Rothenfluh

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Rothenfluh
Wappen von Rothenfluh
Wappen von Rothenfluh
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Basel-Landschaft Basel-Landschaft (BL)
Bezirk: Sissachw
BFS-Nr.: 2858i1f3f4
Postleitzahl: 4467
Koordinaten: 636004 / 256936Koordinaten: 47° 27′ 44″ N, 7° 54′ 58″ O; CH1903: 636004 / 256936
Höhe: 471 m ü. M.
Fläche: 10,93 km²
Einwohner: 780 (31. Dezember 2022)[1]
Einwohnerdichte: 71 Einw. pro km²
Website: www.rothenfluh.ch
Karte
Karte von Rothenfluh
Karte von Rothenfluh
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Rothenfluh ist eine politische Gemeinde im Bezirk Sissach des Kantons Basel-Landschaft in der Schweiz.

Geographie

Rothenfluh liegt auf 471 m ü.M. im oberen Ergolztal beim Zusammenfluss von Ergolz und Dübach. Das Dorf wird von mehreren Felsenbändern flankiert, welche die Abbrüche der umliegenden Hochebenen bilden: Im Südwesten durch das Müliflüeli (630 m ü.M.), im Südosten durch die Ringelfluh (659 m ü.M.) und im Norden durch die mächtige namengebende Rote Fluh (658 m ü.M.). Der höchste Punkt im Gemeindebann ist der Solchopf (718 m ü.M.). Rothenfluhs Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn Anwil, Wenslingen, Ormalingen und Hemmiken im Kanton Basel-Landschaft sowie Wegenstetten und Wittnau im Kanton Aargau.

Wappen

Das Wappen zeigt auf goldenem Grund eine rote Fluh auf grünem Dreiberg. Die Fluh wird von zwei grünen Tannen mit roten Stämmen beseitet. Die Farben gold/rot/grün entstammen dem Wappen der Grafen von Thierstein bzw. der baslerischen Herrschaft Farnsburg, zu welchen Rothenfluh nacheinander gehört hatte. Die beiden Tannen weisen auf den Waldreichtum der Gemeinde hin (617 ha von 1093 ha sind bewaldet.).

Geschichte

Ein prähistorischer Sonnenkalender auf der Roten Fluh weist darauf hin, dass die Gegend schon in frühster Zeit besiedelt war. Während Funde aus römischer Zeit weitgehend fehlen, ist über das frühmittelalterliche Rothenfluh einiges bekannt. Es bestand zu jener Zeit aus einem Konglomerat von 5 Weilern: Hendschikon, Werdlingen, Loglingen, Holwingen und Gastwingen. Während die anderen Weiler verödeten, entwickelte sich aus Loglingen das heutige Rothenfluh, welches 1196 als Rotenfluo erstmals urkundlich erwähnt wurde. Im Mittelalter waren die Familien der Thiersteiner und der Münch die wichtigsten Grundbesitzer im Dorf. 1525 war Rothenfluh eine der ersten Kirchgemeinden der Basler Landschaft, welche zum Protestantismus konvertierte, was für einige Wirren sorgte. Auch war das Dorf zu jener Zeit eine Hochburg der Täufer. Bis 1545 kam das Dorf in den Besitz der Stadt Basel, welche es in das Amt Farnsburg eingliederte. Die Herrschaft endete 1798 im Zuge der Helvetischen Revolution und wurde 1814 mit der Restaurationsverfassung wieder hergestellt. 1832 gehörte Rothenfluh zu den 46 Gemeinden, welche den neuen Kanton Basel-Landschaft gründeten.

Bevölkerung

Rothenfluh hat 726 Einwohner, wovon der Ausländeranteil 7,2 % beträgt. 75 % der Bevölkerung sind reformiert und 9 % römisch-katholisch, die restlichen 16 % gehören einer anderen Konfession an oder sind konfessionslos. (Stand: 31. Dezember 2007)

Wirtschaft

Die Landwirtschaft hat in den letzten Jahrzehnten stark an Bedeutung verloren. Es gibt zwar einige Gewerbebetriebe im Dorf, doch arbeiten die meisten Einwohner auswärts.

Verkehr

Von Rothenfluh sind alle Nachbargemeinden ausser Wenslingen über geteerte und gut ausgebaute Strassen erreichbar. Wenslingen ist über einen nicht geteerten Karrenweg erreichbar. Die nächsten Autobahnanschlüsse befinden sich in Sissach (A2 / 11 km) und Frick AG (A3 / 16 km). Des Weiteren sind das Dorf und die Weiler Säge und Asp an die Postautolinie 102 Gelterkinden - Salhöhe angeschlossen.

Sport

In Rothenfluh sind diverse Sportvereine ansässig. Es gibt einen Turnverein, eine Feldschützengesellschaft, einen Reitverein, der mit der alljährlichen Springkonkurrenz den grössten Sportanlass des Dorfes durchführt, sowie den Inline-Hockey-Club Red Rocks Rothenfluh, der in der Saison 2007 in die Nationalliga B des Schweizerischen-Inline-Hockey-Verbandes aufgestiegen ist. Ein gut ausgebautes Wanderwegnetz rundet das Sportangebot ab.

Sehenswürdigkeiten

Rothenfluh
  • Kirche St. Stephan mit typischem Käsbissenturm. Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1856. Einzig der Kirchenturm ist älter. Er stammt aus dem Jahr 1613.
  • Pfarrhaus im gotischen Stil aus dem Jahr 1534
  • Speicherhaus aus dem 17. Jahrhundert
  • Grenzstein mit den Wappen von Basel und Habsburg. Rothenfluh grenzte bis 1803 an Österreich.
  • Prähistorischer Sonnenkalender auf der Roten Fluh

Persönlichkeiten

Commons: Rothenfluh – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023