Blackberry (Unternehmen)

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Blackberry Limited[1]

Logo
Rechtsform Limited
ISIN CA09228F1036
Gründung 7. März 1984
Sitz Waterloo, Kanada
Leitung John S. Chen, CEO[2]
Mitarbeiterzahl 6.225 (28. Februar 2015)[3]
Umsatz 3,335 Mrd. US-Dollar (2014/15)[3]
Website ca.blackberry.com
Logo bis 29. Januar 2013

Die Blackberry Limited (Eigenschreibweise BlackBerry) ist ein kanadischer Hersteller sowie Vermarkter mobiler Kommunikationssysteme und bekannt für das gleichnamige Smartphone Blackberry. Das Unternehmen ist an der Toronto Stock Exchange im S&P/TSX 60 und an der NASDAQ gelistet.

Geschichte

Blackberry-Hauptsitz in Kanada

Das Unternehmen wurde 1984 von Mike Lazaridis, einem ehemaligen Studenten mit griechischen Wurzeln der University of Waterloo, unter dem Namen Research In Motion Limited (RIM) gegründet, um neue Kommunikationstechnologien zu entwickeln. 1999 wurde das erste Smartphone am Markt eingeführt. Seit September 2010 produziert Blackberry auch Tabletcomputer. Dazu erwarb sie im April 2010 von Harman International Industries das Betriebssystem QNX.[4] Am 30. Januar 2013 gab die Research In Motion Limited bekannt, ab diesem Tag unter dem Namen (d.b.a.) BlackBerry Handel zu treiben.[5] Rechtlich gesehen wurde die Umfirmierung allerdings erst am 9. Juli 2013 durchgeführt.[1]

Nachdem sich Blackberry selbst zum Verkauf angeboten hatte, meldeten sich mehrere Interessenten für den Kauf des Unternehmens.[6][7][8] Anfang November 2013 wurde der Verkauf abgesagt und der bisherige Firmenchef Thorsten Heins entlassen. Der frühere Sybase-Chef John Chen übernahm den Posten.[9]

2014 übernahm Blackberry das deutsche Unternehmen Secusmart, das Technologie zur Sprachverschlüsselung entwickelt hat.[10] Diese kommt auch auf Handys der Bundesregierung zum Einsatz.

Das Unternehmen leidet unter starken Umsatzrückgängen. Betrug dieser im Geschäftsjahr 2011 noch 19,9 Milliarden US-Dollar (dem höchsten Umsatz in der Unternehmensgeschichte)[11], liegt er für das Geschäftsjahr 2015 nur noch bei 3,3 Milliarden US-Dollar.[3] Diesem Rückgang stand jedoch ein Umsatzanstieg von rund 1370 Prozent im Zeitraum von 2005 bis 2011 gegenüber.[12]

Im Oktober 2015 kündigte Blackberry an, dass es das Gerätegeschäft, sollte es nicht bis Ende 2016 Gewinn abwerfen, aufgeben wird. Blackberry will sich stattdessen auf Software für Unternehmen konzentrieren.[13]

Produkte

Blackberry

Das erste bekannte Produkt war der 1998 vorgestellte Inter@ctive Pager. 1999 wurde der Blackberry vorgestellt, der noch heute das bekannteste Produkt des Unternehmens darstellt. Mit diesem ist es möglich, E-Mail-Korrespondenz auch unterwegs über einen Push-Dienst zu erledigen. RIM entwickelt dabei nicht nur die Geräte, sondern auch das Betriebssystem (Blackberry OS). Im April 2009 wurde die Blackberry App World als Vertriebsplattform für Apps eröffnet. 2012 gab es weltweit etwa 80 Millionen Blackberry-Nutzer.[14]

Blackberry Playbook

Auf der Blackberry-Entwicklerkonferenz DevCon in San Francisco wurde am 27. September 2010 das „BlackBerry PlayBook“ als „erstes professionelles Tablet“ und als Antwort auf das Apple iPad vorgestellt.[15] Dieses kam am 19. April 2011 in 20.000 Geschäften gleichzeitig auf den amerikanischen Markt. Seit Mitte Mai 2011 ist das PlayBook auch in Deutschland erhältlich.[16]

Prozesse wegen Patentverletzungen

Blackberry war mehrfach an Gerichtsverfahren wegen der angeblichen Benutzung bereits patentrechtlich geschützter Technologien beteiligt.

  • Glenayre vs. RIM: RIM beschuldigte im Jahr 2001 Glenayre der Verletzung eigener Patente. Das Verfahren wurde mit einer außergerichtlichen Einigung zu Gunsten von RIM beendet.[17]
  • RIM vs. NTP: 2002 wurde RIM durch NTP in Virginia verklagt. Im Laufe des Prozesses gelang es RIM nicht, die Vorwürfe zu widerlegen, und das Unternehmen wurde zu Strafzahlungen verurteilt. Im Laufe des Gerichtsverfahrens bestand die Befürchtung, dass eine kurzfristige Abschaltung der mobilen Dienste notwendig sein könnte. Mit einer Zahlung in Höhe von 612,5 Mio. US-Dollar wurde das Verfahren im Jahr 2006 außergerichtlich beendet. RIM leitete eine gerichtliche Überprüfung der NTP erteilten Patente ein, welche mittlerweile vom US Patent Office für nichtig erklärt wurden.

Weblinks

Commons: BlackBerry Limited – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Führungswechsel bei Blackberry. In: Handelsblatt vom 23. Januar 2012
  2. a b c Blackberry Limited: Annual Report 2015. (pdf) Abgerufen am 26. Juni 2015 (englisch).
  3. RIM to buy QNX Software. Meldung in The Globe and Mail vom 9. April 2010.
  4. The Verge: Research In Motion rebrands itself as BlackBerry Abgerufen am 30. Januar 2013
  5. BlackBerry wird an Investorgruppe verkauft. Abgerufen am 23. September 2013.
  6. ZDNet: Ex-CEO Mike Lazaridis erwägt Übernahme von Blackberry. 11. Oktober 2013, abgerufen am 14. Dezember 2013.
  7. n-tv.de: Kontaktaufnahme mit SAP und Cisco: Blackberry buhlt um Käufer. 6. Oktober 2013, abgerufen am 14. Dezember 2013.
  8. Handelsblatt: Verkauf abgesagt: Heins scheitert mit Blackberry-Rettung. 4. November 2013, abgerufen am 14. Dezember 2013.
  9. Handelsblatt: Übernahme von Secusmart: Blackberry kauft "Merkel-Phone". 29. Juli 2014, abgerufen am 7. April 2015.
  10. http://us.blackberry.com/content/dam/bbCompany/Desktop/Global/PDF/Investors/Documents/2011/2011rim_ar.pdf
  11. http://us.blackberry.com/content/dam/bbCompany/Desktop/Global/PDF/Investors/Documents/2005/2005rim_ar.pdf
  12. http://www.heise.de/newsticker/meldung/Blackberry-koennte-naechstes-Jahr-aus-Geraete-Geschaeft-aussteigen-2841247.html
  13. Blackberry-Hersteller RIM schlägt sich besser als erwartet, Meldung auf heise online, abgerufen am 28. September 2012
  14. Chip Online, Artikel: PlayBook: RIM stellt sein BlackBerry-Tablet vor
  15. notebookjournal.de, Artikel: RIM Tablet Playbook Preise aufgetaucht
  16. Glenayre settles claims and partners with RIM. Atlante Business News, 5. Februar 2002, abgerufen am 11. Januar 2016.