Amleto Giovanni Cicognani
Amleto Giovanni Kardinal Cicognani (* 24. Februar 1883 in Brisighella, Provinz Ravenna, Italien; † 17. Dezember 1973 in der Vatikanstadt) war Kardinalstaatssekretär und Kardinaldekan der römisch-katholischen Kirche.
Leben
Cicognani studierte am Priesterseminar zu Faenza und empfing am 23. September 1905 durch den Bischof von Faenza, Gioachino Cantagalli, die Priesterweihe. Bis 1910 setzte er seine Studien in Rom fort, wo er in Katholischer Theologie, Philosophie und Kirchenrecht promoviert wurde.
Seit dem 10. Mai 1910 war er als Offizial an der Kongregation für die Sakramentenordnung tätig und wurde am 28. März 1917 Geheimkämmerer des Papstes, der ihn am 19. Mai 1923 zum Päpstlichen Hausprälaten ernannte. Von 1921 bis 1932 war er zudem Dozent an der Universität Sant’Apollinare, wurde am 16. Dezember 1922 auch Adjunkt der Konsistorialkongregation und am 16. Februar 1928 Assessor an der Kongregation für die orientalischen Kirchen.
Bereits seit 1924 mit verschiedenen Auslandsmissionen betraut, wurde er am 17. März 1933 von Papst Pius XI. zum Apostolischen Delegaten in den USA und zum Titularerzbischof von Laodicea in Phrygia ernannt und empfing am 23. April 1933 durch den Sekretär der Kongregation für die Bischöfe, Kardinal Raffaele Carlo Rossi OCD die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren der Sekretär der Kongregation für außerordentliche kirchliche Angelegenheiten, Giuseppe Pizzardo, und der Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Erzbischof Carlo Salotti. Das Amt des Apostolischen Delegaten übte er über 25 Jahre lang aus, länger als jeder seiner Vorgänger.
Papst Johannes XXIII. nahm ihn am 15. Dezember 1958 als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Clemente in das Kardinalskollegium auf. Cicognani war bereits das zweite Mitglied seiner Familie, das den Kardinalspurpur erhielt. Sein Bruder Gaetano Cicognani war bereits fünf Jahre zuvor Kardinal geworden.
Seit dem 14. November 1959 war er Sekretär der Kongregation für die orientalischen Kirchen und wurde am 12. August 1961 zum Kardinalstaatssekretär ernannt. Paul VI. machte ihn darüber hinaus am 7. Mai 1968 zum Präsidenten der Administratio Patrimonii Sedis Apostolicae. Kurz darauf erfolgte am 23. Mai 1968 seiner Ernennung zum Kardinalbischof von Frascati.
Am 30. April 1969 trat er von seinen bisherigen Ämtern zurück. Am 24. März 1972 wurde er Dekan des Kardinalskollegiums und damit zugleich auch Kardinalbischof von Ostia.
Amleto Giovanni Cigognani starb am 17. Dezember 1973 in der Vatikanstadt und wurde in der Kirche San Clemente in Rom bestattet.
Ehrungen
- 1961: Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik
- 1963: Großkreuz des Christusordens
- 1964: Großkreuz des Ordens de Isabel la Católica
- 1965: Großkreuz des Ordens San Raimundo de Penafort
- 1965: Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich[1]
- Ritter des Nassauischen Hausordens vom Goldenen Löwen[2]
- 1966: Großkreuz des Ordens des heiligen Jakob vom Schwert
Literatur
- Luciano Osbat: Cicognani, Amleto Giovanni. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 25: Chinzer–Cirni. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1981.
Weblinks
- Cicognani, Amleto Giovanni. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 7. August 2016.}
- Eintrag zu Amleto Giovanni Cicognani auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 7. August 2016.
Einzelnachweise
- ↑ Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
- ↑ Jean Schoos: Die Orden und Ehrenzeichen des Großherzogtums Luxemburg und des ehemaligen Herzogtums Nassau in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag der Sankt-Paulus Druckerei AG. Luxemburg 1990. ISBN 2-87963-048-7. S. 344.
Personendaten | |
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NAME | Cicognani, Amleto Giovanni |
ALTERNATIVNAMEN | Cicognani, Amleto Giovanni Kardinal (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Kurienkardinal, Kardinalstaatssekretär der katholischen Kirche (1961–1969) |
GEBURTSDATUM | 24. Februar 1883 |
GEBURTSORT | Brisighella, Provinz Ravenna, Italien |
STERBEDATUM | 17. Dezember 1973 |
STERBEORT | Vatikanstadt |
- Kardinal (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Bischof (20. Jahrhundert)
- Kardinalstaatssekretär
- Kardinaldekan
- Titularerzbischof
- Apostolischer Nuntius in den Vereinigten Staaten
- Träger des Verdienstordens der Italienischen Republik (Großkreuz)
- Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
- Ritter des Nassauischen Hausordens vom Goldenen Löwen
- Träger des Ordens des heiligen Jakob vom Schwert (Großkreuz)
- Träger des portugiesischen Christusordens (Großkreuz)
- Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften
- Päpstlicher Geheimkämmerer
- Italiener
- Geboren 1883
- Gestorben 1973
- Mann