Eduard von Jachmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. Juli 2016 um 01:08 Uhr durch Mehlauge (Diskussion | Beiträge) (→‎Leben: Link angepasst). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Eduard Jachmann

Eduard Karl Emanuel von Jachmann (* 2. März 1822 in Danzig; † 23. Oktober 1887 in Oldenburg) war ein deutscher Vizeadmiral.

Leben

Jachmann besuchte das Gymnasium in Marienwerder und fuhr als Schiffsjunge zur See. Nach Abschluss der Steuermannsausbildung 1843 diente er auf der Korvette SMS Amazone der Preußischen Marine im Mittelmeer und an der Küste Amerikas. 1845 zum Leutnant zur See befördert, wurde Jachmann 1846 Erster Offizier und 1848 Kommandant dieses Schiffes.

Von 1849 bis 1852 befehligte Jachmann während des Schleswig-Holsteinischen Krieges eine Flottille von Kanonenbooten in Stralsund. Anschließend wurde er Dezernent in der Marineabteilung des preußischen Kriegsministeriums in Berlin.

Als Erster Offizier nahm Jachmann an einer Reise der SMS Gefion nach Südamerika, den Westindischen Inseln und Nordamerika 1853/54 teil. Anschließend ernannte man ihn zum Oberwerftdirektor in Danzig und zum Korvettenkapitän. 1857 wurde er Direktor einer Abteilung der neu errichteten Admiralität. Nach seiner Beförderung zum Kapitän zur See 1859 führte er als Kommandant die Fregatte SMS Thetis während einer Expedition nach Ostasien und China, von der er 1862 zurückkehrte.

Während des Deutsch-Dänischen Krieges 1864 führte Jachmann als Chef des Stationskommandos der Ostsee die Seestreitkräfte in der Ostsee. Er leitete am 17. März 1864 auf preußischer Seite das Seegefecht bei Jasmund (Rügen), worauf er zum Konteradmiral ernannt wurde. Nach dem Krieg wurde er Chef der Marinestation in Kiel und leitete auch alljährlich das Übungsgeschwader in der Nord- und Ostsee. 1867 wurde er Präses des Marineministeriums und 1868 zum Vizeadmiral befördert. Außerdem war er ab 1867 preußischer Bevollmächtigter des Bundesrates des Norddeutschen Bundes.[1] Während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 war Jachmann Oberbefehlshaber in der Nordsee.

Nachdem Albrecht von Stosch am 31. Dezember 1871 zum Marineminister ernannt worden war, trat Jachmann in den Ruhestand. Er wurde am 27. November 1882 in den erblichen Adelsstand erhoben.[2] Die Jachmann-Brücke in Wilhelmshaven (sowohl die alte als auch die neue) ist nach ihm benannt.[3]

Grabstelle Vizeadmiral Eduard von Jachmann. Sie befindet sich in Oldenburg-Osternburg, Friedhof der Dreifaltigkeitskirche, Cloppenburger Straße. 1887 eingerichtet. Es handelt sich nicht um das ursprüngliche Grabmal. Keine Angaben über die Neugestaltung der Grabstelle vorhanden. Auf dem gemauerten Grabstein befindet sich eine Plakette vermutlich aus Gusseisen. Auf der Grabstelle liegt ein Anker.
Plakette auf dem Grabstein von Vizeadmiral Eduard von Jachmann

Das Grab von Admiral Jachmann befindet sich auf dem Friedhof der Dreifaltigkeitskirche im Oldenburger Stadtteil Osternburg. In der Nacht zum Totensonntag 1964 wurde die Grabstelle von mutmaßlichen Metalldieben geschändet, die zuerst den Grabstein umstießen und dann versuchten, den auf dem Grab befindlichen Anker wegzuschleppen. Aufgrund des Gewichts ließen die Diebe den Anker nach 30 Metern noch vor dem Friedhofausgang liegen, wo er am nächsten Tag von Kirchgängern aufgefunden wurde. Die Grabstelle wurde offenbar noch am selben Tag von Mitgliedern des „Marinevereins Oldenburg“, der die Grabstelle betreute, wieder hergerichtet.

Literatur

Weblinks

Commons: Eduard von Jachmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Weblexikon Artikel Norddeutscher Bund
  2. Hildebrand, Hans H. / Albert Röhr / Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Biographien – ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 1: Geschichtlicher Überblick. Schiffsbiographien von Adler bis Augusta. Mundus Verlag, Ratingen, S. 238 (Genehmigte Lizenzausgabe Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg, ca. 1990).
  3. vgl. Artikel Wikimapia