Iseki Nōki

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Iseki Nōki K.K.

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Rechtsform Kabushiki kaisha (Aktiengesellschaft)
ISIN JP3139600005
Gründung 1926
Sitz Matsuyama, Präfektur Ehime, Japan
Leitung Noriyuki Kimura
Mitarbeiterzahl rund 5.400[1]
Umsatz etwa 158 Mrd. Yen (ca. 994 Mio. €)[2]
Branche Maschinenbau
Website www.iseki.co.jp
Stand: 31. Dezember 2021

Iseki Nōki K.K. (jap. 井関農機株式会社, Iseki Nōki Kabushiki kaisha, wörtlich: „Iseki Landmaschinen Aktiengesellschaft“, engl.: ISEKI & Co. Ltd.) ist ein japanischer Landmaschinenhersteller mit Hauptsitz in Matsuyama, Präfektur Ehime und einem zweiten Hauptstandort in Arakawa, Präfektur Tokio.[3] Das Unternehmen gilt in Japan aufgrund seiner breiten Produktpalette in der Branche als „Full-Liner“ und liegt (Stand 2019) bei den heimischen Verkaufszahlen auf Platz 3 hinter dem Marktführer Kubota und Yanmar.[4]

Das Unternehmen produziert in drei Werken in Japan. Dazu zählen die Standorte Matsuyama, Kumamoto, Niigata. Darüber hinaus verfügt Iseki über ein Werk im indonesischen Pasuruan und im chinesischen Xiangyang.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung in Japan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen geht auf den Firmengründer Kunisaburō Iseki zurück, der als Sohn eines japanischen Reisbauern vor der Entscheidung stand, den elterlichen Hof zu übernehmen oder einen anderen Beruf zu erlernen. Kunisaburō Iseki entschied sich, seinen Beitrag zur Technisierung und Modernisierung der Arbeit auf dem Feld zu leisten.

Er gründete sein erstes Unternehmen 1926 unter dem Namen Iseki Nōgu Shōkai (井関農具商会, engl. Iseki Farm Implement Trading Co.) Zu den ersten Entwicklungen und Produktionen gehörten einfache Bodenarbeitsgeräte. Ein Durchbruch gelang mit der Entwicklung des Einachsschleppers mit dem man den Boden pflügen, fräsen und kultivieren konnte. Dies erleichterte die Arbeit der Bauern auf dem Feld spürbar. Der Einachsschlepper löste damit Pferd und Kuh vor dem Pflug ab.

1929 verlegte Iseki den Firmensitz nach Matsuyama in der Präfektur Ehime auf der Insel Shikoku.

Iseki TX1500 von 1978

Die Produktion von Traktoren begann für Iseki im Jahr 1963 durch eine Lizenzvereinbarung mit der Firma Porsche Diesel in Friedrichshafen am Bodensee. Porsche stellte zu diesem Zeitpunkt gerade die Produktion ein. Iseki wurde mit Porsche handelseinig und übernahm Lizenzen, Teile, Werkzeuge und Werkstücke und begann 1964 die eigene Traktorenproduktion mit der Herstellung von Porsche Traktoren, die in Japan unter dem Namen Iseki vermarktet wurden. Aus diesen Anfängen entwickelte sich die eigenständige Entwicklung von Traktoren bei Iseki.

Während Iseki anfänglich Dieselmotoren von Mitsubishi und Isuzu einbaute, stellt es seit 1980 eigene Dieselmotoren her, die in allen eigenen Produkten zum Einsatz kommen. Ferner werden Geschäftsbeziehungen mit den Herstellern AGCO (USA), Massey Ferguson (UK), Perkins (UK) gepflegt.

Expansion nach Europa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der organisierte Export von Maschinen nach Europa begann im Jahr 1968. Zeitgleich wurde die eigene Europa Niederlassung ISEKI-Europe S.A. in Zaventem bei Brüssel (Belgien) als Tochterunternehmen gegründet. Deutschland war eines der ersten europäischen Länder mit eigenem Importeur. Der Vertrieb entwickelte sich kontinuierlich und wird heute noch von der Gründerfamilie Hoffmann unter dem Namen ISEKI-Maschinen GmbH mit Stammsitz in Meerbusch bei Düsseldorf betrieben.[6][7] ISEKI & Co. Ltd. ist mit 19 % an der Deutschland-Niederlassung beteiligt.

Iseki ist in Deutschland einer der Marktführer in der Traktorenklasse bis 50 PS und deckte 2010 etwa 28 % des gesamten Marktvolumens ab. Iseki stellt in Deutschland eigene Ausrüstungsartikel und die Anbaugeräte wie z. B. Mähwerke, Grassammeleinrichtungen, Kehrmaschinen, Schneeräumschilder, Anhänger u.v.m. her und entwickelt diese mit einer vor Ort tätigen Entwicklungsabteilung.[6] Traktoren in dieser Leistungsklasse werden in Europa überwiegend in kleinen landwirtschaftlichen Einheiten, bei Hobbyfarmern, Reiterhöfen oder aber zur Arealpflege bei Kommunen, Gemeinden, Gartenbaubetrieben, Landschaftsgestaltern und Winterdienstleistern eingesetzt.

Seit 1995 erschließt Iseki viele Länder Osteuropas von Deutschland aus. So werden wie zum Beispiel Tschechien, Ungarn, Slowakei, Polen, Bulgarien, Rumänien, Ukraine und Russland von Deutschland aus bearbeitet.

Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein wesentlicher Bestandteil der Produktpalette bei Iseki sind Traktoren in verschiedenen Größenklassen

Iseki stellt Maschinen für die Landwirtschaft und Grünflächenpflege her. Dazu gehören Traktoren und Einachsschlepper, Mähdrescher, Mähmaschinen sowie Maschinen für den Anbau und die Ernte von Reis und Gemüse.[1] Für einige Maschinen werden auch Anbaugeräte, wie zum Beispiel Kehrmaschinen, Salzstreuer und Räumschilde gefertigt.

Iseki verkauft seine Produkte über ein großes Niederlassungs- und Händlernetzwerk weltweit.[8] Manche Produkte wurden jedoch speziell für einen bestimmten Wirtschaftsraum entwickelt und werden nur dort angeboten.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • ISEKI & Co., Ltd.: ISEKI Profile. Tokyo 1987.
  • Armin Bauer: Porsche Schlepper. Schwungrad-Verlag, Obershagen 2003, ISBN 3-933426-11-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikibooks: Traktorenlexikon: Iseki – Lern- und Lehrmaterialien
Commons: Iseki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Company Outline (englisch), abgerufen am 15. August 2023.
  2. Iseki Aktie auf finanzen.net, abgerufen am 15. August 2023.
  3. Iseki Nōki: 会社概要 (Memento vom 10. Januar 2011 im Internet Archive)
  4. Der Markt für Landtechnik in Japan, Seite 80, abgerufen am 13. August 2023.
  5. Organisation Chart from 1. January 2023 (englisch), abgerufen am 15. August 2023.
  6. a b Monika Götz: Maßgeschneiderte Technik aus Osterath, rp-online.de, 17. Dezember 2019, abgerufen am 13. Mai 2021.
  7. Handelsregister Neuss HRB 2938
  8. Global Network (englisch), abgerufen am 15. August 2023.