Nathanaël Berthon

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Nathanaël Berthon (2015)

Nathanaël Berthon (* 1. Juli 1989 in Romagnat) ist ein französischer Automobilrennfahrer. Er startete von 2012 bis 2015 in der GP2-Serie. 2016 tritt er in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) an.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie die meisten Motorsportler begann Berthon seine Karriere im Kartsport, in dem er von 2006 bis 2007 aktiv war. 2008 wechselte er in den Formelsport und trat sowohl in der westeuropäischen Formel Renault, in der er den 18. Gesamtrang belegte, als auch im Formel Renault 2.0 Eurocup, in dem er punktelos blieb, an. 2009 blieb er in beiden Rennserien und startete für Epsilon Euskadi. Während er mit einem Sieg den sechsten Gesamtrang im Formel Renault 2.0 Eurocup erzielte, wurde er mit zwei Siegen Dritter in der westeuropäischen Formel Renault. Da er der beste französische Pilot in der westeuropäischen Formel Renault war, erhielt er den Meistertitel der französischen Formel Renault.

Nathanaël Berthon beim Formel-Renault-3.5-Rennen auf dem Nürburgring 2011

2010 wechselte Berthon in die Formel Renault 3.5 zum Meisterteam International DracoRacing und wurde Teamkollege von Julian Leal.[1] Er gab ein gutes Debüt und erzielte bei seinem zweiten Rennen den dritten Platz. Bei seinem Heimrennen in Magny-Cours gelang ihm sein erster Sieg in der Formel Renault 3.5. Berthon beendete die Saison auf dem siebten Gesamtrang und ließ damit Leal, der 20. wurde, deutlich hinter sich. Außerdem absolvierte er Gaststarts in der britischen Formel-3-Meisterschaft. 2011 ging Berthon zunächst für Racing Engineering in der GP2-Asia-Serie an den Start.[2] Er schoss die Saison auf dem 23. Platz in der Gesamtwertung ab. Anschließend absolvierte er für den tschechischen Rennstall ISR seine zweite Saison in der Formel Renault 3.5.[3] Während sein Teamkollege Daniel Ricciardo mit einem Sieg Fünfter wurde, beendete Berthon die Saison mit einem dritten Platz als bestes Resultat auf dem 13. Platz. Nach der Saison nahm Berthon für Racing Engineering am GP2 Final 2011 teil[4] und wurde Elfter. Anschließend debütierte er für HRT bei einer Testfahrt im Formel-1-Auto.[5]

Nathanaël Berthon beim Hauptrennen der GP2-Serie in Spa-Francorchamps 2013

Anfang 2012 ging Berthon für M2 Competition in der Toyota Racing Series, der höchsten Monoposto-Serie Neuseelands, an den Start.[6] Ein vierter Platz war sein bestes Resultat. Er beendete 12 von 15 Rennen innerhalb der Top Zehn. Am Saisonende lag er auf dem siebten Platz in der Fahrerwertung. Anschließend wechselte er in die GP2-Serie, in der er für Racing Engineering in der Saison 2012 antrat.[7] Beim Sprintrennen in Barcelona erzielte er mit einem zweiten Platz seine erste GP2-Podest-Platzierung. Am Saisonende lag Berthon mit zwei zweiten Plätzen als beste Resultate auf dem zwölften Platz der Fahrerwertung. Damit unterlag er seinem Teamkollegen Fabio Leimer, der Siebter wurde. Darüber hinaus nahm er an zwei Rennen der französischen GT-Meisterschaft teil. 2013 erhielt Berthon bei Trident Racing ein GP2-Cockpit.[8] Er erzielte nur auf dem Hungaroring Punkte. Nach Platz acht im Hauptrennen gewann er das Sprintrennen vom ersten Platz aus startend. Es war sein erster GP2-Sieg. Er beendete die Saison auf dem 20. Gesamtrang und unterlag damit teamintern Kevin Ceccon, der nach der ersten Saisonhälfte sein Cockpit verloren hatte.

2014 bestritt Berthon seine dritte GP2-Saison für Venezuela GP Lazarus.[9] Er wurde 20. in der Gesamtwertung und erzielte dabei 17 von 19 Punkten seines Rennstalls. In der Formel Acceleration 1 nahm er für verschiedene Teams an zwei Veranstaltungen teil. Darüber hinaus trat Berthon zu Langstreckenrennen an. Für Murphy Prototypes nahm er an zwei Rennen der European Le Mans Series (ELMS) sowie erstmals am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil. Außerdem bestritt er für Lotus ein Rennen in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). 2015 blieb Berthon in der GP2-Serie bei Lazarus.[10] Er schloss die Saison auf dem 16. Gesamtrang ab. Darüber hinaus trat er für Murphy Prototypes zu Langstreckenrennen an. Er absolvierte die komplette Saison der European Le Mans Series zusammen mit Michael Lyons und Mark Patterson. Die drei Fahrer wurden mit einem zweiten Platz als bestem Ergebnis Zehnte in der LMP2-Fahrerwertung. Darüber hinaus bestritt Berthon das 24-Stunden-Rennen von Le Mans für Murphy Prototypes. Ende 2015 ging Berthon für das Team Aguri zu drei Rennen der FIA-Formel-E-Meisterschaft an den Start.[11] Bereits bei seinem Debüt beim Beijing ePrix erzielte er als Achter Punkte.

2016 erhielt Berthon ein Cockpit in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft beim von Jota Sport betreuten Rennstall G-Drive Racing.[12]

Außerdem fuhr er in den Jahren 2018, 2019 in der WTCR für Audi Sport.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelergebnisse in der GP2-Serie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Punkte Rang
2012 Racing Engineering Malaysia MAS Bahrain BRN Bahrain BRN Spanien ESP Monaco MON Spanien ESP Vereinigtes Konigreich GBR Deutschland GER Ungarn HUN Belgien BEL Italien ITA Singapur SIN 60 12.
11 8 21* DNF 12 10 5 2 9 7 6 5 12 14 15 9 7 2 14 19 15 15 10 15
2013 Trident Racing Malaysia MAS Bahrain BRN Spanien ESP Monaco MON Vereinigtes Konigreich GBR Deutschland GER Ungarn HUN Belgien BEL Italien ITA Singapur SIN Vereinigte Arabische Emirate UAE     21 20.
DNF 21 17 22 DNF 23 DNF 21 20 DNF 17 15 8 1 22 13 DNF 21 DNF 10 18 13    
2014 Venezuela GP Lazarus Bahrain BRN Spanien ESP Monaco MON Osterreich AUT Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GBR Deutschland GER Ungarn HUN Belgien BEL ItalienItalien ITA RusslandRussland RUS Vereinigte Arabische Emirate UAE     17 20.
23* 17 DNF DNF 17 12 22 25 17 12 8 17 8 4 22 15 13 19* 10 9 15 13    
2015 Lazarus Bahrain BRN SpanienSpanien ESP Monaco MON OsterreichÖsterreich AUT Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GBR Ungarn HUN Belgien BEL ItalienItalien ITA RusslandRussland RUS Bahrain BRN Vereinigte Arabische Emirate UAE     27 16.
7 3 20 12 17 15 DNF 17 DNF 21 14 11 7 7     14 19 11 DNF 10 C    

Einzelergebnisse in der FIA-Formel-E-Meisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Punkte Rang
2015/16 Team Aguri China Volksrepublik BEI Malaysia PUT Uruguay PUN Argentinien BUE Mexiko MEX Vereinigte Staaten LBH Frankreich PAR Deutschland BER Vereinigtes Konigreich LON 4 17.
8 15 14              
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieger
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet
NC nicht klassifiziert
Rot DNQ nicht qualifiziert
Schwarz DSQ disqualifiziert
Weiß DNS nicht am Start
WD zurückgezogen
C Rennen abgesagt
Blanko nicht teilgenommen
DNP gemeldet, aber nicht teilgenommen
INJ verletzt oder krank
EX ausgeschlossen
sonstige
Formate
und
Zeichen
P/fett Pole-Position
kursiv Schnellste Rennrunde
(ab 2017/18: Schnellste Rennrunde der ersten Zehn)
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung
° FanBoost
* nicht im Ziel, aufgrund der zurück­gelegten Distanz aber gewertet
( ) Streichresultat

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2014 Irland Murphy Prototypes Oreca 03 Indien Karun Chandhok Venezuela Rodolfo González Ausfall Unfall
2015 Irland Murphy Prototypes Oreca 03R Indien Karun Chandhok Vereinigte Staaten Mark Patterson Rang 13
2016 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Greaves Motorsport Ligier JS P2 Mexiko Memo Rojas FrankreichFrankreich Julien Canal Rang 10
2017 FrankreichFrankreich Panis-Barthez Competition Ligier JS P2 FrankreichFrankreich Timothé Buret FrankreichFrankreich Fabien Barthez Ausfall Unfall
2018 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten DragonSpeed Oreca 07 Mexiko Roberto González Venezuela Pastor Maldonado Rang 9
2019 Schweiz Rebellion Racing Rebellion R13 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gustavo Menezes FrankreichFrankreich Thomas Laurent Rang 5
2020 Schweiz Rebellion Racing Rebellion R13 Schweiz Louis Delétraz FrankreichFrankreich Romain Dumas Rang 4
2023 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Glickenhaus Racing Glickenhaus SCG 007 LMH FrankreichFrankreich Franck Mailleux Mexiko Esteban Gutiérrez Rang 7

Einzelergebnisse in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9
2014 Murphy Prototypes Oreca 03 Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich LEM Vereinigte Staaten AUS Japan FUJ China Volksrepublik SHA Bahrain BAH Brasilien SAO
DNF
2015 Murphy Prototypes Oreca 03 Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich LEM Deutschland NÜR Vereinigte Staaten AUS Japan FUJ China Volksrepublik SHA Bahrain BAH
13
2016 G-Drive Racing
Greaves Motorsport
Oreca 05
Ligier JS P2
Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich LEM Deutschland NÜR Mexiko MEX Vereinigte Staaten AUS Japan FUJ China Volksrepublik SHA Bahrain BAH
7 11 10
2017 Panis-Barthez Competition Ligier JS P2 Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich LEM Deutschland NÜR Mexiko MEX Vereinigte Staaten AUS Japan FUJ China Volksrepublik SHA Bahrain BAH
DNF
2018/19 DragonSpeed
Rebellion Racing
Oreca 07
Rebellion R13
Belgien SPA Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich SIL Japan FUJ China Volksrepublik SHA Vereinigte Staaten SEB Belgien SPA Frankreich LEM
11 9 7 2 5
2019/20 Rebellion Racing Rebellion R13 Vereinigtes Konigreich SIL Japan FUJ China Volksrepublik SHA Bahrain BAH Vereinigte Staaten AUS Belgien SPA Frankreich LEM Bahrain BAH
4
2023 Glickenhaus Racing Glickenhaus SCG 007 LMH Vereinigte Staaten SEB Portugal POR Belgien SPA Frankreich LEM Italien MON Japan FUJ Bahrain BAH
7 8

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nathanaël Berthon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Draco komplettiert World-Series-Lineup“ (Motorsport-Total.com am 8. Dezember 2009)
  2. „Vietoris und Clos weiter bei Racing Engineering“ (Motorsport-Total.com am 27. Januar 2011)
  3. «Berthon chez ISR en FR 3.5» (autohebdo.fr am 3. Februar 2011)
  4. „GP2 - Leimer testet weiter für Racing Engineering“ (Motorsport-Magazin.com am 27. Oktober 2011)
  5. „Berthon: Probleme mit der Größe“ (Motorsport-Total.com am 17. November 2011)
  6. “2012 Toyota Racing Series Competitor List” (toyotaracing.co.nz am 28. Dezember 2011; PDF; 73 kB)
  7. “Nathanael Berthon joins Racing Engineering to race in 2012 GP2 season” (autosport.com am 5. März 2012)
  8. Matt Beer: “Trident to field Nathanael Berthon and Kevin Ceccon in GP2 opener”. autosport.com, 20. März 2013, abgerufen am 20. März 2013 (englisch).
  9. Peter Allen: “Berthon joins Lazarus squad for 2014 GP2 season”. paddockscout.com, 7. März 2014, abgerufen am 7. März 2014 (englisch).
  10. Peter Allen: Nathanael Berthon stays on with Lazarus in GP2. paddockscout.com, 27. Februar 2015, abgerufen am 27. Februar 2015 (englisch).
  11. Markus Lüttgens: Formel E 2015/16: Berthon sichert sich zweites Aguri-Cockpit. Motorsport-Total.com, 17. Oktober 2015, abgerufen am 17. Oktober 2015.
  12. Gary Watkins: Jota team links up with G-Drive for WEC and ELMS LMP2 campaigns. autosport.com, 4. Februar 2016, abgerufen am 5. Februar 2016 (englisch).