„Demografie der Volksrepublik China“ – Versionsunterschied

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[[Datei:PRC Population Density.svg|mini|Bevölkerungsdichte in China nach Provinz]]
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Die [[Volksrepublik China]] ist das derzeit einwohnerreichste Land der Welt. Für 2018 wird die Gesamtbevölkerung von den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] auf 1,415 Mrd.,<ref name=":0" /> von der CIA auf 1,384 Mrd.<ref name="CIA" /> und vom [[Staatliches Amt für Statistik der Volksrepublik China]] auf 1,395 Mrd. Einwohner geschätzt.<ref name=":1" /> China liegt bei der Bevölkerungsdichte mit 151 Personen pro km² im weltweiten Mittelfeld. Die Bevölkerung des Landes konzentriert sich besonders auf die Küstengebiete, während das Innere Chinas nur sehr dünn besiedelt ist. Das Land muss ca. 20 % der Weltbevölkerung mit nur 10 % der weltweiten Ackerflächen ernähren.
Die [[Volksrepublik China]] ist das derzeit einwohnerreichste Land der Welt. Für 2018 wird die Gesamtbevölkerung von den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] auf 1,415 Mrd.,<ref name=":0" /> von der CIA auf 1,384 Mrd.<ref name="CIA" /> und vom [[Staatliches Amt für Statistik der Volksrepublik China]] auf 1,395 Mrd. Einwohner geschätzt.<ref name=":1" /> China liegt bei der Bevölkerungsdichte mit 151 Personen pro km² im weltweiten Mittelfeld. Die Bevölkerung des Landes konzentriert sich besonders auf die Küstengebiete, während das Innere Chinas nur sehr dünn besiedelt ist. Das Land muss ca. 20 % der Weltbevölkerung mit nur 10 % der weltweiten [[Landwirtschaftliche Nutzfläche|Ackerflächen]] ernähren.


Die Regierung führt alle 10 Jahre eine [[Volkszählung]], durch die für das gesamte chinesische Festland gilt. China hat am 1. November 2010 seine sechste nationale Volkszählung durchgeführt. Laut der Volkszählung von 2010 waren 91,6 % der Bevölkerung Han-Chinesen und 8,4 % Minderheiten. Chinas Bevölkerungswachstum beträgt 0,59 % und liegt damit im unteren Mittelfeld weltweit. Derzeit befindet sich das Land in einem [[Demografischer Übergang|demografischen Übergang]] hin zu einer älteren Bevölkerungsstruktur die heute bereits in einigen Teilen der Welt zu beobachten ist.
Die Regierung führt alle 10 Jahre eine [[Volkszählung]], durch die für das gesamte chinesische Festland gilt. China hat am 1. November 2010 seine sechste nationale Volkszählung durchgeführt. Laut der Volkszählung von 2010 waren 91,6 % der Bevölkerung [[Han (Ethnie)|Han-Chinesen]] und 8,4 % Minderheiten. Chinas Bevölkerungswachstum beträgt 0,59 % und liegt damit im unteren Mittelfeld weltweit.<ref>{{Literatur |Titel=Factbox: China's 2010 Census |Sammelwerk=Reuters |Datum=2011-04-28 |Online=https://www.reuters.com/article/us-china-census-factbox-idUSTRE73R0XM20110428 |Abruf=2019-02-19}}</ref> Derzeit befindet sich das Land in einem [[Demografischer Übergang|demografischen Übergang]] hin zu einer älteren Bevölkerungsstruktur die heute bereits in einigen Teilen der Welt zu beobachten ist.


== Bevölkerung ==
== Bevölkerung ==
===Historische Bevölkerung ===
===Historische Bevölkerung ===
China hatte historisch immer einen Anteil an der Weltbevölkerung von mindestens 15 %.
China hatte historisch immer einen Anteil an der Weltbevölkerung von mindestens 15 %..<ref name="Banister">{{cite book|pages=51–57|title=A Brief History of China's Population, The Population of Modern China|first=Judith|last=Banister|isbn=978-0-306-44138-7|doi=10.1007/978-1-4899-1231-2_3|chapter=A Brief History of China's Population|year=1992}}</ref>


Die Bevölkerung Chinas schwankte während der Han-Dynastie zwischen 30 und 86 Millionen Menschen.
Die Bevölkerung Chinas schwankte während der [[Han-Dynastie]] zwischen 30 und 86 Millionen Menschen.


Nach dem Zusammenbruch der Han-Dynastie blieb die Bevölkerung bis zum Aufkommen der Tang-Dynastie bei rund 50 Millionen.
Nach dem Zusammenbruch der Han-Dynastie blieb die Bevölkerung bis zum Aufkommen der [[Tang-Dynastie]] bei rund 50 Millionen.


Während der Tang-Dynastie stieg die Bevölkerung im Laufe von 200 Jahren von 45 Millionen auf 80 Millionen.
Während der Tang-Dynastie stieg die Bevölkerung im Laufe von 200 Jahren von 45 Millionen auf 80 Millionen.
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Zu Beginn der [[Song-Dynastie]] lag die Einwohnerzahl bei über 100 Millionen.
Zu Beginn der [[Song-Dynastie]] lag die Einwohnerzahl bei über 100 Millionen.


Nach Ming und früherer Periode der Qing-Dynastie bewegte sich die Bevölkerung um 100 Millionen auf 150 Millionen bis 1700.
Nach Ming und früherer Periode der [[Qing-Dynastie]] bewegte sich die Bevölkerung um 100 Millionen auf 150 Millionen bis 1700.


In der Zeit zwischen 1749 und 1851 verdoppelte sich die Bevölkerung in einem Jahrhundert. In dieser Zeit lebte mehr als ein Drittel der Menschheit im heutigen China.
In der Zeit zwischen 1749 und 1851 verdoppelte sich die Bevölkerung in einem Jahrhundert. In dieser Zeit lebte mehr als ein Drittel der Menschheit im heutigen China.


Unter Mao Zedong verdoppelte sich die Bevölkerung Chinas von 540 Millionen (1949) auf 969 Millionen (1979) fast. Trotz diese Wachstums ereignete sich zu deser Zeit mit der [[Große Chinesische Hungersnot|Großen Chinesische Hungersnot]] von 1958 bis 1961 eine der größten demographischen Katastrophen der chinesischen Geschichte mit zwischen 15 und 40 Millionen Toten.<ref name="xiz">Peng Xizhe (彭希哲), ''Demographic Consequences of the Great Leap Forward in China’s Provinces'', ''Population and Development Review'' 13, no. 4 (1987), 639–70.
Unter [[Mao Zedong]] verdoppelte sich die Bevölkerung Chinas von 540 Millionen (1949) auf 969 Millionen (1979) fast. Trotz diese Wachstums ereignete sich zu dieser Zeit mit der [[Große Chinesische Hungersnot|Großen Chinesische Hungersnot]] von 1958 bis 1961, eine der größten demographischen Katastrophen der chinesischen Geschichte mit zwischen 15 und 40 Millionen Toten.<ref name="xiz">Peng Xizhe (彭希哲), ''Demographic Consequences of the Great Leap Forward in China’s Provinces'', ''Population and Development Review'' 13, no. 4 (1987), 639–70.


For a summary of other estimates, please refer to [http://necrometrics.com/20c5m.htm ''Necrometrics'']</ref>
For a summary of other estimates, please refer to [http://necrometrics.com/20c5m.htm ''Necrometrics'']</ref>


Das Wachstum der Bevölkerung verlangsamte sich erst mit der Einführung der Ein-Kind Politik. Trotzdem erreichte die Bevölkerungszahl 2015 mit 1,4 Milliarden ihren historischen Höchststand.
Das Wachstum der Bevölkerung verlangsamte sich erst mit der Einführung der [[Ein-Kind-Politik|Ein-Kind Politik]]. Trotzdem erreichte die Bevölkerungszahl 2015 mit 1,4 Milliarden ihren historischen Höchststand.


===Moderne Volksrepublik===
===Moderne Volksrepublik===
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===Bevölkerungskontrolle===
===Bevölkerungskontrolle===
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}}
[[Datei:Birth rate in China.svg|mini|Entwicklung der Geburten- und Todesrate in China]]
[[Datei:Birth rate in China.svg|mini|Entwicklung der Geburten- und Todesrate in China]]
Ursprünglich waren Chinas Führer nach 1949 ideologisch geneigt, eine große Bevölkerung als einen Vorteil zu betrachten. Die Problematik einer großen, schnell wachsenden Bevölkerung wurde jedoch schnell sichtbar. Ein Jahr lang, beginnend im August 1956, wurden Programme zur Geburtenkontrolle des Gesundheitsministeriums intensiv unterstützt. Diese Bemühungen hatten jedoch wenig Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Nach dem großen Sprung nach vorne sahen die chinesischen Führer erneut ein rasches Bevölkerungswachstum als Hindernis für die Entwicklung, und ihr Interesse an der Geburtenkontrolle wurde wiederbelebt. In den frühen 1960er-Jahren betonten Pläne etwas verhaltener als in der ersten Kampagne die Tugenden der späten Ehe. 1964 wurden in der Zentralregierung und in einigen Provinzialregierungen Geburtenkontrollbüros eingerichtet. Die zweite Kampagne war besonders erfolgreich in den Städten, in denen die Geburtenrate zwischen 1963 und 1966 halbiert wurde. Die Umbrüche der Kulturrevolution brachten das Programm jedoch zum Erliegen.
Ursprünglich waren Chinas Führer nach 1949 ideologisch geneigt, eine große Bevölkerung als einen Vorteil zu betrachten. Die Problematik einer großen, schnell wachsenden Bevölkerung wurde jedoch schnell sichtbar. Ein Jahr lang, beginnend im August 1956, wurden Programme zur Geburtenkontrolle des Gesundheitsministeriums intensiv unterstützt. Diese Bemühungen hatten jedoch wenig Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Nach dem großen Sprung nach vorne sahen die chinesischen Führer erneut ein rasches Bevölkerungswachstum als Hindernis für die Entwicklung, und ihr Interesse an der Geburtenkontrolle wurde wiederbelebt. In den frühen 1960er-Jahren betonten Pläne etwas verhaltener als in der ersten Kampagne die Tugenden der späten Ehe. 1964 wurden in der Zentralregierung und in einigen Provinzialregierungen Geburtenkontrollbüros eingerichtet. Die zweite Kampagne war besonders erfolgreich in den Städten, in denen die Geburtenrate zwischen 1963 und 1966 halbiert wurde. Die Umbrüche der [[Kulturrevolution]] brachten das Programm jedoch zum Erliegen.


1972 und 1973 mobilisierte die Partei ihre Ressourcen für eine landesweite Geburtenkontrolle, die von einer Gruppe im Staatsrat verwaltet wurde. Auf allen Verwaltungsebenen und in verschiedenen Kollektivunternehmen wurden Ausschüsse zur Überwachung der Geburtenkontrolle eingerichtet. Dieses ausgedehnte und scheinbar effektive Netzwerk umfasste sowohl die ländliche als auch die städtische Bevölkerung. In städtischen Gebieten umfasste die Hauptverwaltung der öffentlichen Sicherheit Bevölkerungsabschnitte. In ländlichen Gegenden verteilten die "barfüßigen Ärzte" des Landes Informationen und Verhütungsmittel an die Gemeindemitglieder. 1973 wurde Mao Zedong persönlich mit der Familienplanungsbewegung identifiziert, was ein größeres Führungsengagement für ein kontrolliertes Bevölkerungswachstum bedeutet als je zuvor. Bis mehrere Jahre nach Maos Tod 1976 zögerte die Führung jedoch, die Gründe für die Bevölkerungskontrolle für das Wirtschaftswachstum und die Verbesserung des Lebensstandards direkt darzulegen.
1972 und 1973 mobilisierte die Partei ihre Ressourcen für eine landesweite Geburtenkontrolle, die von einer Gruppe im Staatsrat verwaltet wurde. Auf allen Verwaltungsebenen und in verschiedenen Kollektivunternehmen wurden Ausschüsse zur Überwachung der Geburtenkontrolle eingerichtet. Dieses ausgedehnte und scheinbar effektive Netzwerk umfasste sowohl die ländliche als auch die städtische Bevölkerung. In städtischen Gebieten umfasste die Hauptverwaltung der öffentlichen Sicherheit Bevölkerungsabschnitte. In ländlichen Gegenden verteilten die "barfüßigen Ärzte" des Landes Informationen und Verhütungsmittel an die Gemeindemitglieder. 1973 wurde Mao Zedong persönlich mit der Familienplanungsbewegung identifiziert, was ein größeres Führungsengagement für ein kontrolliertes Bevölkerungswachstum bedeutet als je zuvor. Bis mehrere Jahre nach Maos Tod 1976 zögerte die Führung jedoch, die Gründe für die Bevölkerungskontrolle für das Wirtschaftswachstum und die Verbesserung des Lebensstandards direkt darzulegen.
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In den ländlichen Gebieten wurde die tägliche Arbeit der Familienplanung von Kadern auf Team- und Brigadeebene, die für Frauenangelegenheiten zuständig waren, und von Gesundheitspersonal erledigt. Der Teamleiter der Frauen führte regelmäßig Haushaltsbesuche durch, um den Status jeder Familie unter ihrer Gerichtsbarkeit zu verfolgen, und erlangte Informationen darüber, welche Frauen Verhütungsmittel anwenden, welche Methoden angewandt wurden und welche schwanger geworden waren. Sie berichtete dann dem Brigadefrauenführer, der die Informationen dokumentierte und zu einer monatlichen Sitzung des Gemeindebildungsausschusses brachte. Berichten zufolge mussten Obergrenzen oder Quoten eingehalten werden; Um diese Grenzwerte zu befriedigen, wurden unverheiratete junge Menschen überredet, die Ehe aufzuschieben, Paaren ohne Kinder wurde empfohlen, "ihre Zeit abzuwarten". Frauen mit nicht genehmigten Schwangerschaften wurden zur Abtreibung gezwungen, und diejenigen, die bereits Kinder hatten, wurden zur Empfängnisverhütung oder zur Sterilisation gebeten. Paare mit mehr als einem Kind wurden aufgefordert, sich sterilisieren zu lassen.
In den ländlichen Gebieten wurde die tägliche Arbeit der Familienplanung von Kadern auf Team- und Brigadeebene, die für Frauenangelegenheiten zuständig waren, und von Gesundheitspersonal erledigt. Der Teamleiter der Frauen führte regelmäßig Haushaltsbesuche durch, um den Status jeder Familie unter ihrer Gerichtsbarkeit zu verfolgen, und erlangte Informationen darüber, welche Frauen Verhütungsmittel anwenden, welche Methoden angewandt wurden und welche schwanger geworden waren. Sie berichtete dann dem Brigadefrauenführer, der die Informationen dokumentierte und zu einer monatlichen Sitzung des Gemeindebildungsausschusses brachte. Berichten zufolge mussten Obergrenzen oder Quoten eingehalten werden; Um diese Grenzwerte zu befriedigen, wurden unverheiratete junge Menschen überredet, die Ehe aufzuschieben, Paaren ohne Kinder wurde empfohlen, "ihre Zeit abzuwarten". Frauen mit nicht genehmigten Schwangerschaften wurden zur Abtreibung gezwungen, und diejenigen, die bereits Kinder hatten, wurden zur Empfängnisverhütung oder zur Sterilisation gebeten. Paare mit mehr als einem Kind wurden aufgefordert, sich sterilisieren zu lassen.


Diese Politik, die deutlich rigider in Städten durchgesetzt wurde, führte zu einer starken Verlangsamung des Bevölkerungswachstums. Es ist jedoch unter Experten umstritten ob wirklich die Politik des Regierung für dieses Phänomen verantwortlich war für den Post-1980er Geburtensturz des Landes oder nicht die allgemeine Modernisierung Chinas der eigentliche Grund ist. Kritisiert wird zudem das durch dieses auf Zwang basierendes System der heutige Männerüberschuss in der Bevölkerung ausgelöst wurde, da Eltern sich oft dafür Entschieden Mädchen abzutreiben. Zukünftige Herausforderungen für China werden die geschlechtsspezifischen Unterschiede sein. Laut der Volkszählung von 2010 machen Männer 51,27% der 1,34 Milliarden Menschen in China aus, während Frauen 48,73% der Gesamtbevölkerung ausmachen. Das Geschlechterverhältnis (die Anzahl der Männer pro Frau in einer Bevölkerung) bei der Geburt betrug im Jahr 2010 118,06 Jungen pro 100 Mädchen (54,14%), mehr als 116,86 (53,89%) von 2000, aber 0,53 Punkte niedriger als das Verhältnis von 118,59 (54,25%) im Jahr 2005.<ref name="genderratio">[http://news.xinhuanet.com/english2010/china/2011-04/28/c_13850191.htm "Chinese mainland gender ratios most balanced since 1950s: census data"]. [[Xinhua]]. 28 April 2011. Retrieved 20 October 2011.</ref> which In den meisten westlichen Ländern liegt das Geschlechterverhältnis bei der Geburt zwischen 105 Jungen und 100 Mädchen (51,22%). Derzeit gibt es in China etwa 9 Millionen mehr Männer als Frauen. Inzwischen sieht sich China zudem einer starken Bevölkerungsalterung ausgesetzt, die die zukünftige Tragfähigkeit der sozialen Systeme gefährdet.
Diese Politik, die deutlich rigider in Städten durchgesetzt wurde, führte zu einer starken Verlangsamung des Bevölkerungswachstums. Es ist jedoch unter Experten umstritten ob wirklich die Politik des Regierung für dieses Phänomen verantwortlich war für den post-1980er Geburtensturz des Landes oder nicht die allgemeine Modernisierung Chinas der eigentliche Grund ist. Kritisiert wird zudem das durch dieses auf Zwang basierendes System der heutige Männerüberschuss in der Bevölkerung ausgelöst wurde, da Eltern sich oft dafür Entschieden Mädchen abzutreiben.<ref>{{Literatur |Autor=Hendrik Ankenbrand, Schanghai |Titel=Folgen der Ein-Kind-Politik: In China gibt es 34 Millionen Männer zu viel |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/1.3841191 |Abruf=2019-02-19}}</ref> Zukünftige Herausforderungen für China werden die geschlechtsspezifischen Unterschiede sein. Laut der Volkszählung von 2010 machen Männer 51,27% der 1,34 Milliarden Menschen in China aus, während Frauen 48,73% der Gesamtbevölkerung ausmachen. Das Geschlechterverhältnis (die Anzahl der Männer pro Frau in einer Bevölkerung) bei der Geburt betrug im Jahr 2010 118,06 Jungen pro 100 Mädchen (54,14%), mehr als 116,86 (53,89%) von 2000, aber 0,53 Punkte niedriger als das Verhältnis von 118,59 (54,25%) im Jahr 2005.<ref name="genderratio">[http://news.xinhuanet.com/english2010/china/2011-04/28/c_13850191.htm "Chinese mainland gender ratios most balanced since 1950s: census data"]. [[Xinhua]]. 28 April 2011. Retrieved 20 October 2011.</ref> In den meisten westlichen Ländern liegt das Geschlechterverhältnis bei der Geburt zwischen 105 Jungen und 100 Mädchen (51,22%). Derzeit gibt es in China etwa 9 Millionen mehr Männer als Frauen. Inzwischen sieht sich China zudem einer starken Bevölkerungsalterung ausgesetzt, die die zukünftige Tragfähigkeit der sozialen Systeme gefährdet.


Die Angaben zu Chinas Fertilitätsrate sind nicht einheitlich. Bei der Volkszählung von 2010 wurden TFR von 1,18 (0,88 in Städten, 1,15 in Townships und 1,44 in ländlichen Gebieten) angegeben. [20] Die fünf Regionen mit den niedrigsten Geburtenraten waren Peking (0,71), Shanghai (0,74), Liaoning (0,74), Heilongjiang (0,75) und Jilin (0,76). Die fünf Regionen mit den höchsten Geburtenraten waren Guangxi (1,79), Guizhou (1,75), Xinjiang (1,53), Hainan (1,51) und Anhui (1,48). [20] Durch eine hohe Anzahl an unregistrierten Geburten gilt diese Zahl allerdings als zu niedrig angesetzt. Das Ministerium für Gesundheit und Familienplanung schätzt die Fertilitätsrate auf 1,5 bis 1,6 Kinder pro Frau, die UN geht von 1,6 Kindern aus. Aufgrund des Männerüberschusses wäre in China eine Rate über der Grenze von 2,1 Kindern nötig um die Bevölkerung langfristig stabil zu halten.
Die Angaben zu Chinas Fertilitätsrate sind nicht einheitlich. Bei der Volkszählung von 2010 wurden Fertilitätsraten von 1,18 (0,88 in Städten, 1,15 in Townships und 1,44 in ländlichen Gebieten) angegeben.<ref>{{cite web|url=http://english.caixin.com/2016-11-03/101003746.html|title=财新网-原创财经新媒体-CAIXIN.COM|accessdate=31 August 2017|website=english.caixin.com}}</ref><ref name="iussp.org">{{cite web|url=http://www.iussp.org/sites/default/files/event_call_for_papers/New%20fertility%20changes%20and%20characteristics%20from%20the%20sixth%20population%20census%20in%20China-isupp-11.21_0.pdf|title=New fertility changes and characteristics from the sixth population census in China|accessdate=31 August 2017|format=PDF|author1=Wang Guang-zhou|author2=Fu Chong-hui|website=Iussp.org}}</ref> Die fünf Regionen mit den niedrigsten Geburtenraten waren Peking (0,71), Shanghai (0,74), Liaoning (0,74), Heilongjiang (0,75) und Jilin (0,76). Die fünf Regionen mit den höchsten Geburtenraten waren Guangxi (1,79), Guizhou (1,75), Xinjiang (1,53), Hainan (1,51) und Anhui (1,48).<ref name="iussp.org" /> Durch eine hohe Anzahl an unregistrierten Geburten gilt diese Zahl allerdings als zu niedrig angesetzt. Das Ministerium für Gesundheit und Familienplanung schätzt die Fertilitätsrate auf 1,5 bis 1,6 Kinder pro Frau, die UN geht von 1,6 Kindern aus.<ref name=":0" /> Aufgrund des Männerüberschusses wäre in China eine Rate über der Grenze von 2,1 Kindern nötig um die Bevölkerung langfristig stabil zu halten.


Im Jahre 2015 wurde deshalb die Ein-Kind Politik offiziell abgeschafft und durch eine Zwei-Kind Politik ersetzt.<ref>{{Literatur |Autor=ZEIT ONLINE |Titel=Familienpolitik: China beendet Ein-Kind-Politik |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2015-10-29 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-10/china-ein-kind-politik-abschaffung |Abruf=2019-02-18}}</ref> Derzeit prüft die Regierung die Abschaffung jeglicher Geburtenbeschränkungen.
Im Jahre 2015 wurde deshalb die Ein-Kind Politik offiziell abgeschafft und durch eine Zwei-Kind Politik ersetzt.<ref>{{Literatur |Autor=ZEIT ONLINE |Titel=Familienpolitik: China beendet Ein-Kind-Politik |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2015-10-29 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-10/china-ein-kind-politik-abschaffung |Abruf=2019-02-18}}</ref> Derzeit prüft die Regierung die Abschaffung jeglicher Geburtenbeschränkungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/wegen-rapide-alternder-gesellschaft-china-bereitet-ende-von-zwei-kind-politik-vor/22967228.html |titel=China bereitet Ende von Zwei-Kind-Politik vor |zugriff=2019-02-19 |sprache=de}}</ref>


=== Zukünftige Entwicklung ===
=== Zukünftige Entwicklung ===
Es wird erwartet das die Bevölkerung ungefähr ab dem Jahr 2025 sinken wird. In der mittleren Bevölkerungsprognose der Vereinten Nationen wird von einer Bevölkerung von 1,364 Milliarden im Jahre 2050 ausgegangen. 2100 soll die Bevölkerung noch ca. 1 Milliarde Menschen betragen und wäre damit wieder auf dem Stand der 1980er Jahre. Andere Prognosen zur zukünftigen demografischen Entwicklung Chinas beinhalten weiterhin fortschreitende Urbanisierung, einen hohen Männerüberschuss in jüngeren Alterskohorten und eine sinkende Anzahl an Arbeitskräften bei gleichzeitig stark steigender Zahl an Rentnern. Bis 2050 könnte der Anteil der über 60-jährigen auf 35,1 % steigen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statista.com/statistics/251529/share-of-persons-aged-60-and-older-in-the-chinese-population/ |titel=China: population share aged 60 and older until 2100 {{!}} Statistic |zugriff=2019-02-18 |sprache=en}}</ref>
Es wird erwartet das die Bevölkerung ungefähr ab dem Jahr 2025 sinken wird. In der mittleren Bevölkerungsprognose der Vereinten Nationen wird von einer Bevölkerung von 1,364 Milliarden im Jahre 2050 ausgegangen. 2100 soll die Bevölkerung noch ca. 1 Milliarde Menschen betragen und wäre damit wieder auf dem Stand der 1980er Jahre. Andere Prognosen zur zukünftigen demografischen Entwicklung Chinas beinhalten weiterhin fortschreitende Urbanisierung, einen hohen Männerüberschuss in jüngeren Alterskohorten und eine sinkende Anzahl an Arbeitskräften bei gleichzeitig stark steigender Zahl an Rentnern. Bis 2050 könnte der Anteil der über 60-jährigen auf 35,1 % steigen oder ca. 430 Millionen Personen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statista.com/statistics/251529/share-of-persons-aged-60-and-older-in-the-chinese-population/ |titel=China: population share aged 60 and older until 2100 {{!}} Statistic |zugriff=2019-02-18 |sprache=en}}</ref><ref>{{Cite journal|last=Du|first=Peng|last2=Yang|first2=Hui|date=2010|title=China's population ageing and active ageing|url=|journal=China Journal of Social Work|volume=3|issue=2–3|pages=139–152|doi=10.1080/17525098.2010.492636|via=}}</ref>


== Statistik ==
== Statistik ==
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=== Sonstige Statistiken ===
Folgende Statistiken stammen aus dem World Factbook der CIA:
Folgende Statistiken stammen aus dem World Factbook der CIA:



Version vom 19. Februar 2019, 20:45 Uhr

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Bevölkerungsdichte in China nach Provinz

Die Volksrepublik China ist das derzeit einwohnerreichste Land der Welt. Für 2018 wird die Gesamtbevölkerung von den Vereinten Nationen auf 1,415 Mrd.,[1] von der CIA auf 1,384 Mrd.[2] und vom Staatliches Amt für Statistik der Volksrepublik China auf 1,395 Mrd. Einwohner geschätzt.[3] China liegt bei der Bevölkerungsdichte mit 151 Personen pro km² im weltweiten Mittelfeld. Die Bevölkerung des Landes konzentriert sich besonders auf die Küstengebiete, während das Innere Chinas nur sehr dünn besiedelt ist. Das Land muss ca. 20 % der Weltbevölkerung mit nur 10 % der weltweiten Ackerflächen ernähren.

Die Regierung führt alle 10 Jahre eine Volkszählung, durch die für das gesamte chinesische Festland gilt. China hat am 1. November 2010 seine sechste nationale Volkszählung durchgeführt. Laut der Volkszählung von 2010 waren 91,6 % der Bevölkerung Han-Chinesen und 8,4 % Minderheiten. Chinas Bevölkerungswachstum beträgt 0,59 % und liegt damit im unteren Mittelfeld weltweit.[4] Derzeit befindet sich das Land in einem demografischen Übergang hin zu einer älteren Bevölkerungsstruktur die heute bereits in einigen Teilen der Welt zu beobachten ist.

Bevölkerung

Historische Bevölkerung

China hatte historisch immer einen Anteil an der Weltbevölkerung von mindestens 15 %..[5]

Die Bevölkerung Chinas schwankte während der Han-Dynastie zwischen 30 und 86 Millionen Menschen.

Nach dem Zusammenbruch der Han-Dynastie blieb die Bevölkerung bis zum Aufkommen der Tang-Dynastie bei rund 50 Millionen.

Während der Tang-Dynastie stieg die Bevölkerung im Laufe von 200 Jahren von 45 Millionen auf 80 Millionen.

Zu Beginn der Song-Dynastie lag die Einwohnerzahl bei über 100 Millionen.

Nach Ming und früherer Periode der Qing-Dynastie bewegte sich die Bevölkerung um 100 Millionen auf 150 Millionen bis 1700.

In der Zeit zwischen 1749 und 1851 verdoppelte sich die Bevölkerung in einem Jahrhundert. In dieser Zeit lebte mehr als ein Drittel der Menschheit im heutigen China.

Unter Mao Zedong verdoppelte sich die Bevölkerung Chinas von 540 Millionen (1949) auf 969 Millionen (1979) fast. Trotz diese Wachstums ereignete sich zu dieser Zeit mit der Großen Chinesische Hungersnot von 1958 bis 1961, eine der größten demographischen Katastrophen der chinesischen Geschichte mit zwischen 15 und 40 Millionen Toten.[6]

Das Wachstum der Bevölkerung verlangsamte sich erst mit der Einführung der Ein-Kind Politik. Trotzdem erreichte die Bevölkerungszahl 2015 mit 1,4 Milliarden ihren historischen Höchststand.

Moderne Volksrepublik

Seinen erste Volkszählung führte die Volksrepublik China am 1953 statt. Weitere Zählungen folgten in den Jahren 1964, 1982, 2000 und 2010. Die Zählung von 1982 gilt als die erste nach modernen Standards durchgeführte Zählungen und als Meilenstein in der demografischen Erfassung Chinas und der Weltbevölkerung. Die Zählung bestätigte zudem erstmals das über eine Milliarde Menschen in China lebten. Die Volkszählung 2010 war dann die bisher größte in der Geschichte der Menschheit. Die nächste Volkszählung ist für das Jahr 2020 angesetzt.

Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung Einwohnerzahl in allen Verwaltungseinheiten des Landes seit dem Jahre 1953.

Bevölkerung nach Verwaltungseinheit 1953–2010[7]
Provinz oder
Stadt
Zensus 1953 Zensus 1964 Zensus 1982 Zensus 1990 Zensus 2000 Zensus 2010
Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl %
Peking 3,768,149 1.48 8,568,495 9.09 9,230,687 3.92 11,819,407 0.95 13,820,000 1.09 19,612,368 1.46
Hebei 35,984,644 6.18 49,687,781 6.58 53,005,876 5.26 61,082,439 5.39 67,440,000 5.33 79,854,202 5.36
Tianjin 2,693,831 0.46 7,764,141 0.77 8,785,402 0.77 10,010,000 0.79 12,938,224 0.97
Shanxi 14,314,485 2.46 18,015,067 2.59 25,291,389 2.51 28,759,014 2.54 32,970,000 2.60 35,712,111 2.67
Innere Mongolei 6,100,104 1.05 12,348,638 1.78 19,274,279 1.91 21,456,798 1.89 23,760,000 1.88 24,706,321 1.84
Rehe (aufgelöst) 5,160,822 0.89
Liaoning 18,545,147 3.18 26,946,200 3.88 35,721,693 3.54 39,459,697 3.48 42,380,000 3.35 43,746,323 3.27
Jilin 11,290,073 1.94 15,668,663 2.26 22,560,053 2.24 24,658,721 2.18 27,280,000 2.16 27,462,297 2.05
Heilongjiang 11,897,309 2.04 20,118,271 2.90 32,665,546 3.24 35,214,873 3.11 39,890,000 2.91 38,312,224 2.86
Shanghai 6,204,417 1.06 10,816,458 1.56 11,859,748 1.18 13,341,896 1.18 16,740,000 1.32 23,019,148 1.72
Jiangsu 41,252,192 7.08 44,504,608 6.41 60,521,114 6.00 67,056,519 5.91 74,380,000 5.88 77,659,903 5.87
Zhejiang 22,865,747 3.92 28,318,573 4.08 38,884,603 3.86 41,445,930 3.66 46,770,000 3.69 54,426,891 4.06
Anhui 30,343,637 5.21 31,241,657 4.50 49,665,724 4.93 56,180,813 4.96 59,860,000 4.73 59,500,510 4.44
Fujian 13,142,721 2.26 16,757,223 2.41 25,931,106 2.57 30,097,274 2.65 34,710,000 2.74 36,894,216 2.75
Jiangxi 16,772,865 2.88 21,068,019 3.03 33,184,827 3.29 37,710,281 3.33 41,400,000 3.27 44,567,475 3.33
Shandong 48,876,548 8.39 55,519,038 7.99 74,419,054 7.38 84,392,827 7.44 90,790,000 7.17 95,793,065 7.15
Henan 44,214,594 7.59 50,325,511 7.25 74,422,739 7.38 85,509,535 7.54 92,560,000 7.31 94,023,567 7.02
Hubei 27,789,693 4.77 33,709,344 4.85 47,804,150 4.74 53,969,210 4.76 60,280,000 4.76 57,237,740 4.27
Hunan 33,226,954 5.70 37,182,286 5.35 54,008,851 5.36 60,659,754 5.35 64,440,000 5.09 65,683,722 4.90
Guangdong 34,770,059 5.97 42,800,849 6.16 59,299,220 5.88 62,829,236 5.54 86,420,000 6.83 104,303,132 7.79
Hainan 7,870,000 0.62 8,671,518 0.65
Guangxi 19,560,822 3.36 20,845,017 3.00 36,420,960 3.61 42,245,765 3.73 44,890,000 3.55 46,026,629 3.55
Sichuan 62,303,999 10.69 67,956,490 9.78 99,713,310 9.89 107,218,173 9.46 83,290,000 6.58 80,418,200 6.00
Chongqing 30,900,000 2.44 28,846,170 2.15
Guizhou 15,037,310 2.58 17,140,521 2.47 28,552,997 2.83 32,391,066 2.86 35,250,000 2.78 34,746,468 2.59
Yunnan 17,472,737 3.00 20,509,525 2.95 32,553,817 3.23 36,972,610 3.26 42,880,000 3.39 45,966,239 3.43
Autonome Region Tibet 1,273,969 0.22 1,251,225 0.18 1,892,393 0.19 2,196,010 0.19 2,620,000 0.21 3,002,166 0.22
Xikang (aufgelöst) 3.381.064 0,58
Shaanxi 15,881,281 2.73 20,766,915 2.99 28,904,423 2.87 32,882,403 2.90 36,050,000 2.85 37,327,378 2.79
Gansu 12,093,600 2.06 12,630,569 1.82 19,569,261 1.94 22,371,141 1.97 25,620,000 2.02 25,575,254 1.91
Ningxia 1,506,200 0.26 2,107,500 0.30 3,895,578 0.39 4,655,451 0.41 5,620,000 0.44 6,301,350 0.47
Qinghai 1.676.534 0,29 2.145.604 0,31 3.895.706 0,39 4.456.946 0.39 5.180.000 0.41 5.626.722 0.42
Xinjiang 4.873.608 0,84 7.270.067 1,05 13.081.681 1,30 15.155.778 1,34 19.250.000 1,52 21.813.334 1,63
Militärpersonal 4.238.210 3.199.100 2.500.000 2.300.000
Aufenthaltsort nicht genau zu bestimmen 4,649,985
Total 582.603.417 694.581.759 1.008.175.288 1.133.682.501 1.265.830.000 1.339.724.852

Bevölkerungskontrolle

Entwicklung der Geburten- und Todesrate in China

Ursprünglich waren Chinas Führer nach 1949 ideologisch geneigt, eine große Bevölkerung als einen Vorteil zu betrachten. Die Problematik einer großen, schnell wachsenden Bevölkerung wurde jedoch schnell sichtbar. Ein Jahr lang, beginnend im August 1956, wurden Programme zur Geburtenkontrolle des Gesundheitsministeriums intensiv unterstützt. Diese Bemühungen hatten jedoch wenig Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Nach dem großen Sprung nach vorne sahen die chinesischen Führer erneut ein rasches Bevölkerungswachstum als Hindernis für die Entwicklung, und ihr Interesse an der Geburtenkontrolle wurde wiederbelebt. In den frühen 1960er-Jahren betonten Pläne etwas verhaltener als in der ersten Kampagne die Tugenden der späten Ehe. 1964 wurden in der Zentralregierung und in einigen Provinzialregierungen Geburtenkontrollbüros eingerichtet. Die zweite Kampagne war besonders erfolgreich in den Städten, in denen die Geburtenrate zwischen 1963 und 1966 halbiert wurde. Die Umbrüche der Kulturrevolution brachten das Programm jedoch zum Erliegen.

1972 und 1973 mobilisierte die Partei ihre Ressourcen für eine landesweite Geburtenkontrolle, die von einer Gruppe im Staatsrat verwaltet wurde. Auf allen Verwaltungsebenen und in verschiedenen Kollektivunternehmen wurden Ausschüsse zur Überwachung der Geburtenkontrolle eingerichtet. Dieses ausgedehnte und scheinbar effektive Netzwerk umfasste sowohl die ländliche als auch die städtische Bevölkerung. In städtischen Gebieten umfasste die Hauptverwaltung der öffentlichen Sicherheit Bevölkerungsabschnitte. In ländlichen Gegenden verteilten die "barfüßigen Ärzte" des Landes Informationen und Verhütungsmittel an die Gemeindemitglieder. 1973 wurde Mao Zedong persönlich mit der Familienplanungsbewegung identifiziert, was ein größeres Führungsengagement für ein kontrolliertes Bevölkerungswachstum bedeutet als je zuvor. Bis mehrere Jahre nach Maos Tod 1976 zögerte die Führung jedoch, die Gründe für die Bevölkerungskontrolle für das Wirtschaftswachstum und die Verbesserung des Lebensstandards direkt darzulegen.

Das Bevölkerungswachstumsziel wurde sowohl für Verwaltungseinheiten als auch für einzelne Familien festgelegt. In der Mitte der 70er Jahre wurden maximal zwei Kinder in Städten und drei oder vier Kinder im Land empfohlen. Seit 1979 hat die Regierung eine Ein-Kind-Grenze für ländliche und städtische Gebiete eingeführt und in der Regel maximal zwei Kinder unter besonderen Umständen festgelegt. Ab 1986 bestand die Politik für Minderheitenangehörige aus zwei Kindern pro Paar, drei unter besonderen Umständen und keine Begrenzung für ethnische Gruppen mit sehr geringer Bevölkerungszahl. Das Gesamtziel der Ein-Kind-Politik bestand darin, die Gesamtbevölkerung im Jahr 2000 auf 1,2 Milliarden zu beschränken, unter der Voraussetzung, dass das Vier-Modernisierungs-Programm von geringem Wert wäre, wenn das Bevölkerungswachstum nicht unter Kontrolle gebracht würde.

Die Ein-Kind-Politik war ein sehr ehrgeiziges Programm zur Bevölkerungskontrolle. Wie bei früheren Programmen der 1960er und 1970er Jahre setzte die Ein-Kind-Politik eine Kombination aus öffentlicher Bildung, sozialem Druck und in einigen Fällen auch Zwang ein. Die Ein-Kind-Politik war jedoch insofern einzigartig, als sie Reproduktion mit wirtschaftlichen Kosten oder Nutzen in Verbindung brachte.

Im Rahmen des Ein-Kind-Programms belohnte ein ausgeklügeltes System diejenigen, die die Politik beobachteten, und bestrafte diejenigen, die dies nicht taten. Durch diese Politik wurde die wachsende Bevölkerung nach den Strafen gemäßigt. Paare mit nur einem Kind erhielten ein "Ein-Kind-Zertifikat", mit dem sie unter anderem Geldleistungen, längeren Mutterschaftsurlaub, bessere Kinderbetreuung und Vorzugswohnungen erhielten. Im Gegenzug mussten sie sich verpflichten, nicht mehr Kinder zu haben. Auf dem Land herrschte großer Druck, die Ein-Kind-Grenze einzuhalten. Da die ländliche Bevölkerung ungefähr 60 % der Gesamtbevölkerung ausmachte, wurde die Wirksamkeit der Ein-Kind-Politik in ländlichen Gebieten als Schlüssel zum Erfolg oder Misserfolg des Programms insgesamt betrachtet.

In den ländlichen Gebieten wurde die tägliche Arbeit der Familienplanung von Kadern auf Team- und Brigadeebene, die für Frauenangelegenheiten zuständig waren, und von Gesundheitspersonal erledigt. Der Teamleiter der Frauen führte regelmäßig Haushaltsbesuche durch, um den Status jeder Familie unter ihrer Gerichtsbarkeit zu verfolgen, und erlangte Informationen darüber, welche Frauen Verhütungsmittel anwenden, welche Methoden angewandt wurden und welche schwanger geworden waren. Sie berichtete dann dem Brigadefrauenführer, der die Informationen dokumentierte und zu einer monatlichen Sitzung des Gemeindebildungsausschusses brachte. Berichten zufolge mussten Obergrenzen oder Quoten eingehalten werden; Um diese Grenzwerte zu befriedigen, wurden unverheiratete junge Menschen überredet, die Ehe aufzuschieben, Paaren ohne Kinder wurde empfohlen, "ihre Zeit abzuwarten". Frauen mit nicht genehmigten Schwangerschaften wurden zur Abtreibung gezwungen, und diejenigen, die bereits Kinder hatten, wurden zur Empfängnisverhütung oder zur Sterilisation gebeten. Paare mit mehr als einem Kind wurden aufgefordert, sich sterilisieren zu lassen.

Diese Politik, die deutlich rigider in Städten durchgesetzt wurde, führte zu einer starken Verlangsamung des Bevölkerungswachstums. Es ist jedoch unter Experten umstritten ob wirklich die Politik des Regierung für dieses Phänomen verantwortlich war für den post-1980er Geburtensturz des Landes oder nicht die allgemeine Modernisierung Chinas der eigentliche Grund ist. Kritisiert wird zudem das durch dieses auf Zwang basierendes System der heutige Männerüberschuss in der Bevölkerung ausgelöst wurde, da Eltern sich oft dafür Entschieden Mädchen abzutreiben.[8] Zukünftige Herausforderungen für China werden die geschlechtsspezifischen Unterschiede sein. Laut der Volkszählung von 2010 machen Männer 51,27% der 1,34 Milliarden Menschen in China aus, während Frauen 48,73% der Gesamtbevölkerung ausmachen. Das Geschlechterverhältnis (die Anzahl der Männer pro Frau in einer Bevölkerung) bei der Geburt betrug im Jahr 2010 118,06 Jungen pro 100 Mädchen (54,14%), mehr als 116,86 (53,89%) von 2000, aber 0,53 Punkte niedriger als das Verhältnis von 118,59 (54,25%) im Jahr 2005.[9] In den meisten westlichen Ländern liegt das Geschlechterverhältnis bei der Geburt zwischen 105 Jungen und 100 Mädchen (51,22%). Derzeit gibt es in China etwa 9 Millionen mehr Männer als Frauen. Inzwischen sieht sich China zudem einer starken Bevölkerungsalterung ausgesetzt, die die zukünftige Tragfähigkeit der sozialen Systeme gefährdet.

Die Angaben zu Chinas Fertilitätsrate sind nicht einheitlich. Bei der Volkszählung von 2010 wurden Fertilitätsraten von 1,18 (0,88 in Städten, 1,15 in Townships und 1,44 in ländlichen Gebieten) angegeben.[10][11] Die fünf Regionen mit den niedrigsten Geburtenraten waren Peking (0,71), Shanghai (0,74), Liaoning (0,74), Heilongjiang (0,75) und Jilin (0,76). Die fünf Regionen mit den höchsten Geburtenraten waren Guangxi (1,79), Guizhou (1,75), Xinjiang (1,53), Hainan (1,51) und Anhui (1,48).[11] Durch eine hohe Anzahl an unregistrierten Geburten gilt diese Zahl allerdings als zu niedrig angesetzt. Das Ministerium für Gesundheit und Familienplanung schätzt die Fertilitätsrate auf 1,5 bis 1,6 Kinder pro Frau, die UN geht von 1,6 Kindern aus.[1] Aufgrund des Männerüberschusses wäre in China eine Rate über der Grenze von 2,1 Kindern nötig um die Bevölkerung langfristig stabil zu halten.

Im Jahre 2015 wurde deshalb die Ein-Kind Politik offiziell abgeschafft und durch eine Zwei-Kind Politik ersetzt.[12] Derzeit prüft die Regierung die Abschaffung jeglicher Geburtenbeschränkungen.[13]

Zukünftige Entwicklung

Es wird erwartet das die Bevölkerung ungefähr ab dem Jahr 2025 sinken wird. In der mittleren Bevölkerungsprognose der Vereinten Nationen wird von einer Bevölkerung von 1,364 Milliarden im Jahre 2050 ausgegangen. 2100 soll die Bevölkerung noch ca. 1 Milliarde Menschen betragen und wäre damit wieder auf dem Stand der 1980er Jahre. Andere Prognosen zur zukünftigen demografischen Entwicklung Chinas beinhalten weiterhin fortschreitende Urbanisierung, einen hohen Männerüberschuss in jüngeren Alterskohorten und eine sinkende Anzahl an Arbeitskräften bei gleichzeitig stark steigender Zahl an Rentnern. Bis 2050 könnte der Anteil der über 60-jährigen auf 35,1 % steigen oder ca. 430 Millionen Personen.[14][15]

Statistik

Geburten und Todesfälle seit 1950

Sonstige Statistiken

Folgende Statistiken stammen aus dem World Factbook der CIA:

Bevölkerung: 1.384.688.986 (Juli 2018, hochgerechnet / geschätzt)[2]

Altersstruktur:

0-14 Jahre: 17,22 % % (männlich 128.270.371; weiblich 110.120.535)

15-24 Jahre: 12,32 % (männlich 91.443.139; weiblich 79.181.726)

25-54 Jahre: 47,84 % (männlich 338.189.015; weiblich 324.180.103)

55-64 Jahre: 11,35 % (männlich 79.340.391; weiblich 77.857.806)

65 Jahre und älter: 11,27 % (männlich 74.277.631; weiblich 81.828.269) (2018 geschätzt[2])

Wachstumsrate: 0,37 % (2018 geschätzt)[2]

Medianalter: 37,7 Jahre (männlich 36,8 Jahre ; weiblich 38,8 Jahre) (2018 geschätzt)[2]

Geburtenrate: 12,1 Geburten je 1.000 Einwohner (2018 geschätzt)[2]

Mortalitätsrate: 8,0 Tode je 1.000 Einwohner (2018 geschätzt)[2]

Netto-Migrationsrate: -0,4 Migranten je 1.000 Einwohner (2018 geschätzt)[2]

Geschlechterverteilung:

Geburt: 1,14 männlich/weiblich

unter 15 Jahren: 1,17 männlich/weiblich

15-24 Jahre: 1,14 männlich/weiblich

25-54 Jahre: 1,04 männlich/weiblich

55-64 Jahre: 1,02 männlich/weiblich

65 Jahre und älter: 0,92 männlich/weiblich

Gesamtbevölkerung: 1,06 männlich/weiblich (2018 geschätzt)[2]

Kindersterblichkeitsrate: 11,8 Tode/1.000 Lebendgeburten (2018 geschätzt)[2]

Lebenserwartung bei Geburt:

Gesamtbevölkerung: 75,8 Jahre

männlich: 73,7 Jahre

weiblich: 78,1 Jahre (2018 geschätzt)[2]

Fruchtbarkeit: 1,60 geborene Kinder pro Frau (2018 geschätzt)[2]

Alphabetisierungsrate:

Gesamtbevölkerung: 96,4 %

männlich: 98,2 %

weiblich: 94,5 % (2015 geschätzt)[2]


Ethnien

Die Volksrepublik China (VR China) erkennt offiziell 56 verschiedene ethnische Gruppen an. Die größte davon sind die Han, die 2010 91,6 % der Gesamtbevölkerung ausmachen. Han-Chinesen sind damit die größte ethnische Gruppe der Welt und bilden die Mehrheit in allen Provinzen des Landes mit Ausnahme von Xinjiang und Tibet.[19] Ethnische Minderheiten machen 2010 8,49% oder 113,8 Millionen Menschen aus. In der Vergangenheit Jahrzehnte lang hatten ethnische Minderheiten höhere Wachstumsraten als die Mehrheit der Han-Bevölkerung, weil sie nicht der Ein-Kind-Politik unterliegen. Ihr Bevölkerungsanteil in China ist von 6,1% im Jahr 1953 auf 8,04% im Jahr 1990, 8,41% im Jahr 2000 und 8,49% im Jahr 2010 gestiegen. Zu den großen ethnischen Minderheiten (Daten gemäß der Volkszählung von 2000) gehören die Zhuang (16 Millionen 1,28%), Manchu (10 Millionen, 0,84%), Uigur (9 Millionen, 0,78%), Hui (9 Millionen, 0,71%), Miao (8 Millionen, 0,71%), Yi (7 Millionen, 0,61%), Tujia (5,75 Millionen, 0,63%), Mongolen (5 Millionen, 0,46%), Tibetaner (5 Millionen, 0,43%), Buyei (3 Millionen, 0,23%) und Koreaner (2 Millionen,

Geburtenziffer nach ethnischen Gruppen (Volkszählung 2010): Han (1,14), Zhuang (1,59), Hui (1,48), Mandschu (1,18), Uigurien (2,04), Miao (1,82), Yi (1,82), Tujia (1,74) Tibetisch (1,60), Mongolen (1,26). [21]

Ethnische Gruppen in China 1953–2010[7]
Ethnische Gruppe Sprachfamilie 1953 % 1964 % 1982 % 1990 % 2000 % 2010[20] %
Han Sinotibetische 547.283.057 93.94 651,296,368 94.22 936,703,824 93.30 1,039,187,548 91.92 1,137,386,112 91.53 1,220,844,520 91.60
Minderheiten 35,320,360 6.06 39,883,909 5.78 67,233,254 6.67 90,570,743 8.01 105,225,173 8.47 111,966,349 8.40
Zhuang Tai-Kadai 6,611,455 1.13 8,386,140 1.21 13,441,900 1.32 15,555,820 1.38 16,178,811 1.28 16,926,381 1.27
Hui Chinese 3,559,350 0.61 4,473,147 0.64 7,207,780 0.71 8,612,001 0.76 9,816,802 0.78 10,586,087 0.79
Manchu Tungusic 2,418,931 0.42 2,695,675 0.39 4,299,950 0.43 9,846,776 0.87 10,682,263 0.84 10,387,958 0.78
Uyghurs Turkic 3,640,125 0.62 3,996,311 0.58 5,917,030 0.59 7,207,024 0.64 8,399,393 0.66 10,069,346 0.76
Miao Miao-Yao / Hmong-Mien 2,511,339 0.43 2,782,088 0.40 5,017,260 0.50 7,383,622 0.65 8,940,116 0.71 9,426,007 0.71
Yi Tibeto-Burman 3,254,269 0.56 3,380,960 0.49 5,492,330 0.54 6,578,524 0.58 7,762,286 0.61 8,714,393 0.65
Tujia Tibeto-Burman 284,900 0.03 5,725,049 0.51 8,028,133 0.63 8,353,912 0.63
Tibetans Tibeto-Burman 2,775,622 0.48 2,501,174 0.36 3,821,950 0.38 4,593,072 0.41 5,416,021 0.43 6,282,187 0.47
Mongolen Mongolic 1,462,956 0.25 1,965,766 0.28 3,402,200 0.34 4,802,407 0.42 5,813,947 0.46 5,981,840 0.45
Buyei Tai-Kadai 1,247,883 0.21 1,348,055 0.19 2,103,150 0.21 2,548,294 0.22 2,971,460 0.23 2,870,034 0.22
Korean Korean 1,120,405 0.19 1,339,569 0.19 1,783,150 0.18 1,923,361 0.17 1,923,842 0.15 1,830,929 0.14
Dong Tai-Kadai 712802 836123 1,446,190 0.14 2,508,624 0.22 2,960,293 0.24 2,879,974 0.22
Yao Miao-Yao / Hmong-Mien 665933 857265 1,414,870 0.14 2,137,033 0.19 2,637,421 0.21 2,796,003 0.21
Bai Sino-Tibetan 567119 706623 1,147,360 0.11 1,598,052 0.14 1,858,063 0.15 1,933,510 0.15
Hani Tibeto-Burman 481220 628727 1,063,300 0.11 1,254,800 0.11 1,439,673 0.12 1,660,932 0.12
Kasachen Turkic 509375 491637 878,570 0.09 1,110,758 0.10 1,250,458 0.10 1,462,588 0.11
Li Tai-Kadai 360950 438813 882,030 0.09 1,112,498 0.10 1,247,814 0.10 1,463,064 0.11
Dai Tai-Kadai 478966 535389 864,340 0.09 1,025,402 0.09 1,158,989 0.09 1,261,311 0.09
She Miao-Yao / Hmong-Mien 234167 379,080 0.04 634,700 0.06 709,592 0.06 708,651 0.05
Lisu Tibeto-Burman 317465 270628 466,760 0.05 574,589 0.05 634,912 0.05 702,839 0.05
Gelao Tai-Kadai 26852 59,810 0.01 438,192 0.04 579,357 0.05 550,746 0.04
Dongxiang Mongolic 155761 147443 279523 373,669 0.03 513,805 0.04 621,500 0.05
Gaoshan Austronesian 329 366 1,750 0.00 2,877 0.00 4,461 0.00 4,009 0.00
Lahu Tibeto-Burman 139060 191241 320,350 0.03 411,545 0.04 453,705 0.04 485,966 0.04
Sui Tai-Kadai 133566 156099 300,690 0.03 347,116 0.03 406,902 0.03 411,847 0.03
Va Mon-Khmer 286158 200272 271,050 0.03 351,980 0.03 396,610 0.03 429,709 0.03
Nakhi Tibeto-Burman 143453 156796 248,650 0.02 277,750 0.02 308,839 0.02 326,295 0.02
Qiang Tibeto-Burman 35660 49105 109,760 0.01 198,303 0.02 306,072 0.02 309,576 0.02
Tu Mongolic 53277 77349 148,760 0.01 192,568 0.02 241,198 0.02 289,565 0.02
Mulao Tai-Kadai 52819 91,790 0.01 160,648 0.01 207,352 0.02 216,257 0.02
Xibe Tungusic 19022 33438 77,560 0.01 172,932 0.02 188,824 0.02 190,481 0.01
Kyrgyz Turkic 70944 70151 108,790 0.01 143,537 0.01 160,823 0.01 186,708 0.01
Daur Mongolic 63394 94126 121,463 0.01 132,143 0.01 131,992 0.01
Jingpo Tibeto-Burman 101852 57762 100,180 0.01 119,276 0.01 132,143 0.01 147,828 0.01
Maonan Tai-Kadai 22382 37,450 0.00 72,370 0.01 107,106 0.01 101,192 0.01
Salar Turkic 30658 69135 68,030 0.01 82,398 0.01 104,503 0.01 130,607 0.01
Blang Mon-Khmer 39411 58473 87,546 0.01 91,882 0.01 119,639 0.01
Tajik Indo-European (Iranian) 14462 16236 27,430 0.00 33,223 0.00 41,028 0.00 51,069 0.00
Achang Tibeto-Burman 12032 31,490 0.00 27,718 0.00 33,936 0.00 39,555 0.00
Pumi Tibeto-Burman 14298 18,860 0.00 29,721 0.00 33,600 0.00 42,861 0.00
Ewenki Tungusic 4957 9681 19,440 0.00 26,379 0.00 30,505 0.00 30,875 0.00
Nu Tibeto-Burman 15047 25,980 0.00 27,190 0.00 28,759 0.00 37,523 0.00
Gin (Vietnamese) Mon-Khmer 12,140 0.00 18,749 0.00 22,517 0.00 28,199 0.00
Jino Tibeto-Burman 11,260 0.00 18,022 0.00 20,899 0.00 23,143 0.00
De'ang Mon-Khmer 15,461 0.00 17,935 0.00 20,556 0.00
Bonan Mongolic 4957 5125 6,620 0.00 11,683 0.00 16,505 0.00 20,074 0.00
Russian Indo-European (Slavic) 22656 1326 2,830 0.00 13,500 0.00 15,609 0.00 15,393 0.00
Yugur Turkic 3861 5717 7,670 0.00 12,293 0.00 13,719 0.00 14,378 0.00
Uzbek Turkic 13626 7717 13,810 0.00 14,763 0.00 13,370 0.00 10,569 0.00
Monba Tibeto-Burman 3809 1,040 0.00 7,498 0.00 8,923 0.00 10,561 0.00
Oroqen Tungusic 2262 2709 2,280 0.00 7,004 0.00 8,196 0.00 8,659 0.00
Derung Tibeto-Burman 4,250 0.00 5,825 0.00 7,426 0.00 6,930 0.00
Chinese Tatars Turkic 6929 2294 7,510 0.00 5,064 0.00 4,890 0.00 3,556 0.00
Hezhen Tungusic 718 670 0.00 4,254 0.00 4,640 0.00 5,354 0.00
Lhoba Tibeto-Burman 1,030 0.00 2,322 0.00 2,965 0.00 3,682 0.00
Sonstige 3,370,880 0.33 3,498 0.00 734,379 0.06 640,101 0.05
Unbekannt 4,720 0.00 752,347 0.07 735,379 0.06
Foreigners 941 0.00 1,448 0.00
Total mainland China 582,603,417 694,581,759 1,008,175,288 1,133,682,501 1,242,612,226 1.332.810.869

Ausländer

Die Volkszählung von 2010 zählte 234.829 Einwohner aus Hongkong (chinesische Staatsbürger), 21.201 Einwohner aus Macao (chinesische Staatsbürger), 170.283 Einwohner aus Taiwan, und 593.832 Einwohner aus anderen Orten, insgesamt 1.020.145 Personen.[21] Der Ausländeranteil im Land gehört zu den niedrigsten der Welt. Aus folgenden Ländern kamen 2010 die meisten ausländischen Staatsbürger:

Nationalität Anzahl
Korea Sud Südkorea 120.750
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 71.493
Japan Japan 66.159
Myanmar Myanmar 39.776
Vietnam Vietnam 36.205
Kanada Kanada 19.990
Frankreich Frankreich 15.087
Indien Indien 15.051
Deutschland Deutschland 14.446
Australien Australien 13.286
sonstige 181.589

Gesundheit

Die Nationale Gesundheits- und Familienplanungskommission überwacht zusammen mit ihren Kollegen in den örtlichen Kommissionen die Gesundheitsbedürfnisse der chinesischen Bevölkerung. [474] Ein Schwerpunkt auf öffentliche Gesundheit und Präventivmedizin prägt die chinesische Gesundheitspolitik seit den frühen fünfziger Jahren. Zu dieser Zeit startete die Kommunistische Partei die Patriotische Gesundheitskampagne, die die Verbesserung der Hygiene und Hygiene sowie die Behandlung und Vorbeugung verschiedener Krankheiten zum Ziel hatte. Krankheiten wie Cholera, Typhus und Scharlach, die zuvor in China weit verbreitet waren, wurden durch die Kampagne nahezu ausgerottet. Nachdem Deng Xiaoping 1978 mit der Einführung von Wirtschaftsreformen begonnen hatte, verbesserte sich die Gesundheit der chinesischen Bevölkerung aufgrund einer besseren Ernährung rasch, obwohl viele der kostenlosen öffentlichen Gesundheitsdienstleistungen auf dem Land zusammen mit den Volkskommunen verschwanden. Das Gesundheitswesen in China wurde größtenteils privatisiert und erlebte eine deutliche Qualitätssteigerung. Im Jahr 2009 startete die Regierung eine dreijährige große Gesundheitsinitiative im Wert von 124 Milliarden US-Dollar. [475] Im Jahr 2011 führte die Kampagne dazu, dass 95% der chinesischen Bevölkerung einen grundlegenden Krankenversicherungsschutz hatten. [476] Man schätzte, dass China 2011 weltweit der drittgrößte Anbieter von Arzneimitteln war, aber seine Bevölkerung hat unter der Entwicklung und dem Vertrieb gefälschter Medikamente gelitten. [477]

Ab 2012 beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt in China 75 Jahre [478] und die Kindersterblichkeitsrate liegt bei 12 Promille. [479] Beide haben sich seit den fünfziger Jahren erheblich verbessert. [T] Die durch Unterernährung verursachten Stunting-Raten sind von 33,1% im Jahr 1990 auf 9,9% im Jahr 2010 gesunken. [482] Trotz erheblicher Verbesserungen der Gesundheit und des Baus fortschrittlicher medizinischer Einrichtungen gibt es in China mehrere auftauchende Probleme im Bereich der öffentlichen Gesundheit, wie Atemwegserkrankungen, die durch weit verbreitete Luftverschmutzung verursacht werden, [483] Hunderte Millionen Zigarettenraucher, [484] und eine Zunahme der Fettleibigkeit städtische Jugendliche. [485] [486] Chinas große Bevölkerung und die dicht besiedelten Städte haben in den letzten Jahren zu schweren Seuchenausbrüchen geführt, wie zum Beispiel dem Ausbruch von SARS im Jahr 2003, obwohl dieser seitdem weitgehend zurückgehalten wurden. [487] Im Jahr 2010 verursachte Luftverschmutzung 1,2 Millionen Todesfälle.

Periode Lebenserwartung in Jahren Periode Lebenserwartung in Jahren
1950–1955 43,8 1985–1990 68,9
1955–1960 44,5 1990–1995 69,7
1960–1965 44,6 1995–2000 70,9
1965–1970 55,5 2000–2005 73,1
1970–1975 61,7 2005–2010 74,7
1975–1980 65,5 2010–2015 75,7
1980–1985 67,8

Quelle: UN World Population Prospects[1]

Religion

Die Regierung der Volksrepublik China ist offiziell [[Atheismus|Atheistisch]), [3] obwohl die chinesische Zivilisation historisch eine Vielzahl der nachhaltigsten religiös-philosophischen Traditionen der Welt beherbergte. Konfuzianismus und Taoismus, die später vom Buddhismus begleitet wurden, bilden die "drei Lehren", die die chinesische Kultur geprägt haben. Es gibt keine klaren Grenzen zwischen diesen verflochtenen religiösen Systemen, die keinen Anspruch auf Exklusivität erheben, und Elementen der Volks- oder Volksreligion. Das Christentum und der Islam kamen im 7. Jahrhundert in China an. Das Christentum hat sich erst etabliert, als es im 16. Jahrhundert von Jesuiten-Missionaren wieder eingeführt wurde. [7] Im frühen 20. Jahrhundert griffen reformorientierte Beamte und Intellektuelle alle Religionen als "abergläubisch" an. Seit 1949 wird China von der Kommunistischen Partei Chinas regiert, einer atheistischen Einrichtung, die Parteimitglieder während ihres Amts die Ausübung von Religion verbietet. Die Regierung erkennt offiziell fünf Religionen an: Buddhismus, Taoismus, Katholizismus, Protestantismus und Islam (obwohl die chinesische katholische Kirche von der katholischen Kirche in Rom unabhängig ist). Im frühen einundzwanzigsten Jahrhundert wurden der Konfuzianismus und die chinesische Volksreligion als Teil des kulturellen Erbes Chinas offiziell anerkannt.


Laut Schätzungen der CIA waren 21,9 % der Bevölkerung Anhänger der Chinesischen Volksreligionen, 18,2 % sind Buddhisten, 5,1 % Christen, 1,8 % Muslime und 0,7 % sind Angehörige anderer Religionen. Eine Mehrheit von 52,2 % gehört keiner religiösen Gruppe an, was zu den weltweit höchsten Werten gehören.[2] Auch wenn sich die Lage seit der Kulturrevolution gebessert hat werden religiöse Minderheiten nach wie vor Opfer von Repression und Verfolgung.[22]

Urbanisierung

Bis ins Jahr 1979 legte die Regierung eine Obergrenze für die städtischen Bevölkerung fest und verhinderte damit eine Verstädterung. Der Urbanisierungsprozess begann in China mit der wirtschaftlichen Liberalisierung und zunehmenden Industrialisierung ab den 1980er Jahren. Seit dieser Zeit zogen mehrere 100 Millionen Menschen in die Städte des Landes. Diese Migration erfolgte auch von den Inneren Provinzen wie Sichuan oder Yunnan in die boomenden Küstenstädte. 2017 lebten ca. 58 % der chinesischen Bevölkerung in den Städten, was 803 Millionen Personen sind und die größte städtische Bevölkerung der Welt darstellt.[23] Die Stadt-Land Migration in China stellt damit eine der größten Bevölkerungsbewegungen in der Geschichte da. Auch wenn prekäre Lebensbedingungen in den Städten existieren konnte dank sehr hoher Investitionen in Infrastruktur eine Verslumung der Städte weitestgehend verhindert werden. Aufgrund des Houkou-Systems sind allerdings weiterhin viele jüngere städtische Migraten von vielen staatlichen Dienstleistungen ausgeschlosse und gegenüber alteingesessenen Stadtbewohnern benachteiligt.[24] Schätzungen zufolge wird es in chinesischen Städten bis 2030 weitere 250 Millionen Migranten geben, die die Stadtbevölkerung auf 1 Milliarde Einwohner erhöhen werden.[25]

Einzelnachweise

  1. a b c World Population Prospects – Population Division – United Nations. Abgerufen am 15. Juli 2017.
  2. a b c d e f g h i j k l m n - The World Factbook, CIA, Stand 2019; Zugriff am 14. Februar 2019
  3. a b National National Economic Performance Maintained within an Appropriate Range in 2018 with Main Development Goals Achieved. In: Stats.gov.cn. Abgerufen am 21. Januar 2019.
  4. Factbox: China's 2010 Census. In: Reuters. 28. April 2011 (reuters.com [abgerufen am 19. Februar 2019]).
  5. Judith Banister: A Brief History of China's Population, The Population of Modern China. 1992, ISBN 978-0-306-44138-7, A Brief History of China's Population, S. 51–57, doi:10.1007/978-1-4899-1231-2_3.
  6. Peng Xizhe (彭希哲), Demographic Consequences of the Great Leap Forward in China’s Provinces, Population and Development Review 13, no. 4 (1987), 639–70. For a summary of other estimates, please refer to Necrometrics
  7. a b 中华人民共和国国家统计局 >> 人口普查公报. In: Stats.gov.cn. Archiviert vom Original am 27. Dezember 2013; abgerufen am 14. Oktober 2013.
  8. Hendrik Ankenbrand, Schanghai: Folgen der Ein-Kind-Politik: In China gibt es 34 Millionen Männer zu viel. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 19. Februar 2019]).
  9. "Chinese mainland gender ratios most balanced since 1950s: census data". Xinhua. 28 April 2011. Retrieved 20 October 2011.
  10. 财新网-原创财经新媒体-CAIXIN.COM. In: english.caixin.com. Abgerufen am 31. August 2017.
  11. a b Wang Guang-zhou, Fu Chong-hui: New fertility changes and characteristics from the sixth population census in China. (PDF) In: Iussp.org. Abgerufen am 31. August 2017.
  12. ZEIT ONLINE: Familienpolitik: China beendet Ein-Kind-Politik. In: Die Zeit. 29. Oktober 2015, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 18. Februar 2019]).
  13. China bereitet Ende von Zwei-Kind-Politik vor. Abgerufen am 19. Februar 2019.
  14. China: population share aged 60 and older until 2100 | Statistic. Abgerufen am 18. Februar 2019 (englisch).
  15. Peng Du, Hui Yang: China's population ageing and active ageing. In: China Journal of Social Work. 3. Jahrgang, Nr. 2–3, 2010, S. 139–152, doi:10.1080/17525098.2010.492636.
  16. China's Economy Realized a Moderate but Stable and Sound Growth in 2015. In: Stats.gov.cn. Abgerufen am 31. August 2017.
  17. a b Global Times: Two-child policy brings China 1 million more newborns in 2016 - Global Times. In: Globaltimes.cn. Abgerufen am 31. August 2017.
  18. National Economy Maintained the Momentum of Stable and Sound Development and Exceeded the Expectation. In: Stats.gov.cn. Abgerufen am 20. Januar 2018.
  19. Lilly, Amanda: A Guide to China's Ethnic Groups (Memento des Originals vom 9 December 2013 im Internet Archive) In: Washington Post, 7 July 2009 
  20. 2-1 全国各民族分年龄、性别的人口. (XLS) In: Stats.gov.cn. Abgerufen am 31. August 2017.
  21. Major Figures on Residents from Hong Kong, Macao and Taiwan and Foreigners Covered by 2010 Population Census. In: Stats.gov.cn. Archiviert vom Original am 14. Mai 2011; abgerufen am 14. Oktober 2013.
  22. Philipp Gessler: Religiöse Verfolgung in China: Die Untergrund-Priester. In: Die Tageszeitung: taz. 23. November 2010, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 18. Februar 2019]).
  23. Urban population (% of total) | Data. Abgerufen am 18. Februar 2019.
  24. Zai Liang, Zhongdong Ma: China's floating population: new evidence from the 2000 census. In: Population and Development Review. 30. Jahrgang, Nr. 3, 2004, S. 467–488, doi:10.1111/j.1728-4457.2004.00024.x.
  25. Wie Städte die Zukunft Chinas bestimmen | Robert Bosch Stiftung. Abgerufen am 18. Februar 2019.