Morbach (Ortsbezirk)

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Morbach (Ortsbezirk)
Verbandsfreie Gemeinde Morbach
Ehemaliges Gemeindewappen von Morbach
Koordinaten: 49° 49′ N, 7° 7′ OKoordinaten: 49° 48′ 37″ N, 7° 7′ 27″ O
Höhe: 435 m ü. NHN
Einwohner: 3200 (2019)
Eingemeindung: 31. Dezember 1974
Postleitzahl: 54497
Vorwahl: 06533
Morbach (Ortsbezirk) (Rheinland-Pfalz)
Morbach (Ortsbezirk) (Rheinland-Pfalz)

Lage von Morbach (Ortsbezirk) in Rheinland-Pfalz

Denkmal zum Abschluss der Ortssanierung
Denkmal zum Abschluss der Ortssanierung

Morbach ist ein Dorf und Ortsbezirk der verbandsfreien Gemeinde Morbach im Landkreis Bernkastel-Wittlich von Rheinland-Pfalz. Der Ort hat etwa 3200 Einwohner (2019).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt am Fuße des Idarwaldes im Hunsrück und am Morbach, einem linken Zufluss der Dhron, die nördlich am Ort vorbei fließt. Zum Ortsbezirk Morbach gehören auch die Wohnplätze Am Mehlbaum, Am Sonnenberg, Hof Geiersley, Rasthaus Dhrontal und Schmausemühle.[1] Nachbarorte sind die Gemeindeteile Wenigerath im Norden, Bischofsdhron im Nordosten, Gutenthal im Südwesten und Weiperath sowie Rapperath im Westen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Morbach gehörte landesherrschaftlich zu Kurtrier, das als Lehnsherren die Vögte zu Hunolstein einsetzte.[2]

Das Linke Rheinufer wurde 1794 im ersten Koalitionskrieg von französischen Revolutionstruppen besetzt. Von 1798 bis 1814 war Morbach ein Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Napoleonischen Kaiserreichs, zugehörig dem Saardepartement, Arrondissement Birkenfeld, Kanton Rhaunen. Auf dem Wiener Kongress (1815) kam die Region an das Königreich Preußen, der Ort wurde 1816 dem Regierungsbezirk Trier, Kreis Bernkastel zugeordnet und – mit einer Unterbrechung von 26 Jahren – Sitz der Bürgermeisterei Morbach (ab 1927 Amt Morbach, ab 1968 Verbandsgemeinde Morbach).[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das Gebiet zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Morbach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Am 31. Dezember 1974 wurde aus der bis dahin eigenständigen Ortsgemeinde Morbach mit zu diesem Zeitpunkt 2720 Einwohnern und den anderen 18 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Morbach die verbandsfreie Gemeinde Morbach (Einheitsgemeinde) gebildet.[4]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbezirk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Morbach ist gemäß Hauptsatzung einer von 19 Ortsbezirken der Gemeinde Morbach. Er wird politisch von einem Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher vertreten.[5]

Ortsbeirat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsbeirat von Morbach besteht aus 15 Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.

Sitzverteilung:

Wahl SPD CDU FDP FWM (*) Gesamt
2019[6] 1 8 1 5 15 Sitze
2014[7] 2 8 1 4 15 Sitze
2009[8] 3 8 1 3 15 Sitze
2004[9] 2 9 4 15 Sitze
(*) 
Freie Wählergruppe Morbach e. V.

Ortsvorsteher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Georg Schuh (CDU) wurde 2009 Ortsvorsteher von Morbach.[10] Bei der Direktwahl am 26. Mai wurde er mit einem Stimmenanteil von 77,80 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[11]

Schuhs Vorgänger Hans Jung hatte das Amt 15 Jahre ausgeübt, war 2009 aber nicht erneut für diese Aufgabe angetreten.[12]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das alte Wappen des Ortes zeigt im Schildhaupt ein rotes Balkenkreuz auf silbernem Grund, darunter auf blauem Grund und schräg liegend ein silberner Wellenbalken. Auf diesem Wellenbalken liegt ein Wappen aus zwei roten Balken im Wechsel mit insgesamt zwölf roten, quadratischen Steinen auf goldenem Grund. Das Balkenkreuz im oberen Teil ist das kurtrierische Wappen der ehemaligen Landesherrschaft. Der Wellenbalken deutet den Morbach an, einen Zufluss der Dhron. Das kleine Schild zeigt das Wappen der ehemaligen Lehnsherren des Ortes, den Vögten zu Hunolstein.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholische Pfarrkirche St. Anna (2006)

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Deutsche Telefon-Museum präsentiert unter anderem eine Sammlung von mehr als 2000 Telefonapparaten.[13]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2021) sind folgende Kulturdenkmäler genannt:[14]

  • Katholische Pfarrkirche St. Anna, klassizistischer Saalbau (1830–34, mit jüngeren Erweiterungen), Birkenfelder Straße 1
  • Ehemaliger Bahnhof, Typenbau (Anfang 20. Jahrhundert), Bahnhofstraße 116
  • Mehrere Gebäude aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert
  • Sogenannte Schmausemühle, eine ehemalige Ölmühle, kleiner Putzbau und kleine Fachwerkscheune, 18./19. Jahrhundert

Grünflächen und Naherholung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberhalb des Ortes liegt das Quellgebiet des Morbachs, ein Hochmoor. Weitere Naherholungsziele sind der Wald Ortelsbruch und das Morbachtal mit einer historischen Ölmühle.[2]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der namensgebende Ortsbezirk ist das Versorgungszentrum der gesamten Gemeinde. Im Umfeld des Ortes haben sich in den letzten Jahrzehnten vor allem Firmen der Holz- und holzverarbeitenden Industrie angesiedelt.[2]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Morbach liegt an der Hunsrückhöhenstraße (B 327), die bei Morbach einige Kilometer gemeinsam mit der B 269 verläuft.

Auf der 1902/03 eröffneten Hunsrückquerbahn wurde 1976 der Personenverkehr eingestellt, 1998/99 erfolgte die Stilllegung der Bahnstrecke.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 81 (PDF; 1 MB).
  2. a b c d Ortsbezirke: Morbach. Gemeinde Morbach, abgerufen am 26. Dezember 2020.
  3. Historie. Gemeinde Morbach, abgerufen am 26. Dezember 2020.
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 188 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  5. Hauptsatzung der Gemeinde Morbach vom 20. Juni 2014, geändert durch Satzung vom 19. November 2015. (PDF) § 2 Ortsbezirke. Gemeinde Morbach, abgerufen am 26. Dezember 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Morbach. Abgerufen am 26. Dezember 2020.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Morbach. Abgerufen am 26. Dezember 2020.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2009 Morbach. Abgerufen am 26. Dezember 2020.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2004 Morbach. Abgerufen am 26. Dezember 2020.
  10. Georg Schuh: Dank für Wiederwahl. In: Morbacher Rundschau, Ausgabe 23/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 26. Dezember 2020.
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 26. Dezember 2020 (siehe Morbach, verbandsfreie Gemeinde, 13. Ergebniszeile).
  12. Ein Abschied auf Raten. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 25. August 2009, abgerufen am 26. Dezember 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  13. Deutsches Telefon-Museum. Siegfried & Simone Warth, August 2018, abgerufen am 26. Dezember 2020.
  14. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Bernkastel-Wittlich. Mainz 2021[Version 2023 liegt vor.], S. 56 (PDF; 6,8 MB).