Helmut Zerlett
Helmut Werner Zerlett Jr. (* 29. März 1957 in Köln) ist ein deutscher Keyboarder, Komponist, Musikproduzent und Filmkomponist. Bekannt wurde er als Bandleader in den Shows von Harald Schmidt. Zerlett spielt Hammond-Orgel, Fender Rhodes und Synthesizer.
Leben und Karriere
Helmut Zerlett ist der einzige Sohn von Helmut Zerlett senior und hat drei Schwestern. Er ist geschieden und Vater von zwei Töchtern.
Er lernte mit fünf Jahren Orgel spielen. Helmut Zerlett besuchte das Johann-Gottfried-Herder Gymnasium in Köln-Buchheim. Sein Jahrgangsstufenkamerad war der Kirchenmusiker Helmut Kickton.[1] Nach der Schule machte er Zivildienst in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt für Frauen.[2] In den 1980er Jahren gehörte er zur Besetzung der Phantom Band (damals auch oft „Jumpy“ genannt) und von Dunkelziffer. Seit 1982 gehört er mit Stefan Krachten und Rosko Gee zu dem Bandprojekt The Unknown Cases, das mit Reebop Kwaku Baah den Dancefloor-Klassiker Masimbabele entwickelte und aufnahm. Zur Zeit der Neuen Deutschen Welle (NDW) gehörte er zur Band von Joachim Witt und nahm mit diesem 1983 das Album Märchenblau auf. Von 1987 bis 1995 gehörte er zur Studioband von Marius Müller-Westernhagen und begleitete ihn bei seinen Bühnenauftritten. 1990 und 1991 arbeitete er mit dem deutschen Sänger Stephan Remmler an dessen Album Projekt F – Auf der Suche nach dem Schatz der verlorenen Gefühle, das Cover-Versionen von Freddy Quinn enthält. Danach war er von 1995 bis 2003 Bandleader bei der Harald Schmidt Show.
Als Bandleader der Hannes-Engel-Schow des Privatsenders Tele C trat Zerlett mit seiner Band in der Mediensatire Late Show von Helmut Dietl aus dem Jahr 1999 auf. Im Jahre 2004 spielte er eine Nebenrolle im Kinofilm 7 Zwerge – Männer allein im Wald und nahm zusammen mit der Deutschpunkband WIZO den Song „Schlau, versaut und gutaussehend“ auf ihrem Abschiedsalbum Anderster auf. Zerlett spielte für den Song die Orgelklänge ein. Ab 2006 war er (in jeder Folge) Überraschungsgast bei der RTL-Comedy Frei Schnauze. Im Oktober 2007 kehrte Zerlett als Keyboarder und Bandleader der neuen Late-Night-Show Schmidt & Pocher zu Harald Schmidt zurück und begleitete ihn auch nach deren Ende in der Nachfolgesendung Harald Schmidt (2009–2011) musikalisch. In der zweiten Laufzeit der Harald Schmidt Show, welche von September 2011 bis April 2012 auf Sat. 1 und von September 2012 bis März 2014 auf Sky Deutschland ausgestrahlt wurde, war Zerlett als Bandleader wieder Teil der Sendung.[3] Die offizielle Nürburgring-Hymne „King of the Ring“ wurde von Zerlett und Reamonn-Sänger Rea Garvey produziert, er selbst fuhr auch beim 24-h-Rennen auf dem Nürburgring und beim Alfa 147 Cup[4] mit.
Bandleader in Fernsehshows
- Die Harald Schmidt Show (Dezember 1995 – Dezember 2003)
- Frei Schnauze (2006–2008)
- Schmidt & Pocher (Oktober 2007 – April 2009)
- Harald Schmidt (September 2009 – Juni 2011)
- Die Harald Schmidt Show (September 2011 – März 2014)
Werke
Diskografie (Auszug)
- 1977: Richard Schneider Jr.: Dreamlike Land
- 1980: Richard Schneider Jr.: Fatamorgana
- 1983: Joachim Witt: Märchenblau
- 1983: The Unknown Cases: Masimbabele
- 1989: Westernhagen: Halleluja
- 1990: Westernhagen: Live
- 1990: Jule Neigel Band: Wilde Welt
- 1991: Karl Keaton: Just Another Love Affair
- 1991: Stephan Remmler: Projekt F
- 1991: Jule Neigel Band: Nur nach vorn
- 1992: Westernhagen: JaJa
- 1994: Jule Neigel Band: Herzlich Willkommen
- 1994: Westernhagen: Affentheater
- 1996: Westernhagen: Keine Zeit
- 1998: Helmut Zerlett: Die Diebin – Ms. Diamond (Film-Soundtrack)
- 1998: Westernhagen: Radio Maria
- 2001: The Unknown Cases & Phew: Koyasan
- 2004: WIZO: Anderster
- 2005: Westernhagen: Nahaufnahme
- 2008: The Unknown Cases: Masimbabele Jubilee Edition
Filmmusik (Auszug)
Zerlett komponierte und arrangierte zahlreiche Filmmusiken, darunter zu
- 1984: Last Trip to Harrisburg
- 1996: Der Clown
- 1998: Die Diebin
- 2002: Nachtmusik
- 2004: Superbabies: Baby Geniuses 2
- 2005: Der Dicke
- 2005: Acting
- 2006: Maria an Callas
- 2007: Neues vom WiXXer
- 2007: Kein Bund für’s Leben
- 2008: Rennschwein Rudi Rüssel
- 2010: Jerry Cotton
- 2011: Der ganz große Traum
- 2011: Niemand ist eine Insel
- 2011: Weihnachten … ohne mich, mein Schatz!
- 2011: The Visitor (Kurzfilm)
- 2012: Haus der Krokodile
- 2012: Die Vampirschwestern
- 2013: Systemfehler – Wenn Inge tanzt
- 2013: Von Kerlen und Kühen
- 2013: Die Vampirschwestern 2
- 2014: Die Mannschaft
Bandprojekte
- 1979 Food Band, Köln mit Wolf Maahn, Axel Heilhecker, Mathias Keul, Jan Dix
- 1980 Phantom Band mit Jaki Liebezeit (Can), Rosko Gee (TRAFFIC, Can), Olek Gelba und Dominik von Senger (Dunkelziffer)
- 1981 Organist der Band von Joachim Witt, Single Goldener Reiter
- 1983 Ethno-Dancefloor-Hit („Masimbabele“) mit den „Unknown Cases“.
- 1992 Trance Groove, Köln
- 2005 mit Rolf Stahlhofen von Söhne Mannheims eine JamBand
- 2011 mit den Beatsteaks zwei Konzerte in der Berliner Max-Schmeling-Halle
- Alben
- Solid Gold Easy Action (1994)
- Paramount (1996)
- Musique legère (1999)
- Driving South (2000)
- Meant to be like this (2003)
- Orange (2008)
Auszeichnungen
- 2007 – Deutscher Comedypreis als Ensemblemitglied von Frei Schnauze XXL (Beste Comedy-Show)
Weblinks
- Helmut Zerlett bei IMDb
- Offizielle Homepage
- Werke von und über Helmut Zerlett im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ www.herder-koeln.de, abgerufen am 7. April 2016
- ↑ http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/beitrag/video/2612264/Markus-Lanz-vom-3-Dezember-2015
- ↑ http://www.focus.de/kultur/kino_tv/medien-harald-schmidt-kostet-ab-4-september-34-euro_aid_768454.html ,vom 17. Juni 2012
- ↑ Auto Bild über Zerlett beim Alfa 147 Cup
Personendaten | |
---|---|
NAME | Zerlett, Helmut |
ALTERNATIVNAMEN | Zerlett, Helmut Werner Jr. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musiker, Komponist und Produzent |
GEBURTSDATUM | 29. März 1957 |
GEBURTSORT | Köln |