Joe Strummer

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Joe Strummer 1999

Joe Strummer (* 21. August 1952 in Ankara, Türkei; † 22. Dezember 2002 in Somerset, England; eigentlich John Graham Mellor) war ein britischer Punkrockmusiker. Bekannt wurde er als Mitbegründer, Sänger und Gitarrist der britischen Punk-Band The Clash.

Leben

Joe Strummer mit The Pogues in Japan (Foto: Masao Nakagami)
Joe Strummer Street im serbischen Mokra Gora, dem Küstendorf von Filmregisseur Emir Kusturica

Joe Strummer wurde als Sohn eines britischen Diplomaten geboren. Schon im Internat hatte er einem Freund versprochen, dass er einst Popstar sein würde. Als er die Schule abgeschlossen hatte, gründete er die Pub-Rock-Band „The 101ers“, die er nach nur einer Veröffentlichung verließ, um zur Punk-Band London SS zu wechseln, die sich fortan The Clash nannte und als solche Berühmtheit erlangte. Strummer sang, textete und spielte dort seine Fender Telecaster, was in Kombination mit Mick Jones' besonderen Gitarren-Riffs einige bedeutende Punk-Tracks und mit London Calling eines der erfolgreichsten Alben der Musikgeschichte hervorbrachte. Allerdings kam es immer wieder zu Differenzen unter den Bandmitgliedern und daher zu mehreren Wechseln in der Besetzung. Nach der Auflösung von The Clash veröffentlichte Strummer 1989 seine erste Solo-LP Earthquake Weather, später war er vorübergehend Sänger der Pogues als Ersatzmann für den ausgeschiedenen Shane MacGowan. 1995 begleitete er die britischen Celtic-Folk-Punker The Levellers bei deren UK-Top-12-Single „Just The One“ am Piano. Nach langer, auch durch Querelen mit der Plattenfirma bedingter Schaffenspause erschien 1999 sein zweites Soloalbum Rock Art And The X-Ray Style mit seiner neuen Band The Mescaleros, mit der er 2001 ein weiteres Album veröffentlichte: (Global A-Go-Go). Mit Johnny Cash spielte und sang er den Bob-Marley-Klassiker Redemption Song, der 2003 auf Cashs Box Set Unearthed veröffentlicht wurde.

Völlig unerwartet starb Joe Strummer am 22. Dezember 2002 in seinem Haus an einem angeborenen, zu Lebzeiten nicht festgestellten Herzfehler. Er hinterließ seine Ehefrau Lucinda ('Luce') Tait sowie seine beiden leiblichen Töchter Jazz und Lola Mellor, die seiner 14-jährigen Beziehung mit Gaby Salter entstammen.

Im Oktober 2003 erschien postum sein letztes Album Streetcore.

Zahlreiche Bands widmeten Joe Strummer Songs oder ganze Alben, darunter Beatsteaks, Rancid, GBH, Dropkick Murphys, The Gaslight Anthem und Attila the Stockbroker's Barnstormer.

2006 drehte der britische Regisseur Julien Temple eine Dokumentation über Joe Strummer mit dem Titel Joe Strummer: The Future Is Unwritten, bei der Bernie Rhodes, Mick Jones, Topper Headon, Bono, Jim Jarmusch, Johnny Depp, Matt Dillon und andere mitwirkten.

Die 2007 in den USA angelaufene Serie John from Cincinnati verwendete Strummers Song „Johnny Appleseed“ als Titelsong.

Die 2011 erschienene Live-CD "Live on Ten Legs" von Pearl Jam enthält als Opener den Strummer-Song "Arms Aloft" von dem Album "Joe Strummer & The Mescaleros - Streetcore" (2003).

Nach Strummer benannte Unterführung an der Edgware Road Ecke Harrow Road

Im Londoner Stadtteil Paddington ist eine Unterführung nach ihm benannt.

2013 wurde eine Arena im Parco Nord in Bologna nach Joe Strummer benannt.

Diskografie

Datei:09scenestrummer13.jpg
Strummer während eines Konzerts

Solo

  • Love Kills (1986) "Promo 12" MCA Records (MCA-23655) from The "Sid & Nancy" Movie Soundtrack
  • Walker (1987)
  • Trash City (1988) "Promo 12" Epic Records (EAS 01103) Version Of Trash City from the "Permanent Record" Movie Soundtrack
  • Earthquake Weather (1989)

als Joe Strummer and the Mescaleros

  • Rock Art And The X-Ray Style (1999)
  • Global A Go-Go (2001)
  • Streetcore (2003)

Filmographie

Strummer 2001
Musik
Darsteller
  • 1980: Rude Boy
  • 1983: Hell W10
  • 1983: The King Of Comedy
  • 1986: Straight to Hell - Fahr zur Hölle (Straight to Hell)
  • 1987: Walker
  • 1988: Candy Mountain
  • 1989: Mystery Train
  • 1990: Vertrag mit meinem Killer
  • 1997: Doktor Chance

Galerie

Literatur

  • Antonino D'Ambrosio: Let Fury Have the Hour: Joe Strummer, Punk, and the Movement that Shook the World. Nation Books, New York 2012, ISBN 9781568587196.
  • Barry J. Faulk und Brady Harrison (Hrsg.): Punk Rock Warlord: The Life and Work of Joe Strummer. Ashgate, Burlington VT 2014, ISBN 9781472410559.
  • Chris Salewicz: Redemption Song: The Definitive Biography of Joe Strummer. HarperCollins, London 2007, ISBN 9780007172115.

Weblinks

Commons: Joe Strummer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien