Die süße Haut

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Mai 2015 um 13:45 Uhr durch Rilegator (Diskussion | Beiträge) (catsort). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Die süße Haut
Originaltitel La Peau douce
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1964
Länge 113 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie François Truffaut
Drehbuch François Truffaut
Jean-Louis Richard
Produktion François Truffaut
Musik Georges Delerue
Kamera Raoul Coutard
Schnitt Claudine Bouché
Besetzung

Die süße Haut (französischer Originaltitel: La Peau douce) ist ein Spielfilm des französischen Regisseurs François Truffaut.

Handlung

Pierre Lachenay ist ein in Frankreich durch das Fernsehen bekannter Literaturkritiker und Wissenschaftler. Er ist verheiratet mit Franca und hat mit ihr die zehnjährige Tochter Sabine. Um einen Vortrag mit dem Titel Balzac und das Geld zu halten, fliegt er nach Lissabon. Bereits im Flugzeug wird er auf die hübsche Stewardess Nicole aufmerksam. Nach dem Vortrag trifft er nachts im Aufzug seines Hotels erneut auf sie. Er versucht, mit ihr anzubandeln und trifft sich schließlich am nächsten Tag mit ihr. Pierre verliebt sich in die 20 Jahre jüngere, lebenslustige Frau und verbringt eine Liebesnacht mit ihr. Wieder zurück in Paris meldet er sich bei ihr und trifft sie nun regelmäßig. Er stimmt einer Reise nach Reims zu, wo er einen Film über André Gide vorstellen soll. Sein eigentliches Ziel ist es aber, ein paar Tage ungestört mit Nicole zu verbringen. Das Glück wird jedoch von den Organisatoren der Filmvorführung gestört, die seine Zeit in Anspruch nehmen. Nicole fühlt sich vernachlässigt; erste Risse entstehen in der Beziehung zwischen dem Intellektuellen und der Stewardess. Dennoch können sie im Anschluss an den Vortragsabend in Reims eine kurze Zeit des Glücks in einem Landhotel verbringen. Als Pierre aber seine Frau Franca anruft, erfährt er, dass diese versucht hat, ihn zu erreichen, und ihn verdächtigt, fremdzugehen. Als er wieder zu Hause ist, scheint die Ehe zerbrochen. Pierre gibt die Beziehung zu Nicole jedoch nicht zu. Seiner Frau sagt er, dass er Zeit für sich gebraucht habe. Dennoch wünscht Franca die Scheidung. Pierre zieht ins Büro seiner Literaturzeitschrift und versucht, sein Leben neu zu organisieren. Er plant den Kauf einer Wohnung, in der er mit Nicole leben möchte. Bei der Besichtigung des Rohbaus gesteht Nicole ihm ihre Zweifel bezüglich ihre Beziehung und erklärt sie für beendet. In der Zwischenzeit hat seine Frau Franca Fotos entdeckt, die Pierre mit Nicole zeigen. Der Grund war also doch eine andere Frau. Wütend und entschlossen fährt sie nach Hause und lädt ein Gewehr. Pierre telefoniert mit Ingrid, Francas bester Freundin, die ihn davon überzeugt zu versuchen, Franca zurückzugewinnen. Er erreicht sie jedoch nicht mehr. In der Schlussszene sitzt er in seinem Stammlokal, wo er von Franca erschossen wird.

Hintergrund

Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit. Als Drehort für die Wohnung der Familie Lachenay diente Truffauts eigene Pariser Wohnung. Er inszenierte die Liebesgeschichte wie einen Kriminalfilm, der schließlich mit dem Tod der Hauptfigur endet. Die Musik von Georges Delerue unterstützt die Dramaturgie wirkungsvoll. Der Film folgt nicht den üblichen Schemata für Ehebruchsdramen. Die Hauptfigur ist ein Intellektueller. Seine Ehefrau ist eine attraktive, leidenschaftliche Frau, die ihrem Ehemann in jeder Hinsicht ebenbürtig ist. Seine Geliebte ist eine erfrischende junge Frau, die jedoch nicht so recht in sein Leben passen will. Die Geschichte nimmt ihren Lauf und erfüllt den Zuschauer am Ende mit Mitleid und Zorn gegenüber dem Protagonisten.

Kritiken

„Truffaut entwickelt den melodramatischen Stoff zur kritisch-analytischen Beschreibung männlicher Verhaltensweisen zwischen Realitäts- und Lustprinzip. Ein 'klassisch' inszenierter Film, der vor allem durch seine fugenlose Montage auffällt.“

Lexikon des internationalen Films

Auszeichnungen

Der Film wurde 1964 bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt und erhielt dort sehr gemischte Reaktionen. Der einzige internationale Preis, den der Film erhielt, kam aus Dänemark. Dort wurde er 1965 als bester europäischer Film des Jahres mit dem Bodil ausgezeichnet.

Weblinks