King’s Inns

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The Honorable Society of King’s Inns
Cumann Onórach Óstaí an Rí
Motto Nolumus Mutari (lateinisch)
(„Wir wollen uns nicht ändern“)
Gründung 1541
Trägerschaft staatlich
Ort Dublin
Land Irland Irland
Dekan Eimear Brown
CEO und Schatzmeister Mary Griffin
Website kingsinns.ie

The Honorable Society of King’s Inns[1] (kurz: King’s Inns; irisch: Cumann Onórach Óstaí an Rí) ist die in Dublin, Irland ansässige Gerichtsinnung (Inn of Court) für die Rechtsanwaltskammer von Irland. Sie wurde 1541 gegründet und ist die älteste heute noch bestehende Bildungseinrichtung Irlands.

Aufgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

King’s Inns vergibt den Titel barrister-at-law, der die Voraussetzung für eine Mitgliedschaft in der Kammer (Bar of Ireland) und somit die Zulassung als Rechtsanwalt in Irland ist. King’s Inns bietet sowohl die Ausbildung als Rechtsanwalt an als auch die Fortbildung von bereits zugelassenen Rechtsanwälten. King’s Inns ist zudem dafür zuständig, die existierende Rechtsprechung neben dem Englischen auch in der irischen Sprache zu pflegen. Da Englisch nur die zweite Amtssprache Irlands und Irisch die erste ist, hat jeder Bürger Irlands das Recht, eine Gerichtsverhandlung auf Irisch zu erhalten und darin seine Gesetze zu lesen.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

King’s Inns, Innenhof heute
King’s Inns, Innenhof heute

King’s Inns erhielt 1541 die Royal Charter durch den englischen König Heinrich VIII. Es ist somit 51 Jahre älter als das Trinity College Dublin und die älteste Bildungseinrichtung des Landes. Die Gründer der Gesellschaft benannten sie zu Ehren ihres Königs, der im selben Jahr das Königreich Irland begründet hatte. Nachdem es zunächst in den Dublin Quays am Fluss Liffey saß, wurde es 1607 neu konstituiert. 1790 wurden die heutigen Gebäude der Gesellschaft gekauft, und damit der Grundstein für den Four Courts gelegt. Hier sitzt bis heute auch der Supreme Court, der High Court sowie der Central Criminal Court.

King’s Inns hatte in den Jahrzehnten seiner Gründung die Herausforderung, dass Iren mit dem Wunsch zur Berufsausbildung als Anwälte fast ausschließlich den englischen Inns of Court in London beitreten mussten. Diese Regelung bleib bis ins späte 19. Jahrhundert bestehen. Erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurden eigenständige Kurse zum Rechtsanwalt des irischen Inns angeboten.[3]

King’s Inns hoffte zunächst, dass die Teilung Irlands von 1920 bis 1922 nicht seinen Lehrauftrag für die gesamte irische Insel unterbrechen ließe, und setzte 1922 ein „Committee of Fifteen“ für Nordirland ein.[4] 1926 gründete sich dennoch eine separate Innung in Nordirland (Bar Council of Northern Ireland).[5] Ab 1929 wurden Kenntnisse in der irischen Sprache für die Zulassung zu den King’s Inns verpflichtend.[6]

King’s Inns, Innenhof im 20. Jhd.
King’s Inns, Innenhof im 20. Jhd.

Bekannte Absolventen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Website[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Copyright and Related Rights Bill, 1999 [Seanad]: Report Stage (Resumed) and Final Stage. In: Dáil Éireann (28th Dáil) debates. Oireachtas, 22. Juni 2000, abgerufen am 21. September 2020 (en-ie): „Die Gesellschaft schreibt sich trotz der im britischen Englisch üblichen Schreibweise „honourable“ immer noch in der heute amerikanischen Form „honorable“.“
  2. Citizensinformation.ie: The Irish Constitution. Abgerufen am 2. März 2022 (englisch).
  3. Colum Kenny. Tristram Kennedy and the Revival of Irish Legal Training, 1835–1885, Irish Academic Press & Irish Legal History Society, 1996.
  4. W. N. Osborough: Law in Ireland 1916–26. In: Northern Ireland Legal Quarterly. 23. Jahrgang, Nr. 1, 1972, S. 53–54.
  5. W. N. Osborough: Law in Ireland 1916–26. In: Northern Ireland Legal Quarterly. 23. Jahrgang, Nr. 1, 1972, S. 53–54.
  6. W. N. Osborough: Law in Ireland 1916–26. In: Northern Ireland Legal Quarterly. 23. Jahrgang, Nr. 1, 1972, S. 53–54.
  7. The Honorable Society of King’s Inns: Library
  8. The Longman Handbook of Modern Irish History Since 1800 by N. C. Fleming and Alan O’Day, Pages 481–485 ISBN 0-582-08102-5