Schneller als der Tod (1995)

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Film
Titel Schneller als der Tod
Originaltitel The Quick and the Dead
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1995
Länge 103 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Sam Raimi
Drehbuch Simon Moore
Produktion Joshua Donen
Patrick Markey
Allen Shapiro
Musik Alan Silvestri
Kamera Dante Spinotti
Schnitt Pietro Scalia
Besetzung

Schneller als der Tod, im engl. Original The Quick and the Dead ist ein Western des US-amerikanischen Regisseurs Sam Raimi aus dem Jahr 1995.

Handlung

Ellen, eine unbekannte Revolverheldin, reitet in die kleine Präriestadt Redemption ein, mit einem Geheimnis, das sie niemandem preisgibt. In der Stadt, die vom Bürgermeister John Herod in tyrannischer Weise regiert wird, findet alljährlich ein Wettbewerb für Duellanten aus dem ganzen Land statt. An diesem wollen auch Ellen, ein Abenteurer, ein schwedischer Champion und Herods eigener Sohn Kid teilnehmen. Kurz nach Ellens Ankunft wird der Priester Cort in Ketten von Herods Männern angeschleppt. Er ist ein ehemaliger Revolverheld, der zum Glauben gefunden hat und deshalb niemals wieder eine Waffe in die Hand nehmen will. Herod ist entschlossen, seinen Willen mit allen Mitteln durchzusetzen und Cort zu zwingen, am Wettkampf teilzunehmen, selbst wenn es den Tod anderer bedeuten sollte. Nachdem Herod erfahren hat, dass ein von den Bewohnern angeheuerter Kopfgeldjäger an dem Turnier teilnimmt, der ihn liquidieren soll, ändert er die Regeln dahingehend, dass nicht mehr der gewinnt, der noch steht, sondern der, der noch lebt.

Ellen wird nach der erfolgreich überstandenen Auftaktrunde vom beeindruckten Herod zum Dinner eingeladen; ihr Plan, diesen durch ein Attentat zu töten, scheitert jedoch an ihren Nerven. Sie will zunächst aus der Stadt fliehen, wird jedoch vom Arzt zurückgehalten, der ihr Geheimnis kennt. - Sie ist die Tochter eines Marshals, der von Herod einst bei einem seiner brutalen Überfälle gefangen genommen wurde. Herod gab ihr, die damals noch ein kleines Mädchen war, die angebliche Chance, ihren Vater vom Galgen los zu schießen. Ellen verfehlte jedoch das Seil und traf stattdessen ihren Vater tödlich. In der zweiten Runde setzt sich Ellen gegen den schmierigen Eugene Dred durch, vor dessen Nachstellungen sie die viel zu junge Tochter des Saloonwirts Horace beschützt hatte. Auch Cort, Herod und Kid gewinnen ihre jeweiligen Kämpfe.

Im Halbfinale erschießt Herod seinen nicht anerkannten Sohn. Dann stehen Ellen und Cort sich im erzwungenen Duell gegenüber. Cort weigert sich bis zum allerletzten Augenblick, auf die Frau zu schießen. Er verklemmt beide Hände im Gürtel, schießt aber dann doch und trifft Ellen, die scheinbar stirbt (rote Tinte simuliert ihre Wunde). Ellen und Cort hatten nach einer gemeinsam verbrachten Nacht dieses Täuschungsmanöver vereinbart. Herods Schergen verletzen vor dem Finale Corts rechte Hand, dies jedoch zum Unwillen Herods, der seinen Ex-Partner im fairen Kampf töten wollte. Herod zwingt Cort in ein beiderseitig linkshändiges Duell. Im entscheidenden Moment des Finales zwischen Herod und Cort wird die Stadt durch Explosionen erschüttert. Ellen taucht lebend wieder auf und fordert Herod heraus. Dieser erwidert, sie sei nicht schnell genug für ihn, sie entgegnet nur „Oh doch, heute schon.“ und streckt ihn nieder. Danach wirft sie Cort den Marshal-Stern ihres Vaters zu, mit der Bemerkung, dass das Gesetz wieder in der Stadt sei, und reitet fort.

Dramaturgie

Der Western bedient das Genre im Stil einer Komödie, die ihre Gags aus Brutalitäten zieht und kann als Hommage an den Italowestern gesehen werden. Die Figuren sind als Stereotype gezeichnet, „Der Indianer“, „Der Mexikaner“, „Die Rächerin“, „Der Herr über die Stadt“, die Inszenierung benutzt die Erzählstrategie eines Comic-Strips, was dem Publikum Distanz und Lachen über Grausamkeiten ermöglicht. Das Stereotyp-Niveau wird nur in der Beziehung der Rächerin mit dem Priester stellenweise zurückgedrängt.

Zwischen den Machtblöcken Herod mit Schergen, Ellen als Coltlady und The Kid als profilierungswilliger Revolverschütze steht der Pazifist Cort in der Mitte der Spannungsenergien. Er entwickelt sich vom passiv Grausamkeiten erduldenden Priester, der auch die rechte Wange hinhält, zum Handelnden und schlussendlich zum Befreier.

Kritik

„Ein leidlich unterhaltsamer, in seiner Beschränkung auf das Wettkampfmotiv aber zusehends vorhersehbarer Actionfilm im Western-Milieu.“

Lexikon des internationalen Films[1]

Auszeichnungen

Im Jahr 1996 erfolgte die Nominierung für den Saturn Award für Sharon Stone als beste Schauspielerin.

Veröffentlichungen

Schneller als der Tod erlebte seine US-amerikanische Premiere am 10. Februar 1995. Der Film startete am 9. November 1995 in den deutschen Kinos[2] und wurde am 21. Mai 1996 auf Videokassette veröffentlicht. Im deutschen Fernsehen lief der Film erstmals am 27. Dezember 1998 bei RTL Group und erschien am 12. Oktober 1998 auf DVD.[1]

Literatur

  • Gebhard Hölzl, Thomas Lassonczyk, Sharon Stone: Mit "Basic Instinct" zum Erfolg, Wilhelm Heyne Verlag, München 1995, ISBN 3-453-06551-4, S. 156-168, 237-238

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Schneller als der Tod im Lexikon des internationalen Films.
  2. Eintrag bei zelluloid.de