„Eva Maria Welskop-Deffaa“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Literaturverzeichnis aktualisiert: Artikel in der Politischen Meinung und Buch zur Selbstverwaltung mit Rixen/ beide online verfügbar; Aktualisierung der Aufgaben vor allem im Hildegardis-Verein
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Eva Maria Welskop-Deffaa.jpg|mini|Eva Maria Welskop-Deffaa (2014)]]
[[Datei:Eva Maria Welskop-Deffaa.jpg|mini|Eva Maria Welskop-Deffaa (2014)]]
'''Eva Maria Welskop-Deffaa''' (* [[27. Februar]] [[1959]] in [[Duisburg]]) ist eine deutsche [[Ministerialdirektor]]in [[Ruhestand|i. R.]], Bundesvorstandsmitglied der Gewerkschaft [[ver.di]].
'''Eva Maria Welskop-Deffaa''' (* [[27. Februar]] [[1959]] in [[Duisburg]]) ist eine deutsche Gewerkschafterin, [[Ministerialdirektor]]in [[Ruhestand|i. R.]], Bundesvorstandsmitglied der Gewerkschaft [[ver.di]].


== Werdegang ==
== Werdegang ==
Zeile 12: Zeile 12:
Sie war Vorsitzende des Verwaltungsrates des [[Europäisches Institut für Gleichstellungsfragen|Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen]] (engl.: ''European Institute for Gender Equality'')<ref>{{webarchiv|wayback=20120523190402|url=http://www.eige.europa.eu/content/current-management-board |text=Current Management Board}}</ref>, einer in [[Vilnius]] ansässigen europäischen Agentur, die die EU-Länder und -Institutionen – namentlich die Kommission – in diesem Bereich unterstützt<ref>http://europa.eu/agencies/regulatory_agencies_bodies/policy_agencies/eige/index_de.htm</ref> und bis Juni 2012 Vertreterin der Bundesregierung im Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit.
Sie war Vorsitzende des Verwaltungsrates des [[Europäisches Institut für Gleichstellungsfragen|Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen]] (engl.: ''European Institute for Gender Equality'')<ref>{{webarchiv|wayback=20120523190402|url=http://www.eige.europa.eu/content/current-management-board |text=Current Management Board}}</ref>, einer in [[Vilnius]] ansässigen europäischen Agentur, die die EU-Länder und -Institutionen – namentlich die Kommission – in diesem Bereich unterstützt<ref>http://europa.eu/agencies/regulatory_agencies_bodies/policy_agencies/eige/index_de.htm</ref> und bis Juni 2012 Vertreterin der Bundesregierung im Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit.


Seit Juni 2013 ist sie hauptamtliches Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. Dort ist sie zuständig für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Zu ihrem Verantwortungsbereich gehört die Vertretung der Migranten und Migrantinnen, der Erwerbslosen und der Schwerbehinderten in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft. Sie vertritt ver.di im Verwaltungsrat der [[Bundesagentur für Arbeit]] und im Vorstand der [[Deutsche Rentenversicherung Bund|Deutschen Rentenversicherung Bund]]. Sie setzt sich für eine Stärkung der Selbstverwaltung in den Sozialversicherungen ein und leitet diesen Aufgabenbereich der Gewerkschaft.<ref>{{Internetquelle|hrsg=ver.di |url=http://arbeitsmarkt-und-sozialpolitik.verdi.de/ueber-uns/nachrichten/++co++df06683c-d75e-11e3-b2ed-52540059119e |titel=Tag der Selbstverwaltung 2014 |werk=verdi.de |datum=2014-05-16 |zugriff=2014-06-30}}</ref><ref>{{Internetquelle|hrsg=ver.di |url=http://medien-kunst-industrie.verdi.de/++file++530f52c56f68447a9c000e3c/download/FB8_IndustReportFebruar2014.pdf |titel=Starke Selbstverwaltungen brauchen starke Gewerkschaften |werk=Industrie Report |datum=2014-03-00 |zugriff=2014-06-30 |format=pdf}}</ref> Zur Gewährleistung fairer Teilhabechancen von Menschen mit Handicap unterstützt Welskop-Deffaa mit Engagement die Arbeit der Schwerbehindertenvertretungen.<ref>{{YouTube|showid=TkycCa_KBp8|titel=Arbeitsbedingungen von Menschen mit Behinderung: PK mit u.a. Eva Welskop-Deffaa am 18.09.2014}}</ref>
Seit Juni 2013 ist sie hauptamtliches Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. Dort ist sie zuständig für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, Arbeitsschutz und Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Zu ihrem Verantwortungsbereich gehört die Vertretung der Migranten und Migrantinnen, der Erwerbslosen und der Schwerbehinderten in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft. Sie vertritt ver.di als Arbeitnehmervertreterin im Verwaltungsrat der [[Bundesagentur für Arbeit]] und im Vorstand der [[Deutsche Rentenversicherung Bund|Deutschen Rentenversicherung Bund]]. Sie setzt sich für eine Stärkung der Selbstverwaltung in den Sozialversicherungen ein und leitet diesen Aufgabenbereich der Gewerkschaft.<ref>{{Internetquelle|hrsg=ver.di |url=http://arbeitsmarkt-und-sozialpolitik.verdi.de/ueber-uns/nachrichten/++co++df06683c-d75e-11e3-b2ed-52540059119e |titel=Tag der Selbstverwaltung 2014 |werk=verdi.de |datum=2014-05-16 |zugriff=2014-06-30}}</ref><ref>{{Internetquelle|hrsg=ver.di |url=http://medien-kunst-industrie.verdi.de/++file++530f52c56f68447a9c000e3c/download/FB8_IndustReportFebruar2014.pdf |titel=Starke Selbstverwaltungen brauchen starke Gewerkschaften |werk=Industrie Report |datum=2014-03-00 |zugriff=2014-06-30 |format=pdf}}</ref> Zur Gewährleistung fairer Teilhabechancen von Menschen mit Handicap unterstützt Welskop-Deffaa mit Engagement die Arbeit der Schwerbehindertenvertretungen.<ref>{{YouTube|showid=TkycCa_KBp8|titel=Arbeitsbedingungen von Menschen mit Behinderung: PK mit u.a. Eva Welskop-Deffaa am 18.09.2014}}</ref> Für Welskop-Deffaa gehört zu einem modernen Arbeitsschutz ein teilhabeorientierter Mutterschutz; moderne Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik unter den Vorzeichen von Digitalisierung und demographischem Wandel kann nicht ohne intensivierte Anstrengungen (beruflicher) Weiterbildung im Lebenslauf gelingen.


=== Versetzung in den Ruhestand ===
=== Versetzung in den Ruhestand ===
Zeile 18: Zeile 18:


== Ehrenamt ==
== Ehrenamt ==
Welskop-Deffaa ist stellvertretende Vorsitzende des [[Hildegardis-Verein]]s, des ältesten Vereins zur Förderung von Frauenstudien in Deutschland mit Sitz in Bonn.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.hildegardis-verein.de/vorstand.html |titel=Vorstand |werk=www.hildegardis-verein.de |datum=2014-06-00 |zugriff=2014-06-24}}</ref> Zu ihren Aufgaben zählte die Zuständigkeit für das bundesweit erste Mentoring-Programm für Studentinnen mit Behinderung.<ref>{{Internetquelle|hrsg=Hildegardis-Verein e.V. |url=http://www.hildegardis-verein.de/files/uploads/hildegardis/downloads/Mentoring-Abschlussdokumentation.pdf |titel=Türen öffnen – Wege ebnen: Das bundesweit erste Mentoring-Programm für Studentinnen mit Behinderung |werk=www.hildegardis-verein.de |datum=2013-00-00 |zugriff=2014-06-24 |format=pdf}}</ref> Welskop-Deffaa ist stellvertretende Vorsitzende des Instituts für Diversitätsforschung der Universität Göttingen, Kassenprüferin von UN Women, Nationales Komitee Deutschland, Bonn, und Mitglied im Aufsichtsrat der Genossenschaft WeltladenZeichenderZeit in Berlin.
Welskop-Deffaa war lange Jahre (bis 2014) stellvertretende Vorsitzende des [[Hildegardis-Verein]]s, des ältesten Vereins zur Förderung von Frauenstudien in Deutschland mit Sitz in Bonn.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.hildegardis-verein.de/vorstand.html |titel=Vorstand |werk=www.hildegardis-verein.de |datum=2014-06-00 |zugriff=2014-06-24}}</ref> Sie initiierte die Ausrichtung des Vereins auf den Förderschwerpunkt Inklusion und verantwortete das bundesweit erste Mentoring-Programm für Studentinnen mit Behinderung.<ref>{{Internetquelle|hrsg=Hildegardis-Verein e.V. |url=http://www.hildegardis-verein.de/files/uploads/hildegardis/downloads/Mentoring-Abschlussdokumentation.pdf |titel=Türen öffnen – Wege ebnen: Das bundesweit erste Mentoring-Programm für Studentinnen mit Behinderung |werk=www.hildegardis-verein.de |datum=2013-00-00 |zugriff=2014-06-24 |format=pdf}}</ref> Bis heute leitet sie den Steuerungskreis des Hildegardis-Vereins für das vom BMBF geförderte Nachfolgeprojekt "Lebensweg inklusive". Welskop-Deffaa ist stellvertretende Vorsitzende des Beirats des Instituts für Diversitätsforschung der Universität Göttingen, Kassenprüferin von UN Women, Nationales Komitee Deutschland, Bonn, und Mitglied im Aufsichtsrat der Genossenschaft WeltladenZeichenderZeit in Berlin.


Sie war bis November 2013 Sprecherin des [[Zentralkomitee der deutschen Katholiken|Zentralkomitees der deutschen Katholiken]] für den Sachbereich 3: ''Grundfragen der Arbeit, der Wirtschaft, der Finanzen und der Sozialordnung (Gesellschaftliche Grundfragen)''. Unter ihrem Vorsitz entstand die ZdK-Erklärung "Soziale Lebenslaufpolitik. Zukunft wagen in einer Gesellschaft des langen Lebens".<ref>http://www.zdk.de/veroeffentlichungen/pressemeldungen/detail/ZdK-Sprecherin-fordert-menschenwuerdige-Arbeit-fuer-Hausangestellte-796d/</ref> Seit November 2012 war sie darüber hinaus Mitglied der Katholikentagsleitung für den [[99. Deutscher Katholikentag|99. Deutschen Katholikentag]] in [[Regensburg]].<ref>http://www.katholikentag.de/ueber_uns/gremien/katholikentagsleitung.html</ref>
Sie war bis November 2013 Sprecherin des [[Zentralkomitee der deutschen Katholiken|Zentralkomitees der deutschen Katholiken]] für den Sachbereich 3: ''Grundfragen der Arbeit, der Wirtschaft, der Finanzen und der Sozialordnung (Gesellschaftliche Grundfragen)''. Unter ihrem Vorsitz entstand die ZdK-Erklärung "Soziale Lebenslaufpolitik. Zukunft wagen in einer Gesellschaft des langen Lebens".<ref>http://www.zdk.de/veroeffentlichungen/pressemeldungen/detail/ZdK-Sprecherin-fordert-menschenwuerdige-Arbeit-fuer-Hausangestellte-796d/</ref> Seit November 2012 war sie darüber hinaus Mitglied der Katholikentagsleitung für den [[99. Deutscher Katholikentag|99. Deutschen Katholikentag]] in [[Regensburg]].<ref>http://www.katholikentag.de/ueber_uns/gremien/katholikentagsleitung.html</ref>


Seit Mai 2013 ist sie Mitglied im Bundesvorstand der [[Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft]] Deutschlands.
Seit Mai 2013 ist sie Mitglied im Bundesvorstand der [[Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft]] Deutschlands und der CDU-Zukunftskommission "Zusammenhalt der Gesellschaft".
Bis 2006/07 war sie aktiv in der Kommunalpolitik - als Ratsfrau in Hürth und als Mitglied des Kreistags des Rhein-Erft-Kreises. Im Rhein-Erft-Kreis war Welskop-Deffaa Vorsitzende des Verkehrsausschusses, im Stadtrat lagen ihre Schwerpunkte in der Schul- und Kulturpolitik.
Bis 2006/07 war sie aktiv in der Kommunalpolitik - als Ratsfrau in Hürth und als Mitglied des Kreistags des Rhein-Erft-Kreises. Im Rhein-Erft-Kreis war Welskop-Deffaa Vorsitzende des Verkehrsausschusses, im Stadtrat lagen ihre Schwerpunkte in der Schul- und Kulturpolitik.


Zeile 36: Zeile 36:
*{{Literatur| Autor = Eva Maria Welskop-Deffaa| Titel = Lebensfair läufe im demografischen Wandel | Sammelwerk = Salzkörner| Jahr = 2013|Monat=4|Tag=24| Band= 19| Nummer = 2| Verlag=Zentralkomitee der deutschen Katholiken|Online=[http://www.zdk.de/veroeffentlichungen/salzkoerner/detail/Lebensfair-laeufe-im-demografischen-Wandel-605P/ online]}}
*{{Literatur| Autor = Eva Maria Welskop-Deffaa| Titel = Lebensfair läufe im demografischen Wandel | Sammelwerk = Salzkörner| Jahr = 2013|Monat=4|Tag=24| Band= 19| Nummer = 2| Verlag=Zentralkomitee der deutschen Katholiken|Online=[http://www.zdk.de/veroeffentlichungen/salzkoerner/detail/Lebensfair-laeufe-im-demografischen-Wandel-605P/ online]}}
*{{Literatur | Autor=Eva Maria Welskop-Deffaa | Herausgeber=Gerd Brudermüller, Barbara Dauner-Lieb, Stephan Meder | Sammelwerk=Beiträge zu Grundfragen des Rechts | WerkErg=Wer hat Angst vor der Errungenschaftsgemeinschaft? | Titel=Neue Wege – gleiche Chancen. Partnerschaft und Verantwortung im Lebensverlauf | Auflage=1 | Verlag=V&R unipress | Ort=Göttingen | Jahr=2013 | Band=Band 011 | ISBN=978-3-8471-0096-6 | Seiten=7-12 (193)}}
*{{Literatur | Autor=Eva Maria Welskop-Deffaa | Herausgeber=Gerd Brudermüller, Barbara Dauner-Lieb, Stephan Meder | Sammelwerk=Beiträge zu Grundfragen des Rechts | WerkErg=Wer hat Angst vor der Errungenschaftsgemeinschaft? | Titel=Neue Wege – gleiche Chancen. Partnerschaft und Verantwortung im Lebensverlauf | Auflage=1 | Verlag=V&R unipress | Ort=Göttingen | Jahr=2013 | Band=Band 011 | ISBN=978-3-8471-0096-6 | Seiten=7-12 (193)}}
*{{Literatur| Autor = Eva Maria Welskop-Deffaa| Titel = Lebensfair läufe im demografischen Wandel | Sammelwerk = Salzkörner| Jahr = 2013|Monat=4|Tag=24| Band= 19| Nummer = 2| Verlag=Zentralkomitee der deutschen Katholiken|Online=[http://www.zdk.de/veroeffentlichungen/salzkoerner/detail/Lebensfair-laeufe-im-demografischen-Wandel-605P/ online]}}
*{{Literatur | Autor=Eva Maria Welskop-Deffaa | Herausgeber= | Sammelwerk=Politische Meinung | WerkErg=Vermögen. Reichere Reiche? Ärmere Arme? Mittellose Mitte? | Titel=Solidarität unter Ungleichen. Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Vermögensverteilung in Deutschland | Verlag=Konrad-Adenauer-Stiftung | Ort=Sankt Augustin | Jahr=2015 | Band=Ausgabe 532 2015 | ISSN = 0032-3446 | Seiten=25-30}}
*{{Literatur | Herausgeber=Stefanie Nutzenberger, Eva Maria Welskop-Deffaa | Titel=Aufregend bunt, vielfältig normal! – Managing Diversity in Betrieb und Verwaltung | Jahr=2014 | ISBN=978-3-89965-631-2}}
*{{Literatur | Herausgeber=Stefanie Nutzenberger, Eva Maria Welskop-Deffaa | Titel=Aufregend bunt, vielfältig normal! – Managing Diversity in Betrieb und Verwaltung | Jahr=2014 | ISBN=978-3-89965-631-2}}
*{{Literatur | Autor=Eva Maria Welskop-Deffaa | Titel=Religiöse Vielfalt am Arbeitsplatz | Sammelwerk=Gegenblende. Das gewerkschaftliche Debattenmagazin, Nov/Dez 2014 | Online=[http://www.gegenblende.de/30-2014/++co++ed69b652-7184-11e4-b6f8-52540066f352/++co++9604ed8e-7169-11e4-9e83-52540066f352 online] | Zugriff=2015-03-29}}
*{{Literatur | Autor=Eva Maria Welskop-Deffaa | Titel=Religiöse Vielfalt am Arbeitsplatz | Sammelwerk=Gegenblende. Das gewerkschaftliche Debattenmagazin, Nov/Dez 2014 | Online=[http://www.gegenblende.de/30-2014/++co++ed69b652-7184-11e4-b6f8-52540066f352/++co++9604ed8e-7169-11e4-9e83-52540066f352 online] | Zugriff=2015-03-29}}
*{{Literatur | Herausgeber=Stephan Rixen, Eva Maria Welskop-Deffaa | Titel=Zukunft der Selbstverwaltung - Responsivität und Reformbedarf | Jahr=2015 | ISBN=978-3-658-09833-9}}

== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.verdi.de/presse/downloads/personen/++co++228f7a4e-8aee-11e2-a98e-52540059119e Lebenslauf von Eva Maria Welskop-Deffaa auf der ver.di-Website]
*[http://www.verdi.de/presse/downloads/personen/++co++228f7a4e-8aee-11e2-a98e-52540059119e Lebenslauf von Eva Maria Welskop-Deffaa auf der ver.di-Website]

Version vom 12. Juli 2015, 11:27 Uhr

Eva Maria Welskop-Deffaa (2014)

Eva Maria Welskop-Deffaa (* 27. Februar 1959 in Duisburg) ist eine deutsche Gewerkschafterin, Ministerialdirektorin i. R., Bundesvorstandsmitglied der Gewerkschaft ver.di.

Werdegang

Studium und Tätigkeiten

Welskop-Deffaa studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz Volkswirtschaftslehre und Geschichte. Nach ihrem Studienabschluss (Diplom-Volkswirtin Univ.) war sie zunächst wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte (Ordinarius Professor Knut Borchardt). Nach einem Postgraduiertenstudium am Europäischen Hochschulinstitut und freiberuflicher Tätigkeit war sie bis 1996 für einen Bundestagsabgeordneten tätig.

Für den Katholischen Deutschen Frauenbund arbeitete sie anschließend als Grundsatzreferentin und war von 1999 bis 2006 für das Zentralkomitee der deutschen Katholiken als Leiterin des Referates Wirtschaft und Gesellschaft tätig.[1]

Von 2006 bis 2012 war Welskop-Deffaa Ministerialdirektorin im Bundesfamilienministerium und Abteilungsleiterin für Gleichstellung und Chancengleichheit unter den Ministerinnen Ursula von der Leyen und Kristina Schröder. In dieser Funktion veranlasste sie den ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung und damit eine strategische Erweiterung der Gleichstellungspolitik um die Lebensverlaufsperspektive.[2]

Sie war Vorsitzende des Verwaltungsrates des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen (engl.: European Institute for Gender Equality)[3], einer in Vilnius ansässigen europäischen Agentur, die die EU-Länder und -Institutionen – namentlich die Kommission – in diesem Bereich unterstützt[4] und bis Juni 2012 Vertreterin der Bundesregierung im Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit.

Seit Juni 2013 ist sie hauptamtliches Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. Dort ist sie zuständig für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, Arbeitsschutz und Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Zu ihrem Verantwortungsbereich gehört die Vertretung der Migranten und Migrantinnen, der Erwerbslosen und der Schwerbehinderten in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft. Sie vertritt ver.di als Arbeitnehmervertreterin im Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit und im Vorstand der Deutschen Rentenversicherung Bund. Sie setzt sich für eine Stärkung der Selbstverwaltung in den Sozialversicherungen ein und leitet diesen Aufgabenbereich der Gewerkschaft.[5][6] Zur Gewährleistung fairer Teilhabechancen von Menschen mit Handicap unterstützt Welskop-Deffaa mit Engagement die Arbeit der Schwerbehindertenvertretungen.[7] Für Welskop-Deffaa gehört zu einem modernen Arbeitsschutz ein teilhabeorientierter Mutterschutz; moderne Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik unter den Vorzeichen von Digitalisierung und demographischem Wandel kann nicht ohne intensivierte Anstrengungen (beruflicher) Weiterbildung im Lebenslauf gelingen.

Versetzung in den Ruhestand

Ihre Versetzung in den einstweiligen Ruhestand mit 53 Jahren durch die Ministerin Schröder, für die keine Gründe genannt wurden, wurde von vielen Seiten kritisiert.[8][9] So beklagten die Sprecherinnen der Frauenbeauftragten in Deutschland in einem gemeinsamen Brief an die Bundeskanzlerin das "bestürzende Signal". Man habe wegen des Rauswurfs der "äußerst kompetenten, gut informierten und strategisch klugen Ansprechpartnerin" Welskop-Deffaa "die Gewissheit verloren", zusammen mit dem Ministerium an einem Ziel zu arbeiten.[10] Die Präsidentin des Deutschen Juristinnenbundes, Ramono Pisal, erklärte: "Mit der Entlassung von Frau Welskop-Deffaa verliert die Gleichstellungspolitik auf Bundesebene eine ihrer engagiertesten Vorkämpferinnen. Hoch kompetent, mit profunder Sachkunde und professionellem Augenmaß für das politisch Machbare war sie uns wie vielen weiteren Verbänden eine jederzeit aufmerksame und zugewandte Ansprechpartnerin.[11] Marlies Brouwers, Vorsitzende des Deutschen Frauenrates erklärte: „Mit Eva Maria Welskop-Deffaa verliert die Gleichstellungspolitik unseres Landes eine engagierte Kämpferin, der Deutsche Frauenrat eine kompetente und streitbare Gesprächspartnerin.“[12] Die Vorsitzende des UN Women Nationales Komitee Deutschland e.V., Karin Nordmeyer, sagte: „Die Frühverrentung unserer kompetenten Ansprechpartnerin und überzeugten Verfechterin für die Chancengleichheit der Frauen bedeutet einen großen Rückschlag für die Gleichstellungspolitik in unserem Land und in internationalen Bezügen“. Außerdem verliere das Ministerium mit ihrem Weggang ein hohes Maß an Kenntnis in der nationalen und internationalen Frauenpolitik und an Erfahrung mit deren Netzwerken.[13]

Ehrenamt

Welskop-Deffaa war lange Jahre (bis 2014) stellvertretende Vorsitzende des Hildegardis-Vereins, des ältesten Vereins zur Förderung von Frauenstudien in Deutschland mit Sitz in Bonn.[14] Sie initiierte die Ausrichtung des Vereins auf den Förderschwerpunkt Inklusion und verantwortete das bundesweit erste Mentoring-Programm für Studentinnen mit Behinderung.[15] Bis heute leitet sie den Steuerungskreis des Hildegardis-Vereins für das vom BMBF geförderte Nachfolgeprojekt "Lebensweg inklusive". Welskop-Deffaa ist stellvertretende Vorsitzende des Beirats des Instituts für Diversitätsforschung der Universität Göttingen, Kassenprüferin von UN Women, Nationales Komitee Deutschland, Bonn, und Mitglied im Aufsichtsrat der Genossenschaft WeltladenZeichenderZeit in Berlin.

Sie war bis November 2013 Sprecherin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken für den Sachbereich 3: Grundfragen der Arbeit, der Wirtschaft, der Finanzen und der Sozialordnung (Gesellschaftliche Grundfragen). Unter ihrem Vorsitz entstand die ZdK-Erklärung "Soziale Lebenslaufpolitik. Zukunft wagen in einer Gesellschaft des langen Lebens".[16] Seit November 2012 war sie darüber hinaus Mitglied der Katholikentagsleitung für den 99. Deutschen Katholikentag in Regensburg.[17]

Seit Mai 2013 ist sie Mitglied im Bundesvorstand der Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft Deutschlands und der CDU-Zukunftskommission "Zusammenhalt der Gesellschaft". Bis 2006/07 war sie aktiv in der Kommunalpolitik - als Ratsfrau in Hürth und als Mitglied des Kreistags des Rhein-Erft-Kreises. Im Rhein-Erft-Kreis war Welskop-Deffaa Vorsitzende des Verkehrsausschusses, im Stadtrat lagen ihre Schwerpunkte in der Schul- und Kulturpolitik.

Privatleben

Welskop-Deffaa ist verheiratet und Mutter dreier erwachsener Kinder.[18]

Publikationen

In Publikationen hat sich Welskop-Deffaa mit Fragen der Gleichstellungs- und der Lebenslaufpolitik befasst.[19][20] Ihr besonderes Augenmerk gilt der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben mit Themen wie Minijobs, gute Arbeit im Privathaushalt und Gender Diversity. Außerdem beschäftigt sie sich mit Fragen der Alterssicherung, Demografie und rechtlichen Rahmenbedingungen von Ehe und Familie. Weitere Themenschwerpunkte sind "good governance" (Selbstverwaltung in den Sozialversicherungen) und "Diversity/Vielfalt", Nichtdiskriminierung und Religionsfreiheit.

Literatur

  • Eva Maria Welskop-Deffaa: Lebenslaufpolitik- Anforderungen an Generationen- und Geschlechtergerechtigkeit in einer Gesellschaft des langen Lebens. In: Jahrbuch für christliche Sozialwissenschaften. Nr. 53. Aschendorff, 2012, ISSN 0075-2584, S. 17–37 (Datenbankeintrag [abgerufen am 24. Juni 2014]).
  • Eva Maria Welskop-Deffaa: Watch the gap. In: Herder Korrespondenz. Band 67, Nr. 1, 2013, ISSN 0018-0645.
  • Eva Maria Welskop-Deffaa: Lebensfair läufe im demografischen Wandel. In: Salzkörner. Band 19, Nr. 2. Zentralkomitee der deutschen Katholiken, 24. April 2013 (online).
  • Eva Maria Welskop-Deffaa: Neue Wege – gleiche Chancen. Partnerschaft und Verantwortung im Lebensverlauf. In: Gerd Brudermüller, Barbara Dauner-Lieb, Stephan Meder (Hrsg.): Beiträge zu Grundfragen des Rechts. Wer hat Angst vor der Errungenschaftsgemeinschaft? 1. Auflage. Band 011. V&R unipress, Göttingen 2013, ISBN 978-3-8471-0096-6, S. 7–12 (193).
  • Eva Maria Welskop-Deffaa: Lebensfair läufe im demografischen Wandel. In: Salzkörner. Band 19, Nr. 2. Zentralkomitee der deutschen Katholiken, 24. April 2013 (online).
  • Eva Maria Welskop-Deffaa: Solidarität unter Ungleichen. Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Vermögensverteilung in Deutschland. In: Politische Meinung. Vermögen. Reichere Reiche? Ärmere Arme? Mittellose Mitte? Ausgabe 532 2015. Konrad-Adenauer-Stiftung, 2015, ISSN 0032-3446, S. 25–30.
  • Stefanie Nutzenberger, Eva Maria Welskop-Deffaa (Hrsg.): Aufregend bunt, vielfältig normal! – Managing Diversity in Betrieb und Verwaltung. 2014, ISBN 978-3-89965-631-2.
  • Eva Maria Welskop-Deffaa: Religiöse Vielfalt am Arbeitsplatz. In: Gegenblende. Das gewerkschaftliche Debattenmagazin, Nov/Dez 2014. (online [abgerufen am 29. März 2015]).
  • Stephan Rixen, Eva Maria Welskop-Deffaa (Hrsg.): Zukunft der Selbstverwaltung - Responsivität und Reformbedarf. 2015, ISBN 978-3-658-09833-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eva M. Welskop-Deffaa. In: www.fidar.de. Abgerufen am 24. Juni 2014.
  2. Mika kritisiert Schröders "Strafaktion gegen eine missliebige Mitarbeiterin". Deutschlandradio, 18. Juli 2012, abgerufen am 23. Oktober 2012 (Interview mit ehemaligen "taz"-Chefredakteurin Bascha Mika).
  3. Current Management Board (Memento vom 23. Mai 2012 im Internet Archive)
  4. http://europa.eu/agencies/regulatory_agencies_bodies/policy_agencies/eige/index_de.htm
  5. Tag der Selbstverwaltung 2014. In: verdi.de. ver.di, 16. Mai 2014, abgerufen am 30. Juni 2014.
  6. Starke Selbstverwaltungen brauchen starke Gewerkschaften. (pdf) In: Industrie Report. ver.di, , abgerufen am 30. Juni 2014.
  7. Show Arbeitsbedingungen von Menschen mit Behinderung: PK mit u.a. Eva Welskop-Deffaa am 18.09.2014 auf YouTube
  8. tagesschau.de vom 17. Juli 2012: Schröder schweigt zu Entlassungsgründen (dead link)
  9. tagesspiegel.de vom 17.Juli 2012: Kopfschütteln bei den Frauen in der CDU
  10. Robert Roßmann: Umbau im Familienministerium. Rauswurf der letzten Hoffnung. in sueddeutsche.de vom 16. Juli 2012
  11. http://www.aviva-berlin.de/aviva/Found.php?id=141257
  12. http://www.frauenrat.de/deutsch/presse/pressemeldungen/pressemeldung/article/die-gleichstellungspolitik-verliert-eine-engagierte-kaempferin.html
  13. http://www.unwomen.de/?p=1361
  14. Vorstand. In: www.hildegardis-verein.de. , abgerufen am 24. Juni 2014.
  15. Türen öffnen – Wege ebnen: Das bundesweit erste Mentoring-Programm für Studentinnen mit Behinderung. (pdf) In: www.hildegardis-verein.de. Hildegardis-Verein e.V., , abgerufen am 24. Juni 2014.
  16. http://www.zdk.de/veroeffentlichungen/pressemeldungen/detail/ZdK-Sprecherin-fordert-menschenwuerdige-Arbeit-fuer-Hausangestellte-796d/
  17. http://www.katholikentag.de/ueber_uns/gremien/katholikentagsleitung.html
  18. http://www.cyou2011.sexualaufklaerung.de/index.php?docid=141
  19. Soziale Lebenslaufpolitik: Zukunft wagen in einer Gesellschaft des langen Lebens. In: www.zdk.de. Zentralkomitee der deutschen Katholiken, 22. November 2013, abgerufen am 24. Juni 2014.
  20. Soziale Lebenslaufpolitik: Zukunft wagen in einer Gesellschaft des langen Lebens. (pdf) In: www.zdk.de. Zentralkomitee der deutschen Katholiken, 22. November 2013, abgerufen am 24. Juni 2014.