Riegersberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Riegersberg (Ehemalige Gemeinde)
Historisches Wappen von Riegersberg
Historisches Wappen von Riegersberg
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Wappen
Riegersberg (Österreich)
Riegersberg (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (HF), Steiermark
Gerichtsbezirk Fürstenfeld
Ortschaft Reinberg/Riegersbach
Koordinaten 47° 25′ 11″ N, 15° 52′ 58″ OKoordinaten: 47° 25′ 11″ N, 15° 52′ 58″ Of1
Höhe 693 m ü. A.
Einwohner der stat. Einh. 981 (31. Oktober 2015)
Gebäudestand 277 (2001f1)
Fläche 24,73 km²
Postleitzahlenf0 8234, 8250, 8251, 8252, 8253f1
Vorwahl +43/3337f1
Statistische Kennzeichnung
Gemeindekennziffer 62278
Zählsprengel/ -bezirk Reinberg, Riegersbach (62278 003, 002)
Bild
Lage der ehemaligen Gemeinde im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld
Gemeinde 1967–2014, seit 1. Jänner 2015 Teil von Vorau
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Ehemalige Gemeinde

Riegersberg mit 981 Einwohnern (Stand: 1. Jänner 2015)[1] ist eine ehemalige Gemeinde im Gerichtsbezirk Fürstenfeld und im politischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld in der Steiermark in Österreich. Seit 1. Jänner 2015 ist sie Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform mit den Gemeinden Vorau, Puchegg, Schachen bei Vorau und Vornholz zusammengeschlossen, die neue Gemeinde trägt Namen „Vorau“ weiter.[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Riegersberg liegt im Joglland ca. 16 km nordwestlich der Bezirkshauptstadt Hartberg. Die Gemeinde befindet sich zwischen Vorau im Süden und dem Tal der Lafnitz im Norden und erstreckt sich im Osten bis zur Mündung des Voraubaches in die Lafnitz. Beide Zuflüsse entwässern das Gemeindegebiet. Der Nordwesten von Riegersberg ist von ausgedehnten Waldgebieten bedeckt.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Riegersberg ist eine über viele Siedlungen verteilte ehemalige Gemeinde. Sie bestand aus den beiden Katastralgemeinden und gleichnamigen Ortschaften Reinberg (743,42 ha, 220 Einwohner) und Riegersbach (1.722,36 ha, 735 Einwohner) (Stand 1. Jänner 2023[3]).
Reinberg setzt sich zusammen aus den Ortsteilen Reinberg, Beigütl, Bühl, Goldsberg, Haidbauer, Kottingdorf, Lafnitzmühle, Lehen, Mayerhof, Pferschy, Tamp und Winkl;
Riegersbach aus: Feldbauern, Forster, Karl auf der Halt, Kernbauer, Moihof, Pichl, Reifbach, Stiftingbauern, Theißl, Waldbach und Weißenbach.

Gemeindezusammenlegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Jänner 1967 schlossen sich die ehemals selbstständigen Gemeinden Riegersbach und Reinberg (die heutigen Katastralgemeinden) zur Gemeinde Riegersberg zusammen. Der Gemeindename ist ein Kofferwort aus den beiden Altgemeinden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reinberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als das Stift Vorau im Jahr 1163 gegründet wurde, war das Gebiet von Reinberg noch nicht besiedelt. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts legten die Stubenberger am Zusammenfluss von Lafnitz und Voraubach eine Burg an, unterhalb derer das Dorf Reinberg entstand. Der Name Ruomberch (Ruhmberg, Ehrenberg) wird erstmals im Jahr 1217 urkundlich erwähnt.[4] Infolge von Auseinandersetzungen zwischen dem Stift Vorau und den Stubenbergern musste das Stift das Gebiet der heutigen Katastralgemeinde zwecks Grenzbefestigung abtreten. Die Besiedlung begann im 13. Jahrhundert durch die Gründung von Waldhufenanlagen.

Als Wulfing von Stubenberg im Juni 1217 zum Kreuzzug aufbrach, verpfändete er seinen Besitz dem Stift Göß für den Fall, dass er beim Kreuzzug ums Leben kommt. Dies wird von den Brüdern Wulfing und Wolfher von Reinberg bezeugt. Wolfher von Reinberg zog 1218 mit Leopold VI. nach Palästina. Als Gutmachung schenkte Heinrich von Reinberg im Jahr 1252 eine Hube in Reinberg dem Stift.

In der Folgezeit wechselte Reinberg häufig den Besitzer. Zunächst kam es an die Krumbacher, später an Ulrich von Pergau. 1366 wurde Reinberg an die Stadecker verkauft, ehe die Burg zu Beginn des 15. Jahrhunderts an die Herrschaft Thalberg fiel, wobei die Untertanen der Burg weit über das nördliche Joglland verteilt waren.

Die ehemalige Burg existiert heute nicht mehr. Der Meierhof der Burg stand an der Stelle der Rotte Mayerhof. An der Stelle der Burg steht heute eine Kirche als Nachfolgerin der alten Schlosskapelle. Die Einwohnerzahl im Dorf ging stetig zurück und betrug im Jahr 1822 lediglich noch sechs.

Riegersbach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortschaftstafel Riegersbach, damals eigenständige Gemeinde

Das Gebiet der heutigen Katastralgemeinde Riegersbach gehörte bei der Gründung des Stiftes Vorau im Jahr 1163 zu dessen Besitz, wurde aber erst im 13. Jahrhundert gerodet und besiedelt. Die Siedlung Riegersbach ist nach ihrem Gründer Propst Rudiger benannt, der von 1237 bis 1240 in Vorau urkundlich erwähnt wird.

Während des Mittelalters hatten die Höfe im Bereich von Riegersbach Abgaben in Geld und Naturalien (Käse, Eier, Hühner) an das Stift zu leisten. Darüber hinaus waren die Bauern zu Fronarbeit verpflichtet.

Filialkirche Hl. Nikolaus in Reinberg

Bevölkerungsentwicklung 1869 bis 2015[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1869: 910
  • 1880: 853
  • 1890: 877
  • 1900: 826
  • 1910: 829
  • 1923: 860
  • 1934: 937
  • 1939: 920
  • 1951: 0940 
  • 1961: 1129
  • 1971: 1138
  • 1981: 1128
  • 1991: 1072
  • 2001: 1046
  • 2013: 0989
  • 2015: 0981

Quelle: Statistik Austria[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Vorau

Parks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wildgehege hat eine Fläche von etwa sechs Hektar. Es bietet dem Rotwild und den Europäischen Mufflons Platz für eine artgerechte Haltung. Das Wild hat die Möglichkeit, sich in den Wald zurückzuziehen oder auf einer Wiese zu grasen. Die Tiere können von Hochsitzen am Rand beobachtet werden.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Riegersberg liegt abseits der Hauptverkehrsstraßen und hat kaum Durchgangsverkehr. Die Landesstraße entlang der Lafnitz führt an der nördlichen Gemeindegrenze entlang, die Landesstraße von Rohrbach an der Lafnitz nach Vorau entlang der südlichen Gemeindegrenze. Die Süd Autobahn A 2 von Wien nach Graz ist rund 27 Kilometer entfernt und über die Anschlussstelle Pinkafeld (100) erreichbar. Die Wechsel Straße B 54 von Wiener Neustadt nach Hartberg ist etwa 16 Kilometer entfernt.

Riegersberg besitzt keinen Eisenbahnanschluss. Der nächste Bahnhof ist der Bahnhof Rohrbach-Vorau in etwa fünf Kilometer Entfernung.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten die folgenden Ergebnisse:

Partei 2005 2000 1995 1990
Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
ÖVP 556 76 12 534 80 12 525 76 12 526 72 11
SPÖ 180 24 3 130 20 3 162 24 3 209 28 4
Wahlbeteiligung 88 % 85 % 89 % 94 %

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister war Erich Kager (ÖVP), Vizebürgermeister war Karl Zingl (ÖVP).

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen der Gemeinde Riegersberg wurde vom Gemeinderat am 19. April 1997 beschlossen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Riegersberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung nach Ortschaften, Stand 1.1.2015, Statistik Austria. Abgerufen am 29. Juli 2015
  2. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 21. November 2013 über die Vereinigung der Marktgemeinde Vorau und der Gemeinden Puchegg, Riegersberg, Schachen bei Vorau und Vornholz, alle politischer Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 6. Dezember 2013. Nr. 150, 35. Stück. ZDB-ID 705127-x. S. 681.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  4. F. Posch (PDF; 56 kB)
  5. Statistik Austria, Volkszählungsergebnisse (PDF; 35 kB)
  6. Ferdinand Hutz: Stift Vorau im 20. Jahrhundert, Bd. 1 (Vorau 2004), S. 196.