Christian Schwochow
Christian Schwochow (* 23. September 1978 in Bergen auf Rügen) ist ein deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor.
Leben
Christian Schwochow wuchs in Leipzig und Ost-Berlin, seit 1990 in Hannover auf. Schon als Kind wirkte er in vielen Hörspielproduktionen des Rundfunks der DDR mit. Als Jugendlicher wurde er Herausgeber und Chefredakteur des niedersächsischen Jugendmagazins Shot!. Nachdem Christian Schwochow 1998 sein Abitur absolvierte, arbeitet er als Autor, Sprecher und Reporter für verschiedene Rundfunkanstalten. Von 2002 bis 2008 studierte er dann an der Filmakademie Baden-Württemberg Filmregie mit dem Schwerpunkt Szenischer Film. Sein Studium schloss Christian Schwochow mit dem Langspielfilm Novemberkind als Abschlussfilm ab.
Die Drehbücher zu seinen beiden Spielfilmen Marta und der fliegende Großvater und Novemberkind schrieb er zusammen mit seiner Mutter, der Autorin und Regisseurin Heide Schwochow. Ebenso entstand das Drehbuch zu Die Unsichtbare (2011), in dem eine stille Schauspielschülerin (gespielt von der Dänin Stine Fischer Christensen) vom Erfolgszwang und von der familiären Last mit einer behinderten Schwester an den Rand des Abgrunds getrieben wird.[1] Der TV-Zweiteiler Der Turm nach dem gleichnamigen Roman von Uwe Tellkamp brachte Christian Schwochow 2013 den Grimme-Preis ein. Sein Spielfilm Westen hatte am 25. August 2013 Premiere auf dem kanadischen World Film Festival in Montreal, wo er den Preis der Filmkritiker- und Filmjournalisten-Vereinigung FIPRESCI erhielt. Jördis Triebel, die Hauptdarstellerin des Films, wurde auf dem Festival als „Beste Darstellerin“ ausgezeichnet.
Am 9. November 2013 feierte Christian Schwochow mit der Inszenierung von Lot Vekemans’ Gift am Deutschen Theater Berlin seine Premiere als Theaterregisseur. Darsteller des Zweipersonenstücks sind Dagmar Manzel und Ulrich Matthes.
Der Journalist Stefan Aust und die Produzentin Gabriela Sperl verfilmen die Geschichte der NSU-Terrorzelle als Fernsehdreiteiler für die ARD. Die drei Filme sollen aus der Perspektive des Umfeldes der Täter, der Opfer und der Ermittler erzählen. Beim ersten Teil der Trilogie Die Täter – Heute ist nicht alle Tage führte Schwochow Regie.[2]
Christian Schwochow lebt in Berlin, ist verheiratet und hat eine Tochter (* 2011).
Filmografie (Auswahl)
- 2006: Marta und der fliegende Großvater (Regisseur, Drehbuchautor)
- 2007: Terra X – Jäger verlorener Schätze – Der Jahrhundertraub von Quedlinburg (Infotainment-Fernsehserie)
- 2008: Novemberkind
- 2011: Die Unsichtbare
- 2012: Der Turm (Fernsehfilm)
- 2013: Westen
- 2014: Bornholmer Straße (Fernsehfilm)
- 2014: Tatort: Borowski und der Himmel über Kiel
- 2016: Die Pfeiler der Macht (Fernseh-Zweiteiler)
- 2016: Die Täter – Heute ist nicht alle Tage
- 2016: Paula
Theaterinszenierungen
- 2013: Gift von Lot Vekemans, Deutsches Theater Berlin
Auszeichnungen
- 2008: Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern – Publikumspreis für Novemberkind
- 2008: Filmfestival Max Ophüls Preis – Publikumspreis für Novemberkind
- 2008: Fernsehfilm-Festival Baden-Baden – MFG Star für Novemberkind
- 2008: Filmfestival Cottbus – Förderpreis der DEFA-Stiftung für Novemberkind
- 2008: First Steps – Nominierung für den First Steps Award in der Kategorie Abendfüllende Spielfilme für Novemberkind
- 2008: Biberacher Filmfestspiele – Auszeichnung für Novemberkind in der Kategorie Bestes Spielfilmdebüt
- 2009: New Faces Award – Auszeichnung für Novemberkind in der Kategorie Bester Debütfilm
- 2009: Deutscher Filmpreis: Nominierung in der Kategorie Bestes Drehbuch für Novemberkind
- 2013: Preis der deutschen Filmkritik – Nominierung in der Kategorie Bestes Drehbuch für Novemberkind
- 2013: Grimme-Preis für Der Turm[3]
- 2013: World Film Festival – FIPRESCI-Preis für Westen
Weblinks
- Christian Schwochow im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Christian Schwochow bei IMDb
- Vorlage:Filmportal.de Name
- Die gemeinsame Arbeit der Familie als Audiobeitrag, Deutschlandradio Kultur vom 7. Februar 2012
Einzelnachweise
- ↑ Bartlitz, Tamara (ddp Basisdienst): Christian Schwochow dreht in Berlin seinen zweiten Spielfilm – Dänin Stine Fischer Christensen spielt «Die Unsichtbare». 18. August 2010, 12:08 PM GMT (abgerufen via LexisNexis Wirtschaft).
- ↑ Nachrichten aus der rechtsradikalen Unterwelt - ARD verfilmt die Geschichte des NSU. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 20. Februar 2014, abgerufen am 25. Februar 2014.
- ↑ http://www.grimme-institut.de/html/index.php?id=1706
Personendaten | |
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NAME | Schwochow, Christian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Filmregisseur |
GEBURTSDATUM | 23. September 1978 |
GEBURTSORT | Bergen auf Rügen |