Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 11
Das Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 11 war ein Kavallerieverband der Preußischen Armee.
Organisation und Verbandszugehörigkeit 1914
- Kommandeur: Oberst von Mutius
- Regimentskommandeur: Major von Roden
- Stiftungstag: 1. Oktober 1913
- Garnison: Tarnowitz
Aufstellung
Zum 1. Oktober wurde durch Allerhöchste Kabinetts-Order (A.K.O.) die Aufstellung eines Jäger-zu-Pferde-Regiments zu fünf Eskadrons befohlen.
Dazu mussten abgeben:
- das Ulanen-Regiment Nr. 16 die 4. Eskadron
- das Regiment Königs-Jäger zu Pferde Nr. 1 die 3. Eskadron
- das Dragoner-Regiment Nr. 8 die 3. Eskadron
- das Husaren-Regiment Nr. 12 die 3. Eskadron
- das Husaren-Regiment Nr. 6 die 5. Eskadron
Erster Kommandeur des Regiments wurde Major von Roden.
Erster Weltkrieg
Nach der Mobilmachung im Juli 1914 übernahm das Regiment den Schutz der Grenze zu Russland in Oberschlesien. Danach verlegte es in den Westen, wo es an den Gefechten von Neuchateau und Tintigny teilnahm. Bis August 1915 versah das Regiment gemäß seinem Auftrag Kurier- und Meldedienste, bis es im September 1915 in der Gegend von Vimy und Arras infanteristisch eingesetzt wurde. Zu Beginn des Jahres 1916 wurde das Regiment an den östlichen Kriegsschauplatz verlegt, wo man es zur Grenzsicherung in Kurland, Litauen und Russisch Polen verwendete. Dieses schloss auch die Bekämpfung von Zusammenschlüssen bewaffneter russischer Deserteure und sonstiger, nicht dem Kombattantenstatus angehörender bewaffneter Gruppierungen der Bevölkerung ein.
Am 31. Januar 1919 wurde das Regiment in Tarnowitz aufgelöst.
Die Tradition des Regiments übernahm in der Reichswehr die Ausbildungs-Eskadron des 8. Reiter-Regiments in Brieg.
Uniform
Der Waffenrock war aus gaugrünem Tuch mit schwedischen Aufschlägen und gelben Knöpfen. Kragen, Vorstöße und Aufschläge waren hellgrün, die Abzeichenfarbe hellblau. Auf den Schulterstücken befand sich die Regimentsnummer. Das Lederzeug war schwarz. Offiziere trugen den Kürassierhelm mit Dragoneradler, Mannschaften und Unteroffiziere den Dragonerhelm. Allgemein wurden die Dragonerstiefel verwendet. Das Bandelier war nur für Offiziere vorgesehen.
Da der bei der Aufstellung der Regimenter für die Mannschaften vorgesehene Kürassierhelm – aus geschwärztem Stahlblech wie für die ersten sieben Regimenter, jedoch mit Beschlägen aus Tombak anstatt von Neusilber – nicht zur Verfügung standen, wurden diese Regimenter mit dem Dragonerhelm ausgerüstet. Erst 1915 erfolgte die Umrüstung auf die ursprünglich geplante Ausstattung.
Lanzenflagge: Weiß-Schwarz
Kommandeure
Dienstgrad | Name | Berufung | Abberufung[1] |
---|---|---|---|
Major/Oberstleutnant | Emmo von Roden | 1. Oktober 1913 | 7. Juli 1916 |
Major | Arthur von Negenborn | 8. Juli 1916 | 1919 |
Literatur
- Hugo F.W. Schulz: Die Preußischen Kavallerie-Regimenter 1913/1914. Weltbild Verlag 1992.
- Stefan Rest (Hrsg.), Jürgen Kraus: Die deutsche Armee im Ersten Weltkrieg. Ingolstadt 2004.
- Karl Windeck: Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 11. Geschichte des Regiments. Oldenburg. Stalling. Berlin 1929.
Einzelnachweise
- ↑ Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815-1939. Band 3: Die Stellenbesetzung der aktiven Regimenter, Bataillone und Abteilungen von der Stiftung bzw. Aufstellung bis zum 26. August 1939. Kavallerie, Artillerie, Pioniere, Kraftfahr- und Fahr-Abteilungen, Panzertruppe, Verkehrstruppe und Nachrichten-Abteilungen. Biblio Verlag. Osnabrück 1993. ISBN 3-7648-2413-1. S. 195.