Ilmenau (Fluss)

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Ilmenau
Flusslauf der Ilmenau in Bad Bevensen

Flusslauf der Ilmenau in Bad Bevensen

Daten
Gewässerkennzahl DE: 594
Lage Deutschland, Niedersachsen
Flusssystem Elbe
Abfluss über Elbe → Nordsee
Flussgebietseinheit Elbe
Ursprung Zusammenfluss von Gerdau und Stederau in Uelzen OT Veerßen
52° 56′ 52″ N, 10° 33′ 13″ O
Quellhöhe 35 m ü. NN 
(Gerdau 70 m ü. NN, Stederau 66 m ü. NN)
Mündung Bei Winsen (Luhe) OT Hoopte in die ElbeKoordinaten: 53° 23′ 44″ N, 10° 10′ 25″ O
53° 23′ 44″ N, 10° 10′ 25″ O
Mündungshöhe m ü. NN
Höhenunterschied 33 m
Sohlgefälle 0,3 ‰
Länge 109 km[1]
Einzugsgebiet 2984 km²[1]
Abfluss am Pegel Bienenbüttel[2]
AEo: 1434 km²
Lage: 45 km oberhalb der Mündung
NNQ (5. September 1975)
MNQ 1956/2012
MQ 1956/2012
Mq 1956/2012
MHQ 1956/2012
HHQ (19. März 1970)
3,07 m³/s
4,96 m³/s
9,11 m³/s
6,4 l/(s km²)
35,4 m³/s
144 m³/s
Linke Nebenflüsse Bienenbütteler Mühlenbach, Barnstedt Melbecker Bach, Hasenburger Mühlenbach, Luhe
Rechte Nebenflüsse Wipperau, Röbbelbach, Wohbeck, Vierenbach, Dieksbach, Neetze-Kanal, Neetze, Ilaugraben
Mittelstädte Uelzen, Lüneburg, Winsen (Luhe)
Kleinstädte Bad Bevensen
Gemeinden Bardowick, Bienenbüttel, Emmendorf, Melbeck, Deutsch Evern, Jelmstorf, Wittorf, Drage
Schiffbarkeit 28,84 km

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Die Ilmenau (offizielle Abkürzung: Im) ist ein mit dem Quellfluss Stederau 109 km langer, linker und südlicher Nebenfluss der Elbe im nordöstlichen Niedersachsen (Deutschland). Sie ist mit einer mittleren Wasserführung von rund 18 m³/s der bei weitem größte Fluss der Lüneburger Heide.[3] Von der Abtsmühle in Lüneburg bis zur Mündung in die Elbe bei km 599 ist sie eine Bundeswasserstraße,[4] für die das Wasser- und Schifffahrtsamt Lauenburg zuständig ist.

Verlauf

Der Fluss entsteht in der Lüneburger Heide südlich von Uelzen aus den Quellflüssen Gerdau (von Nordwesten kommend, etwas größer) und Stederau (von Süden kommend, etwas länger). Die Ilmenau fließt von Uelzen, wo ihr durch die Wipperau auch Wasser von Osten zufließt, in zumeist nördlicher Richtung über Bad Bevensen, Bienenbüttel und Lüneburg nach Winsen. Dort, in Stöckte, nimmt sie ihren größten Nebenfluss, die von Süden kommende Luhe auf. Bereits davor, westlich von Barum trifft die Ilmenau mit dem von rechts kommenden Neetzekanal zusammen, der im 19. Jahrhundert zwischen Walmsworth bei Rullstorf und St. Dionys gebaut wurde. 300 m weiter mündet, ebenfalls von rechts, der Barumer Schöpfwerkskanal ein, eine Verbindung der Neetze mit der Ilmenau. Von hier bis gut 4 km vor ihrer Mündung in die Elbe wurde 1886–1890 der natürliche Lauf des Flusses durch ein eingedeichtes künstliches Gewässerbett ersetzt. Dieser 11,6 km lange Seitenkanal, der "Ilmenaukanal", verkürzt den Schifffahrtsweg um 6 km. Gleichzeitig wurde in Laßrönne ein Schöpfwerk gebaut. Vorher floss die Ilmenau wild durch dieses Tal. Bei Tönnhausen ist das Bett der Alten Ilmenau noch erhalten. Bei Hoopte, dem im äußersten Nordwesten gelegenen Ortsteil von Winsen (Luhe), mündet die Ilmenau von Süden in die von Osten heranfließende Elbe. An der Ilmenaumündung wurde 1974 zum Schutz vor Sturmfluten das Ilmenausperrwerk in Betrieb genommen.

Gewässergüte

Von ihrem Quellgebiet bis nach Lüneburg hat die Ilmenau die Gewässergüte II: mäßig belastet (betamesosaprob).[5][6] Nördlich von Lüneburg bis zur Mündung in die Elbe ist die Gewässergüte II–III: kritisch belastet (beta- bis alphamesosaprob).[7]

Verkehrswege

Die Ilmenau ist von Lüneburg (km 0,00) flussabwärts auf 28,84 km[8] Länge schiffbar und als Binnenschifffahrtsstraße klassifiziert: km 0,00 bis Unterwasser Schleuse Fahrenholz Klasse I, von dort bis zur Mündung Klasse III. Auf der Strecke von Lüneburg bis Hoopte sind drei Schleusen (bei Bardowick, km 5,60, Wittorf, km 12,35 und Fahrenholz, km 17,70) zu passieren. Die Schleusen sind jeweils 45 m lang und 6,5 m breit. Das Unterwasser der Schleuse Fahrenholz liegt bereits im Tidebereich der Elbe. Die Abladetiefe beträgt 0,9 m, die Brückendurchfahrtshöhe am Ilmenau-Sperrwerk beträgt 7,20 m über dem mittleren Tidewasserstand. Die verkehrstechnische Bedeutung der Ilmenau ist heute gering. Früher stelle sie die Verbindung zwischen dem Stöckter Hafen als Schutzhafen für Binnenschiffer und Umschlagshafen, über den zum Beispiel eine holzverarbeitende Fabrik in Winsen (Luhe) auf dem Wasserweg beliefert, her. Auch ein früher von Lüneburg flussauf- und flussabwärts verkehrendes Ausflugsboot hat seine Fahrten eingestellt.

Am 14. August 2009 wurde der Ilmenauradweg eröffnet. Er führt von Bad Bodenteich oder für geübtere Radfahrer alternativ vom Museumsdorf Hösseringen auf einer Strecke von 120 km bis nach Hoopte an der Elbe.

Wassersport

Im Abschnitt zwischen Uelzen und Lüneburg bietet die Ilmenau eine flotte Strömung mit nur einem Wehr unterhalb von Bad Bevensen und schönen Landschaften. Sie ist daher gut geeignet für Wanderfahrten mit dem Kanu oder Kajak. In Bienenbüttel gibt es nahe dem Ortskern eine Kanustation samt Kanu-Safe und Wohnmobil-Stellplatz mit angeschlossener Zeltmöglichkeit.[9]

Kultur

In Bienenbüttel wurde im Rahmen des Projektes "Kunstraum Ilmenau" entlang der Ilmenau der zwölfteilige Skulpturenpfad erstellt.[10]

Einzelnachweise

  1. a b NLWKN: Ilmenausperrwerk, Wasserwirtschaftliche Daten (abgerufen am 26. Januar 2014); Hinweis: Das Ilmenausperrwerk liegt 300 Meter oberhalb der Mündung; damit repräsentieren dessen Daten hinreichend die des Flusses insgesamt.
  2. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil III 2012. (PDF) In: dgj.de. Freie und Hansestadt Hamburg, Hamburg Port Authority, S. 145, abgerufen am 7. März 2021 (ISSN 0949-3654).
  3. Anm.: Vor der Örtze und der Böhme mit je rund 6 m³/s.
  4. Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes: Verzeichnis E, Lfd. Nr. 23 der Chronik
  5. NLWKN: Gewässergüte des Quellgebietes der Ilmenau
  6. NLWKN: Gewässergüte Ilmenau-Mitte
  7. NLWKN: Gewässergüte Ilmenau-Luhe
  8. Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes: Längen (in km) der Hauptschifffahrtswege (Hauptstrecken und bestimmte Nebenstrecken) der Binnenwasserstraßen des Bundes
  9. Kanustation Bienenbüttel
  10. Skulpturenpfad Bienenbüttel

Literatur

  • M. Eckoldt (Hrsg.): Flüsse und Kanäle, Die Geschichte der deutschen Wasserstraßen. DSV-Verlag, Hamburg 1998

Weblinks

Commons: Ilmenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien