Rasenheizung

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Installation der Rasenheizung im Stadion Niederrhein in Oberhausen (2008)

Eine Rasenheizung ist eine technische Einrichtung um den Rasen von Sportstadien auch bei Minustemperaturen bespielbar zu halten.

Funktion

Dazu wird nach dem Prinzip der Fußbodenheizung unter dem Rasen ein engmaschiges Netz von Röhren verlegt, durch die im Bedarfsfall warmes Wasser geleitet wird, um den Platz aufzutauen. Benötigt werden dazu etwa 30 Kilometer lange Kunststoffschlaufen, die in 30 Zentimeter Abstand quer zum Spielfeld verlegt werden. Der Einbau einer Rasenheizung kostet etwa 400.000 bis 800.000 Euro (inkl. der dadurch notwendigen Auswechslung des Rasens). Die Kosten des Einsatzes variieren, so beziffert Alemannia Aachen „[…] die Kosten mit 1500 Euro pro Woche, beim VfL Osnabrück liegt der Preis für ein bespielbares Spielfeld […] bei fast 2000 Euro pro Tag. Hansa Rostock nennt 3000 Euro pro Tag, der Hallesche FC 1000 Euro.“ (NOZ vom 21. Januar 2013)Vorlage:": Ungültiger Wert: ref=

Durch den Einsatz einer Rasenheizung kann die Innenfläche des Sportstadions auch im Winter bespielt werden und witterungsbedingte Ausfälle wesentlich verringert werden. Hart gefrorener Boden wird aufgetaut und (nicht zu dicke) Schneedecken abgeschmolzen. Viele professionelle Sportclubs haben auch ihre Trainingsplätze mit einer Rasenheizung ausgerüstet, um auch im Winter unter regulären Bedingungen trainieren zu können.

Deutschland

Die erste Rasenheizung in Deutschland wurde 1972 im Münchner Olympiastadion verlegt, einige Jahre später folgte das Frankfurter Waldstadion. In den 1990er Jahren wurde das Thema Rasenheizung wieder aktuell. Bei Stadionmodernisierungen wurde meist auch gleich eine Rasenheizung eingebaut. Inzwischen ist eine Rasenheizung für die Vereine der deutschen Fußball-Bundesliga verbindlich vorgeschrieben. Für Aufsteiger bzw. falls ein Aus- oder Umbau bereits in Planung ist, werden Übergangsfristen eingeräumt. Von der Saison 2007/2008 an muss jedes Stadion der 1. und 2. Bundesliga mit Rasenheizung ausgerüstet sein.

Seit der Saison 2008/09 sind alle deutschen Bundesligastadien in der 1. und 2. Liga mit einer Rasenheizung ausgestattet, da dies die DFL zwingend vorschreibt. In der 3. Liga verfügen unter anderem die Stadien in Kiel, Magdeburg, Wiesbaden, Osnabrück, Burghausen, Heidenheim, Jena, Münster, Chemnitz, Halle (Saale), Stuttgart und Unterhaching über eine Rasenheizung. Auch hier wird seitens des DFB diskutiert, den Einbau von Rasenheizungen vorzuschreiben. In den Regionalligen sind zum Beispiel die Stadien in Aachen und Essen mit einer Rasenheizung ausgerüstet. In weiteren geplanten, bzw. schon im Bau befindlichen Stadien der Bundesligen oder der 3. Liga soll eine Rasenheizung eingebaut werden.

Österreich

In der österreichischen Fußball-Bundesliga muss ab der Saison 2016/17 jeder Verein eine Rasenheizung haben oder bei der Lizenzierung ein Ausweichstadion mit Rasenheizung angeben. Derzeit ist in folgenden Bundesliga-Stadien eine Rasenheizung installiert: Ernst-Happel-Stadion (Wien), Generali Arena (Wien), Red Bull Arena (Wals-Siezenheim), Keine Sorgen Arena (Ried), Merkur Arena (Graz) und DAS.GOLDBERG Stadion (Grödig). In der zweiten Spielklasse verfügen folgende Stadien über eine Rasenheizung (Liste möglicherweise unvollständig): Red Bull Arena (Wals-Siezenheim), Tivoli-Neu (Innsbruck) und Linzer Stadion.

Siehe auch

  • Rasenkühlung – um auf dem Rasen im Winter eine Eisbahn betreiben zu können (diese Technologie wird seit 2 Jahren im Basler Schwimmbad Eglisee erfolgreich betrieben).[1][2]

Weblinks

Commons: Rasenheizung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Liegewiese als Kunsteisbahn. Abgerufen am 21. August 2013. (Teil 2)
  2. Die Liegewiese als Kunsteisbahn. Abgerufen am 21. August 2013. (Teil 1)