Sam Jones (Basketballspieler)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Juli 2014 um 09:12 Uhr durch Horst Gräbner (Diskussion | Beiträge) (Die letzte Textänderung von 181.167.18.12 wurde verworfen; Foto ist in DACH nicht frei, bitte nicht einstellen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Samuel "Sam" Jones II. (* 24. Juni 1933 in Wilmington, North Carolina) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler der Boston Celtics von der National Basketball Association. Er hatte eine sehr erfolgreiche Karriere, in der er zwischen 1957 und 1969 zehn NBA-Meisterschaften gewann und somit nach Titeln gerechnet nach seinem Teamkollegen Bill Russell der zweiterfolgreichste NBA-Spieler aller Zeiten ist. Er ist seit 1984 Mitglied der Naismith Memorial Basketball Hall of Fame.

Leben

1957-61: Edeljoker

Obwohl Jones als Teenager ein begabter Basketballer war, wollte er zunächst Lehrer werden. Als ihn Celtics-Trainer Red Auerbach 1957 an Position 8 draftete, fügte er sich nur widerwillig. Der junge Aufbauspieler ("Guard") rechnete damit, als Ersatz hinter dem berühmten Celtics-Aufbauduo Bob Cousy (Point Guard) und Bill Sharman (Shooting Guard) kaum Spielzeit zu kriegen. Außerdem war Jones satte 1,94m groß, zehn Zentimeter größer als der damalige Durchschnitt, und hielt sich als Guard für zu ungelenk.

Auerbach aber mochte den jungen Jones, dessen Schnelligkeit, Ausdauer und Wurfgenauigkeit er schätzte. Er spielte Jones als "Azubi" der beiden, und es war bald ersichtlich, dass Jones ein sehr guter Werfer war: er verwandelte satte 45 % seiner Würfe, als der Ligadurchschnitt damals kaum mehr als 40 % war. Mit ihm als Edeljoker gewannen die Celtics in den Jahren 1959-61 den Titel-Hattrick. Jones' Punktedurchschnitt stieg nach und nach von unter 5 auf 15 Punkte pro Spiel. Seine Körpergröße erlaubte es ihm, über seine Konkurrenten hinweg zu werfen, und mit seiner Spurtschnelligkeit war Jones ein guter Konterspieler ("fast break specialist"), der ideal die vielen Rebounds von Center und Teamkapitän Bill Russell für einfache Körbe verwertete. Insbesondere perfektionierte Jones den Wurf mit Hilfe des Brettes ("bank shot"), der zu seinem Markenzeichen wurde.

1962-69: NBA-Star

Als Sharman 1961 nach der NBA-Finalserie abtrat, wurde Jones 1961-62 der neue startende Shooting Guard der Celtics. Er zementierte seinen Ruf als nervenstarker Spieler in der Finalserie der Ostkonferenz (Eastern Conference Finals), wo er mit einem Korb eine Sekunde vor Schluss das entscheidende Spiel 7 entschied. Jones etablierte sich als einer der besten Guards seiner Generation, indem er seinen Punktedurchschnitt auf 25 erhöhte und als drittbester Aufbauspieler nach Oscar Robertson und Jerry West galt. Gefürchtet wurde Jones vor allem wegen seiner Wurfgenauigkeit und Kaltblütigkeit, weswegen man ihn "The Shooter" und "Mr. Clutch" ("Mister Nervenstark") taufte. Mit ihm und seinem Namensvetter K. C. Jones (mit dem er nicht verwandt ist) als neuem point guard gewannen die Celtics bis 1966 jedes Jahr die Meisterschaft.

Nachdem 1967 die Philadelphia 76ers um Superstar Wilt Chamberlain nach acht Jahren die Celtics in den Eastern Conference Finals besiegten und Meister wurden, galt das Team um die 34-jährigen Russell und Jones als zu alt. Als die 76ers und die Celtics wieder aufeinandertrafen, holten die Veteranen-Celtics einen 1-3 Rückstand auf, gewannen die Serie noch 4-3 und wurden nach einer überzeugenden Finalserie gegen die Los Angeles Lakers von Jerry West 1968 Meister. Der letzte Streich von Russell und Jones folgte 1969, wieder der gegen die Lakers, die mittlerweile Chamberlain verpflichtet hatten. Beim Stande von 1-2 Spielen traf Jones im dritten Spiel einen schier unmöglichen sechs-Meter-Wurf in letzter Sekunde, nachdem er fast ausgerutscht war, und die Celtics gewannen 89-88. Obwohl der alternde Jones von seinem Rivalen West dominiert wurde, kam es zu einem entscheidenden Spiel 7, in dem Jones seinen Teil dazu beitrug, dass die Celtics 108-106 gewannen und nach Rückständen von 0-2 und 2-3 Spielen doch noch Meister wurden.

Hiermit trat Jones ab. Als Zeichen der Ehrerbietung wird sein Trikot mit der Nummer 24 von den Celtics nie mehr vergeben. 1984 wurde er in die Hall of Fame eingeführt. Mit 15411 Punkten ist er der sechstbeste Punktesammler in der Celtics-Geschichte. Auf seiner nba.com-Seite wird Jones wegen seiner Körpergröße, Athletik, Nervenstärke und Erfolgs als legitimer Vorgänger von NBA-Legende Michael Jordan bezeichnet, der ebenfalls ein groß gewachsener Guard und sehr erfolgreich war.

Privatleben

Jones ist der Vater des Schauspielers Sam Jones III.

Weblinks