Frauenkirchen seit 1982.

1678 erlaubte Graf Paul Esterházy den Mönchhofer Juden, von Husaren überfallen und ausgeplündert, vom Abt des Stiftes Heiligenkreuz des Ortes verwiesen, die Ansiedlung in Frauenkirchen. 1876 erreichte die Jüdische Gemeinde Frauenkirchen mit 864 Juden ihren Höhepunkt. Gleich nach dem Anschluss im März 1938 wurde in Frauenkirchen ein provisorisches Anhaltelager eingerichtet, in das etwa 400 Juden des Seewinkels unter Zwang verbracht wurden. Im April 1938 wurden die meisten dieser Juden über die ungarische Grenze abgeschoben und in der Folge die Jüdische Gemeinde vernichtet. Die Synagoge wurde 1939 demoliert, der Jüdische Friedhof ist erhalten. [1]

Politik

Bürgermeister ist Josef Ziniel von der SPÖ.

Die Mandatsverteilung (23 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 14, ÖVP 6, NESt 3 Mandate.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Frauenkirchen ist mit der Basilika Mariä Geburt ein Wallfahrtsort. Nördlich angebaut an die Basilika steht das vierflügelige Franziskanerkloster. Im Süden der Basilika im Kirchenplatz steht ein Kalvarienberg.

Wirtschaft und Infrastruktur

Frauenkirchen ist Schulstadt mit einer Volks- und einer Hauptschule und einer Handelsakademie. In der Fußgängerzone gibt es einige Geschäfte. Nach Erbohrung einer ergiebigen Thermalquelle wurde die wasserrechtliche Bewilligung für einen Thermenbau erteilt. Es gibt ein medizinisches Zentrum, mit einer Unfallambulanz, einer Rettungsstelle des Roten Kreuzes, ein Ärztezentrum, mit einem Pflegeheim, einer Tagestätte und einer Wohngemeinschaft.

Persönlichkeiten

  • Der amtierende Landeshauptmann des Burgenlandes (seit 2000), Hans Niessl, stammt aus Frauenkirchen und war dort auch Bürgermeister.
  • Bürgermeister Johann Kobor (1882–1958) betrieb in Frauenkirchen ein Gasthaus und ein Kino.
  • Geboren in Frauenkirchen sind die Politiker Stefan Kettner (1887–1957) und Martin Wetschka (1888–1971).
  • Erich Stekovics gilt mit seinem Anbau von über 3200 verschiedenen Sorten Paradeiser als der „Kaiser der Paradeiser“.[2]
  • Josef Umathum erlangte mit seinem renommierten Weingut lokale und weltweite Anerkennung.
  • Isabelle Zwinger ist Landesmeisterin im Voltigieren.
  • Frauenkirchen ist der Geburtsort des Komponisten Mihály Mosonyi (dt. Michael Brand, 1815–1870).
  • Die Malerin und Ordensfrau Elfriede Ettl (1914–2003) ist gebürtig aus Frauenkirchen.

Literatur

  • Michaela Irene Bauer: Siedlungs- und Ortsgeschichte von Frauenkirchen. Dissertation, Universität Wien 1982
  • Herbert Brettl: Die jüdische Gemeinde von Frauenkirchen. Ed. Lex Liszt 12, Oberwart 2003, ISBN 3-901757-32-5
  • Erika Brunner-Hammerl: Die Wallfahrtskirche und der Kalvarienberg von Frauenkirchen. Diplomarbeit, Universität Wien 2007

Einzelnachweise

  1. Österreichisches Jüdisches Museum Barbara Coudenhove-Calergi: Paul Rosenfeld - Einer kam zurück, 14./15. Juni 1986 Süddeutsche Zeitung.
  2. „Der Kaiser der Paradeiser“, Süddeutsche Zeitung, 13. August 2007

Weblinks

Commons: Frauenkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Frauenkirchen/Bodog-Assony (oben links) und Umgebung um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)