Schleswig-Holstein (Schiff, 1997)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schleswig-Holstein
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Doppelendfähre
Rufzeichen DMLM
Eigner Scandlines
Bauwerft Van der Giessen-De Noord, Krimpen aan den IJssel
Baunummer 969
Baukosten 74,3 Mio. DM[1]
Bestellung April 1996
Kiellegung 14. November 1996
Taufe 9. Oktober 1997
Stapellauf 3. Mai 1997[2]
Indienststellung 1. August 1997
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 142,0 m (Lüa)
Breite 24,78 m
Tiefgang (max.) 6,0 m
Vermessung 15.187 BRZ, 4.556 NRZ
Maschinenanlage
Maschine Hybridantrieb:
3 MaK 8M32 und 2 MaK 6M32 Dieselmotoren mit Drehstromgeneratoren
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 15.840 kW (21.536 PS)
Dienst­geschwindigkeit

18,5 kn (34 km/h) Vorlage:Infobox Schiff/Antrieb/Geschwindigkeit_B

Propeller 4 Aquamaster/KaMeWa Propellergondeln
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 1200
Fahrzeugkapazität 274 PKW
Sonderkapazitäten
Ladevolumen

118 m Gleis für 1xICE TD oder 2× DSB MF
40 Lkw oder 156 Pkw auf 625 m Länge plus 118 Pkw auf dem Autodeck

Sonstiges
Registrier­nummern IMO 9151539

Die Schleswig-Holstein ist eine kombinierte RoRo- und Eisenbahnfähre der Scandlines Deutschland GmbH, die seit 1997 auf der Vogelfluglinie eingesetzt wird.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schleswig-Holstein wurde gemeinsam mit ihrem Schwesterschiff Deutschland als neu entwickelte Doppelendfähre im April 1996 bei Van der Giessen-De Noord in Krimpen aan den IJssel von der Deutschen Fährgesellschaft Ostsee in Auftrag gegeben. Sie hatte ihren fahrplanmäßigen Dienst bereits am 1. August 1997 aufgenommen, wurde aber erst zusammen mit der Deutschland am 9. Oktober 1997 getauft. Taufpatin war die damalige Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, dem Namensgeber, Heide Simonis.

Die Fähre hatte einen unglücklichen Start und rammte am 11. Oktober 1997 gleich zweimal die Ostmole. Die Reparatur sollte in der Lübecker Flender-Werft erfolgen, dort kippte das Schiff jedoch beim Eindocken um und erlitt zusätzliche Schäden. Aus eigener Kraft fuhr die Schleswig-Holstein nach Rostock und wurde anschließend bei der Neptun Werft repariert.

Bereits zwei Monate nach der ersten Havarie lief die Fähre in Rødbyhavn auf Grund und musste erneut in die Werft.

Am 24. August 2009 kollidierte die Schleswig-Holstein kurz nach dem Auslaufen etwa drei Seemeilen nordwestlich von Puttgarden mit der US-amerikanischen Segelyacht Mahdi. An Bord befanden sich zwei Personen und ein Hund, die gerettet werden konnten.[3]

Im Juni 2011 geriet das Kühlaggregat eines LKW an Bord des Schiffes in Brand. Das Feuer wurde von einem Besatzungsmitglied entdeckt und gelöscht.[4]

Technische Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein ICE TD verlässt die Schleswig-Holstein
DSB MF im Inneren der Fähre

Im Gegensatz zu ihren Vorgängern haben die beiden Schwesterschiffe nur noch ein Gleis zur Aufnahme eines ICE TD oder DSB MF. Der Transport von Güterwagen ist auf der Vogelfluglinie eingestellt worden. Die Schiffe machen mit Haken in Höhe des Eisenbahndecks automatisch in den verbreiterten Fährbetten fest. Weil die Doppelendfähren die vorher üblichen Wendemanöver nicht mehr fahren müssen, konnte die Fahrzeit um 25 Prozent gekürzt werden und beträgt nur noch 45 Minuten.

Im Jahr 2013 hat Scandlines auf der Prinsesse Benedikte erstmals einen Hybridantrieb einbauen lassen. Im Laufe des Jahres 2014 folgte die Umrüstung auf den drei anderen Fähren der Vogelfluglinie. Der Hybridantrieb kombiniert Verbrennungsmotor und Elektroantrieb, wobei überschüssige Energie in Batterien gespeichert wird. Nach Angaben der Reederei können auf diese Weise bis zu 15 Prozent der CO₂-Emissionen eingespart werden. Zusätzlich wurden Gaswäscher zur Abgasentschwefelung eingebaut.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ebenfalls 1997 in Dienst gestellten Neubauten der Scandlines Danmark A/S, die Prins Richard und Prinsesse Benedikte haben nahezu gleiche Hauptparameter, weisen jedoch Unterschiede im Design und in der Gestaltung des Fahrgastbereiches auf.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carsten Watsack: Puttgarden-Rødby Die Geschichte der Vogelfluglinie, Verlag Deutsche Fährschiffpublikationen, Edition Ostseeland 2000, ISBN 3-8311-0357-7
  • The German Merchant Fleet 2008/09, Seehafen Verlag 2008, ISBN 978-3-87743-420-8

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schleswig-Holstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. HANSA Jahrgang 1998, Nr. 10, S. 20.
  2. M / S Schleswig Holstein. Abgerufen am 24. Januar 2016.
  3. Heiko Witt: „Schleswig-Holstein“ kollidiert im Belt mit Yacht aus den USA, Fehmarnsches Tageblatt, 24. August 2009
  4. Michael Best: Brand auf Fährschiff „Schleswig-Holstein“, Mitteldeutsche Zeitung, 23. Juni 2011