Monika Roscher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Monika Roscher mit ihrer Bigband bei einem Konzert 2019 in Regensburg

Monika Roscher (* 30. Dezember 1984 in Langenzenn) ist eine deutsche Jazz- und Independent-Gitarristin, Komponistin, Sängerin und Bigband-Leiterin.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roscher wuchs in Langenzenn auf und studierte Jazzgitarre und Komposition an der Musikhochschule München. Im Rahmen ihrer Abschlussarbeit gründete sie 2012 die Monika Roscher Bigband.[1] Die Band sorgte mit ihrer Mischung aus Bigband-Bläsersätzen, Elementen aus Rock, Pop und Electro, sowie filmisch anmutenden Klangdramaturgien landesweit für Aufmerksamkeit.[2][3][4]

Das Debütalbum Failure in Wonderland erschien 2012 bei Enja.[5] Im Anschluss an die Veröffentlichung tourte die Band und spielte auf dem Abschlusskonzert des Jazzfest Berlin 2013, auf dem Südtirol Jazzfestival, den Jazztagen Idar-Oberstein und dem Jazz & The City Festival in Salzburg. Die Band gastierte zweimal auf dem Fusion Festival in Mecklenburg-Vorpommern. 2016 veröffentlichte die Band ihr zweites Album Of Monsters and Birds und reiste mit dem Goethe-Institut nach Istanbul. 2017 spielte sie auf der Internationalen Jazzwoche Burghausen, den Internationalen Theaterhaus Jazztagen Stuttgart, dem JazzBaltica-Festival und in der Elbphilharmonie Hamburg. 2018 unternahm die Band eine Konzertreise nach Sankt Petersburg. Das dritte Album Witchy Activities And The Maple Death erschien 2023 beim von der Bandleiterin gegründeten Label Zenna Records. BR-Klassik schrieb über das zum Jazzalbum des Monats gekürte Werk: „Packende, großartig gespielte und eigensinnig moderne Musik. Jazz, in dem wieder einmal die unbegrenzten Möglichkeiten dieser Musik aufgezeigt werden: zwischen Bombast-Rock, frickeligem Electro, augenzwinkernder Zirkusmusik“.[6] Es wurde mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet und für den Deutschen Jazzpreis nominiert.[7] Das Stück 8 Prinzessinnen erhielt den Deutschen Jazzpreis als Komposition/Arrangement des Jahres.[8]

Roscher wirkte an Ulrich Rasches Produktion Die Räuber am Münchner Residenztheater mit,[9] die zum Berliner Theatertreffen 2017 eingeladen wurde.[10] Im gleichen Jahr schrieb Roscher ein Chorwerk für das Theaterstück Luther der Hans Sachs-Spielgruppe Langenzenn und der Klosterhofspiele Langenzenn (Regie: Gabriele Küffner) anlässlich des 500. Reformationsjubiläums.[11] Für die Theaterproduktionen Woyzeck (2017) am Stadttheater Basel und Das große Heft (2018) am Staatsschauspiel Dresden (beide unter der Regie von Ulrich Rasche) komponierte Roscher die mehrstündige Musik für Livebesetzung. Beide Produktionen wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen,[12][13] Das große Heft mit dem Sächsischen Theaterpreis ausgezeichnet. Eine weitere Zusammenarbeit mit Ulrich Rasche war die Produktion Elektra (2019) am Münchner Residenztheater, für die Roscher ebenfalls die Musik komponierte.[14] 2021 schrieb sie die Musik für Nora Schlockers Inszenierung von Agnes Bernauer am Residenztheater München.[15] Für Sebastian Baumgartens Inszenierung von Peer Gynt am selben Theater war sie als Livemusikerin (E-Gitarre) tätig.

Am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück hielt sie 2017/18 eine Gastprofessur für Komposition.[16]

Als Sängerin wirkte Roscher u. a. auf den von Gerd Baumann komponierten Soundtracks zu den Kinofilmen Beste Chance von Marcus H. Rosenmüller und Spieltrieb von Gregor Schnitzler sowie auf dem zweiten Album der Münchner Band Moop Mama (Das rote Album) mit. Im Verlag vierdreiunddreissig erschien 2015 eine Sammlung von Kompositionen Roschers für Hackbrett.[17]

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2012: Monika Roscher Bigband: Failure in Wonderland (Enja)
  • 2016: Monika Roscher Bigband: Of Monsters and Birds (Enja)[29]
  • 2023: Monika Roscher Bigband: Witchy Activities and the Maple Death (Zenna)[30]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. deutschlandfunkkultur.de: Auf der Riesen-Spielwiese. Abgerufen am 19. November 2023.
  2. Oliver Hochkeppel: Die Chefin. Süddeutsche Zeitung vom 7. Dezember 2012.
  3. Ulrich Olshausen: Berlin, das ist immer noch eine Kommune freier Geräusche. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 6. November 2013.
  4. 3satMediathek. Abgerufen am 19. November 2023.
  5. Jan Freitag: Frickeljazzrockchaordisch! - Musikblog. 28. November 2012, abgerufen am 19. November 2023 (deutsch).
  6. Ulrich Habersetzer: Jazzalbum des Monats Mai: Witchy Activities and the Maple Death. In: BR-Klassik. 10. Mai 2023, abgerufen am 2. Juni 2023.
  7. Deutscher Jazzpreis Nominierungen 2024
  8. Deutscher Jazzpreis Preisträger 2024
  9. Spektakuläre Spielzeiteröffnung. Pressemitteilung des Residenztheaters. Abgerufen am 25. Februar 2017
  10. Einladung zum Berliner Theatertreffen. Pressemitteilung des Residenztheaters. Abgerufen am 25. Februar 2017
  11. Langenzenn wird zur Bühne für Luther. Abgerufen am 19. November 2023.
  12. Juryauswahl Berliner Theatertreffen 2018 (Memento vom 1. Februar 2018 im Internet Archive). Pressemitteilung. Abgerufen am 28. März 2018
  13. Berliner Theatertreffen 2019 (Memento vom 3. Februar 2019 im Internet Archive). Juryauswahl. Abgerufen am 21. Februar 2019
  14. Geister des Maschinellen. Rezension auf nachtkritik. Abgerufen am 30. März 2024
  15. Agnes Bernauer. Residenztheater München. Abgerufen am 30. März 2024
  16. Ende und Neuanfang. Newsletter 04/2016 des IfM. Abgerufen am 25. Februar 2017
  17. Werksinformation zu Songs von Monika Roscher
  18. Landeshauptstadt München 2014 - Stipendien für Musik. Website der Landeshauptstadt München. Abgerufen am 27. September 2015.
  19. Ergebnisse des 2. Bujazzo Kompositionswettbewerbs. Website des Bundesjazzorchesters. Abgerufen am 27. September 2015.
  20. 62nd Annual Critics Poll. Digitalausgabe Down Beat August 2014 (englisch), S. 62
  21. Hans Hielscher: Jazz-Preise: Mehr Echo für den Echo Spiegel Online Kultur vom 11. Mai 2014.
  22. Bayerische Kunstförderpreise 2014. Website des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultur, Wissenschaft und Kunst. Abgerufen am 27. September 2015.
  23. Landeshauptstadt München 2014 - Stipendien für Musik. Website der Landeshauptstadt München. Abgerufen am 27. September 2015.
  24. 67th Annual Critics Poll Digitalausgabe Down Beat August 2019 (englisch), S. 63
  25. Fränkischer: Verleihung des Wolfram-von-Eschenbach-Preises 2019. Abgerufen am 30. März 2024.
  26. Preis der deutschen Schallplattenkritik Jahrespreise 2023 Pressemitteilung
  27. Deutscher Jazzpreis Preisträger 2024
  28. Deutscher Jazzpreis Nominierungen 2024
  29. Besprechung (SWR 2)
  30. Ulrich Habersetzer: Jazzalbum des Monats Mai: Witchy Activities and the Maple Death. In: BR-Klassik. 10. Mai 2023, abgerufen am 2. Juni 2023.