Richard Vardigans

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Richard Vardigans (2016)

Richard Vardigans (* 1954 in Kent) ist ein britischer Dirigent, Pianist und Musikwissenschaftler.

Berufliche Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der gebürtige Engländer Richard Vardigans bekam bereits mit sechs Jahren Instrumentalunterricht. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Gillingham und der Spezialschule für Musik in Maidstone studierte er zunächst Musikwissenschaft und Dirigieren an der Universität Birmingham. Er setzte sein Studium dann im Fach Dirigieren als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes an der Hochschule der Künste Berlin sowie als Rothschild Stipendiat am RNCM in Manchester fort. In Siena wurde er 1979 Meisterschüler von Franco Ferrara.

Seit 1973 ist er als Dirigent, Pianist und Dozent tätig, zunächst an der Universität Birmingham, später in Manchester, Liverpool und im Grand Theatre, dem Stammhaus des Opernensembles Opera North in Leeds. Nach seiner Übersiedlung 1981 nach Deutschland hatte er zahlreiche Engagements als Solorepetitor, Kapellmeister und Chordirektor, beispielsweise in Osnabrück, Bielefeld, Wuppertal, Altenburg, Heidelberg und am Nationaltheater Mannheim. Er hat Das Geheimnis der Wolfsschlucht musikalisch aufbereitet.[1] 2000 wurde er zum Generalmusikdirektor der Erzgebirgischen Theater und Orchester GmbH in Aue und Annaberg-Buchholz ernannt. Er erarbeitete sich ein vielseitiges Repertoire in den Bereichen Konzert und Musiktheater.

Neben Auftritten als Pianist im Bereich der Kammermusik und zur Liedbegleitung sowie CD- und Studioaufnahmen (unter anderem für die BBC und den Niederländischen Rundfunk) gibt er seit vielen Jahren an unterschiedlichen Orten[2] Konzert- und Operneinführungen, bei denen die Nähe zum Publikum im Vordergrund steht.[3] Auch in der Berlin-Brandenburgischen Geschäftsstelle des Richard-Wagner-Verbandes ist er ein gern gesehener Gast.[4]

Seit 2008 besteht eine regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Carl-Maria-von-Weber-Museum, wo er viele musikpädagogische Veranstaltungen für Kinder präsentiert. Dazu bietet er spezielle der Altersgruppe angepasste Variationen an wie Die Zauberkugel nach Webers Oper Der Freischütz, Prüfungsstress nach Mozarts Oper Die Zauberflöte, Hexe – allein zu Haus nach Humperdincks Oper Hänsel und Gretel oder Der geheimnisvolle Ritter nach Wagners Oper Lohengrin.[5]

Repertoire (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2006 gründete Vardigans das Unternehmen Talking about Opera – ein vielfältiges Angebot an Veranstaltungen rund um die Oper, die er sowohl fundiert als auch unterhaltsam allein am Klavier präsentiert. Erläutert werden Historisches, Hintergrund und Handlung. Folgende Werke standen bereits in vielen Städten Deutschlands und in Zusammenarbeit mit zahlreichen Kultureinrichtungen auf dem Programm[6]:

Musiktheater/Opern (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name des Komponisten Werke
Claude Debussy Pelléas et Mélisande
Antonín Dvořák Rusalka[7]
Wolfgang Amadeus Mozart Così fan tutteDie Entführung aus dem SerailDie ZauberflöteDon GiovanniIdomeneoLa clemenza di TitoLe nozze di Figaro
Giacomo Puccini Manon LescautLa BohèmeToscaMadama ButterflyTurandot
Richard Strauss

SalomeElektraAriadne auf NaxosDer RosenkavalierArabella

Giuseppe Verdi

NabuccoMacbethRigolettoIl trovatoreLa traviataUn ballo in mascheraDon CarloLa forza del destinoAidaOtelloFalstaff

Richard Wagner

Der fliegende HolländerTannhäuser und der Sängerkrieg auf WartburgLohengrinTristan und IsoldeDie Meistersinger von NürnbergDer Ring des NibelungenParsifalDas RheingoldDie WalküreSiegfriedGötterdämmerung

Richards Ring[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 2010 präsentierte Richard Vardigans zum ersten Mal in Dresden und Berlin seine eigene Komplettversion von Richard Wagners Der Ring des Nibelungen. Dabei wird die gesamte Tetralogie in drei Stunden allein am Klavier gestaltet – leicht gekürzt für Einsteiger und Eingeweihte. Im Jubiläumsjahr 2013 war Vardigans mit Richards Ring u. a. in Dresden, Leipzig, Berlin, Osnabrück, Plauen, Zwickau und Mannheim zu erleben.

Ballett[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name des Komponisten Name des Werks bzw. der Werke
Léo Delibes Coppélia
Sergei Prokofjew Romeo und Julia
Pjotr Tschaikowski SchwanenseeDer Nussknacker

Auszeichnungen und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1973 wurde er mit dem „Barber Scholarship“ der Universität Birmingham ausgezeichnet und war Preisträger beim Cheltenham Klavierwettbewerb. Ein Jahr später war er Preisträger bei der Dudley National Piano Concerto competition.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rita Görgen: Profile des Landkreises Annaberg. in: Edition Profile. Peter Becker Verlag, Annaberg 2003, ISBN 3-933322-47-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Staatstheater Cottbus: Das Geheimnis der Wolfsschlucht (Memento vom 4. Februar 2014 im Internet Archive), abgerufen am 2. März 2023.
  2. Veranstaltungen - Oper mal anders. Abgerufen am 2. November 2017.
  3. Neue Osnabrücker Zeitung: Oper kann auch lustig sein, abgerufen am 2. November 2017.
  4. Veranstaltungen - Wagnerverband. Abgerufen am 18. Januar 2024.
  5. Museen der Stadt Dresden: Museumspädagogisches Angebot – Vortrag, abgerufen am 2. November 2017.
  6. Repertoire - Oper mal anders. Abgerufen am 2. November 2017.
  7. Antonín Dvořák - Rusalka bei "Oper mal anders" am 02.02.2024. In: www.visitberlin.de. Berlin Tourismus & Kongress GmbH, 2024, archiviert vom Original am 18. Januar 2024; abgerufen am 18. Januar 2024.