Michael Meinicke

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Meinicke im März 2006

Michael Meinicke (* 17. März 1948 in Berlin) ist ein deutscher Schriftsteller und Journalist.

Leben

Geboren und aufgewachsen im Ost-Berlin der Nachkriegszeit, erlangte Michael Meinicke dort auch sein Abitur sowie einen ersten Berufsabschluss als Elektriker, dem sich 1970 ein weiterer als Exportkaufmann anschloss. 1972 wurde er wegen „staatsfeindlicher“ Gedichte für zwei Jahre inhaftiert, danach absolvierte er einen dritten Abschluss als Verkäufer und arbeitete anschließend an der Deutschen Staatsoper Unter den Linden.

1978 floh Meinicke im Kofferraum eines Autos nach West-Berlin. Dort vermochte er ein ihm in der DDR verwehrtes Hochschulstudium aufzunehmen und beendete es 1985 als Magister in Germanistik, Publizistik und Theaterwissenschaften an der FU Berlin. Ab 1986 arbeitete er als Sprachlehrer für ausländische Kinder, von 1988 an war er Mitarbeiter der Karl-Hofer-Gesellschaft und als Hausbesorger u. a. für die Betreuung von Künstlerstipendiaten im ehemaligen Empfangsgebäude des Bahnhofs Berlin-Westend zuständig.

Seit 1991 lebt er als freier Autor und Journalist in dem nordhessischen Dorf Uttershausen, einem Ortsteil von Wabern. Meinicke ist Vater zweier Kinder.[1]

Wirken

Bereits im Alter von neun Jahren veröffentlichte Michael Meinicke diverse Geschichten auf Kinderseiten der Tageszeitung Berliner Zeitung sowie in der bekannten Ost-Kinderzeitschrift Die Trommel. 1959 schrieb er einen Aufsatz, der unter dem Titel Friedensfahrt in der Zeitung Freie Welt und in der Wochenillustrierten erschien.

1972 wurden sieben seiner Gedichte als „staatsfeindlich“ interpretiert und er in der Folge von der Staatssicherheit für zwei Jahre inhaftiert.

Seine ersten literarischen Arbeiten sind in der DDR als Samisdat und in West-Berlin in Anthologien kleiner Szeneverlage oder im Selbstverlag publiziert worden. Sein erstes eigenständiges, im West-Berliner KKZR Verlag publiziertes Werk war 1985 die Roman-Erzählung Revolution der Einsamkeit, die zwei Neuauflagen erfahren hat.

Ende 1989 lud er in das ehemalige Empfangsgebäude des Bahnhofs Berlin-Westend zu Ost-West-Begegnungen von Kunstschaffenden ein und begründete damit den sich für einige Monate regelmäßig treffenden Künstlerkreis Westend.

Von 1994 bis 1997 war Meinicke Projektleiter der Umweltbibliothek Berlin e.V. und verfasste bis 1995 auch einige Beiträge für die mit dieser Bibliothek eng verbundene Zeitschrift telegraph.

Zusammen mit dem Kulturkreis in Uttershausen engagierte er sich 2000 an seinem derzeitigen Wohnsitz erfolgreich für die Eröffnung einer Bücherei, die er seitdem auch leitet.[2] Im selben Jahr ist auch sein dem Social Beat verpflichtetes und mit fünf Auflagen bislang erfolgreichstes Werk, der Roman Ostkreuz erschienen.

Werke

Prosa & Lyrik

Neuausgaben: drei-ECK-Verlag, Düsseldorf 1987; unter Liebe, Strand und Steine, Notschriften-Verlag, Radebeul 2005, ISBN 3-933753-74-0.

Sachbücher

  • „Junge Autoren“ in der DDR 1975–1980. drei-ECK-Verlag, Düsseldorf 1987 (2. Aufl. 1991), ISBN 3-923161-11-5.
  • Junges Theater in der DDR 1968–1990. Zus. mit Christian Hussel und Ulrich Löchner. drei-ECK-Verlag, Bochum 1996, ISBN 978-3-923161-45-4.

Hörbücher

  • Ostkreuz - progressive Kunst. Auszüge aus dem Roman. Regie: Philipp Baumgarten, Tonstudio Bommelmütze zu Zeitz. Köter Almanach, 2006
  • Geschichten aus Deutschland. Kurzgeschichten. Regie: Philipp Baumgarten, Tonstudio Bommelmütze zu Zeitz. Köter Almanach, 2006
  • Faust und Oberton. Ein Hörspiel oder flachsinniger Lauschernst. Regie: Thomas Kirsche. Kirschproduktion, Leipzig 2007

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. koeter-almanach.de Biographie von Michael Meinicke
  2. wabern.de Hinweis auf Initiative des Kulturkreises in Uttershausen eine Bibliothek einzurichten, die von Michael Meinicke geleitet wird.
  3. boombooks.de Pressemitteilung des Verlags zu Katharsis

Weblinks