Horní Slavkov
Horní Slavkov | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Karlovarský kraj | |||
Bezirk: | Sokolov | |||
Fläche: | 3685,6563[1] ha | |||
Geographische Lage: | 50° 8′ N, 12° 48′ O | |||
Höhe: | 558 m n.m. | |||
Einwohner: | 5.388 (1. Jan. 2023)[2] | |||
Postleitzahl: | 357 31 | |||
Kfz-Kennzeichen: | K | |||
Struktur | ||||
Status: | Stadt | |||
Ortsteile: | 5 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Alexandr Terek | |||
Adresse: | Dlouhá 634/12 357 31 Horní Slavkov | |||
Gemeindenummer: | 560367 | |||
Website: | www.hornislavkov.cz | |||
Lage von Horní Slavkov im Bezirk Sokolov | ||||
Horní Slavkov (deutsch Schlaggenwald, auch Schlackenwalde oder Slawkenwalde) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt etwa 15 Kilometer südwestlich von Karlsbad im Kurstädte-Dreieck Karlsbad, Marienbad und Franzensbad in einem Talkessel des Naturschutzgebietes Slavkovský les (Kaiserwald) und gehört zum Okres Sokolov im Karlovarský kraj, Tschechien. Westlich erhebt sich der Dreigipfel des Krudum (838 m).
Geographie
Stadtgliederung
Für die Stadt Horní Slavkov sind keine Ortsteile ausgewiesen. Grundsiedlungseinheiten sind Bošířany (Poschitzau), Horní Slavkov-Staré město, Kfely (Gfell), Kounice, Ležnice (Leßnitz), Ležnička (Stirn), Na dole, Průmyslový obvod, Průmyslový obvod-východ, Sídliště I, Sídliště II, Sídliště III, Sídliště IV, Třídomí (Dreihäuser) und Údolí I.[3]
Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Bošířany, Horní Slavkov, Kfely u Horního Slavkova, Ležnice, Ležnička und Třídomí.[4]
Politik
Städtepartnerschaften
Geschichte
Durch das Vorkommen von Erzen siedelten sich bereits vor Beginn unserer Zeitrechnung die Boier in der Gegend an. 1202 wurde erstmals das damalige Auerbach urkundlich erwähnt. Den Namen Schlakkowald erhielt das Dorf wohl um 1333 vom Gründer Slackko von Riesenburg. 1300 wurde der Ort wegen des Arbeitskräftebedarfs in den Zinnminen und der damit anwachsenden Bevölkerungszahl zur Stadt erhoben. Besonderen Verdienst um den Ort erwarben sich die Herren Pflugk von Rabenstein, die den Kaspar-Pflugk-Erbstollen errichteten, um die Erzgruben von Wasser freizuhalten. 1547 ließ der böhmische König und spätere Kaiser Ferdinand I. den Pflugkschen Besitz konfiszieren; Schlaggenwald wurde kaiserliche Freie Bergstadt. Nach der Schlacht am Weißen Berg 1620 begann die Rückführung zum katholischen Bekenntnis. Beim großen Brand 1713 fielen 76 Häuser den Flammen zum Opfer, dazu auch die St.-Anna-Kirche und das Spital. 1742 besetzten Franzosen Schlaggenwald. 1909 nahm die Dampfkraftanlage die Stromerzeugung auf. Am Ende des Ersten Weltkrieges zählte Schlaggenwald 3305 Einwohner, darunter 39 Tschechen. Die deutschen Bürger der Stadt wurden 1945 enteignet und vertrieben. Nach 1950 erfolgte der Abriss großer Teile der aus der Renaissancezeit stammenden historischen Bauten der Stadt. Nach 1950 erfolgte der großzügige Ausbau der Zinnförderung. Für die Bergarbeiter wurde nördlich der Altstadt ein neuer Stadtteil gebaut. Im Stil des spät-stalinistischen Städtebaus gebaut, gruppieren sich vergleichsweise aufwändig gestaltete Häuser um ein mit Bergarbeiterreliefs verziertes Kulturhaus. In der Stadt gibt es ein tschechisch-deutsches Begegnungszentrum.
Wirtschaft und Infrastruktur
Etwa im 12. Jahrhundert blühte die damalige Waldlandschaft durch den beginnenden Bergbau, in dem bis zu 200 Arbeiter beschäftigt waren, und den Handel auf. Anfang des 14. Jahrhunderts begann man mit dem Abbau von Zinn. 1792 wurde die erste Porzellanmanufaktur in Böhmen gegründet, später kamen eine Knopffabrik und eine Wollweberei hinzu. Das Gebiet ist reich an Zinn, Wolfram, Silber, Bronze, Blei, Uran, Torf, Steinen für das Bauwesen und Halbedelsteinen. Auch befinden sich Mineralwasserquellen in der Nähe.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Einschiffige Kirche des Heiligen Georg (sv. Jiří)
- Museum
- Gotische Glocke aus dem Jahr 1540.
- Barocke Spitalkirche der Heiligen Anna, erbaut 1728 auf alten Grundsteinen.
- Hinrichtungsstätte mit dem Stadtwappen und Jahreschronik aus dem Jahr 1598.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Kaspar Brusch (1518–1559), Humanist, Theologe, Historiker und Dichter
- Christoph Crinesius (1584–1629), deutscher Orientalist und Hochschullehrer
- Georg Haas von Hasenfels (1841–1914), Industrieller
- Hans Heidler (1927–2016), deutscher Politiker (FDP/DVP, CDU)
Persönlichkeiten, die in dieser Stadt gewirkt haben
- Elias Dollhopf (1703–1773), Barockmaler. Er wirkte hier und war Ratsherr und Bürgermeister
- Johann Czjzek von Smidaich (1841–1925), Industrieller, Porzellanfabrikant
- Milan Augustin (* 1960), Archivar und Historiker, arbeitete im Ort als Erzieher