Baiern (Landkreis Ebersberg)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 58′ N, 11° 55′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Ebersberg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Glonn | |
Höhe: | 580 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,97 km2 | |
Einwohner: | 1531 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 77 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 85625 | |
Vorwahl: | 08093 | |
Kfz-Kennzeichen: | EBE | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 75 113 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kulbing Nr. 1 85625 Baiern | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Josef Zistl (WE) | |
Lage der Gemeinde Baiern im Landkreis Ebersberg | ||
Baiern ist eine deutsche Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Ebersberg. Es gibt keine Ortschaft namens Baiern, nur die Gemeinde als Ganzes heißt so. Die größten Orte der Gemeinde sind Antholing, Berganger, Netterndorf sowie Piusheim. Die Gemeindeverwaltung liegt in Kulbing. Baiern ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Glonn.
Name
Der Gemeindename entspricht zwar der ursprünglichen Schreibweise Bayerns beziehungsweise dem gleichnamigen Volksstamm der Baiern oder Bajuwaren, er ist aber eine Ableitung des althochdeutschen Wortes „Bur“ in der Bedeutung „Haus“. Vom Weiler Jakobsbaiern wurde der Gemeindename abgeleitet. Jakobsbaiern trug den Namen des Kirchenpatrons des Ortes, um ihn von den vielen anderen Orten mit dem Namen „Baiern“ oder „Beuern“ zu unterscheiden. Weitere Beispiele für diese Maßnahme sind Ottobeuren oder Benediktbeuern.[2]
Geographie
Geographische Lage
Baiern liegt in der Region München und bildet die südlichste Gemeinde im Landkreis Ebersberg. Der Ort Berganger befindet sich 4 km östlich von Glonn, 12 km südlich von Grafing, 18 km nördlich von Bad Aibling und 16 km von der Kreisstadt Ebersberg entfernt. Die nächstgelegene Bahnstation an der Bahnstrecke München–Rosenheim befindet sich im zehn Kilometer entfernten Aßling; zur A 8 (Anschlussstellen Hofoldinger Forst und Weyarn) sind es 20 km.
Es existiert nur die Gemarkung Baiern.
Ortsteile
- Antholing
- Berganger
- Einhaus
- Engerling
- Frauenbründl
- Feuerreit
- Gailling
- Großesterndorf
- Großrohrsdorf
- Haus
- Hochreit
- Hub
- Jakobsbaiern
- Kleinesterndorf
- Kleinrohrsdorf
- Köhlbründl
- Kreithann
- Kulbing (Verwaltungssitz)
- Lindach
- Moos
- Netterndorf
- Öd
- Pfleg
- Piusheim
- Schnurr
- Stroblberg
- Waslmühle
- Weidach
- Weiher
- Weiterskirchen
- Westerndorf
- Witting
Geschichte
Baiern gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Schwaben des Kurfürstentums Bayern und war Sitz einer Hauptmannschaft. Das Kloster Weihenstephan war bis zur Säkularisation 1803 wichtiger Grundherr im heutigen Gemeindegebiet. 1818 entstand mit dem Gemeindeedikt die heutige Gemeinde.
Der Maler Edgar Ende verbrachte seine letzten Lebensjahre in einem ehemaligen Schulhaus in Netterndorf. Dort starb er am 27. Dezember 1965 und wurde auf dem Friedhof von Antholing begraben.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 986, 1987 dann 1.048 und im Jahr 2000 1.402 Einwohner gezählt. Im Jahr 2015 waren es 1.431 Einwohner.
Politik
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 349.000 €, davon an Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 29.000 €. Baiern ist die letzte Gemeinde im Landkreis, in der es zur Kommunalwahl keine Parteilisten, sondern nur eine gemeinsame Liste aller Kandidaten für den Gemeinderat gibt.
Bürgermeister:
Bürgermeister ist Josef Zistl (Wählergemeinschaft Einigkeit).
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 68 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 152 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 345. Im verarbeitenden Gewerbe gab es neun Betriebe, im Bauhauptgewerbe sechs Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 61 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1546 ha. Davon waren 466 ha Ackerfläche und 1078 ha Dauergrünfläche.
Bildung
Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 50 Kindern
- Grundschule: Klassen 1–4, im Ortsteil Antholing
Seit 2007
- Freie Schule Glonntal in Piusheim
Persönlichkeiten
- Edgar Ende (* 23. Februar 1901 in Altona; † 27. Dezember 1965 in Netterndorf), deutscher surrealistischer Maler und Vater des Schriftstellers Michael Ende. Wohnte in den letzten Jahren seines Lebens im ehemaligen Schulhaus in Netterndorf; begraben auf dem Friedhof in Antholing.
Literatur
- Verwaltungsgemeinschaft Glonn mit den Gemeinden Glonn, Baiern, Bruck, Egmating, Moosach, Oberpframmern. 4. Auflage. WEKA, Kissing 1993.
- Günter Staudter: Baiern in Bayern. Gemeinde Baiern, Baiern 2014.
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Günter Staudter, Ortschronist der Gemeinde Baiern
Weblinks
- Eintrag zum Wappen von Baiern (Landkreis Ebersberg) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte