Karin Dor

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Karin Dor bei der Berlinale 2015

Karin Dor, auch Rose Dor (* 22. Februar 1938[1] als Kätherose Derr in Wiesbaden), ist eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Die gebürtige Wiesbadenerin versuchte sich in jungen Jahren zunächst als Filmkomparsin, wobei sie Gefallen an der Arbeit vor der Kamera fand. Von 1954 bis 1968 war sie mit dem 30 Jahre älteren österreichischen Regisseur Harald Reinl verheiratet, der ihr ihre erste Sprechrolle verschaffte und sie danach in vielen seiner Filme einsetzte. Zahlreiche Quellen nennen 1936 als ihr Geburtsjahr; was darauf zurückzuführen ist, dass Dor sich selbst als zwei Jahre älter ausgegeben hatte, um 1954 ohne Schwierigkeiten heiraten zu können.

In den 1960er Jahren zählte sie zu den populärsten Darstellerinnen des deutschen Unterhaltungskinos. Sie spielte in verschiedenen Kinoserien, unter anderem in Karl-May- und Edgar-Wallace-, Dr. Mabuse- und Fu-Manchu-Verfilmungen mit. Darin war sie zumeist die „verfolgte Unschuld“, die entschlossen und tapfer dem Schurken trotzte, bis sie durch den „Guten“ errettet wurde.

Dreimal spielte sie die weibliche Hauptrolle in Karl-May-Western: 1962 an der Seite von Götz George in Der Schatz im Silbersee, 1964 als Ribanna, die große Liebe von Winnetou, in Winnetou 2. Teil sowie 1968 in Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten. 1994 erhielt sie den Scharlih-Preis, die bekannteste Auszeichnung, die mit dem Namen Karl May verbunden ist.

International bekannt wurde Dor durch den James-Bond-Film Man lebt nur zweimal (1967) und durch Topas von Alfred Hitchcock (1969). Sie starb jeweils spektakuläre Filmtode. Im Bond-Film wurde sie als rothaarige Agentin Helga Brandt von Piranhas gefressen, bei Hitchcock als Kubanerin Juanita von ihrem eifersüchtigen Liebhaber erschossen. Hitchcock wollte die Sterbeszene wie eine Liebesszene aussehen lassen. Die Kamera war direkt über ihr und ihrem Szenenpartner John Vernon positioniert. Man hört den Schuss, Dor fällt zu Boden, und ihr violettfarbenes Kleid öffnet sich wie eine Blüte. Hitchcock hatte dafür an dem Kleid Fäden anbringen lassen, an denen von mehreren Personen außerhalb des Kamera-Blickwinkels im Moment des Fallens gezogen wurde. Bemerkenswert an der Filmbesetzung war, dass zwei blonde Schauspielerinnen, Dany Robin als Frau und Claude Jade als Tochter des französischen Agenten Frederick Stafford, ebenfalls zentrale Hauptrollen spielten – und Dor als Brünette den Part der Geliebten übernahm.

Bis in die frühen 1970er erhielt sie immer wieder Gastrollen in internationalen Film- und auch Fernsehproduktionen wie Ihr Auftritt, Al Mundy (It Takes a Thief) oder Der Chef (Ironside). Die allgemeine Filmflaute in jener Zeit und kurzzeitig bei ihr aufgetretene psychische Probleme verhinderten eine internationale Karriere der Schauspielerin.

Karin Dor orientierte sich neu und spielt seither viel Theater, in Klassikern wie Tartuffe oder auch in Boulevardkomödien wie Der Neurosenkavalier, mit dem sie bis heute weit über 500-mal auftrat. Sie wirkt auch gelegentlich noch in Fernseh- und Kinoproduktionen mit. Ihr Comeback im Kino hatte sie 2006 in Ich bin die Andere als alkoholkranke Mutter von Katja Riemann. Seit August 2008 spielt sie in der eigens für sie geschriebenen Komödie Man liebt nur dreimal oder Die Katze am Theater in der Komödie im Bayerischen Hof in München.[2]

Karin Dor lebte lange Zeit in den Vereinigten Staaten. Wegen ihres an Alzheimer erkrankten dritten Mannes George Robotham kehrte sie nach Deutschland zurück. Dieser starb im Februar 2007 im Alter von 86 Jahren.

Filmografie (Auswahl)

Filme

Fernsehshows

Weblinks

  • Karin Dor bei IMDb
  • Karin Dor (Memento vom 31. März 2008 im Internet Archive) auf deutscher-tonfilm.de
  • Vorlage:Filmportal.de Name

Einzelnachweise

  1. 1936 laut Eintrag im Munzinger
  2. „Man liebt nur dreimal“ – Bond-Girl Karin Dor in der Komödie im Bayerischen Hof auf isarbote.de