Günter Maas

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Günter Maas (* 15. November 1941 in Elm, Saarland) ist ein ehemaliger deutscher Ringer. Er war siebenfacher deutscher Meister und Olympiateilnehmer.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Günter Maas begann im Alter von 11 Jahren beim AC Elm mit dem Ringen. Er betätigte sich dabei in beiden Stilarten, dem freien und dem griechisch-römischen Stil. Im Laufe seiner Karriere rang er neben dem AC Elm auch noch für den KSV Schwalbach, den KSV Eppelborn, den ASV Schifferstadt und für die WKG Schwalbach/Schwarzenholz/Elm/Ensdorf.

Günter Maas, der den Beruf eines Lehrers ergriff, war ausgesprochen leicht. In den ersten Jahren seiner Karriere rang er noch im Fliegengewicht, der Gewichtsklasse, die bis 52 kg Körpergewicht reichte. In jenen Jahren gehörte er zwar zur saarländischen Spitzenklasse, konnte aber auf bundesdeutscher Ebene keine größeren Erfolge erzielen. Das Fliegengewicht wurde in der BRD von Paul Neff und Rolf Lacour beherrscht. Die einzige Medaille, die er bis 1968 bei einer deutschen Meisterschaft gewann, war die für den 3. Platz bei der deutschen Junioren-Meisterschaft 1962 im freien Stil.

Die Zeit von Günter Maas kam 1969, als das Papiergewicht eingeführt wurde, die bis 48 kg ging. In dieser Gewichtsklasse errang er von 1969 bis 1976 insgesamt sieben deutsche Meistertitel in beiden Stilarten. Dazu kommt noch eine deutsche Mannschafts-Meisterschaft, die er 1971 mit dem Team des ASV Schifferstadt gewann.

1969 wurde er erstmals bei einer internationalen Meisterschaft, der Europameisterschaft in Sofia eingesetzt. Er kam dort im freien Stil auf den 9. Platz. Bei der Weltmeisterschaft 1971, die ebenfalls in Sofia stattfand, besiegte er im griechisch-römischen Stil den US-Amerikaner Wayne Homes und Ferenc Seres aus Ungarn, unterlag aber gegen Stefan Angelow aus Bulgarien und Rahim Aliabadi aus dem Iran. Er belegte damit in der Endabrechnung den 7. Platz.

Bei den Olympischen Spielen 1972 in München wurde er wieder im griech.-röm. Stil eingesetzt. Nach einem Freilos in der 1. Runde unterlag er gegen Rahim Aliabadi und Kazuhara Ishida aus Japan und erreichte den 8. Platz.

Den Abschluss seiner internationalen Ringerlaufbahn bildete der 10. Platz im griech.-röm. Stil bei der Weltmeisterschaft 1973 in Teheran. Er siegte dort über Karoly Kanczar aus den Vereinigten Staaten und unterlag gegen Raimo Hirvonen aus Finnland und Ryszard Swierad aus Polen.

Einige schöne Erfolge gelangen Günter Maas bei gut besetzten internationalen Turnieren. So gewann er 1970 die internationale US-amerikanische Meisterschaft, 1971 beim Klippan-Turnier in Schweden und 1973 beim Großen Preis der Bundesrepublik Deutschland in Moosburg an der Isar.

Nach seiner aktiven Zeit war Günter Maas beim Saarländischen Ringerverband viele Jahre lang als Trainer im Nachwuchsbereich tätig.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Stil Gewichtsklasse
1969 9. EM in Sofia F Papier nach Niederlagen gegen Ognjan Nikolow, Bulgarien u. Marcel Micek, CSSR
1970 2. Klippan-Turnier GR Papier hinter Rolf Andersson, Schweden u. vor Seger, Schweden
1970 1. Intern. USA-Meisterschaft GR Papier vor Kardy, Geller u. Vaughn, alle USA
1971 1. Klippan-Turnier GR Papier vor Stanjek, Polen u. Kaprol, DDR
1971 7. WM in Sofia GR Papier mit Siegen über Wayne Holmes, USA u. Ferenc Seres, Ungarn u. Niederlagen gegen Stefan Angelow, Bulgarien u. Rahim Aliabadi, Iran
1972 2. Klippan-Turnier GR Papier hinter Gheorghe Berceanu, Rumänien u. vor Bernd Drechsel, DDR u. Stefan Angelow
1972 3. Vorolympisches Turnier in München GR Papier hinter Stoico Krastew, Bulgarien u. Bernhard Sczepanski, Polen
1972 8. OS in München GR Papier nach Niederlagen gegen Rahim Alidabadi u. Kazuhara Ishida, Japan
1973 1. Großer Preis der BRD in Moosburg an der Isar GR Papier vor Christow, Bulgarien u. Ryszard Swierad, Polen
1973 10. WM in Teheran GR Papier mit einem Sieg über Karoly Kanczar, USA u. Niederlagen gegen Raimo Hirvonen, Finnland u. Ryszard Swierad

Anm.: OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = freier Stil. GR = griechisch-römischer Stil, Papiergewicht bis 48 kg Körpergewicht

Deutsche Meisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Ort Stil Gewichtsklasse
1969 1. Saarbrücken GR Papier vor Mario Sabattini, Freiburg u. Erwin Drywa, Witten
1969 1. Dortmund F Papier vor Erwin Drywa u. Armin Diepold, München
1970 1. Freiburg GR Papier vor Erwin Drywa u. Alfred Silberhorn, Tennenbronn
1970 1. Schifferstadt F Papier vor Willi Heckmann, Schifferstadt u. Günter Hug, Ziegelhausen
1971 1. Bad Reichenhall GR Papier vor Wolfgang Fausel, Dewangen u. Fritz Schmidt, Elversberg
1972 1. Tuttlingen GR Papier vor Rolf Krauß, Ludwigshafen am Rhein u. Heinz Schmidt (Ringer), Köllerbach
1976 1. Aschaffenburg GR Papier vor Heinz Schmieden, Mainz u. Günter Schenk Dettingen

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Hundert Jahre Ringen in Deutschland“, Hrsg. Deutscher Ringer-Bund, Verlag Der Ringer, Niedernberg, 1991,
  • Jahrbuch 1972, Hrsg. Deutscher Ringerbund, Athletik-Verlag Karlsruhe, 1972,
  • Fachzeitschriften Athletik und Der Ringer,
  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]