Heinz Engelmann (Schauspieler)

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Heinrich Georg Ludwig „Heinz“ Engelmann (* 14. Januar 1911 in Berlin; † 25. September 1996 in Tutzing) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.

Leben

Nach dem Abitur arbeitete er zunächst als Kaufmann und kam in den 1930er-Jahren zum Film. Während des Nationalsozialismus wurde er als kantiges, blondes Mannsbild in Propaganda-Filmen mit Titeln wie Pour le Mérite (1938), Drei Unteroffiziere (1939) und U-Boote westwärts! (1941) eingesetzt. Ab 1941 war Engelmann tatsächlich Soldat und geriet in US-Gefangenschaft. 1946 setzte er seine Schauspielkarriere in Film und Theater fort. Besonders bekannt wurde Engelmann ab den 1950er-Jahren als Kommissar in den erfolgreichen Fernsehserien Stahlnetz (Regie: Jürgen Roland, Drehbuch: Wolfgang Menge) und Das Kriminalmuseum. In den 1960er-Jahren gehörte er zu den erfolgreichsten deutschen Seriendarstellern (u.a. Junger Herr auf altem Hof, Förster Horn, Vier Frauen im Haus). In dieser Zeit machte er Werbung für die Zigarettenmarke Overstolz.[1] Anfang der 1970er-Jahre versandete seine Karriere vor der Kamera.

Den damals auch zunehmend von gesundheitlichen Problemen belasteten Schauspieler hielt danach vor allem seine überaus markante Stimme über Wasser. Engelmann war zwischen 1951 und 1996 einer der meistbeschäftigten deutschen Synchronsprecher (seine letzte Rolle hatte er – laut „Synchro-Forum“ – 1996 als Sprecher für „Law & Order“). Er synchronisierte unter anderem John Wayne (mit dem ihn auch eine frappierende mimische Ähnlichkeit verband; u. a. in Alamo, Bis zum letzten Mann oder Die Unerschrockenen), William Holden (u. a. in Ashanti, Der letzte Befehl oder Sabrina), Stewart Granger (u. a. in Old Surehand und Unter Geiern), Randolph Scott (u. a. in Donnernde Hufe oder Sein Colt war schneller), Gregory Peck (u. a. Bravados oder Weites Land) und Gary Cooper (u. a. in Der Mann aus dem Westen oder Blutiger Süden). Als Synchronsprecher (u. a. Dr. med. Marcus Welby, Der Mann in den Bergen) und als Autor (Übersetzung von Dialog-Drehbüchern) arbeitete er auch fürs Fernsehen (Bonanza, Waltons).

Seinen wahrscheinlich letzten TV-Auftritt hatte Heinz Engelmann am 1. November 1984 in der Jubiläumsshow der ARD Wer bin ich?. Er trat zusammen mit TV-Größen wie Rudi Carrell, Heidi Kabel, Hans-Joachim Kulenkampff, Jürgen Roland und dem Original-Team von Was bin ich? also Marianne Koch, Annette von Aretin, Guido Baumann, Hans Sachs und Robert Lembke auf.[2]

Engelmanns erste Ehefrau war die Schauspielerin und Synchronsprecherin Gertrud Meyen. Heinz Engelmann verstarb am 25. September 1996 nach langer Krankheit an Herzversagen. Beigesetzt wurde er auf dem neuen Friedhof von Tutzing, Landkreis Starnberg in Bayern.[3]

Filmografie

Synchronrollen (Auswahl)[4]

Schauspieler Film/ Serie Rolle
Arthur Byron 20.000 Jahre in Sing Sing (Synchro in 1971) Gefängnisdirektor
Dana Elcar Law & Order (Fernsehserie) Robert Cook
Eli Wallach No Surrender – Schrei nach Gerechtigkeit Sam Abrams
Glenn Ford Ab in die Ewigkeit Dr. David Faraday
John Wayne Alamo Col. Davy Crockett
Unternehmen Seeadler Lt Cmdr. Duke E. Gifford
Unternehmen Tigersprung Capt. Jim Gordon
Mino Doro Ben Hur Gratus
William Holden Ashanti Jim Sandell

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Werbegesicht für Overstolz, abgerufen am 25. September 2011
  2. Hörzu 43/1984
  3. knerger.de: Das Grab von Heinz Engelmann
  4. Deutsche Synchronkartei. In: www.synchronkartei.de. Abgerufen am 5. Oktober 2016.