Saber Rider und die Starsheriffs

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Fernsehserie

Saber Rider und die Starsheriffs (jap. 星銃士ビスマルク, Sei Jūshi Bisumaruku, dt. etwa „Sternenmusketier Bismarck“) ist eine Mecha-Anime-Fernsehserie des japanischen Produktionsstudios K.K. Pierrot von 1984. Die Serie wurde 1987 durch die US-amerikanische Filmgesellschaft World Events Productions (WEP) umgearbeitet und in westlichen Ländern vertrieben.

Handlung

In ferner Zukunft beherrscht die Menschheit die interstellare Raumfahrt, welche sie sich zunutze macht, um die Folgen der Bevölkerungsexplosion in den Griff zu bekommen, für deren Versorgung die irdischen Kapazitäten nicht mehr ausreichen. Zu diesem Zweck besiedeln die Menschen ferne Planeten und schließen diese in einer Föderation zusammen. Doch kommt es immer wieder zu Angriffen extradimensionaler, menschenähnlicher Wesen auf die Kolonisten, vor allem in den Randgebieten der Föderation. Rohstoffvorkommen werden geplündert und Gräuel an den Einwohnern verübt, zum Beispiel durch die Zerstörung der Sauerstoffversorgung, sogenannten Oxi-Stationen, auf ansonsten sauerstoffarmen Planeten. Das Ziel der Angreifer, die sich selbst als Outrider bezeichnen, ist die Ausrottung der Menschheit und Eroberung ihrer Dimension. Das Oberkommando der Föderation reagiert auf die ausgeprägte technologische und zahlenmäßige Überlegenheit der Angreifer mit der Schaffung des RAMROD und einer Gruppe von Kämpfern zum Schutze der Menschheit, den Star Sheriffs.

Charaktere

Im Folgenden werden die wesentlichen Pro- und Antagonisten der Serie mit ihrem US-amerikanischen und in Klammer japanischen Namen erläutert.

Star Sheriffs

Saber Rider (Richard Lancelot)

In der US-amerikanischen Fassung ist Saber Rider Namensgeber der Serie und Anführer der Star Sheriffs. Er wuchs in den schottischen Highlands auf, wo ihn sein Vater im Säbelkampf unterrichtete. Der Säbel ist auch bei den Star Sheriffs seine bevorzugte Waffe, zudem verfügt er über das flugfähige Roboterpferd Steed.

Im Original ist Richard Lancelot ebenfalls Brite, weswegen er den Union Jack auf seiner Uniform trägt. Manchmal ist er auch unter dem Namen Richard Belmont aufgeführt.

Fireball (Shinji Hikari)

Fireball ist ein ehemaliger Rennfahrer; bei den Star Sheriffs ist seine Aufgabe zum einen die sogenannte Maverick-Bodensteuerung des Raumschiffs und die Veranlassung der Transformation im Ernstfall. Zum anderen unterstützt er das Team in Alleingängen mit seinem Red Fury Turbo Racer, einem mit umfangreichem Waffenarsenal ausgestatteten Rennwagen.

Im Original ist Shinji Hikari der Anführer des Teams und Japaner, weswegen er auch die japanische Flagge auf Ärmel und Helm trägt. In der US-amerikanischen Version der Serie wurde der rote Punkt als Feuerball interpretiert und der Charakter dahingehend umbenannt.

Colt (Bill Wilcox)

Colt war ein Frauen- und Revolverheld, bis seine Eltern bei einem Angriff der Outrider ums Leben kamen. Colt wurde Kopfgeldjäger und schloss sich schließlich den Star Sheriffs an. Er ist ein Meisterschütze und verfügt über einen Raumgleiter namens Bronco Buster.

Im Original kommt Bill Wilcox aus den USA. Deshalb prangt auf seinem Helm eine farblich veränderte Flagge der Vereinigten Staaten.

April Eagle (Marian Louvre)

April Eagle ist die Tochter des Oberkommandanten. Sie hat das Raumschiff Ramrod mitentwickelt und steht damit den männlichen Teammitgliedern bei deren Bodenmissionen häufig zur Seite. Sie hat einen Schwarzen Gürtel in Karate und verfügt über das Roboterpferd Nova.

Im japanischen Original ist Marian Louvre Französin, weshalb sich auf ihrer Uniform die Tricolore findet. Auch ist sie dort nicht Entwicklerin von Ramrod, sondern ihr Vater Charles Louvre.

Commander Eagle (Charles Louvre)

Commander Eagle ist der Kommandant der Sternenflotte und Aprils Vater. Er tritt häufig als Übermittler der Aufträge für die Star Sheriffs auf.

Im Original ist auch Charles Louvre Franzose und überdies Entwickler des Raumschiffes Ramrod/Bismarck. Die japanische Schreibweise des Namens Louvre (ルヴェール ruvēru) wird häufig auch als Ruwell, Ruvére oder Luveille transkribiert.

Ramrod

Das Schlachtschiff der Star Sheriffs und Flaggschiff der Föderation ist ausgestattet mit einem Fusionskraftwerk als Antrieb. Mitentwickelt von April Eagle (in der US-amerikanischen Fassung, in der japanischen von ihrem Vater), ist es die Waffe, mit der die Menschheit den Outridern gegenübertritt. Das Schiff kann auf Knopfdruck zu einem gewaltigen Kampfroboter werden. Dies stellt oft den Höhepunkt einer Folge dar.

Klassischer Ablauf einer Transformation mit darauffolgendem Kampf

Für die Transformation drückt Fireball einen Auslöserknopf, woraufhin der Umbau Ramrods vom Raumschiff zum Kampfroboter beginnt. Zuerst erscheinen die Beine, dann die Arme und zum Schluss der Kopf. Zeitgleich werden die Sitzpositionen der Protagonisten umgewandelt, sodass jeder eine eigene hermetisch isolierte Zelle erhält. Die Plattform, auf der sich die Sitze befinden, wird in den Kopf Ramrods transportiert. Während der Verwandlung läuft jedes Mal derselbe Dialog ab:

April: „Ramrod wird jetzt die Steuerung übernehmen!“ Ramrod: „Bestätige, April, übernehme Steuerung. Kampfbereitschaftsphase 1. Hoch damit, und raus mit ihnen! Volle Energie – und fertig ist die Ramrod-Infanterie!“ Dabei hört man im Hintergrund immer die typische Saber-Rider-Melodie.

Ramrod II

Ab Folge 49 kommt Ramrod 2 ins Spiel, der über einige Änderungen verfügt:

  1. Er verfügt über die doppelte Kampfkraft.
  2. Seine Waffensysteme wurden überarbeitet. Im Normalmodus verfügt er zusätzlich zu den beiden Hauptkanonen oberhalb des Cockpits weitere Blastergeschütze, die sich auf der Oberseite links und rechts am Rand ausfahren (von oben gesehen zwischen Hauptrumpf und Triebwerken).

Im Kampfroboter-Modus:

  1. Der Maverick-Blaster ist kein Revolver mehr, sondern gleicht nun mehr einer Maschinenpistole.
  2. Vom Maverick-Power-Booster in der Brust sind nur noch die beiden großen Hauptkanonen geblieben. Die anderen Öffnungen, die sich sonst vorne befanden, entfallen.
  3. Oben in den Schultern (von oben betrachtet) sowie im linken und rechten Bein auf der Höhe, an der sich beim Menschen der äußere Fußknöchel befindet, klappen weitere Raketenmagazine aus.

Der Dialog während der Verwandlung hat sich ebenfalls verändert und läuft nun wie folgt ab: April: „Ramrod 2 wird jetzt die Navigationskontrolle übernehmen!“ Ramrod: „Bestätige, April, positiv, habe Steuerung übernommen. Ramrod Kampfbereitschaftsphase 1. Hoch damit, und raus mit Ihnen! Volle Energie – und fertig ist die Ramrod-Infanterie!“

Häufig kommt es zum Kampf gegen eine sogenannte Renegade-Desperado-Einheit, einem feindlichen Kampfroboter der Outrider. Dabei ist Colt für die Schüsse verantwortlich, April steuert die Gliedmaßen. Wenn Ramrod schwebt, wird er von Saber mit seiner Mavericktriebwerkssteuerung kontrolliert.

Im japanischen Original soll die Bezeichnung Bismarck an das gleichnamige deutsche Schlachtschiff aus dem Zweiten Weltkrieg erinnern, in dessen Nachfolge es steht, ähnlich wie die Yamato in Uchū Senkan Yamato.

Outrider

Die Outrider (Deathculas), auch Phantomwesen genannt, kommen aus einer anderen Dimension. Sie wollen die Menschheit auslöschen, um sich im Universum ungehindert ausbreiten zu können. Anfangs konnten sie ihre technologische Überlegenheit ausspielen, erst seit dem Bau Ramrods und der Gründung der Star Sheriffs geraten sie zunehmend in Bedrängnis. Wird ein Outrider besiegt, so stirbt er nicht, sondern kehrt zurück auf seinen Heimatplaneten Metheus, gelegen in seiner Heimatdimension, der Phantomzone. Dort regeneriert er sich und erscheint bald erneut auf dem Schlachtfeld. In Folge 45 (Eagle auf der Flucht) wird offenbart, dass die Outrider mit den Menschen gemeinsame Vorfahren haben. Wird ein Outrider in der Phantomzone getötet, so verwandelt er sich in einen Menschen.

Im japanischen Original sterben die Outrider nach dem Kampf. Jedoch erscheinen in dieser Fassung die Gegner deutlich intelligenter.

Im Folgenden die wichtigsten Vertreter dieser Spezies:

Nemesis (Hyuza)

Nemesis ist der oberste Kommandant der Outrider. Er hat eine große Gestalt und eine tiefe, drohende Stimme. Wer seinen Befehlen nicht folgt, wird in eine der ungeliebten Phantomkammern verbannt. Nemesis vertreibt seine Langeweile, indem er das Grenzland von seinen Truppen heimsuchen lässt. So schnell er an einer Sache Gefallen finden mag, genauso schnell verliert er wieder sein Interesse daran. Meistens sind seine unfähigen Kommandanten an seiner miesen Gemütslage schuld, wenn sie versagt haben.

Jesse Blue (Perios)

Jesse ist ein gerissener Stratege und harter Gegenspieler der Star Sheriffs. Seine Tricks und Pläne sind die raffiniertesten unter den Outridern und er spielt mit den Gefühlen der Menschen, um seine Ziele zu erreichen. Durch seinen Hang zur Überheblichkeit und sein freches Mundwerk macht er sich auch Feinde in den eigenen Reihen, doch kann er diese austricksen. Emotionen hat er keine, da diese ihn um seinen Erfolg bringen könnten.

Jesse Blue ist in der US-amerikanischen Version kein Outrider, sondern ein Mensch. Er war Rekrut bei den Star Sheriffs und läuft, nachdem ihm Saber Rider beim Versuch, April zu retten, in die Quere kam, zu den Outridern über. Auch die nicht erwiderte Liebe von April ließ ihn diesen Schritt vollziehen.

Gattler (Zatora)

Gattler ist ein ideenreicher Geschwaderführer, hat aber selten Erfolg bei seinen Missionen. Gattler ist ehrgeizig, selbstherrlich und neigt zur Selbstüberschätzung. Eine direkte Konfrontation scheut er, nur wenn sein Fluchtweg abgeschnitten ist, stellt er sich dem direkten Kampf. Er liebt pompöse Auftritte, seine Pläne gehen oftmals mit großem Aufgebot an Outrider-Truppen und Materialschlachten einher. Es ist für Nemesis daher umso schmerzlicher, wenn seine Einheiten und Gattlers aufwendige Pläne zunichtegemacht werden. Nemesis gibt ihm jedoch immer wieder weitere Chancen.

Vanquo (Vanquo)

Vanquo zählt zu Nemesis’ Kommandanten der ersten Stunde. Charakteristisch sind sein Hut und Poncho, sein hämisches Grinsen und seine Übermütigkeit sind weitere Markenzeichen. Er operiert vornehmlich mit Cowboys, Indianern oder wilden Tieren. Besonders intelligent ist er jedoch nicht, sein kurzsichtiges und impulsives Handeln machen seine Aktionen immer wieder zunichte. Die Star Sheriffs haben keine Probleme, ihn zu überlisten. Vanquo bleibt im Gegensatz zu Commander Gattler oder Jesse Blue eine Marionette von Nemesis. Im japanischen Original wurde er bereits in der ersten Folge getötet und taucht nur noch in den für US-Amerika zusätzlich eingefügten Folgen auf.

Produktion und Veröffentlichungen

Sei Jūshi Bismarck wurde 1984 vom japanischen Studio Pierrot unter der Regie von Masami Anno produziert. Das Charakterdesign entwarf Shigeru Kato, für das Mechadesign war Yasuhiro Moriki verantwortlich. Die Serie wurde erstmals vom 7. Oktober 1984 bis zum September 1985 auf dem japanischen Sender NTV ausgestrahlt. Die japanische Version wurde 1984 übersetzt auch in Teilen Europas ausgestrahlt.[1]

1987 kaufte die US-amerikanische Filmgesellschaft World Events Productions (WEP) die Serie und bearbeitete sie für den westlichen Markt um, wobei sie in Saber Rider umbenannt wurde. Diese wurde in Amerika und Europa vertrieben, darunter Ausstrahlungen in Frankreich (TF1), Italien (Italia 7), Portugal (SBT) und Lateinamerika.

Die US-amerikanische Fassung wurde in Deutschland 1988 von Tele 5 gezeigt. Wiederholungen folgten bis 1998 bei RTL 2. Hierbei wurde in Deutschland die von WEP veränderte Reihenfolge wieder durch die ursprüngliche japanische ersetzt, nicht aber die inhaltlichen Veränderungen in den Folgen. Bei Anime House sind 2003 und 2004 alle 52 Folgen, die in Deutschland ausgestrahlt wurden, auf insgesamt zehn DVDs erschienen. Eine Neuauflage in Form einer limitierten Komplettbox inklusive vier kleinen Zinnfiguren ist im April 2007 erschienen. Im Juli 2010 erschien die erste DVD namens Saber Rider and the Star Sheriffs – Lost Episodes, mit drei der Episoden, die nicht von der japanischen in die westliche Version von Saber Rider übernommen wurden, während im September die zweite mit den restlichen beiden Episoden folgte. Hierfür wurden extra die ursprünglichen Sprecher der Serie, mit Ausnahme von Arne Elsholtz, verpflichtet. Die Lost Episodes sind auch in einer im November 2011 erschienenen neuen Komplettbox enthalten. Der Box liegt als Bonus ein Saber-Rider-Aufnäher bei. Außerdem sind alle Folgen von Saber Rider durch eine Neuabtastung in verbesserter Bildqualität.

Das deutsche Unternehmen Anime House rief nach seiner Veröffentlichung der deutschen Saber-Rider-DVD-Reihe eine Umfrage ins Leben, um die Nachfrage nach einer Veröffentlichung der Originalversion zu erfahren. Jedoch kam es, laut Anime House auch aus lizenzrechtlichen Gründen, nicht zu einer solchen Veröffentlichung.

Auf Blu-Ray gibt es zu der Serie zwei Boxen, Box 1 erschien am 25. Juli 2014, Box 2 am 26 September 2014

Videospiel

Im September 2010 kündigte der deutsche Entwickler Firehazard Studio Saber Rider and the Star Sheriffs – The Game für Nintendo 3DS, Xbox Live und PlayStation Network an. Eine weitere Version ist für das Apple iPhone geplant. Weil sich lange Zeit kein Verleger fand und die Entwicklung der Grafik längere Zeit in Anspruch nimmt als erwartet, wurde die Veröffentlichung mehrmals verschoben. Im März 2014 gab das Entwicklerteam, welches sich mittlerweile schlicht „Saber Rider Game Team“ nennt, bekannt dass sich das Spiel immer noch in Entwicklung befindet und voraussichtlich 2015 auf dem PC veröffentlicht werden soll.[2] Nach einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne im Oktober 2015 soll ein Spiel nun 2016 für den Nintendo 3DS und Steam sowie 2017 für Dreamcast und PC-Engine erscheinen.[3]

Hörspiel

Anime House kündigte für den deutschen Markt eine fünfteilige Hörspielreihe der Serie an, bei der die Handlung der Serie weitergeführt werden soll. Für diese Fortsetzung konnten nahezu alle Stimmen der Originalserie verpflichtet werden. Arne Elsholtz, der Jesse Blue in der Animefassung synchronisiert hat, wurde wieder durch Philipp Moog ersetzt. Folge 1, mit Namen Die Rückkehr, erschien am 27. Mai 2013; inzwischen sind alle fünf Episoden des Hörspiels als Audio-CD erhältlich.

Synchronisation

Rolle Japanischer Sprecher (Seiyū) Deutscher Sprecher
Saber Rider Bin Shimada Ekkehardt Belle
Fireball Yoku Shioya Florian Halm
Colt Kazuhiko Inoue Christian Tramitz
April Eagle Chie Koujiro Katrin Fröhlich
Commander Eagle Hiroshi Ito Norbert Gastell
Nemesis Seizou Katou Hartmut Neugebauer
Jesse Blue Hirotaka Suzuoki Arne Elsholtz (Originalsprecher)
Philipp Moog (DVD-Nachsynchronisation)
Gattler Banjou Ginga Willi Röbke (Originalsprecher)
Volker Wolf (DVD-Nachsynchronisation)
Buck Martin Halm
Ramrod Manfred Erdmann
Erzähler

Musik

Der Vorspanntitel der japanischen Fassung ist Fushigi Call Me (不思議CALL ME) von MIO. Für den Abspann verwendete man Yume Ginga (夢銀河) vom gleichen Interpreten.

Das Titellied der US-Fassung, das auch in Deutschland verwendet wurde, wurde von Dale Schacker komponiert. Der Abspann wurde mit einer abgewandelten Version des Lieds unterlegt.

Veränderungen der westlichen Version

In der westlichen Version wurden Figuren umbenannt, Handlungsbögen und Dialoge umgeschrieben und die Reihenfolge der Episoden vertauscht, Folgen ausgelassen und andere durch Zusammenschnitt von Szenen hinzugefügt. Dabei wurden die Anleihen aus dem Western-Genre, die in der japanischen Fassung bereits vorhanden waren, besonders hervorgehoben und die Hinweise auf die japanische und deutsche Kriegsschifftradition (die „Yamato“ und die namensgebende „Bismarck“) entfernt. Außerdem wurden der Konsum von Alkohol und Drogen sowie Szenen mit Gewalt herausgeschnitten. Die US-amerikanischen Produzenten ließen sechs neue Episoden produzieren, in denen sie die Eigenschaften der Charaktere festigten und weiterentwickelten und neue Figuren einführten, die im japanischen Original nicht vorhanden waren, wie General Whitehawk oder Vanquo. Saber Rider wurde statt Fireball zum Anführer.[1]

Saber Rider als interaktive Show

Sab Rider – Le Chevalier au Sabre ist der französische Titel der Serie. Der französische Sender TF1 zeigte in den 1990er Jahren eine interaktive Variante der Serie namens Sab Rider – Le Jeu Interaktif. Die Interaktivität bestand darin, mit einem speziellen Spielzeug auf den Fernseher zu schießen und dabei die Raumschiffe der Outrider zu treffen. Der Verlauf des Spiels entspricht dabei dem der Episode.

Das Spielzeug war Colts kleinem Raumschiff nachempfunden und besaß einen Pistolengriff und einen Aktivator für einen Schutzschild. Zu Beginn des Spiels steht ein gewisses Kontingent an Energie zur Verfügung. Jeder Schuss kostet einen Punkt Energie, jeder Treffer den man selbst erleidet kostet drei Punkte Energie. Feindestreffer kosten keine Energie, wenn man den Schutzschild aktiviert, allerdings ist die Chance, selbst einen Feind abzuschießen, bei aktiviertem Schutzschild nur noch halb so groß. Das Spiel ist zu Ende, wenn die Episode endet oder die Energie aufgebraucht ist. Die selbst erzielten Treffer kann man mit einem Knopf an der Rückseite des Gerätes abfragen. Verschiedene akustische Signale geben dem Spieler Feedback über nahende Kampfszenen, abgegebene Schüsse sowie kassierte und erzielte Treffer. Mit einer zweiten Konsole ist auch ein Spiel ohne Fernseher gegen einen menschlichen Gegner möglich.

Um für die Live-Ausstrahlung von TF1 trainieren zu können, konnte man eine Trainingskassette kaufen. Diese VHS-Kassette enthält einen auf zweimal 15 Minuten reduzierten Zusammenschnitt der Episoden Der nachtragende König, Notruf aus New Dallas und Die Royal Monarch, fast ausschließlich mit Actionszenen. Die Kassette liegt im französischen SECAM-Format vor.

Seine Informationen über nahende Kampfszenen, Outrider in der Schusslinie oder Outrider, die auf einen schießen, bezieht das Spielzeug über spezielle Steuersignale im Bild. Dabei handelt es sich um feine horizontale Linien, die in Actionszenen im Bild pulsieren und von einem optischen Sensor im Spielzeug ausgewertet werden. Diese Linien sind auch in der deutschen Fassung von Saber Rider enthalten, werden jedoch durch Bildverarbeitungstechniken wie dem Deinterlacing verändert, daher auch bei allen 100-Hz-Röhrenfernsehern sowie LCD- und Plasma-Fernsehern und am PC. Sie sind dann zwar noch sichtbar, verlieren jedoch ihre Funktion und sind durch das Spielzeug nicht mehr auswertbar. Das Spiel setzt somit einen alten Röhrenfernseher mit 50-Hz-Technik voraus. Die Linien sind auch in der in der Fernsehnorm NTSC vorliegenden US-Variante von Saber Rider vorhanden, allerdings in anderen Szenen und mit dem europäischen Spielzeug nicht kompatibel.

Auszeichnungen

  • 1985: Bandai Incentive Award of Japan Animation Festival

Einzelnachweise

  1. a b Trish Ledoux und Doug Ranney: The Complete Anime Guide, S. 32 f. Tiger Mountain Press, Issaquah (Washington), 1995
  2. Was ist aus Saber Rider and the Star Sheriffs geworden? 22. März 2014, abgerufen am 26. März 2014.
  3. Jens Bischoff: Saber Rider and the Star Sheriffs: The Video Game: Kickstarter-Finanzierung erfolgreich beendet - 4Players.de. In: 4players.de. 5. Oktober 2015, abgerufen am 15. Oktober 2015.

Weblinks