Habichtswälder Bergland

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Habichtswälder Bergland
Übersichtskarte über das Habichtswälder Bergland
Übersichtskarte über das Habichtswälder Bergland

Übersichtskarte über das Habichtswälder Bergland

Höchster Gipfel Hohes Gras (614,8 m ü. NHN)
Lage Kreisfreie Stadt Kassel, Landkreis Kassel, Schwalm-Eder-Kreis, Nordhessen (Deutschland)
Teil des Westhessischen Berglandes
Koordinaten 51° 19′ N, 9° 23′ OKoordinaten: 51° 19′ N, 9° 23′ O
Typ Mittelgebirge
Gestein Basalt
Fläche 209 km²
f1

Das Habichtswälder Bergland, meist nur Habichtswald genannt, ist ein 209 km² großes und im Hohen Habichtswald am Hohen Gras bis 614,8 m ü. NHN[1] hohes und besonders in den Hochlagen seiner Höhenzüge bewaldetes Mittelgebirge in Nordhessen. Es liegt größtenteils im Landkreis Kassel, greift jedoch im Osten auch auf die Stadt Kassel und im Süden auf den Schwalm-Eder-Kreis über.

Das Bergland stellt naturräumlich im Westhessischen Berg- und Senkenland (Haupteinheitengruppe 34) die Haupteinheit 342 dar und teilt sich in mehrere ineinander übergehende Höhenzüge auf, die sich nördlich bis fast zur Diemel, nach Süden dicht an den Oberlauf des Eder-Zuflusses Ems und nach Westen an den Twiste-Zufluss Erpe ziehen. Seine Ausdehnung in Nordnordwest-Südsüdost-Richtung beträgt gut 25 km bei einer Breite von etwa 10 km.

Lage und Grenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Habichtswälder Bergland liegt überwiegend im Naturpark Habichtswald.

Den Osten des Berglands nimmt das zusammenhängende Waldgebiet des Mittelgebirgszugs Hoher Habichtswald ein, das bis in die bebauten Bereiche des Kasseler Stadtgebiets reicht und zugleich den höchsten Berglandteil (max. 614,8 m) darstellt. Dieser Gebirgsteil ist nach Norden durch den Naturraum Dörnbergpass vom Massiv des Hohen Dörnbergs mit den sich nördlich anschließenden Schreckenbergen (beide im Naturraum Dörnberg und Schreckenberge) getrennt, die etwa in Richtung Nordwesten in den Malsburger Wald als nördlichsten Teil der Landschaft übergehen.

Südlich des Hohen Habichtswaldes liegt die Hoofer Pforte, die zu den wiederum südlich davon und zugleich im Süden des Berglandes gelegenen Langenbergen überleitet. Von der Pforte zieht sich die Habichtswälder Senke mit der Warme in Richtung Nordnordwesten und trennt die westlich davon gelegenen Hinterhabichtswälder Kuppen von den östlichen Höhenzügen Hoher Habichtswald und Dörnberg und Schreckenberge.

Naturräumliche Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für das Habichtswälder Bergland sind im Umweltatlas Hessen[2] diese Naturräume unterteilt – mit Fläche in Quadratkilometern (km²) und Maximalhöhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN):

Berge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aussichtsturm mit Berggaststätte auf dem Hohen Gras

siehe auch: Liste von Bergen und Erhebungen des Naturparks Habichtswald

Zu den Bergen und Erhebungen sowie deren Ausläufern im Habichtswälder Bergland gehören − unter anderem mit Höhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN) und Naturräumen:

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flusssysteme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Habichtswälder Bergland wird von der Wasserscheide zwischen Fulda und Diemel, die von Westen kommend über die Gipfel von Wattenberg, Lindenberg, Hohem Gras und Hohen Dörnberg den Naturraum in nordöstliche Richtungen verlässt, in zwei etwa gleich große Hälften geteilt.

Die zur Diemel entwässernde Nordhälfte wiederum wird durch die nach Norden längs der Habichtswälder Senke abfließende Warme in zwei Hälften geteilt. Die Warme entwässert die Nordhälfte des Berglands auch nahezu vollständig – lediglich in deren Westen trägt die Erpe einiges Wasser zur Twiste und der kleine Calenberger Bach einiges direkt zur Diemel.

Der Westen der Südhälfte des Berglands entwässert über die Ems nach Südosten, in seinem Westen auch über Zuflüsse der Elbe nach Süden und in seinem Südosten über den Pilgerbach nach Osten jeweils zur Eder hin. Demgegenüber fließen die Bäche im Osten der Landschaft, allen voran Bauna, Drusel und Ahne, direkt nach Osten zur Fulda.

Gliederung des Berglands durch Flusstäler und A 44[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flusstäler von Warme, Bauna und Ems spielen in der Gliederung des Habichtswälder Berglands eine besondere Rolle. Während die den Oberlauf der Warme begleitende Habichtswälder Senke die westlich von ihr gelegenen Hinterhabichtswälder Kuppen von Hohem Habichtswald und dem sich nördlich anschließenden Naturraum Dörnberg und Schreckenberge trennt, separiert die den Oberlauf der Bauna begleitende Hoofer Pforte den Hohen Habichtswald von den südlicher gelegenen Langenbergen. Die Ems wiederum durchläuft im Quellverlauf die Breitenbacher Mulde, wie der Süden der Habichtswälder Senke auch genannt wird. Ihr Zufluss Wiehoff bildet im Quellverlauf die Grenze zwischen den Langenbergen und Hinterhabichtswälder Kuppen.

Die Bundesautobahn 44 folgt von Kassel aus der Bauna flussaufwärts in Richtung Nordwesten in die Hoofer Pforte und überquert die Fulda-Diemel-Wasserscheide im Nordosten der Breitenbacher Mulde, um westlich parallel der Warme flussabwärts nach Norden durch den Zierenberger Grund, den Norden der Habichtswälder Senke, zu folgen. An der nördlichen Nahtstelle zum Malsburger Wald schwenkt sie schließlich nach Westen, um, außerhalb des Habichtswalds, künftig mehr oder weniger der Erpe bzw. der Twiste in Richtung Nordwesten zu folgen. Dadurch bildet die Autobahn eine ziemlich exakte Trennlinie zwischen einer Südwesthälfte des Berglands mit Hinterhabichtswälder Kuppen, Langenbergen und den Talsenken Breitenbacher Mulde und Hoofer Pforte einerseits und der Nordosthälfte mit Hohem Habichtswald, Dörnberg und Schreckenbergen, Malsburger Wald und der Talsenke Zierenberger Grund.

Fließgewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Folgenden sind – nach Größe oder Bedeutung als naturräumlicher Grenzfluss – Fließgewässer des Habichtswälder Berglands und der direkt angrenzenden Höhenzüge, im Uhrzeigersinn geordnet, beginnend an der Westseite der Fulda-Diemel-Wasserscheide, aufgeführt.[3]

Zur besseren Übersicht bzw. zur Sortierung flussabwärts sind, je nach Flusssystem, in die DGKZ-Ziffern nach den Ziffern des jeweiligen Hauptflusses Bindestriche eingefügt. Kursiv geschriebene Flüsse entspringen knapp außerhalb, an der äußeren Abdachung des Berglands.

Name
Haupt-
fluss
Länge
[km]
Einzugs-
gebiet
[km²]
Abfluss
(MQ)
[l/s]
Quellgebiet

Natur-
raum
DGKZ
Erpe Twiste (r) 26,0 153,7 877 Hinterhabichtswälder Kuppen 342.2 444-8
Dase Erpe (r) 10,0 31,5 207 Hinterhabichtswälder Kuppen 342.2 4448-6
Bach vom Schlüsselgrund Calenberger Bach (l) 8,5 15,4 118 Malsburger Wald 342.4 4452-2
Calenberger Bach Diemel (r) 9,0 34,0 251 Malsburger Wald 342.4 44-52
Ruhrbach Warme (l) 6,2 12,6 99 Malsburger Wald 342.4 446-6
Warme Diemel (r) 33,1 157,3 1321 Hinterhabichtswälder Kuppen 342.2 44-6
Lubach
(Oberlauf: Laubach)
Warme (r) 5,0 8,8 103 Hoher Habichtswald 342.00 446-2
Nebelbeeke Warme (r) 10,9 34,1 274 Dörnberg und Schreckenberge 342.3 446-4
Dorfbach Ahne (l) 4,9 8,5 59 Dörnberg und Schreckenberge 342.3 42958-2
Ahne* Fulda (l) 21,5 41,3 296 Hoher Habichtswald 342.00 42-958
Geilebach (Geile)* Ahne (r) 8,6 Hoher Habichtswald 342.00 42958-?
Drusel* Fulda (l) 11,4 11,0 96 Hoher Habichtswald 342.00 42-952
Grunnelbach Fulda (l) 9,1 24,1 150 Hoher Habichtswald 342.00 42-94
Bauna Fulda (l) 17,2 47,4 334 Hoher Habichtswald 342.00 42-92
Lützel Bauna (r) 5,1 7,795 53 Langenberg 342.02 4292-4
Leisel Bauna (r) 6,2 9,744 59 Langenberge 342.02 4292-6
Pilgerbach Eder (l) 8,8 25,6 102 Langenberge 342.02 428-98
Goldbach Ems (l) 7,0 15,2 62 Langenberge 342.02 42892-96
Matzoff Ems (l) 7,1 14,0 77 Langenberge 342.02 42892-4
Wiehoff Ems (l) 8,8 15,3 117 Langenberge 342.02 42892-2
Ems Eder (l) 34,1 146,2 753 Hinterhabichtswälder Kuppen 342.2 428-92
Fischbach Ems (r) 3,9 6,3 41 Hinterhabichtswälder Kuppen 342.2 42892-14
Spolebach Elbe (l) 12,1 25,9 199 Hinterhabichtswälder Kuppen 342.2 4286-4

(*: Die Einzugsgebiete der Unterläufe von Ahne und Drusel sowie das komplette des Geilebachs sind der Fulda zugeordnet. Daher sind die Einzugsgebiete und Abflüsse der Bäche in Wahrheit größer als hier angegeben.)

Stillgewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Stillgewässern im Habichtswälder Bergland und seinen Ausläufern gehören:

  • Asch; im Bergpark Wilhelmshöhe, Hoher Habichtswald
  • Blauer See; in Kassel, Hoher Habichtswald
  • Bühl; bei Ahnatal-Weimar
  • Erlenloch; in Kassel, Hoher Habichtswald
  • Fontaineteich; im Bergpark Wilhelmshöhe, Hoher Habichtswald
  • Hangarsteinsee; bei Calden-Fürstenwald
  • Höllchen; bei Dörnberg, Hoher Habichtswald
  • Lac (Schlossteich); im Bergpark Wilhelmshöhe, Hoher Habichtswald
  • Sichelbachbecken; Hochlage des Hohen Habichtswaldes
  • Silbersee; bei Dörnberg, Hoher Habichtswald

Wandern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Wanderwegen im Habichtswälder Bergland gehören: Baunapfad, Bonifatiusweg, Ederseeweg, Fulda-Diemel-Weg, Habichtswaldsteig, Herkulesweg, Kassel-Steig, Löwenweg, Märchenlandweg und Studentenpfad und zu den Radwanderwegen der Hessencourrier-Radweg.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Karte und Beschreibung im Umweltatlas Hessen
  3. Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)

Allgemeine Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Habichtswald (Mittelgebirge) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien