Lofoten

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Hafen von Hamnøy

Die Lofoten sind eine Inselgruppe vor der Küste Norwegens, bestehend aus etwa 80 Inseln, unter anderem Austvågøy, dem südlichen Teil von Hinnøy, Skrova, Gimsøy, Vestvågøy, Flakstadøy, Moskenesøy, Værøy und Røst. Obwohl Lofoten in der deutschen Sprache wie ein Wort in der Mehrzahl klingt und üblicherweise so verwendet wird, steht es im Norwegischen in der Einzahl. Durch Anhängen des Suffixes -en wird die bestimmte Form angezeigt, das Suffix ersetzt also den bestimmten Artikel. Der Name bedeutet so etwas wie „der Luchsfuß“ von „lo“, Luchs, und „foten“, der Fuß.

Lage und Daten

Lage der Lofoten in Norwegen
Reine auf den Lofoten
Mitternachtssonne hinter den Lofoten

Die Lofoten liegen etwa 100 bis 300 km nördlich des Polarkreises im Atlantik, vom Festland getrennt durch den Vestfjord. Die Inselgruppe liegt somit zwischen dem 67. und 68. Breitengrad. Die wichtigsten Inseln sind durch Brücken oder Tunnel miteinander verbunden.

Politisch gehören sie zu der Region (Fylke) Nordland. Der Hauptort ist Svolvær auf Austvågøy. Zu den Lofoten gehören folgende Gemeinden (Kommunen): Vågan,Vestvågøy, Flakstad, Moskenes, Værø' und Røst.

Die Lofoten haben zirka 24.000 Einwohner, diese leben auf einer Fläche von 1227 km².

Nördlich und östlich liegt eine weitere Inselgruppe, die Vesterålen, deren nächstliegende durch den engen Raftsund (mit dem touristisch bekannten Trollfjord) von den Lofoten getrennt ist. Verwaltungsmäßig gehört der Nordteil der Insel Austvågøy zur Kommune Hadsel und somit schon zu den Vesterålen.

Geschichte

Kirche von Kabelvåg/Lofoten

Seit zirka 6000 Jahren leben Menschen auf den Lofoten. Damals lebten die Menschen vom Fischfang und von der Jagd. Während der Wikingerzeit bildeten sich mehrere Siedlungen mit Häuptlingshöfen. Eine Nachbildung ist in Borg wieder aufgebaut worden.

Ab dem 14. Jahrhundert beherrschten Kaufleute aus Bergen den Fischhandel. Die Lofoten gehörten auch steuerlich zu Bergen. Je nach der Größe des Fischfangs ging es den Einwohnern der Lofoten gut oder schlecht. 1860 gab es große Heringsvorkommen, die zu den heutigen Besiedlungen führten.

Landschaft

Der Berg Vågakallen (942 m) bei Kabelvåg/Lofoten

Die Landschaft war viele Jahrhunderte karg und kahl, es gab nur noch wenige Bäume, weil der Mensch die meisten Wälder für den Häuser-, Schiffs- und Trockengestellbau abgeholzt hatte. Mittlerweile ist der Baumbestand in weiten Teilen der Lofoten wieder erheblich angewachsen.

Hauptsächlich die Ostseiten der Inseln sind besiedelt, weil dort Wind und Seegang weniger stark angreifen - die stellenweise über 1200 Meter hohen Berge der Lofoten haben alpinen Charakter und halten allzu starke Wettereinflüsse ab. Die Gezeiten pressen das Wasser mit heftiger Gewalt zwischen den einzelnen Inseln hindurch, so dass zum Teil gefährliche Strudel entstehen. Am bekanntesten ist der so genannte Mahlstrom oder Moskenstraumen.

Klima

Die nördlichen Ausläufer des Golfstroms sorgen für ein relativ mildes Klima auf den Lofoten.

Extremtemperaturen und Niederschlag im langjährigen Mittel (1961–1990)
Wert Jan. Feb. Mär. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.
Höchste gemessene Temperatur (°C) 9,0 8,5 8,6 15,0 21,8 30,4 29,8 26,9 22,1 16,4 11,6 11,2
Tiefste gemessene Temperatur (°C) -12,7 -15,1 -12,3 -8,5 -3,4 -1,2 3,7 3,9 -1,4 -4,5 -10,7 -15,1
Niederschlag (mm) 69 53 54 47 39 42 57 60 86 117 87 91

Wirtschaft

Der Haupterwerbszweig der „Lofotinger“ ist neben dem Tourismus der Fischfang und die damit verbundene Industrie. Der Lofotfischfang, zu dem Jahr für Jahr hunderte kleiner Fischerboote zusammenkommen, findet von Mitte Januar bis Mitte April statt. Den Hauptanteil der Fänge bildet der geschlechtsreife Dorsch, auch Kabeljau oder norwegisch Skrei genannt. Gefangener Dorsch wird zu Klippfisch oder Stockfisch (Tørrfisk) verarbeitet, der vor allem für den Export vorgesehen ist. Trotz eines Moratoriums bezüglich der Förderung von Erdöl und Erdgas werden gegenwärtig geologische Erkundungen mit dem Ziel der späteren Förderung unternommen.[1]

Verkehr

Fährhafen von Svolvær auf den Lofoten

Die Europastraße 10 beginnt in Å i Lofoten und führt nach 170 km nach Fiskebøl. Hier gibt es eine Fährverbindung nach Melbu. Busverbindungen gibt es auf die Vesterålen und nach Bodø / Fauske mit Anschluss an die Bahn in Bodø.

Am 1. Dezember 2007 wurde die Festlandverbindung - Lofast - eröffnet. Diese führt von Fiskebøl über die Insel Hinnøy nach Gullesfjordbottn. Damit sind die Lofoten erstmals in ihrer Geschichte über eine Landverbindung erreichbar.

Die Schiffe der Hurtigruten halten auf den Lofoten in Stamsund und Svolvær. Von Svolvær nach Skutvik geht eine Autofähre, die Lofoten haben hier einen Anschluss an die Europastraße 6. Eine weitere wichtige Fährverbindung ist die Autofähre von Moskenes nach Bodø. Von Svolvær gibt es eine Expressbootverbindung nach Bodø. Zu den Vesterålen geht eine Autofähre von Fiskebøl nach Melbu.

Drei Flugplätze gibt es auf den Lofoten, bei Svolvær, Leknes und auf der Insel Røst. Zusätzlich gibt es einen Hubschrauberlandeplatz auf der Insel Værøy, da auf dieser Insel der Flugplatz, wegen seiner gefährlichen Aufwinde, schon seit vielen Jahren nicht mehr genutzt wird. Alle Flugplätze werden täglich mehrmals von Bodø aus angeflogen.

Fährverbindungen

Fähre von den Vesterålen zu den Lofoten;

  • Melbu - Fiskebøl, Fahrzeit 25 Minuten

Fähren von der E6 (Festland) zu den Lofoten:

  • Skutvik - Svolvær, Fahrzeit 2 Stunden
  • Bodø - Røst, Fahrzeit 4,5 bis 5 Stunden
  • Bodø - Værøy, Fahrzeit 3,5 bis 5 Stunden
  • Bodø - Moskenes, Fahrzeit 3 bis 3,5 Stunden

Katamaran (Schnellfähre) vom Festland zu den Lofoten:

  • Bodø - Svolvær, Fahrzeit 3 Stunden

Hurtigruten Linienquerverbindung:

  • Bodø – Stamsund, Fahrzeit 3,5 Stunden
  • Stamsund - Svolvær, Fahrzeit 2,5 Stunden
  • Svolvær - Stokmarknes, Fahrzeit 3 Stunden

Weblinks

Commons: Lofoten – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Financial Times Deutschland. 19. September 2008, Tausche Fische gegen Erdgas.

Koordinaten: 68° 20′ N, 14° 40′ O