Liste der Geotope im Landkreis Aschaffenburg
Diese Liste enthält 36 (Stand August 2016) Geotope des unterfränkischen Landkreises Aschaffenburg in Bayern.[1] Die Liste enthält die amtlichen Bezeichnungen für Namen und Nummern des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) sowie deren geographische Lage. Die Textpassagen wurden mit freundlicher Genehmigung des LfU 1:1 übernommen und unterliegen dem Urheberrecht. Diese Liste ist möglicherweise unvollständig. Im Geotopkataster Bayern sind etwa 3.400 Geotope (Stand Oktober 2015) erfasst. Das LfU sieht einige Geotope nicht für die Veröffentlichung im Internet geeignet. Einige Objekte sind zum Beispiel nicht gefahrlos zugänglich oder dürfen aus anderen Gründen nur eingeschränkt betreten werden. Das Betreten der Geotope erfolgt auf eigene Gefahr und vom LfU wird keinerlei Haftung übernommen.
Name | Bild | Kennung
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Einzelheiten | Position | Fläche Hektar |
Datum | |
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Steinbruch am Wendelberg W von Haibach | 671A032
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Haibach An den Steinbruchwänden steht körniger Biotitgneis an. Der Bruch war bekannt für zahlreiche Pegmatite mit Funden von z. B. Spessartin (!) Schörl Beryll und Apatit. Heute sind nur geringmächtige Pegmatidreste (Quarz Kalifeldspat) an den Bruchwänden zu sehen. Durch den starken Bewuchs ist es kaum noch möglich an die Bruchwände zu gelangen.
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⊙ | 2 | |||
Goldbacher-Gneis Aufschluss SE von Kleinostheim | 661A002
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Mainaschaff Der Goldbacher Gneis ist hier nur noch an der Wurzel eines Baumes etwa 2 m breit aufgeschlossen. Der Ort wird heute als Mountainbike-Übungsplatz genutzt und wurde dafür mit Sand zugeschüttet und völlig umgestaltet.
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⊙ | 0,005 | |||
Olivinnephelinit im Strietwald SE von Kleinostheim | 661A003
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Mainaschaff Über eine sehr steile Treppe gelangt man vom Kulturweg in die Teschenhöhle. Eine Informationstafel erläutert das anstehende Gestein. Es sind Schlottuffe mit Olivinnephelinbomben. Die Mulde ist sehr stark zugewachsen, so dass die Aufschlusswand nicht zugänglich und kaum sichtbar ist.
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⊙ | 2 | |||
Phonolithbruch Rückersbacher Schlucht W von Johannesberg | 671A001
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Kleinostheim In einem kleinen aufgelassenen Steinbruch sind nur noch in einer schmalen engen Schlucht stark verwitterte Reste von Phonolith anstehend. Der tephritische Phonolith ist stark geklüftet und im westlichen Teil durch gebirgsrandparallele Störungen brekziiert. Dies ist das einzige Phonolithvorkommen Bayerns.
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⊙ | 0,02 | |||
Dolomitbruch am Gräfenberg S von Rottenberg | 671A002
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Hösbach Anstehend ist hier Zechsteindolomit, der im unteren Bruchbereich dünnbankig, nach oben hin dickbankig bis massig ausgebildet ist. Der angewitterte, bituminöse Dolomit weist im unteren Bereich zahlreiche mit Calcit gefüllte Drusen (rauhwackenähnlich) und Barytgänge auf. Die Steinmergel des höheren Zechsteins sind kaum noch zugänglich, Verkarstungstrichter und Flözberge des Kristallins sind nicht mehr zu beobachten. Der Bruch ist inzwischen nicht mehr öffentlich zugänglich.
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⊙ | 0,016 | |||
Straßenaufschluss SW von Wesemichshof | 671A003
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Kleinkahl An der Straße ist massiger gelblicher Zechsteindolomit aufgeschlossen, der an steilen Störungen zum Teil brekziiert ist. Wurzelbildung und Schwerspatgänge sind oberhalb der Straße gut sichtbar.
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⊙ | 0,005 | |||
Ellet-Stein am Kalbsbuckel bei Kleinostheim | 671A005
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Kleinostheim Oberhalb der Straße ragt aus den Bäumen anstehender Staurolith-Granat-Plagioklas-Gneis hervor. Ein Kreuz ist auf dem Buckel, sowie eine Gedenktafel für Ketteler am Felsen angebracht.
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⊙ | 0,008 | |||
Gneisfelsen NNW von Stockstadt | 671A006
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Stockstadt a.Main Am Dorfplatz von Stockstadt befindet sich eine kleine Felsgruppe von Grundgebirgsgestein, der die Mainschotter durchragt. Es ist ein Gneis aus dem Rotgneis-Komplex, der von einer Marienstatue geschmückt wird.
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⊙ | 0,0032 | |||
Felsgruppe Königssitz WNW von Kleinostheim | 671A007
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Stockstadt a.Main Umringt von Autobahnauffahrten befinden sich in einer sehr zugewachsenen Mulde Reste vom ehemaligen Abbau von Goldbacher Gneis. Es sind verwitterte Felsen, die nebeneinander aufgereiht sind.
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⊙ | 0,045 | |||
Sandsteinaufschluss NW von Schloss Mespelbrunn | 671A008
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Mespelbrunn Auf einem Privatparkplatz ist hier Heigenbrücker Sandstein der Gelnhausenfolge aufgeschlossen.
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⊙ | 0,1 | |||
Sandsteinbruch NE von Röderhof | 671A009
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Schöllkrippener Forst Im ehemaligen Sandsteinbruch sind typische Ablagerungsformen und Gesteinsausbildungen des Heigenbrücker Sandsteins (Gelnhausen Folge) aufgeschlossen. Unterhalb der Wegeböschung steht Bröckelschiefer an. Der Aufschluss ist ausgeholzt und sehr gepflegt.
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⊙ | 0,1 | |||
Felsgruppe am Wildpark N von Haibach | 671A010
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Haibach Oberhalb vom Wildpark von Haibach ragt eine steil stehende Felsgruppe von geklüftetem Biotitgneis heraus, die sich noch weiter in den Wald verfolgen lässt. Der Aufschluss ist gut erhalten und wird von Kindern gerne als Kletterfelsen genutzt.
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⊙ | 0,0048 | |||
Ehemaliger Sandsteinbruch bei Heigenbrücken | 671A011
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Heigenbrücken Der Bruch bietet einen Einblick in die Typlokalität des Heigenbrückener Sandsteins. Er liegt NE des Bahnhofs im Neubaugebiet, ist seit langem aufgelassen, aber immer noch in gutem Zustand.
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⊙ | 0,0175 | |||
Aufschluss am Lindenberg NE von Laufach | 671A012
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Laufach Der ehemalige Aufschluss von Muskovit-Biotit-Schiefer ist inzwischen aufgefüllt und zugewachsen. Anstehendes Gestein ist nicht mehr sichtbar. Nur noch ein paar Lesesteine sind vorhanden.
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⊙ | 0,0004 | |||
Steinbruch an der Straße Eichenberg-Sailauf | 671A013
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Sailauf In dem Steinbruch wurde Muskovit-Biotit-Gneis (Haibacher Gneis) innerhalb der Glimmerschiefer-Paragneis-Gruppe abgebaut.
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⊙ | 0,006 | |||
Steinbruch E von Hörstein | 671A014
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Alzenau In dem Steinbruch wurde Amphibolit der Hörstein-Huckelheim-Formation abgebaut. Der Bruch ist sehr zugewachsen, die Steinbruchwände kaum erreichbar.
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⊙ | 0,05 | |||
Steinbruch zwischen Hörstein und Hohl | 671A015
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Alzenau In dem inzwischen sehr zugewachsenen Steinbruch wurde Staurolith-Granat-Plagioklas-Gneis der Mömbris- Formation abgebaut.
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⊙ | 0,05 | |||
1. Quarzitzug NW von Gunzenbach | 671A016
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Mömbris Im sehr zugewachsenen Aufschluss ist roter, plattig bis bankig absondernder Quarzit und Quarzitschiefer mit Zwischenlagen von quarzreichen Glimmerschiefern zu sehen. Der Gesteinsverband zeigt die ursprünglich sedimentär angelegte Wechselschichtung.
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⊙ | 0,015 | |||
1. Quarzitzug S von Molkenberg | 671A017
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Mömbris Neben der Straße ist hinter einem Wohnhaus Quarzit bis Quarzitschiefer in einem ehemaligen Steinbruch aufgeschlossen. Er ist an Scherklüften zergliedert und plattig bis bankig absondernd.
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⊙ | 0,05 | |||
Ehemaliger Steinbruch E von Strötzbach | 671A018
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Mömbris Der ehemalige Steinbruch von Granat-Plagioklas-Gneis ist mittlerweile sehr eingewachsen und mit Schutt aufgefüllt, so dass die Grubenwände nicht zugänglich sind.
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⊙ | 0,02 | |||
Steinbruch an der Herrnmühle ESE von Michelbach | 671A019
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Alzenau In dem kleinen Steinbruch wurde rötlicher, quarzitischer Glimmerschiefer abgebaut. Heute ist der Aufschluss etwas zugewachsen.
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⊙ | 0,03 | |||
Quarzitblöcke am Hahnenkamm SE von Kälberau | 671A020
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Alzenau Die Quarzitblöcke am Hahnenkamm gehören zum 4. Quarzitzug im Vorspessart (Hahnenkamm-Quarzit). Am Hang verteilt liegen weitere, verwitterte und nicht anstehende Quarzitblöcke.
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⊙ | 0,0002 | |||
Grube NW von Oberhemsbach | 671A021
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Alzenau Der ehemalige Steinbruch von Paragneis ist zugewachsen und mit Boden bedeckt. Anstehendes Gestein ist nicht mehr sichtbar.
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⊙ | 0,005 | |||
Steinbruch S von Erlenbach | 671A022
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Hösbach In dem verwachsenen Steinbruch wurde Schöllkrippener Gneis aus dem Rotgneis-Komplex abgebaut.
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⊙ | 0,006 | |||
Steinbruch und Felsen SW von Rückersbach | 671A033
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Kleinostheim Im alten Steinbruch am Hexenhäuschen ist eine Wechsellagerung von Granat-Plagioklas-Gneis und Glimmerschiefer aufgeschlossen. Oberhalb des Steinbruchs folgt an den Hängen des Rückersbaches der landschaftlich reizvollste Teil der Schlucht: Felsgruppen aus Staurolith-Granat-Plagioklas-Gneis auf ca. 500 m Länge.
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⊙ | 0,075 | |||
Kupferbergwerk Wilhelmine E von Sommerkahl | 671G001
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Sommerkahl Spektakuläre Tapeten von farbenprächtigen Kupfermineralen, insbesondere dem grünen Malachit und dem blauen Azurit überziehen die Steinbruchwände der Kupfererzgrube Wilhelmine. Die Kupferminerale befinden sich in einem Orthogneis, der vor etwa 335 Millionen Jahren während der variszischen Gebirgsbildung entstanden ist. Hydrothermale Gänge führen als Erze Buntkupferkies (Bornit), silberhaltiges Arsenfahlerz (Tennantit), Kupferkies und Pyrit neben Quarz und Schwerspat als Gangarten. Das Geotop gehört zu Bayerns hundert schönsten Geotopen und wird vor Ort mit einer entsprechenden Infotafel erläutert.
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⊙ | 5 | |||
Düne im Kühbruch E von Kahl a. M. | 671R001
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Alzenau Die Sanddüne im Kühbruch bildet zusammen mit der anschließenden Düne in der Sauweide das zum Naturschutzgebiet Alzenauer Sande gehörende Teilgebiet Neufeld. An dem schmalen, unregelmäßig geformten Dünenzug lässt sich der flache Luvhang gegen Westen und steilere Leehang im Osten gut nachvollziehen. Kräftige Westwinde nahmen in den Kaltzeiten feinen Sand aus den Schottern von Main und Kahl auf und lagerten ihn andernorts in Form von Flugsanddecken und Dünen wieder ab.
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⊙ | 0,06 | |||
Düne in der Sauweide E von Kahl a. M. | 671R002
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Alzenau Die Sanddüne in der Sauweide bildet zusammen mit der anschließenden Düne im Kühbruch das zum Naturschutzgebiet Alzenauer Sande gehörende Teilgebiet Neufeld. Zu sehen ist ein schmaler, unregelmäßig geformter Dünenzug. Kräftige Westwinde nahmen in den Kaltzeiten feinen Sand aus den Schottern von Main und Kahl auf und lagerten ihn andernorts in Form von Flugsanddecken und Dünen wieder ab.
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⊙ | 0,144 | |||
Beutelstein SW von Oberbessenbach | 671R003
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Bessenbach Im Wald sind über den ganzen Hang Blöcke von wollsackverwittertem Diorit verteilt. Als der markanteste und größte dieser Dioritfelsen ragt der Beutelstein aus dem Blockstrommeer heraus.
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⊙ | 0,1 | |||
Keiner-Bruch SE von Oberbessenbach | 671A024
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Bessenbach Auf dem Kulturweg 2 befindet sich der ehemalige Sandsteinbruch Keiner. Hier wurde rotbrauner bis blassroter, fein- bis mittelkörniger mittel- bis dickbankiger Heigenbrücker Sandstein abgebaut. Der Bruch ist etwas zugewachsen und wird heute von Kletterern benutzt.
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⊙ | 1,36 | |||
Steinbruch WSW von Brücken | 671A027
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Mömbris Im Steinbruch bei Hemsbach sind granathaltige Glimmerschiefer bis Quarzitschiefer der Geiselbachformation anstehend. Darin sind bis zu 1 cm starke Lagen aus dichten, glimmerarmen Quarziten eingeschaltet. Der Quarzit enthält Hellglimmer und selten etwas Turmalin.
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⊙ | 6 | |||
Sandsteinbruch am Parkplatz Wodianka SW von Heigenbrücken | 671A030
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Forst Hain im Spessart Gegenüber der Wodianka-Hütte befindet sich auf der anderen Straßenseite ein ehemaliger Buntsandsteinbruch. Der rotbraune bis blassrote, mittelkörnige Sandstein gehört zum Heigenbrückener Sandstein.
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⊙ | 0,7 | |||
Zechstein-Aufschluss am Sportplatz S von Feldkahl | 671A031
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Hösbach Am SW-Rand des Golfplatzes am Sportplatz des TSV Feldkahl ist an einer langgezogenen Felswand gebankter Zechsteindolomit aufgeschlossen. Klüfte führen gelegentlich Baryt (teilweise kleine Kristalle).
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⊙ | 0,27 | |||
Steinbruch am Wendelberg W von Haibach | 671A032
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Haibach Im ehemaligen Steinbruch wurde Biotit-Gneis abgebaut. Der Wendelberg-Gneis ist ein kleinkörniger Gneis mit einer deutlichen Paralleltextur. Örtlich sind pegmatitische Schlieren zu beobachten, die die Gneissubstanz verdrängten und offenbar jüngeres Alter besitzen. In den Pegmatitgängen wurden sammelwürdige Minerale gefunden, wie Turmalin, Apatit und Ilmenit, selten auch Beryll, großtafelige Muskovite und Biotite. Spessartin wurde erstmalig am Wendelberg gefunden.
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⊙ | 2 | |||
Kupferschiefergrube Hilfe Gottes NE von Großkahl | 671G002
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Kleinkahl Der Bergbau auf Kupferschiefer ist hier urkundlich seit 1454 belegt und wurde mit Unterbrechungen bis 1835 fortgesetzt. Gewonnen wurden Kupfer, Blei und Silber. Am Hang des Habersberges sind die kreisrunde Pinge des früheren Förderschachts und Halden als Bergbauzeugen erhalten. Auf den Halden ist Kupferschiefer mit Spuren von Blei- und Kupfermineralien zu finden. Die früheren Mundlöcher des Alten Kahler Stollens und des Maximiliansstollens sollen noch anhand von austretenden Grubenwässern zu lokalisieren sein. Das Areal ist als Bodendenkmal ausgewiesen (Abb. 3, hellrote Fläche, Denkmal-Nr. D-6-5821-0026). Ein Teil des früheren Bergbaugeländes ist leider von einer Erdaushubdeponie überschüttet.
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Kupferschiefer-Bergbau am Rothen Rain NE von Sailauf | 671G003
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Sailaufer Forst Der mittelalterliche Duckelbergbau auf Kupferschiefer hat hier eine große Anzahl von Pingen hinterlassen. Beim Duckelbergbau wurde ein Schacht bis in den Kupferschiefer abgeteuft und dieser abgebaut. Anschließend wurde der Kupferschiefer seitlich abgegraben. Ehe Stützmaßnahmen erforderlich wurden, wurde stattdessen in einiger Entfernung ein neuer Schacht abgeteuft. Gewonnen wurden Kupfer und Blei. Die Schachtpingen sind noch bis 3 m tief, die Halden haben Durchmesser bis 30 m. Das Gelände ist Bodendenkmal (Denkmal-Nr. D-6-5921-0048).
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Legende für Geotop |
Siehe auch
- Liste der Naturschutzgebiete in der Stadt Aschaffenburg
- Liste der Landschaftsschutzgebiete in Aschaffenburg
- Liste der FFH-Gebiete in der Stadt Aschaffenburg
- Liste der Geotope in Aschaffenburg
- Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Aschaffenburg
- Liste der Landschaftsschutzgebiete im Landkreis Aschaffenburg
- Liste der FFH-Gebiete im Landkreis Aschaffenburg
Einzelnachweise
- ↑ Geotope im Landkreis Aschaffenburg (Abgerufen am 20. September 2013)
Weblinks