Janina Szarek

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Janina Szarek (* 24. Juni 1950 in Ruda Różaniecka, Woiwodschaft Karpatenvorland, Südostpolen) ist eine polnische Regisseurin, Schauspielerin und Theaterpädagogin sowie Gründerin und Intendantin der deutsch-polnischen Bühne Teatr Studio am Salzufer in Berlin-Charlottenburg. Zudem ist sie Gründerin und Leiterin der Transform Schauspielschule.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Janina Szarek studierte an der Jagiellonen-Universität in Krakau Polonistik und Theaterwissenschaft und an der Krakauer und an der Warschauer Theaterhochschule Schauspielerei (1968–1972), wo sie 1972 diplomiert wurde. Nach dem Studium war sie im Teatr Współczesny und im Teatr Polski in Breslau engagiert. Sie nahm an diversen Tourneen sowie an europäischen und internationalen Festivals teil und arbeitete mit polnischen Regisseuren wie Krystian Lupa, Jerzy Grzegorzewski und Henryk Tomaszewski zusammen. Szarek ist Mitgründerin und langjährige Schauspielerin des STU-Theater in Krakau. Janina Szarek wurde in mehrere Hauptrollen im Theater als auch Fernsehtheater besetzt, unter anderem erhielt sie die weibliche Hauptrolle in Krystian Lupas Kult-Inszenierung von Narr und Nonne von Witkiewicz im polnischen Fernsehen (1977). Dazu kamen Auftritte als Chansonsängerin mit der polnischen Jazzgruppe CRASH. Später bekam sie Rollen an der Berliner Volksbühne wie auch im deutschen Film und Fernsehen.

Seit 1981 lebt und arbeitet Janina Szarek als Regisseurin und Pädagogin in Berlin-West und hat ein eigenes Schauspiel-Studio (Studio 44). Sie ist Mitgründerin des bekannten Teatr Kreatur von Andrej Woron, dessen Ensemble im Jahr 1994 der Friedrich-Luft-Preis verliehen wurde. Ebenfalls arbeitete Szarek am Posk Theatre in London. Sie war Gastdozentin an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ Babelsberg und am Fachbereich Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin. 1994 war sie Organisatorin des deutsch-polnischen Theaterfestivals für die Uckermärkischen Bühnen in Schwedt.

Im Jahr 1999 gründete Szarek zusammen mit Olav Münzberg die Internationale Theater-Werkstatt Berlin (ITW) e.V. Sie ist auch Gründerin und Intendantin des Teatr Studio am Salzufer und von Scena Plus, zwei deutsch-polnischen Bühnen in Berlin beziehungsweise Szczecin. Szarek ist Autorin verschiedener Projekte (Via creativa, Euro-factory, Gemeinsame Orte), die im Rahmen der Kandidatur von Szczecin zur Kulturhauptstadt Europas 2016 realisiert werden sollen.

Für die künstlerische und schauspiel-pädagogische Arbeit wurde sie im Juli 2014 mit der Gloria-Artis-Medaille für kulturelle Verdienste geehrt.[1]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1994: Friedrich-Luft-Preis verliehen von der Berliner Morgenpost
  • 2014: Gloria-Artis-Medaille für kulturelle Verdienste
  • 2015: Witkacy-Theaterpreis[2]
  • 2017: Goldene Eule in Wien[3]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1981: Mniejsze niebo
  • 1990: Lindenstraße (Fernsehserie, 1 Folge)
  • 1993: Die Sonnengöttin

Regiearbeiten (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musical-Inszenierungen

Szarek gab Gastspiele im Schauspielhaus Leipzig, im Altonaer Theater in Hamburg, im Kleist-Theater Frankfurt (Oder), am Teatr Współczesny in Stettin, am Teatr Miejski in Gdynia und am Teatr Ludowy in Krakau.

Kooperationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Szarek unternahm diverse Kooperationen mit polnischen staatlichen Bühnen, so dem Teatr Wspolczesny (Szczecin), dem Teatr Ludowy (Krakau), der Akademia Teatralna und dem Teatr na Woli (beide Warschau) sowie auch mit der Off-Bühne Teatr Kana (Stettin). Sie erhielt Einladungen zu verschiedenen polnischen Theaterfestivals, unter anderem zu „Eurodrama“. Im Jahr 2008 war sie Mitorganisatorin des „Festivals der Kleinen Form Kontrapunkt 2008“.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Prof. Janina Szarek – Leiterin, Schauspiel, Regie. Transform Schauspielschule, abgerufen am 31. März 2024.
  2. Dominkus i Szarek laureatkami Nagrody im. St. I. Witkiewicza. 30. März 2015, abgerufen am 24. April 2020 (polnisch).
  3. „Złote Sowy Polonii“ 2017 przyznane! Solidarni2010, 20. März 2017, abgerufen am 21. Mai 2019 (polnisch).
  4. Transform Schauspielschule: Eine alte Frau brütet. Abgerufen am 18. April 2024.