Saint John (New Brunswick)

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Saint John
Spitzname: SJ, Port City
Saint John, Skyline
Saint John, Skyline
Wappen von Saint John
Wappen
Motto: O Fortunati Quorum Jam Moenia Surgunt
Lage in New Brunswick
Saint John (New Brunswick)
Saint John (New Brunswick)
Saint John
Staat: Kanada Kanada
Provinz: New Brunswick
County: Saint John County
Koordinaten: 45° 16′ N, 66° 3′ WKoordinaten: 45° 16′ N, 66° 3′ W
Höhe: 10 m
Fläche: 316,31 km²
Einwohner:
– Metropolregion:
70.063 (Stand: 2011[1])
127.761 (Stand: 2011[2])
Bevölkerungsdichte: 221,5 Einw./km²
Zeitzone: Atlantic Time (UTC−4)
Gemeindenummer: 506
Postleitzahl: E2H–E2P
Gründung: 1604
Bürgermeister: Mel Norton
Website: www.cityofsaintjohn.com

Saint John (frz. Saint-Jean) ist die größte Stadt der kanadischen Provinz New Brunswick. Im Jahr 2011 lebten hier 70.063 Menschen (im Ballungsgebiet 127.761). Das „Saint“ wird nie abgekürzt, um Verwechslungen mit St. John’s auf Neufundland zu vermeiden.

Geographie und Klima

Die Stadt liegt im Süden an der Bay of Fundy. Die Stadt wird durch den Saint John River in zwei Hälften geteilt und im Osten durch den Kennebecasis River begrenzt. Der Saint John River fließt westlich des Stadtzentrums durch eine schmale Schlucht, bevor er die Hafenbucht erreicht. Dabei ist ein besonderes Phänomen zu beobachten, die sogenannten Reversing Falls: Bei Flut kann sich die Fließrichtung des hier Stromschnellen aufweisenden Flusses auf einigen Kilometern umkehren.

Die Umgebung der Stadt ist hügelig und äußerst felsig. In der Küstenebene östlich, westlich und nördlich der Stadt liegen zahlreiche Süßwasserseen. Das alte Stadtzentrum liegt auf einer Halbinsel auf der östlichen Seite des Hafens.

Saint John NB, New Brunswick
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
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0
-10
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Meteorological Service of Canada
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Saint John NB, New Brunswick
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) −2,7 −1,9 2,3 8,3 14,8 19,5 22,4 22,2 17,7 11,9 6,0 0,3 10,1
Mittl. Tagesmin. (°C) −13,6 −12,7 −7,3 −1,2 4,0 8,4 11,7 11,6 7,7 2,7 −2,1 −9,7 0
Niederschlag (mm) 139,4 94,0 117,9 104,2 117,5 100,9 101,5 89,6 117,4 124,8 133,7 149,4 Σ 1.390,3
Regentage (d) 16,4 13,0 14,8 14,0 13,6 13,2 12,0 10,9 11,4 12,3 14,1 16,6 Σ 162,3
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19,5
8,4
22,4
11,7
22,2
11,6
17,7
7,7
11,9
2,7
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0,3
−9,7
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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133,7
149,4
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte

Die Gegend um Saint John wurde am Johannistag (Fête de la St-Jean-Baptiste) 1604 durch den französischen Forscher Samuel de Champlain entdeckt. Charles Latour baute 1631 ein Fort; das Fort Latour war die erste französische Siedlung in New Brunswick. Britische Truppen eroberten das Fort Latour 1758 und nannten es in Fort Frederick um. Nachdem es während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges zerstört worden war, wurde es an der gleichen Stelle als Fort Howe von britischen Loyalisten wieder aufgebaut. Um das Fort herum entstanden die Siedlungen Parrtown und Carleton mit insgesamt 14.000 Einwohnern. Diese wurden 1785 zu Saint John vereinigt, die damit die erste „inkorporierte“ Stadt Kanadas wurde. Während des Kriegs von 1812 wurde die Stadt stark befestigt, um allfällige Angriffe der USA abzuwehren.

Die Große Hungersnot in Irland um die Mitte des 19. Jahrhunderts verursachte den größten und nachhaltigsten Einwanderungsschub. Die Regierung musste eine Quarantänestation und ein Spital auf der Partridge-Insel vor dem Hafen errichten, um die Neuankömmlinge zu betreuen. Die vorher fast rein protestantische Stadt hatte jetzt eine katholische Bevölkerungsmehrheit.

Während des 19. Jahrhunderts wurde Saint John zur wichtigsten Industrie- und Hafenstadt der Provinz mit einer bedeutenden Werft- und Holzverarbeitungsindustrie. Der rege Handel mit Großbritannien und der Karibik ließ Saint John zu einer der wichtigsten Städte des Landes aufsteigen. 1842 wurde das erste öffentliche Museum des Landes eröffnet (das heutige New Brunswick Museum/Musée du Nouveau-Brunswick). Auch die erste Bank Kanadas wurde hier gegründet. 1877 zerstörte eine große Feuersbrunst das gesamte Geschäftsviertel der Stadt.

Während des Ersten Weltkriegs wurden von Saint John aus kanadische Truppen nach Europa geschickt, die an der Seite des Britischen Empires kämpften. Während des Zweiten Weltkriegs verlor der Hafen aufgrund der Bedrohung durch deutsche U-Boote an Bedeutung, und die Schiffskonvois legten im besser geschützten Halifax ab. In Saint John wurde das Furnierholz für die De Havilland Mosquito-Bomber hergestellt.

Obwohl die Ära der Schiffbauindustrie im Jahr 2002 mit der Schließung der Werft endgültig zu Ende ging, ist Saint John das industrielle Zentrum der kanadischen Atlantikprovinzen geblieben. Der Industrielle K.C. Irving und seine Familie bauten ein weitverzweigtes Industriekonglomerat auf (Erdöl, Forstindustrie, Schiffbau, Medien, Transport). Der Irving-Konzern ist der wichtigste Arbeitgeber der Region; sie besitzt hier unter anderem den ersten Öltanker-Terminal Nordamerikas, die größte Erdölraffinerie Kanadas, eine Fabrik für Zeitungspapier und eine Fabrik für Haushaltspapier.

Wirtschaft

Überblick

Irving Canaport LNG Terminal

Saint John ist ein Industriestandort der Maritimen Provinzen von Kanada. Das kanadische Großunternehmen der Irving Gruppe verfügt über mehrere Standorte und Tochtergesellschaften in der Stadt. Darunter zählen vor allem die Wirtschaftsbereiche Ölförderung, Forsterei, Schiffsbau, Medien und Logistik.

Weiterhin trägt der Hafen von Saint John zu den Einnahmen der Stadt bei. Zu den weiteren größeren Unternehmen zählt die Moosehead Brauerei, die New Brunswick Power Corporation, welche drei Stromgeneratorturbinen sowie das Atomkraftwerk Point Lepreau Nuclear Generating Station betreibt, Bell Aliant Telecom, sowie das Horizon Health Network, welches fünf Krankenhäuser in Saint John und der Umgebung betreibt. Weiterhin haben sich viele IT-Unternehmen in der Stadt angesiedelt. In Saint John verfügen die kanadische Streitkräfte über mehrere Reserveeinheiten, die sich auf mehrere Stützpunkte verteilen und mehrere hundert Soldaten sowie Angehörige umfasst.

Saint John ist ein wichtiger Umschlagshafen für Energieressourcen, der den amerikanischen Kontinent mit Erdgas und Öl beliefert. So wurde das Canaport LNG Terminal in Zusammenarbeit mit dem kanadischen Unternehmen Irving Oil (25 %) Anteil und dem spanischen Unternehmen Repsol (75 %) Anteil Ende 2008 fertiggestellt. Das Hafenterminal nahm im Jahre 2009 seinen Betrieb auf. Durch das Terminal wird Erdgas in Pipelines für den US-amerikanischen und kanadischen Markt durchgeschleust.

Bildung und Forschung

In Saint John befinden sich zwei Aufsichtsbehörden, die für die englischsprachigen und französischsprachigen Schulen zuständig sind. Es befinden sich insgesamt acht öffentlich finanzierte Schulen, in welchen in der Erstsprache Englisch gelehrt wird. Unter diesen Schulen befinden sich Grund- sowie High Schools bis Klasse 12. Des Weiteren befindet sich eine staatlich finanzierte Schule, an der in französischer Sprache gelehrt wird.

Im Jahre 1964 eröffnete die University of New Brunswick einen Campus in der Stadt. Auf dem UNB Saint John Campus sind mehrere Fachbereiche angesiedelt und befindet sich am Tucker Park.

Einkaufszentren

Sain John verfügt neben vielen kleineren Fachgeschäften im historischen Innenstadtbereich wo sich daneben zahlreiche Cafés, Restaurants und Bars befinden auch über mehrere größere Shopping Malls. Zu den größeren zentral gelegenen Shopping Malls gehört: Das Brunswick Square Shopping Centre mit über 60 Fachgeschäften und mehreren Restaurants, Cafés und Bars. Das Shopping Centre befindet sich an der 39. King Street im Innenstadtbereich. Weitere kleinere Shopping Malls ist das Market Square, welches sich auch in der King Street befindet. Weitere kleinere Malls befinden sich in den Stadtteilen von Saint John.

Verkehr

Busverbindungen

Ein Saint John Transit Bus in der Stadt

Für den innerstädtischen Personennahverkehr ist Saint John Transit. Das Unternehmen betreibt mehreren Linien und verbindet wichtige Orte miteinander. Acadian Lines betreibt ein überregionales Busliniennetz zwischen den Städten.

Highways

Saint John Harbour Bridge

Der wichtigste Highway der Stadt ist der Saint John Throughway (Route 1). Dieser verbindet entlang der Strecke mehrere Städte und endet nordöstlich bei Moncton. Ein weiterer größerer Highway ist Route 7, welcher Saint John mit Fredericton verbindet. Diese wichtigen Verbindungen überqueren den Saint John River über die Harbour Bridge und der Reversing Falls Bridge.

Flugverbindungen

Die Stadt verfügt über einen eigenen Flughafen. Der Saint John Airport befindet sich in der Nähe von Loch Lomond, ca. 15 Kilometer außerhalb von Saint John. Der Flughafen bietet planmäßige Verbindungen nach Halifax, Toronto, Montreal und Ottawa an.

Zugverbindungen

Durch die Reversing Falls Railway Bridge besteht eine Verbindung für Frachtzüge, die die New Brunswick Southern Railway auf der Route von St.John in den US-Bundesstaat Maine betreibt.

Schiffsverbindungen

Bay Ferries betreibt Verbindungen ganzjährig zwischen Saint John und Digby

Persönlichkeiten aus Saint John

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistics Canada – Census 2011
  2. Statistics Canada – Census Metropolitan 2011