Amelie Fried
Amelie Ilse Fried (* 6. September 1958 in Ulm) ist eine deutsche Moderatorin und Schriftstellerin.
Leben
Amelie Fried ist die Tochter des Publizisten und Verlegers Kurt Fried und der Buchhändlerin Inge Fried-Ruthardt. Nach ihrem Abitur an der Odenwaldschule Heppenheim studierte Fried von 1976 bis 1983 Theaterwissenschaft, Publizistik, Kunstgeschichte und Italienische Sprache in München, ohne dieses Studium mit einem akademischen Abschluss zu beenden. Danach studierte sie bis 1989 an der Hochschule für Fernsehen und Film München, wo sie mit Diplom in den Fächern Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik abschloss.[1]
1984 begann Fried, Sendungen im Fernsehen zu moderieren, zunächst im Jugendfernsehen des Bayerischen Rundfunks, Live aus dem Alabama, dann live, Stern TV (in Vertretung für Günther Jauch). Für ihre Moderation erhielt sie 1988 den Bambi-Preis. Von 1998 bis 2009 war sie neben Giovanni di Lorenzo Gastgeberin der Talkshow 3 nach 9 bei Radio Bremen. Von Juli 2009 bis Dezember 2010 moderierte sie im ZDF gemeinsam mit Ijoma Mangold die Literatursendung Die Vorleser, eine Nachfolgesendung von Lesen!.
Amelie Fried arbeitet auch als Buch- und Zeitschriftenautorin. Bis Ende 2011 schrieb sie eine Kolumne für die Frauenzeitschrift Für Sie.[2] Im Politikmagazin Cicero erscheint ihre Kolumne „Frau Fried fragt sich …“.[3] Nach einem Buch für Erwachsene über Kinder erschien 1996 ihr literarisches Debüt als Romanautorin: Traumfrau mit Nebenwirkungen.
Amelie Fried engagierte sich verschiedentlich zu Fragen der Erinnerungskultur und Vergangenheitsbewältigung. Sie unterstützte die Aberkennung der Ehrenbürgerschaften von Hindenburg und Hitler in ihrem Wohnort Dietramszell.[4][5] In München setzt sie sich für die Verlegung von Stolpersteinen auf öffentlichem Grund ein. Ihr eigener Großonkel Max Fried und seine Frau Lilly sind 1943 deportiert und in Auschwitz ermordet worden.[6]
Seit Oktober 2010 ist Amelie Fried offizielle Patin des Kinderhospiz Bethel.[7] Sie ist mit dem Drehbuchautor Peter Probst verheiratet und lebt in Oberbayern.[8]
Auszeichnungen, Ehrungen
- 1986: Adolf-Grimme-Preis
- 1986: Telestar (Förderpreis)
- 1988: Bambi (TV-Moderation)
- 1998: Deutscher Jugendliteraturpreis für Hat Opa einen Anzug?
- 2009: Handabdruck auf der Mall of Fame in Bremen
Werke (Auswahl)
Erwachsenenliteratur
- Die StörenFrieds. Geschichten von Leo und Paulina. Illustriert von Jacky Gleich. Mosaik, München 1995; Goldmann, München 1999, ISBN 3-442-44380-6
- Traumfrau mit Nebenwirkungen. Hoffmann und Campe, Hamburg 1996; Goldmann, München 1998, ISBN 3-442-43865-9
- Neues von den Störenfrieds. Illustriert von Jacky Gleich. Mosaik, München 1997; Goldmann, München 1999, ISBN 3-442-44564-7
- Am Anfang war der Seitensprung. Roman. Hoffmann und Campe, Hamburg 1998; Heyne, München 2006, ISBN 3-453-40497-1
- als Herausgeberin: Wann bitte findet das Leben statt? Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1999; ebd. 2006, ISBN 3-499-24261-3
- Der Mann von nebenan. Roman. Heyne, München 1999; ebd. 2006, ISBN 3-453-40496-3
- Geheime Leidenschaften und andere Geständnisse. Heyne, München 2001, ISBN 3-453-18665-6
- Glücksspieler. Roman. Heyne, München 2001; ebd. 2008, ISBN 978-3-453-40647-6
- Verborgene Laster und andere Geständnisse. Heyne, München 2003, ISBN 3-453-87129-4
- Liebes Leid und Lust. Roman. Heyne, München 2003; ebd. 2006, ISBN 3-453-40495-5
- Rosannas Tochter. Roman. Heyne, München 2005; ebd. 2008, ISBN 978-3-453-72174-6
- Offene Geheimnisse und andere Enthüllungen. Heyne, München 2006, ISBN 3-453-59015-5
- Die Findelfrau. Roman. Heyne, München 2007; ebd. 2008, ISBN 978-3-453-40550-9
- Franz Josef und ich oder Liebe auf den zweiten Blick. Sanssouci, München 2008, ISBN 978-3-8363-0089-6
- Immer ist gerade jetzt. Roman. Heyne, München 2009; ebd. 2010, ISBN 978-3-453-40719-0
- Eine windige Affäre. Roman. Heyne, München 2011, ISBN 978-3-453-26588-2
- Wildes Leben. Späte Einsichten und verblüffende Aussichten. Heyne, München 2011, ISBN 978-3-453-40674-2
- Verliebt, verlobt - verrückt. Warum alles gegen die Ehe spricht und noch mehr dafür. Heyne, München 2012, ISBN 978-3-453-19524-0
- Traumfrau mit Lackschäden. Roman. Heyne, München 2014, ISBN 978-3-453-26589-9
- Ich fühle was, was du nicht fühlst. Roman. Heyne, München 2016, ISBN 978-3-453-26590-5
Kinder- und Jugendbücher
- Hat Opa einen Anzug an? Mit Bildern von Jacky Gleich. Hanser, München 1997, ISBN 3-446-19076-7
- Der unsichtbare Vater. Mit Bildern von Jacky Gleich. Hanser, München 1999, ISBN 3-446-19737-0
- Taco und Kaninchen (mit Peter Probst). 6 Bände, München 2003–2006
- (Hrsg.): Ich liebe dich wie Apfelmus. Die schönsten Gedichte für Kleine und Große. Bertelsmann, München 2006, ISBN 3-570-13141-6
- (Hrsg.): Unsere Lieblingsgeschichten. Omnibus, München 2007, ISBN 978-3-570-21806-8
- mit Peter Probst: Schuhhaus Pallas. Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte. Hanser, München 2008; erweitert: dtv, München 2010, ISBN 978-3-423-62464-0[9]
Zeitungsartikel
- Über die Odenwaldschule. Die rettende Hölle. in: FAZ, 14. Juni 2010, abgerufen am 12. Juli 2015.
Verfilmungen
- 1998 Traumfrau mit Nebenwirkungen ZDF
- 1999 Am Anfang war der Seitensprung ARD
- 2001 Am Anfang war die Eifersucht ARD
- 2001 Der Mann von nebenan Sat.1
- 2006 Liebes Leid und Lust ZDF
- 2010 Rosannas Tochter ARD
Weblinks
- Literatur von und über Amelie Fried im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Amelie Fried bei IMDb
- Website von Amelie Fried
- Über Amelie Fried
- Website zu Amelie Frieds Jugendbuchserie "Taco und Kaninchen"
- Amelie Fried beim Perlentaucher.de
Einzelnachweise
- ↑ Fried, Amelie Stand: 10. Juni 2008, im Munzinger-Archiv, abgerufen am 10. Dezember 2013 (Artikelanfang frei abrufbar)
- ↑ Amelie Fried auf fuersie.de
- ↑ „Frau Fried fragt sich …“ auf cicero.de
- ↑ Amelie Fried: Hitler in der Provinz Jüdische Allgemeine, 2. Januar 2014, abgerufen am 12. Juli 2015.
- ↑ Problematische Ehrenbürger. Dietramszell distanziert sich Bayerischer Rundfunk, abgerufen am 12. Juli 2015.
- ↑ Susanne Lettenbauer: München – Ringen um Stolpersteine, DLF-Magazin vom 9 Juli 2015
- ↑ Amelie Fried für Kinder. In: kinderhospiz-bethel.de.
- ↑ Amelie Fried. In: dtv.de.
- ↑ Konrad Heidkamp: Es hat mich ja keiner gefragt. In: Zeit Online, 13. März 2008.
Personendaten | |
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NAME | Fried, Amelie |
ALTERNATIVNAMEN | Fried, Amelie Ilse (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Moderatorin und Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 6. September 1958 |
GEBURTSORT | Ulm |