Niedergebra
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
? Hilfe zu Wappen |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 25′ N, 10° 36′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Nordhausen | |
Erfüllende Gemeinde: | Bleicherode | |
Höhe: | 240 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,99 km2 | |
Einwohner: | 619 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 62 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 99759 | |
Vorwahl: | 036338 | |
Kfz-Kennzeichen: | NDH | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 62 037 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Parkstr.273 99759 Niedergebra | |
Bürgermeisterin: | Burgunde Krumm (CDU) | |
Lage der Gemeinde Niedergebra im Landkreis Nordhausen | ||
Niedergebra ist eine Gemeinde im Landkreis Nordhausen in Thüringen. Erfüllende Gemeinde für Niedergebra ist die Stadt Bleicherode.
Geografie
Die Gemeinde liegt zwischen den Bleicheröder Bergen und der Hainleite im Wippertal.
Geschichte
Die Gemeinde wurde erstmals 1162 urkundlich erwähnt.
Die Grafen vom Hagen übten einen wesentlichen Einfluss auf den Ort und seine Entwicklung aus. Freiherr Friedrich Philipp vom Hagen (1683–1754) war Landrat der unter preußischer Herrschaft befindlichen Grafschaft Hohnstein und ließ sich 1725 bis 1735 das noch bestehende Schloss Niedergebra erbauen. Der Sohn Freiherr Friedrich Philipps vom Hagen, Freiherr Ludwig Philipp vom Hagen (1724–1771) wurde von Friedrich dem Großen zum „Wirklichen Geheimen Etats-, Kriegs- und dirigierenden Minister beim Generaldirektorium“ ernannt. Somit wurde er an die Spitze der preußischen Staatsverwaltung gestellt. Von ihm wurden wichtige Reformen und Verbesserungen in der Verwaltung durchgeführt.
Ein weiteres erwähnenswertes Bauwerk Niedergebras ist die sogenannte Apostelbrücke. Sie wurde aus Steinen des abgerissenen Hauptturmes von Amt Lohra erbaut. Einst war sie die erste befahrene Brücke über die Wipper. Sie wurde um 1670 vom Grafen von Sayn-Wittgenstein, ihm gehörte damals die Grafschaft, errichtet. Da sie im Jahre 1751 einsturzgefährdet war, wurde die Brücke auf königliche Kosten neu erbaut. Der steinerne Unterbau stammt aus dem Jahre 1803. Die jetzige Brücke stammt aus dem Jahre 1850. Im Jahre 1950 wurde das westliche Gewölbe durch die Gemeinde Niedergebra erneuert. Der Name Apostelbrücke wird einer Sage nach auf Bonifatius zurückgeführt, welcher angeblich hier gepredigt hat. Es ist aber auch möglich, dass es sich um den abgewandelten Ausdruck von „Bosselebner“ (Pustlebener) Brücke handelt, da die Straße über die Brücke nach Pustleben führt. Die Brücke wurde umgebaut und am 31. August 2013 neu eröffnet. Heute gibt es u.a. eine Zeittafel und Sitzmöglichkeiten vor der Apostelbrücke.
Während des Zweiten Weltkrieges stellten 1944 in einer Baracke der Fieseler-Werke 40 KZ-Häftlinge A4-Raketenteile her.[2]
Heute bestimmen Handel, Handwerk und Landwirtschaft die wirtschaftliche Struktur des Ortes. An der B 80 befindet sich ein Gewerbegebiet. Hier befinden sich eine Tankstelle und ein Autohaus. Ein Kinderdorf mit vier Häusern in Trägerschaft des Jugendsozialwerkes Nordhausen hat sich in Niedergebra angesiedelt. Ca. 40 Kinder haben hier eine Heimstatt gefunden.
Jedes Jahr finden in Niedergebra ein Frühlingsmarkt und ein Herbstmarkt statt.
2012 feierte Niedergebra sein 850-jähriges Bestehen.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Niedergebra besteht aus acht Ratsmitgliedern:
- Freie Wähler 3 Sitze
- CDU 5 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- St. Nicolai Kirche
- Apostelbrücke, sie war eine der ersten befahrbaren Brücken über die Wipper
- Wasserschloss in Niedergebra, erbaut 1725 bis 1732
Vereine
Freiwillige Feuerwehr, SV Eintracht, Hotzelsack e. V., Förderverein Apostelbrücke e. V., Männergesangverein „Harmonie“, Schützenverein, Lohnsteuerhilfeverein
Persönlichkeiten
- Egon Primas, Politiker (CDU)
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 191, ISBN 3-88864-343-0
Weblinks
- Niedergebra
- Fotos vom Schloss
- Material zu Schloss Niedergebra in der Sammlung Duncker der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (PDF; 234 kB)