Bermbach (Weilburg)

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Bermbach
Stadt Weilburg
Koordinaten: 50° 29′ N, 8° 22′ OKoordinaten: 50° 28′ 56″ N, 8° 21′ 31″ O
Höhe: 285 (285–349) m ü. NHN
Fläche: 2,81 km²[1]
Einwohner: 378 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 135 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 35781
Vorwahl: 06442

Bermbach ist ein Stadtteil von Weilburg im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg. Das Dorf ist der kleinste Stadtteil von Weilburg.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt im östlichen Hintertaunus, östlich der Weilburger Kernstadt und direkt an der Kreisgrenze zum Lahn-Dill-Kreis. Höchster Punkt bei Bermbach ist der Grauenstein mit 349 Metern (über NN).

Nachbarorte sind Laimbach (südwestlich), Hirschhausen (nordwestlich), Philippstein (nordöstlich) und Altenkirchen (östlich).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Bermbach erfolgte unter dem Namen Barenbach im Jahr 772 im Lorscher Codex einem Güterverzeichnis des Klosters Lorsch.[1] Eine weitere Erwähnung erfolgte 1253, als das Kloster Altenberg einen Hof zu Bereinbach von dem Wetzlarer Rudolf von Garbenheim erhält.

Bis zum Deutschen Krieg 1866 gehörte Bermbach zum Herzogtum Nassau. Nach der darauf folgenden Annexion durch Preußen wurde Bermbach als eigenständige Gemeinde Teil des neugeschaffenen Oberlahnkreises in der preußischen Provinz Hessen-Nassau.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1970 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbstständigen Gemeinden Ahausen, Bermbach, Drommershausen, Gaudernbach, Hasselbach, Hirschhausen, Kirschhofen, Odersbach und Waldhausen und die Stadt Weilburg auf freiwilliger Basis zur erweiterten Stadt Weilburg.[3] Dadurch wurde Bermbach ein Stadtteil von Weilburg. Für die ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Bermbach lag:[1][5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung

Bermbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
131
1840
  
137
1846
  
150
1852
  
155
1858
  
160
1864
  
172
1871
  
191
1875
  
199
1885
  
229
1895
  
200
1905
  
202
1910
  
202
1925
  
214
1939
  
199
1946
  
315
1950
  
308
1956
  
306
1961
  
295
1967
  
296
1970
  
294
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
393
2016
  
376
2020
  
368
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Weilburg[6]; Zensus 2011[7]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Bermbach 393 Einwohner. Darunter waren 6 (1,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 75 Einwohner unter 18 Jahren, 165 zwischen 18 und 49, 84 zwischen 50 und 64 und 72 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 156 Haushalten. Davon waren 42 Singlehaushalte, 36 Paare ohne Kinder und 57 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 27 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 102 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]

Religionszugehörigkeit

• 1885: 229 evangelische (= 100 %) Einwohner[1]
• 1961: 250 evangelische (= 84,75 %), 44 katholische (= 14,92 %) Einwohner[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsvorsteher ist nach der Kommunalwahl in Hessen 2021 Kai Schmidt.[8]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Ortsebene bestehen die Vereine Gesangverein „Liederkranz“ Bermbach, Kur- und Verkehrsverein Bermbach, seit 1933 Freiwillige Feuerwehr Bermbach e. V. (einschl. Jugendfeuerwehr, seit 15. Mai 1976 und Kinderfeuerwehr seit 1. September 2003) und Rasensportverein Bermbach 1925 e.V.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bermbach liegt unweit der Bundesstraße 456, die von Weilburg kommend nach Usingen führt, und an der L 3451, die von Braunfels kommend nach Weinbach führt. Außerdem endet hier die K 428 aus Philippstein. Hauptstraße des Ortes ist die K 420, die in Bermbach als Zum Grauenstein geführt wird und bis nach Ernsthausen verläuft.

Im Dorf sorgt die 1933 gegründete Freiwillige Feuerwehr Bermbach für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe. Es existieren ein eigenes Bürgerhaus, auch ein kleines Freibad, das 1960 in Eigenarbeit errichtet wurde. Die Freiwillige Feuerwehr Bermbach wurde im September 2008 vom Hessischen Ministerium des Innern und für Sport als Feuerwehr des Monats ausgezeichnet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  2. Am 31. Dezember 1970 wurde Bermbach als Ortsbezirk in die Stadt Weilburg eingegliedert.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Bermbach, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Leben in der Stadt Weilburg – Zahlen, Daten, Fakten. In: Webauftritt. Stadt Weilburg, abgerufen am 25. August 2022.
  3. Zusammenschluß im Oberlahnkreis zur Stadt „Weilburg“ und der Gemeinden Ahausen, Bermbach, Drommershausen, Gaudernbach, Hasselbach, Hirschhausen, Kirschhofen, Odersbach und Waldhausen zur Gemeinde „Löhnberg“ vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 111, 119 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
  4. Hauptsatzung. § 6. In: Webauftritt. Stadt Weilburg, abgerufen im Dezember 2021.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Leben in der Stadt Weilburg – Zahlen, Daten, Fakten (aus Webarchiv). In: Webauftritt. Stadt Weilburg, archiviert vom Original; abgerufen im Dezember 2021.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 62, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  8. Ortsbeiräte / Ortsvorsteher. Stadt Weilburg, abgerufen am 30. Juli 2021.