Pilgersdorf

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Pilgersdorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Pilgersdorf
Pilgersdorf (Österreich)
Pilgersdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberpullendorf
Kfz-Kennzeichen: OP
Fläche: 43,90 km²
Koordinaten: 47° 26′ N, 16° 21′ OKoordinaten: 47° 26′ 29″ N, 16° 21′ 0″ O
Höhe: 375 m ü. A.
Einwohner: 1.595 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 36 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7441
Vorwahl: 02616
Gemeindekennziffer: 1 08 17
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kirchschlager Str. 2
7441 Pilgersdorf
Website: www.pilgersdorf.at
Politik
Bürgermeister: Bürger Ewald (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2007)
(21 Mitglieder)

15 ÖVP, 6 SPÖ

Lage von Pilgersdorf im Bezirk OberpullendorfVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Pilgersdorf im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)DeutschkreutzDraßmarktFrankenau-UnterpullendorfGroßwarasdorfHoritschonKaisersdorfKobersdorfLackenbachLackendorfLockenhausLutzmannsburgMannersdorf an der RabnitzMarkt Sankt MartinNeckenmarktNeutalNikitschOberloisdorfOberpullendorfPilgersdorfPiringsdorfRaidingRitzing (Burgenland)Steinberg-DörflStoobUnterfrauenhaidUnterrabnitz-SchwendgrabenWeingrabenWeppersdorfBurgenland
Lage der Gemeinde Pilgersdorf im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Pilgersdorf (ungarisch: Pergelin, kroatisch: Pilištrof) ist eine Großgemeinde im Burgenland im Bezirk Oberpullendorf in Österreich.

Geografie

Die Gemeinde liegt im Mittelburgenland im Zöberntal zwischen Kirchschlag in der Buckligen Welt und Lockenhaus. Katastralgemeinden der Gemeinde sind Bubendorf, Deutsch Gerisdorf, Kogl, Lebenbrunn, Pilgersdorf, Salmannsdorf und Steinbach.

Geschichte

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später unter den Römern lag das heutige Pilgersdorf dann in der Provinz Pannonia.

Burgenländische Archäologen fanden um 1980 im Bereich der alten Schule einen kleinen römischen Friedhof aus dem 1. Jh. n. Chr. Der Ort wurde erstmals unter dem Namen „Brunnaron am Zöbernbach“ in der Schenkungsurkunde von König Ludwig dem Deutschen an seinen Kanzler Dominikus erwähnt. 860 wurde die „Kirche des Minigo“ (= Dominikus) erwähnt. Im 10. Jh. zerstörten die aus dem Osten vordringenden Magyaren Brunnaron. Aus dieser Zeit gibt es einige Funde, ein Bronzedrahtring mit einer Glasperle und Mauerreste einer romanischen Kirche. Im 12. Jh. wurde von deutschen Kolonisten auf den Ruinen eine neue Siedlung gegründet und eine große Kirche (32 m x 14 m) erbaut.

Aus dem Jahr 1225 stammt die erste urkundliche Nennung Pilgersdorfs unter dem Namen „Pylgrim“: „Via magna, quae de villa Pylgrim venit“ (deu. „Große Straße, die vom Ort Pylgrim kommt“). 1289 wurde der befestigte Ort in der Güssinger Fehde durch die Truppen des habsburgischen Herzogs Albrecht zerstört. Zu Beginn des 14. Jh. wurde die heutige Pfarrkirche errichtet, die dem heiligen Ägidius geweiht ist. Die Pfarre wurde wahrscheinlich von den Lockenhauser Franziskanern betreut. 1390 fand die Amtseinführung der Kanizsay als Grundherren von Lockenhaus statt und „Pergelim mit seiner Maut“ wird als Ort genannt, der zur Herrschaft Lockenhaus gehörte. Von 1447 bis 1488 war Pilgersdorf an die Pottendorfer, die Herren von Kirchschlag und Krumbach, verpfändet. Während die Türken Güns belagerten, wurde Pilgersdorf 1532 verwüstet.

Von ca. 1570 bis 1645 waren die Grundherren und die Bevölkerung Protestanten. Zu dieser Zeit wurden die Toten rund um die Ruinen der alten Kirche bestattet. Der Richter von Pilgersdorf betreute auch die neuen Rodungssiedlungen Kogl, Lebenbrunn und Steinbach. 1597 wird bereits die herrschaftliche Mühle genannt.

Der Ort wurde 1605 von den Bocskay-Haiduken (Türken und Tartaren) vollständig niedergebrannt, 1608 haben erst 18 von 29 Lehensleuten mit dem Wiederaufbau ihrer Häuser begonnen. In der ersten Hälfte des 17. Jh. siedeln sich Kärntner und steirische Adelige in Pilgersdorf an (Speidl, Preinberger, Hohenwart, Globitzer, Mensdorff und Hoden), welche eine halbe oder ganze Session bewirtschafteten. Von 1640 bis 1661 verpfändete der Grundherr, Graf Franz von Nádasdy, Baron Speidl und seiner Familie den Ort und erlaubte ihm 1642 das „Große Haus“ zu erbauen (Baukosten ca. 3000 Gulden). 1649 wurde die erste Schule bezeugt (Holzhaus). Weil die Lockenhauser Augustiner aber ab 1660 den Pfarrhof nicht benützten, verwendeten die Lehrer ihn als Schule.

Von 1660 bis 1800 betreuten die Augustiner-Eremiten die Pfarre und führten die Rekatholisierung durch, was ihnen bei den Adeligen nicht ganz gelang, denn 1780 gab es noch zehn Protestanten (Familie Preinberger und Hauspersonal). 1671 wird erstmals das herrschaftliche Gasthaus in der Ortsmitte und 1672 auch eine zweite Mühle genannt. Von 1703 bis 1711 wird der Ort mehrmals von aufständigen Kuruzen geplündert. 1750 fielen viele Menschen der Pest zum Opfer. Im Jahr 1783 wird die Kirche umgebaut und nach Osten erweitert. Nachdem 1789 die Pfarre in Kogl gegründet wird, verkleinert sich die Pilgersdorfer und in den Folgejahren wird die Pfarre von Weltpriestern betreut. Im Jahr 1804 ist Pilgersdorf abgebrannt. Die heutige Großgemeinde entstand 1971 aus den Gemeinden Pilgersdorf, Bubendorf, Deutsch Gerisdorf, Salmannsdorf, Steinbach, Lebenbrunn und Kogl.

Politik

Bürgermeister ist Ewald Bürger von der ÖVP.

Die Mandatsverteilung (21 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 6 und ÖVP 15. FPÖ, Grüne und andere Listen haben 0 Mandate.

Quelle

Pilgersdorf (links) um 1880 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Weblinks