Benutzer:Scorpio66/Europa (1999)

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Europa
Allgemeines[1]
Schiffseigner: TUI AG
Betreiber: Hapag-Lloyd Kreuzfahrten GmbH
Registrierung: Bahamas Bahamas, Nassau
Identifikation: IMO: 9183855, MMSI: 308007000, Rufzeichen: C6QK8
Bauwerft: Kvaerner Masa Yards AB (Turku, Finnland)
Baukosten: 260 Mio. DM (ca. 133 Mio. Euro)
Ablieferung: 9. September 1999
Status: in Dienst (seit 15. September 1999)
Abmessungen, Gewichte und Kapazitäten
Länge: 198,52 m (651 Fuß)
Breite: 24 m (79 Fuß)
Tiefgang: 6,10 m (20 Fuß)
Vermessung: 28.890 BRZ
Decks: 8, davon 7 Passagierdecks
Besatzung: 275
Passagiere: 408
Raumverhältnis: 70,8 BRZ/Passagier
Maschinendaten
Energie-
versorgung:
gesamt 21.600 kW (ca. 29.360 PS)
2x MAN B&W 8L40/54, je 5.760 kW (ca. 7.830 PS)
2x MAN B&W 7L40/54, je 5.040 kW (ca. 6.850 PS)
Antrieb: gesamt 13,3 MW (ca. 18.000 PS)
ABB "Azipod" (beide steuerbar), je 6,65 MW (ca. 9.000 PS), 4-Blatt-Festpropeller
Geschwindigkeit: ca. 21 Knoten

Die Europa ist ein Kreuzfahrtschiff der Reederei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten GmbH. Sie ist das mittlerweile sechste Schiff, das diesen Namen trägt und weltweit das einzige Kreuzfahrtschiff, das vom britischen Kreuzfahrtführer "Berlitz Cruise Guide" zehn Mal in Folge mit der Kategorie "5-Sterne-plus" ausgezeichnet wurde.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neubau und Indienststellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im November 1997 beauftragte Hapag-Lloyd die finnische Werft Kvaerner Masa Yards in Helsinki ein vergleichsweise kleines Kreuzfahrtschiff zu bauen, das 1999 als Europa in Dienst gestellt werden und das Vorgängerschiff mit gleichem Namen ablösen sollte. Die Auftragsvergabe an diese Werft kam zustande, da deutsche Werften aufgrund ihrer Auftragslage nicht in der Lage gewesen wären, das Schiff fristgerecht abzuliefern. Bei der technischen Federführung des Projektes mit der Baunummer 495 wurden Werft und Reederei von dem finnischen Ingenieurbüro "Deltamarin" unterstützt. Die Innenausstattung wurde von den norwegischen Schiffsarchitekten Petter Yran und Björn Storbraaten entworfen. Die ersten Sektionen des Schiffes wurden am 17. November 1998 in das Baudock gebracht. Am 13. März 1999 erfolgte das Aufschwimmen und die Verlegung an den Ausrüstungskai. Nach den erfolgreichen Testfahrten wurde die Europa am 9. September 1999 an Hapag-Lloyd übergeben. Am 15. September 1999 wurde das Schiff in Hamburg von Gabriele Frenzel, Ehefrau des damaligen Vorstandsvorsitzenden Dr. Michael Frenzel getauft.

Umbaumaßnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während ihrer Einsatzzeit wurde die Europa mehrfach umgebaut. Bereits nach etwa einem Jahr wurden Veränderungen an den Suiten und im Wellnessbereich vorgenommen. Das Spielkasino auf Deck 4 wurde mangels Akzeptanz geschlossen und in eine Galerie umgestaltet. Im Jahr 2004 wurden bei Blohm + Voss umfangreichere Maßnahmen durchgeführt. Vor dem Schornstein wurde ein Fitnessbereich angeordnet. Außerdem wurden auf den beiden oberen Decks die "Sansibar", ein Golfsimulator und Stauplätze für Schlauchboote eingerichtet.

Zum 10. Jahrestag ihrer Indienststellung wurde die Europa im Dock 10 von Blohm + Voss in Hamburg umfangreich renoviert und modernisiert. Dabei wurden die Suiten neu gestaltet, die Penthouses umgebaut sowie Wartungsarbeiten an Rettungsbooten und Antrieb durchgeführt.[2]

Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer kurzen Gästekreuzfahrt im Rahmen der Schiffstaufe lief die Europa am 17. September 1999 zur Jungfernfahrt aus, die von Hamburg nach Malaga führte. Mittlerweile wird das Schiff für Kreuzfahrten in aller Welt eingesetzt. Da die Europa im Vergleich zu anderen Kreuzfahrtschiffen relativ klein ist, kann sie auch Ziele ansteuern, die abseits der klassischen Routen liegen (z.B. das Amazonasgebiet).

Maschinenanlage und Antrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Europa ist mit einer dieselelektrischen Maschinenanlage ausgestattet. Vier Reihen-Dieselmotoren (zwei 8-Zylinder- und zwei 7-Zylinder-Motoren) von MAN B&W treiben mit einer Drehzahl von 514/min Generatoren von ABB an, die eine elektrische Leistung von insgesamt 28.900 kVA entwickeln. Sie versorgen das komplette Schiff mit elektrischer Energie. Die Stromerzeugung wird lastabhängig gesteuert, je nach Energiebedarf werden die Motor-Generator-Einheiten zu- oder abgeschaltet. Um die Betriebssicherheit zu gewährleisten ist die Maschinenanlage technisch und räumlich in zwei voneinander unabhängige Gruppen aufgeteilt. Der Betrieb der Maschinen- und Antriebsanlage erfolgt voll automatisiert und wird vom Leitstand auf Deck 3 überwacht.

Als eines der ersten Kreuzfahrtschiffe wurde die Europa mit zwei unter dem Rumpf hängenden Propellergondeln des Typs ABB "Azipod" ausgestattet. Zuvor hatte die Werft nur die Kreuzfahrtschiffe Elation (Baunummer 491) und Paradise (Baunummer 494) für die US-amerikanische Reederei Carnival Cruise Lines mit dieser Technik ausgestattet. Im Gegensatz zu diesen Schiffen war der Rumpf der Europa jedoch von Anfang an auf diese Antriebsart ausgelegt und optimiert. Da die Gondeln um 360° drehbar sind, erfolgt die Stromversorgung der eingebauten Elektromotoren über Schleifringe. Die 4-Blatt-Festpropeller haben einen Durchmesser von 4,50 m und sind in Fahrtrichtung nach vorne ausgerichtet (Zugpropeller).

Als Manövrierhilfe in Häfen und bei geringen Geschwindigkeiten sind im Bug des Schiffes zwei Querstrahlanlagen des norwegischen Herstellers Brunvoll mit einer Leistung von je 800 kW (ca. 1.090 PS) eingebaut. Um Roll- und Stampfbewegungen bei rauer See zu reduzieren, verfügt die Europa über ein Paar Flossenstabilisatoren mit einer Fläche von je 11 m², die von der italienischen Fincantieri-Werft hergestellt wurden.

Die Frischwasseraufbereitung an Bord erfolgt über zwei Dampferzeuger und eine Umkehrosmose-Anlage.

Kabinen und Bordeinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den 204 Kabinen der Europa handelt es sich ausschließlich um Suiten mit separatem Wohn- und Schlafbereich, von denen zwei über eine behindertengerechte Ausstattung verfügen. Sie sind in zehn Preiskategorien aufgeteilt. Je nach Größe, Lage und Ausstattung wird zwischen "Suite", "Veranda Suite", "Penthouse Deluxe Suite", "Penthouse Grand Suite" und "SPA Suite" unterschieden. Jeder Passagier erhält während der Kreuzfahrt an Bord seine eigene E-Mail Adresse.

Die öffentlichen Bereiche des Schiffes befinden sich in erster Linie auf dem "Europa-Deck" innerhalb des Rumpfes. Vom siebenstöckigen Atrium mittschiffs erreicht man mit zwei Panoramaaufzügen die oberen Decks. Im vorderen Bereich des "Europa-Decks" liegt die "Europa-Lounge", die gleichermaßen als Show-Bühne und Konzertsaal genutzt wird. Die drei Restaurants der Europa sind im Heck, die Bars und die "Clipper Lounge" mittschiffs angeordnet. Der Wellness-Bereich befindet sich auf dem "Sport Deck". Der Hauptpool des Schiffes ("Lido-Pool") gehört zu den größten seiner Art auf Kreuzfahrtschiffen. Er ist 15 m lang und 5 m breit und bildet mit der Poolbar das Zentrum des "Lido-Decks". Der Pool kann abgedeckt und dann als Bühne genutzt werden. Im vorderen Bereich befindet sich der "Club Belvedere", die Bibliothek und ein Auditorium für Vorträge und Filmvorführungen. Im hinteren Bereich des "Bellevue-Decks" liegt die "Sansibar". Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem gleichnamigen Lokal auf der Insel Sylt. Auf dem "Peil-Deck" wurde ein FKK-Bereich eingerichtet.

Zur Ausstattung der Europa dienen auch 13 Schlauchboote (sogenannte "Zodiacs"), die für Anlandungen und spezielle Exkursionen genutzt werden.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste von Kreuzfahrtschiffen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.schiffsspotter.de/Dokumente/Kreuzfahrtschiff_MS_Europa/MS_Europa.htm MS Europa auf www.schiffsspotter.de, aufgerufen am 29.11.2009
  2. a b http://www.hlkf.de/redwork/do.php?layoutid=100&node=128776&language=1 Presseveröffentlichungen der Reederei, aufgerufen am 30.11.2009