Alos-Sibas-Abense

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Alos-Sibas-Abense
Aloze-Ziboze-Onizegaine
Alos-Sibas-Abense (Frankreich)
Alos-Sibas-Abense (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Oloron-Sainte-Marie
Kanton Montagne Basque
Gemeindeverband Pays Basque
Koordinaten 43° 7′ N, 0° 52′ WKoordinaten: 43° 7′ N, 0° 52′ W
Höhe 204–414 m
Fläche 5,78 km²
Einwohner 320 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 55 Einw./km²
Postleitzahl 64470
INSEE-Code
Website www.alos-sibas-abense.com

Rathaus von Alos-Sibas-Abense

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Alos-Sibas-Abense ist eine französische Gemeinde mit 320 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Montagne Basque (bis 2015: Kanton Tardets-Sorholus).

Die Bewohner werden Aloztar-Ziboztar-Oniztar genannt.[1] Der Name in der baskischen Sprache lautet Aloze-Ziboze-Onizegaine.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alos-Sibas-Abense liegt circa 30 Kilometer südwestlich von Oloron-Sainte-Marie in der historischen Region Soule, einer der drei historischen Territorien im französischen Teil des Baskenlands.

Umgeben wird Alos-Sibas-Abense von den Nachbargemeinden:

Alos-Sibas-Abense liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour am linken Ufer des Saisons. Der Aphura durchquert die Gemeinde und mündet in den Saison, ebenso wie der Bach Jaga, der im Gebiet der Gemeinde entspringt.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname von Sibas taucht bereits im Jahre 1178 auf, der Name von Alos im Jahre 1375, der von Abense im Jahre 1385. Im Weiler Sibas befand sich der Wohnsitz einer der zehn Ortsvorsteher der Soule.

Die Einwohner der Gemeinden entwickelten eine besondere Technik der kontrollierten Verbrennung, französisch: Écobuage. Zu diesem Zweck wird die oberste Schicht der Wiesen abgetragen, getrocknet und verbrannt, um die Asche wieder auf die Wiesen zu verstreuen. Diese Düngungsmethode wurde im Wesentlichen zwischen dem 13. und 18. Jahrhundert angewendet, bis im 19. Jahrhundert neuartige Dünger aufkamen. Dennoch wird die traditionelle Methode weiterhin im Winter eingesetzt, um die landwirtschaftlichen Flächen von Farnen und Brombeersträuchern zu befreien.

Die Dörfer Alos und Sibas schlossen sich im Oktober 1843 zusammen. Ein Teil der Ortschaft Abense-de-Haut wurde im April 1859 der neuen Gemeinde Alos-Sibas-Abense zugefügt, ein anderer Teil zur Kommune Tardets.[4]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Alos-Sibas-Abense

Das Wappen lässt sich folgendermaßen interpretieren:

Die blauen Wellen im oberen Teil repräsentieren die Flüsse Saison und Apoura. Die Brücke steht für die fünf Brücken im Ort und ist im übertragenen Sinne ein Sinnbild der Verbundenheit und Eintracht. Das Sonnenrad über der Brücke bezieht sich in dieser einfachen Form auf die baskische Mythologie. Das Licht und Wärme der Sonne ermöglicht das Leben und erinnert durch den regelmäßigen Zyklus an die Auferstehung und das Ewige Leben.

Der schwarze Turm links unten steht für das Adelshaus von Sibas. Das Tintenfass und die Feder in der Mitte erinnern an die Familie Jauregiberri von Alos. Die Geschwister Jean, Madeleine und Clément waren Schriftsteller und baskische Aktivisten. Die drei Flammen stehen für das Adelshaus in Abense.[5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1968 1975 1982 1990 1999 2008 2013
Einwohner 343 361 316 309 319 269 305
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Bis 1836 nur Einwohner von Alos, von 1841 bis 1851 Einwohner von Alos-Sibas, ab 1856 von Alos-Sibas-Abense
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[6] INSEE ab 2008[7]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Kirche Saint-Julien von Abense, gewidmet Julianus von Brioude, ist ein typisches Beispiel für die Region Soule mit dem charakteristischen Clocher trinitaire. Der Kirchturm weist drei Spitzdächer auf, jedes mit einem Kreuz versehen als Symbol für die Dreifaltigkeit. Die Glocken sind in zwei durchgehenden Maueröffnung im Kirchturm aufgehängt. Eine weitere Besonderheit ist die hohe Dachneigung des Kirchenschiffs von ca. 45°, um eine Ansammlung von zu vielem schweren Schnee zu vermeiden.[8]
  • Kirche von Alos, zu Ehren Mariäs Himmelfahrt, ist ursprünglich im romanischen Stil im 11. oder 12. Jahrhundert erbaut und ist somit die älteste Kirche der Gemeinde. Das Bauwerk ist 1967 nach einem Erdbeben restauriert worden. Allein die Apsis ist heute vom Erstbau erhalten geblieben.[9]
  • Kirche von Sibas, zu Ehren Martin von Tours. Das Baujahr dieser Kirche liegt zwischen denen der beiden anderen Kirchen von Alos-Sibas-Abense.[10]
  • Adelshaus von Sibas. Das Haus ist bereits 1178 erwähnt. Allerdings ist der ursprüngliche Wohnsitz zerstört worden und das heutige Gebäude ist wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert. Das Haus wird als Geburtshaus des Vaters von Johannes Baptist de La Salle angesehen, der Gründer der Ordensgemeinschaft der Brüder der christlichen Schulen.[11]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz des Aufkommens von Handwerk und Tourismus bleibt die Wirtschaft hauptsächlich von der Landwirtschaft bestimmt.[4]

Alos-Sibas-Abense liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, ein traditionell hergestellter Schnittkäse aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[12]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[13]
Gesamt = 29

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Route départementale 247 durchquert den Ort.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alos-Sibas-Abense – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pyrénées-Atlantiques Gentilé. habitant.fr, abgerufen am 2. Januar 2017 (französisch).
  2. Lieux - toponymie Aloze-Ziboze-Onizegaine. Königliche Akademie der Baskischen Sprache, abgerufen am 2. Januar 2017 (französisch).
  3. Ma commune : Alos-Sibas-Abense. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 2. Januar 2017 (französisch).
  4. a b Conseil régional d’Aquitaine: Alos-Sibas-Abense. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 2. Januar 2017; abgerufen am 2. Januar 2017 (französisch).
  5. Conseil régional d’Aquitaine: Blason de la commune d’Alos-Sibas-Abense. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 2. Januar 2017; abgerufen am 2. Januar 2017 (französisch).
  6. Notice Communale Alos-Sibas-Abense. EHESS, abgerufen am 2. Januar 2017 (französisch).
  7. Populations légales 2013 Commune d’Alos-Sibas-Abense (64017). INSEE, abgerufen am 2. Januar 2017 (französisch).
  8. Conseil régional d’Aquitaine: Eglise d’Abense. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 2. Januar 2017; abgerufen am 2. Januar 2017 (französisch).
  9. http://visites.aquitaine.fr/eglise-d-abos (Link nicht abrufbar)
  10. Conseil régional d’Aquitaine: Eglise de Sibas. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 2. Januar 2017; abgerufen am 2. Januar 2017 (französisch).
  11. Conseil régional d’Aquitaine: Maison noble de Sibas. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 2. Januar 2017; abgerufen am 2. Januar 2017 (französisch).
  12. Institut national de l’origine et de la qualité. Institut national de l’origine et de la qualité, archiviert vom Original am 5. Februar 2017; abgerufen am 6. Februar 2017 (französisch).
  13. http://www.insee.fr/fr/statistiques/2117503?geo=COM-64017 (Link nicht abrufbar)