Asti Spumante

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Zwei Flaschen Asti Spumante

Asti Spumante ist ein süßer italienischer DOCG-Schaumwein aus den Provinzen Provinz Asti, Provinz Cuneo und Provinz Alessandria, Piemont. Moscato d'Asti hat den Status einer DOCG, die in der letzten Fassung vom 21. November 2011 datiert.[1] Für die Subzonen Canelli, Santa Vittoria d’Alba und Strevi gelten besondere Vorschriften im Anhang an dieses Dokument. Im Jahr 1865 stellte Carlo Gancia den ersten Asti Spumante her, nachdem er in Reims das Herstellverfahren des Champagner kennengelernt hatte.

Anbaugebiet

Weinberge in Asti

In den drei genannten Provinzen sind folgende Gemeinden für den Anbau zugelassen:[1]

Erzeugung

In dem Weinbaugebiet Asti wurden 2014 von 9.045 Hektar Rebfläche 712.306 Hektoliter Wein erzeugt.[2] Moscato d'Asti wird nur aus der Rebsorte Moscato Bianco hergestellt.[1] Außer dem bekannten „Asti Spumante“ wird auch ein „Asti Spumante Metodo Classico“, also mit klassischer Flaschengärung erzeugt.

Die Erntebeschränkung liegt bei 10 t Beerenmaterial je Hektar. Die Mostausbeute ist auf 75 % limitiert. Daher ergibt sich ein Hektarhöchstertrag von 75 hl/ha. Die Trauben werden nach dem Pressen einer fraktionierten Gärung sowie einem komplexen Filtrierungsvorgang unterworfen, der die natürliche hohe Süße der noch nicht komplett vergorenen Grundweine erhält. Beim Asti Spumante funktioniert die Unterbrechung der Gärung besonders einfach, da die Hefen aufgrund der kargen Hanglagen, auf denen die Muskateller-Reben wachsen, unter Nährstoffmangel leiden. Insbesondere Stickstoff aber auch Kalium und Phosphorsäure fehlt den Hefen. Durch die Filtration wird den Hefen zusätzlich gebundener Stickstoff entzogen und der Gärungsvorgang kommt zum Erliegen.

Aufgrund der großen Mengen, die heutzutage verkauft werden, verschneidet man die noch restsüßen Grundweine (→ Moscato d’Asti) zu großen Mengen, um ein einheitliches Geschmacksbild zu erzeugen. Nach einer gründlichen Gelatine-Tannin-Schönung und anschließender Filtration erfolgt die Schaumerzeugung nach der Méthode Charmat (auch als Cuve-Close oder rein technologisch als Tankgärverfahren bezeichnet). Bei 18–20 °C setzt sich die unterbrochene Gärung nach Zugabe einer Fülldosage fort und wird durch Einhaltung von niedrigen Temperaturen auf mindestens ein bis zwei Monate gestreckt. Nur dadurch kann sich das empfindliche Muskat-Aroma im Wein erhalten. Beim Erreichen von mindestens 3 bar, meist aber 5 bar wird die Gärung durch Absenkung auf 0 °C abgebrochen. Unter Beibehaltung des Drucks wird der Wein abermals geschönt und während 10–15 Tagen zur Stabilisierung auf −4 °C gekühlt. Nach einer letzten Filtration (oder Zentrifugation) wird der Wein unter Gegendruck auf Flaschen gezogen.

Beschreibung

Asti Spumante

  • Parlage: fein, anhaltend[1]
  • Farbe: von strohgelb bis zu blassen Goldtönen
  • Geruch: charakteristisch, zart
  • Geschmack: aromatisch, charakteristisch, süß, ausgeglichen
  • Alkoholgehalt: mindestens 6,0–9,5 Volumenprozent (der Wein muss mindestens 11,5 Vol.-% potentiellen Alkoholgehalt haben. Ein Teil des Zuckergehalts wird nicht vergoren und verbleibt als Restsüße im Wein)
  • Säuregehalt: min 4,5 g/l
  • Trockenextrakt: min. 15 g/l

Asti Spumante Metodo Classico

  • Parlage: fein, anhaltend[1]
  • Farbe: von strohgelb bis zu blassen Goldtönen
  • Geruch: charakteristisch, stark, zart
  • Geschmack: aromatisch, charakteristisch, süß, ausgeglichen
  • Alkoholgehalt: mindestens 6,0–8,0 Volumenprozent (der Wein muss mindestens 12,0 Vol.-% potentiellen Alkoholgehalt haben. Ein Teil des Zuckergehalts wird nicht vergoren und verbleibt als Restsüße im Wein)
  • Säuregehalt: min 6,0 g/l
  • Trockenextrakt: min. 17 g/l

Einzelnachweise

  1. a b c d e Produktionsvorschriften und Beschreibungen für Asti Spumante DOCG und Moscato d’Asti DOCG, PDF (italienisch), auf siquria.it, aufgerufen am 14. Juli 2015
  2. Weinbau in Zahlen 2014, (PDF, italienisch), auf federdoc.com

Weblinks

Commons: Asti Spumante – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Asti spumante – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Literatur

  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2006, ISBN 978-3-8338-0691-9.
  • Burton Anderson: Italiens Weine 2004/05. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2004, ISBN 3-7742-6365-5.
  • Jacques Orhon: Le nouveau guide des vins d’Italie. Les editions de l’homme, Montreal 2007, ISBN 978-2-7619-2437-5.
  • Gerhard Troost, Hans Peter Bach, Otto H. Rhein: Sekt, Schaumwein, Perlwein. Eugen Ulmer, Stuttgart 1995, ISBN 3-8001-5818-3.
  • Pascal Ribéreau-Gayon, Denis Dubourdieu, Bernard Donèche, Aline Lonvaud: Traité d'oenologie, Microbiologie du vin. Vinifications. 5. Auflage. Dunod, Éditions La Vigne, 2004, ISBN 2-10-007301-X.
  • Steffen Maus: Italiens Weinwelten – Wein, Vino, Wine. Gebrüder Kornmayer, 2013, ISBN 978-3-942051-18-7.